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Dezember 2020

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 11 Jahre
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: Amerikanische Eichenfässer und Finish in Ex-Portweinfässern
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 152144

Nase

Es beginnt fruchtig und süß. Das Aroma erinnert mich Apfelkompott, Erdbeermarmelade und süßen Obstsalat. Auch getrocknete Früchte wie Rosinen stecken in diesem Fruchtcocktail. Gleichzeitig spüre ich auch eine deutliche Würze aus den Fässern, die ich mit Früchte- und Gewürzbrot assoziiere, sowie Vollmilchschokolade. Nach dem ersten Probieren werden die würzigen Noten noch ein Stück intensiver und verbinden sich sehr schön mit den Früchten. Das erinnert mich an Apfel- und Zwetschgenkuchen.

Geschmack

Auf der Zunge ist er zunächst weniger süß, die Würze der Eiche ist sofort präsent. Dann wird die Süße intensiver, genauso die Früchte. Ich finde die Erdbeermarmelade wieder, ebenso die Rosinen. Im Mund erinnert er mich etwas an Traube-Nuss-Schokolade.

Abgang

Der Abgang ist mittellang und ganz leicht bitter. Auch hier ist die Schokolade ist wieder deutlich wahrzunehmen, allerdings eher als Zartbitterschokolade. Dazu kommen noch leichte Kaffeenoten, die dann zusammen mit der leichten Bitterkeit ausklingen.

Fazit

Ein schöner, ausgewogener Malt. Das Finish erfolgte hier auf dem Punkt und bringt eine tolle Mischung aus süßen Früchten und Eiche. Etwas anderes habe ich von Glenallachie und Master Distiller Billy Walker aber auch nicht erwartet. Die Abfüllungen der Wood Finish Serie haben mich bisher eigentlich immer überzeugen können.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 52% Vol.
Fasstyp: 5 Jahre Ex-Bourbonfässer und Finish für 3 Jahre in Ex-Ruby Port- und Ex-Weinfässern
Farbe: Heller Bernstein mit leichtem Rotstich
Whiskybase ID: 176213

Nase

Ein klassischer Laphroaig in der Nase. Der typische kühlende und phenolische Rauch wird aber sofort von einer angenehmen Süße umspielt. Ich habe leicht säuerliche Noten in der Nase. Diese Aromen bilden interessante Gegensätze.  Zunächst fällt es mir schwer, ihren Ursprung auszumachen. Portwein finde ich hier anfangs kaum, den Rotwein schon eher. Er wirkt ein wenig verschlossen.  Früchte sind stark präsent. Ich finde überreife Bananen, süß-saure Zitrusfrüchte wie Mandarinen und Orangen, sowie Johannisbeeren.

Geschmack

Der Rauch hält sich zunächst dezent im Hintergrund. Die süßen Früchte dominieren hier. Das Ganze ist sehr harmonisch. Nach ein paar Sekunden habe ich dann das Gefühl, dass der Rauch etwas mehr in den Vordergrund rückt. Der Gesamteindruck wird etwas trockener.

Abgang

Es wird etwas würziger. Der Rauch ist dann deutlich zu spüren und klingt zusammen mit einer leichten Würze und Cappuccino nach.

Mit Wasser

Mit ein paar Tropfen Wasser öffnet er sich etwas mehr. Die Nase wird intensiver und die Früchte treten mehr in den Vordergrund. Ich finde jetzt Pfirsiche und Feigen. Dazu kommen Karamellbonbons und Zuckerwatte. Auch das Mundgefühl wird etwas süßer, büßt aber leider etwas an Intensität ein, die mir hier so gut gefällt.

Fazit

Eine sehr gelungene Càirdeas-Abfüllung von Laphroaig. Er braucht zwar ein wenig Zeit im Glas um sein gesamtes Aroma zu entfalten, bietet dann aber ein tolles Zusammenspiel von typischem Laphroaig-Rauch und süß-fruchtigen Weinnoten. Mit seinen 52% Vol. liegt er etwas über dem Alkoholgehalt der Standardabfüllungen der Destillerie, der Alkohol ist aber super eingebunden. Mit etwas Wasser gefällt er mir in der Nase besser, das Mundgefühl ist aber mit den vollen 52% Vol. intensiver und interessanter.

Wertung: 9,0 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Unabhängiger Abfüller: Malts Of Scotland
Alter: 10 Jahre (2007/2017)
Alkoholgehalt: 52,1% Vol.
Fasstyp: Finish in einem 1st fill Ex-Marsala Rotweinfass (Single Cask 17035)
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 102380

Nase

Schwere Weinaromen strömen sofort aus dem Glas. Zuerst habe ich eine leichte Süße in der Nase, dann finde ich auch deutlich säuerliche Aromen. Den Charakter würde ich generell als fruchtig-nussig bezeichnen. Die säuerlichen Aromen erinnern mich an Kumquats und Johannisbeeren. Daneben habe ich auch Trockenfrüchte wie Rosinen und Aprikosen. Bei den leicht nussigen Aromen kommen mir als Erstes Walnüsse in den Sinn. Den Alkohol kann ich in der Nase auch spüren, er ist jedoch nicht störend.

Geschmack

Im Mund überrascht er mich etwas. Das Mundgefühl ist viel süßer, als die Nase es hat vermuten lassen. Die Früchte wirken jetzt eher frisch und reif als getrocknet. Ich denke an süße Beeren, rote Äpfel und Quitten. Später kommen dann verstärkt Nüsse, sowie leicht würzige Eindrücke der Eiche hinzu. Zum Abgang hin baut sich ein intensiver Geschmack von Mandeln und Marzipan im Mund auf.

