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2021

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Art: Single Malt
Land, Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Altersangabe (3 Jahre)
Alkoholgehalt: 46,0% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Sherry
Farbe: Weißwein
Whiskybase ID: 193442

Nase

Eine richtige Fruchtwolke steigt sofort in die Nase. Das Aroma erinnert mich etwas an einen Obstbrand. Konkret muss ich an getrocknete Äpfel und Dosenpfirsiche denken, sowie an Zitrusfrüchte, die ein frisches Gefühl in der Nase hervorrufen. Der Grundcharakter ist süß und leicht floral, wie eine sommerliche Blumenwiese. Diese floralen Noten geben den Früchten einen leicht tropischen Touch. Dahinter verbirgt sich etwas Getreide und Karamell. Nach einiger Zeit kommen auch dezent würzige Noten der Eiche durch.

Geschmack

Im Mund hat er eine sehr weiche Textur. Süße Früchte (Birnen und reife Äpfel) sind wieder dominant. Auf die Zungenspitze bringt er ein pfeffriges Prickeln. Nach ein paar Sekunden wird der Geschmack etwas würziger mit einem Hauch zartbitterer Eiche.

Abgang

Der Abgang ist mittellang und Marzipan und weiße Schokolade kommen hervor. Die zartbitteren Eichennoten intensivieren sich. Die süßen Früchte und die floralen Noten bleiben präsent, treten allerdings etwas zurück und machen den anderen Eindrücken Platz. Die weiße Schokolade rückt zum Ende hin in den Vordergrund.

Fazit

Hier hat man es eindeutig mit einem Lowlander zu tun. Der Charakter ist sehr fruchtig und leicht floral. Der Fasseinfluss ist etwas schwach, die Sherryfässer sind allenfalls zu erahnen. Dies rückt jedoch den Brennereicharakter in den Vordergrund, was für eine erste Abfüllung der Destilliere durchaus so gewünscht sein sollte. Handwerklich passt hier alles. Ich bin auf ältere Abfüllungen gespannt.

Wertung: 8,3 / 10

Art: Single Malt
Land, Region: Schottland, Lowlands
Alter: 3 Jahre (2016/2019)
Alkoholgehalt: 61,9% Vol.
Fasstyp: 1st fill Ex-Bourbon (Einzelfass)
Farbe: Blassgelb
Whiskybase ID: 151300

Nase

Ein sehr fruchtiger Start in der Nase. Wie so häufig bei etwas jüngeren Abfüllungen finde ich anfangs den typischen „Obstbrandcharakter“. Der Alkohol ist in der Nase deutlich präsent und macht das Aroma frisch und leicht kühlend. Dann kommen typische Bourbon-Aromen. Vor allem die Vanille sticht dabei hervor. Zusammen mit einem leicht säuerlichen Eindruck von Zitrusfrüchten muss ich an Zitronencrème denken. Gibt man ihm etwas Zeit im Glas, öffnet er sich und das Aroma wird süßer. Nach dem ersten Probieren kommen schließlich auch leicht würzige Noten hinzu, was mich an Vanillegebäck erinnert.

Geschmack

Durch den hohen Alkoholgehalt ist der Antritt sehr stark. Trotzdem ist der Malt auch in voller Stärke durchaus trinkbar. Das Mundgefühl ist süß und leicht floral mit Blütenhonig und Vanille. Die Früchte sind sofort da, allerdings weniger Zitrusfrüchte und dafür mehr reife Früchte wie Äpfel, Birnen, Aprikosen und Pfirsiche. Dann wird es etwas würziger. Die Eiche kommt durch und bringt eine zarte Bitterkeit und einen Hauch von Marzipan mit.

Abgang

Der Abgang ist lang und angenehm mit Vanillegebäck, weißer Schokolade und einem Hauch von zartbitterer Eiche. Auch das Marzipan klingt im Abgang nach. Gegen Ende setzen sich dann die Früchte noch einmal stärker durch. Ich habe ganz deutlich die Assoziation von Pfirsichen mit einer Spur Zitrusfrüchte. Die Vanille hält sich am längsten und bleibt zurück, auch wenn die anderen Eindrücke schon abgeklungen sind.

Mit Wasser

In der Nase wirkt das Aroma jetzt etwas harmonischer und runder. Die süßen Früchte, die ich ohne Wasser hauptsächlich auf der Zunge wahrgenommen habe, sind jetzt ebenfalls in der Nase präsent. Auch im Mund macht ein weniger Wasser den Gesamteindruck deutlich angenehmer, ausgewogener und weniger scharf. Die Zitrusfrüchte kommen etwas stärker durch.

Fazit

Für diese Abfüllung wurde ein tolles Fass ausgesucht, das vom Gefühl her auch etwas älter als 3 Jahre sein könnte. Der fruchtige Charakter der Destillerie harmoniert gut mit dem Einfluss des Bourbons. Man sollte dem Malt allerdings etwas Zeit im Glas geben, damit er seine ganzen Aromen entfalten kann. Auch mit Wasser sollte man unbedingt experimentieren. Das macht ihn für meinen Geschmack noch einen Tick interessanter.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land, Region: Deutschland, Bayern
Alter: 3 Jahre (2016/2017/2018 – 2021)
Alkoholgehalt: 55,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon, Ex-Sauternes
Farbe: Intensives Gold
Whiskybase ID: 193079

Nase

Eine tolle Süße mit Früchten strömt in die Nase. Pfirsiche und Aprikosen stehen im Vordergrund, leichte Zitrusfrucht-Noten halten sich im Hintergrund. Noch deutlicher als die Früchte nehme ich allerdings Fudge und Karamellbonbons wahr. Diese werden begleitet von einer Spur Vanille. Der Sauternes macht das Aroma im Vergleich zu einer reinen Bourbon-Reifung etwas schwerer. Anfangs habe ich auch eine leicht alkoholische Note, die zum Glück nach ein paar Minuten verflogen ist. Nach kurzer Zeit kommt dann etwas zarte Eiche hinzu und ich muss an Bratäpfel denken. Im Hintergrund habe ich kann dann auch leicht florale Noten wahrnehmen.

Geschmack

Auf der Zunge ist der Antritt honigsüß mit einer sehr crèmigen Textur. Ich finde wieder Pfirsiche, Aprikosen, etwas Zitrusfrucht und reife Äpfel. Dann wird es leicht exotisch mit einem Anklang von Mango. Der Karamell ist wieder deutlich präsent, ebenso die Vanille. Dazu kommen Mandeln bzw. Marzipan zum Abgang hin durch.

Abgang

Die Süße hält sich, es wird noch etwas würziger. Der Abgang ist angenehm, wärmend und relativ lang mit weißer Schokolade, Karamell und Marzipan. Gegen Ende wird es wieder etwas fruchtiger mit Mangos und Dosenfrüchten. Die Vanille, die zwischendurch etwas untergegangen war, wird etwas stärker.

Mit Wasser

Mit etwas Wasser wird die Nase wieder süßer und fruchtiger. Die Eiche hält sich etwas mehr im Hintergrund. Auch das Mundgefühl wird fruchtiger und Die Nase wird etwas fruchtiger, der Karamell geht leicht zurück. Die Früchte bekommen einen leicht floralen Touch. Auch die Mandeln kann ich jetzt in der Nase finden. Auf der Zunge ist er nicht mehr so schön crèmig, wie unverdünnt. Die Süße geht auch hier etwas zurück zu Gunsten der Früchte. Hier kann man durchaus einmal experimentieren.

Fazit

An diesem Malt gibt es nichts auszusetzen. Auch wenn man es hier mit einer richtigen Mackmyra wagt sich hier an ein besonderes Experiment, was aus meiner DDie Signature Edition Nine bietet keine großen Überraschungen, ist aber trotzdem eine sehr leckere Abfüllung. Die Sauternes-Fässer pushen das Geschmacksprofil etwas, bringen etwas mehr Komplexität. Vor allem Liebhaber süßer Malts sollten hier unbedingt einmal probieren.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Campbeltown
Destillerie: Glengyle
Alter: 8 Jahre
Alkoholgehalt: 56,2% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbonfässer
Farbe: Hellgold
Whiskybase ID: 94272

Nase

Der Erste Eindruck ist süß und leicht rauchig. Das allgemeine Aroma ist sehr leicht und frisch, der Rauch sehr angenehm. Der Alkohol kitzelt etwas in der Nase. Nach ein paar Minuten geht der Rauch etwas zurück und es kommt ein Schwall süßer und säuerlicher Zitrusfrüchte. Das Aroma wird etwas intensiver und die Süße geht zurück. Dann spüre ich den Rauch wieder stärker, dahinter verbergen sich Aprikosenmarmelade und Vanille. Auf lange Sicht wird das Gefühl in der Nase etwas trockener. Die sauren Zitrusfrüchte überwiegen und ein leicht würziges Aroma der Eiche hält sich dezent im Hintergrund.

Geschmack

Der Antritt auf der Zunge ist sehr intensiv, und deutlich süß. Ich finde fast keinen Rauch und der Alkohol prickelt leicht auf der Zunge. Dann kommt eine überwältigende Melange aus süßen Zitrusfrüchten, reifen Äpfeln und Pfirsichen. Dazu gesellen Honig und Vanille. Dann wird der Geschmack leicht bitter aber immer noch fruchtig (Grapefruits?), der Rauch kommt jetzt stärker hervor.

Abgang

Die Bitterkeit noch einmal ein ganzes Stück weit zu. Wirkliche Eichennoten kann ich aber nicht finden – hier sind pure Tannine am Werk. Die Zitrusfrüchte und der Rauch halten sich im Abgang ebenfalls lang und verdrängen schließlich sogar die Tannine. Gegen Ende kommt noch etwas angenehme Vanille hinzu.