Abgang

Der Geschmack wird leicht bitter, sodass ich direkt an Marzipan-Pralinen mit dunkler Schokolade denken muss. Der Abgang ist mittellang und wärmend. Die leichte Bitterkeit wird dann noch intensiver und bleibt auch als Letztes zurück.

Mit Wasser

Mit ein paar Tropfen Wasser kommt er mir in der Nase etwas langweiliger vor. Das Mundgefühl wird ein bisschen weicher und abgerundeter. Die Süße hält sich mit ein wenig Wasser zum Abgang hin etwas länger.

Fazit

Nach dem ersten Riechen hätte ich auf ein „normales“ Rotweinfass getippt. Dann musste ich feststellen, dass sie doch etwas anders ist als die Rotwein-Abfüllungen, die ich bisher probiert habe. Am Ende würde ich den Einfluss des Marsalas am ehesten als eine Mischung aus fruchtigem Rotwein und trocken-nussigem Oloroso-Sherry beschreiben. Allerdings muss man dazu sagen, dass das Finish die meisten anderen Aromen auch absolut erschlägt. Vom vorherigen Fass und dem Brennereicharakter ist hier kaum mehr was zu spüren. Die Bitterkeit im Abgang ist für meinen Geschmack schon fast ein wenig zu intensiv. Trotzdem fand ich diese Abfüllung sehr interessant. Ein Finish in Marsala-Fässern gibt es leider nicht oft.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 57,1% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbonfässer und frische Französische Eiche
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 110294

Nase

Man braucht seine Nase nicht einmal ins Glas zu halten um zu merken mit was man es hier zu tun hat. Der intensive Rauch steht sofort im Raum. Auch bei der näheren Betrachtung ist er in der Nase absolut dominant. Er erinnert mich an Teer und phenolische Lösungsmittel. Anfangs ist es schwer, hinter diesem rauchigen Schleier andere Aromen zu identifizieren. Der Alkohol kribbelt ein wenig in der Nase, nach ein paar Minuten verflüchtigt er sich aber ein Stück weit. Dann lichtet sich auch der Schleier des Rauchs mehr und mehr. Ich finde Sauerkirschen und auch deutlich süßere Aromen wie Karamell, Vanillepudding und Kräuterbonbons. Auch die Eiche macht sich relativ schnell mit würzigen und leicht pfeffrigen Noten bemerkbar.

Geschmack

Auch auf der Zunge ist der Antritt sehr intensiv. Hier ist der Rauch wieder dominant und erinnert mich ein bisschen an Benzin und Harz. Das Mundgefühl ist, wie die Nase auch, auf der süßeren Seite. Die Eiche ist sofort präsent. Auch die Kräuterbonbons kann ich wiederfinden.

Abgang

Die Eiche wird intensiver und bringt Würze, etwas Zimt und Zartbitterschokolade. Der Abgang ist mittellang und der Rauch klingt zusammen mit der Eiche nach.

Mit Wasser

Mit etwas Wasser kommt er mir sowohl in der Nase, als auch im Mund noch ein Stück weit süßer vor. Der Rauch wird dadurch etwas abgeschwächt und er verliert ein paar seiner Ecken und Kanten.

Fazit

Der Corryvreckan ist, im positiven Sinne, ein richtiger Schlag ins Gesicht. Viel intensiver geht es nicht. Das mag zum einen dem starken Ardbeg-Rauch, aber auch dem hohen Alkoholgehalt, sowie den frischen europäischen Eichenfässer geschuldet sein. In dieser Kombination wirkt er aber sehr harmonisch und stimmig. Dass er kein Alter trägt, braucht man nicht negativ anzumerken. Auch der hohe Alkoholgehalt passt im Großen und Ganzen gut dazu. Er ist toll, so wie er ist und kann Liebhaber rauchiger Islay-Malts auf jeden Fall begeistern.

Wertung: 8,8 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 18 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso Sherryfässer
Farbe: Dunkler Bernstein
Whiskybase ID: 90692

Nase

Der Antritt in der Nase ist sehr intensiv und komplex mit üppigen, leicht süßen Sherrynoten. Der Alkohol trägt zu dieser Intensität bei, ist aber toll eingebunden. Das Aroma erinnert mich an Crème brûlée und Karamellpudding. Auf der fruchtigen Seite finde ich getrocknete Früchte wie Rosinen und Datteln, sowie Johannis-, Brombeeren und Marmelade. Man könnte stundenlang daran riechen. Nach einiger Zeit kommt dann auch die Eiche durch und verbindet sich angenehm mit den übrigen Aromen.

Geschmack

Auf der Zunge ist der Antritt ebenso intensiv. Zu Anfang ist das Mundgefühl eher süß und fruchtig. Ebenso wie in der Nase finde ich Karamell, getrocknete Früchte und Beeren, sowie reife Kirschen. Dann wird es etwas trockener und würziger, die Eiche wird intensiver.

Abgang

Der Abgang ist sehr lang und angenehm. Die Eiche bringt Aromen von Kakao und Zartbitterschokolade.

Fazit

An diesem Malt gibt es nichts auszusetzen. Auch wenn man es hier mit einer richtigen Sherrybombe zu tun hat, wirkt er keinesfalls überladen, sondern sehr spannend und komplex. Mit 18 Jahren hat er auch ein stattliches Alter zu bieten. Trotz deutlichen Eichennoten ist er im Abgang zwar würzig, aber nicht wirklich bitter. Das gefällt mir auch sehr gut. Auch der Alkoholgehalt ist mit 46% Vol. ideal gewählt. Er gibt dem Malt Kraft und Intensität ohne in Mund und Nase unangenehm zu stechen. Hier stimmt das gesamte Paket.

Wertung: 9,2 / 10