Mit Wasser

Die Nase verändert sich nur wenig, das Mundgefühl wird etwas weicher. Der Alkohol ist auf der Zunge etwas besser eingebunden, die Bitterkeit der Tannine wird ebenfalls etwas abgebremst. Leider geht mit Wasser die „Fruchtexplosion“ am Gaumen etwas verloren, die mir beim ersten Probieren so gut gefallen hat. Ein zweischneidiges Schwert.

Fazit

Für das noch etwas junge Alter liefert Glengyle hier einen sehr guten Malt. Die Nase ist sehr interessant mit ständig wechselnden Eindrücken. Auf der Zunge zeigt er einen tollen Antritt mit einer wahren „Fruchtexplosion“. Die deutliche Bitterkeit, die nach ein paar Sekunden im Mund auftaucht und sich vor allem im Abgang sehr dominant ausbreitet, ist für meinen Geschmack aber etwas „too much“.

Wertung: 8,5 / 10

Art: Single Malt
Land, Region: Deutschland, Bayern
Alter: 3 Jahre (2017/2018 – 2021)
Alkoholgehalt: 53,8% Vol.
Fasstyp: 43% Ex-Rye, 27% Ex-Bourbon, 19% Ex-Rioja, 9% Pfälzer Eiche, 2% Akazie
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 193078

Nase

Leicht speckiger, angenehmer Torfrauch ist in der Nase anfangs sehr deutlich. Neben der Räucherspeck-Note hat der Rauch auch einen leicht medizinischen Touch. Sehr schnell kommen auch süße und fruchtige Aromen von Zuckersirup, Zitrusfrüchten, Kirschbonbons und Erdbeer-Rhabarber-Marmelade durch. Ich finde etwas Malz und geröstetes Getreide, was sich mit der Zeit intensiviert. Dahinter verbergen sich etwas Karamell und ein wenig würzige Eiche.

Geschmack

Der Antritt ist sirupartig süß mit viel Rauch. Im Vergleich zur Nase kommt mir der Rauch jetzt deutlich medizinischer vor, erinnert mich auch etwas an ein erloschenes, kaltes Lagerfeuer. Zitrusfrüchte, Kirschbonbons, sowie rote Beeren kommen hinzu und ergänzen das Geschmacksprofil. Nach ein paar Sekunden wird es etwas würziger, die Eiche zeigt sich. Daneben kann ich Malz und getoastetes Brot finden.

Abgang

Das Mundgefühl ist erst süß, dann kommt die Eiche stärker durch. Die Süße tritt etwas zurück und ein zartbitterer Eindruck bleibt. Der medizinische Rauch ist ebenfalls präsent, sowie eine deutliche Lakritz-Note und Kräuterbonbons. Gegen Ende wird es schließlich wieder etwas malzig.  

Mit Wasser

Mit etwas Wasser wird die Nase wieder süßer und fruchtiger. Die Eiche hält sich etwas mehr im Hintergrund. Auch das Mundgefühl wird fruchtiger und abgerundeter. Allgemein geht ihm mit dem etwas niedrigeren Alkoholgehalt etwas an Kraft und Ausdruck verloren. Das Wasser nimmt ihm die Ecken und Kanten. Das kann man mögen, muss man aber nicht.

Fazit

An diesem Malt gibt es nichts auszusetzen. Auch wenn man es hier mit einer richtigen Mackmyra wagt sich hier an ein besonderes Experiment, was aus meiner Die achte Signature Edition von St. Kilian ist ein sehr geradliniger und doch sehr interessanter Malt. Der Rauch ist erwartungsgemäß stark, aber ohne die anderen Aromen zu überlagern. Die Mischung aus Torfrauch, Süße und Frucht ist sehr harmonisch und ausgewogen und gefällt mir sehr gut.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 10 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso Sherry und Ex-Rotwein Barriquefässer
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 86300

Nase

Bereits beim Einschenken breitet sich der angenehme Bowmore-Rauch im Raum aus. Sobald man die Nase in das Glas hält, zieht der Rauch hinter sehr üppigen Sherry- und Rotweinaromen aber eindeutig den Kürzeren. Trotzdem bleibt er im Hintergrund präsent und ergänzt das Aromenprofil um einen schönen Gegenpol zu den Weinnoten. Ein leicht kühlendes Gefühl in der Nase erinnert mich etwas an Menthol und Minze. Das Aroma kommt mir leicht muffig vor, mit Assoziationen von Leder. Sherry und Rotwein halten sich meiner Meinung nach sehr gut die Waage und bringen fruchtige Noten von Johannisbeeren und Brombeeren. Ein leicht säuerlicher Unterton lässt eine Assoziation von Sauerkirschen zu. Nach kurzer Zeit kommt die Eiche etwas mehr durch und bringt Muskatnuss, allgemeines „Gewürzschrankaroma“ und Sauerteigbrot. Der Charakter des Malts ist eher auf der trockenen Seite, komplementiert durch eine schwache Süße.

Geschmack

Im Mund ist er sehr angenehm und leicht süß. Auch hier dominieren anfangs eindeutig die Sherry- und Weinnoten. Die Beeren kann ich sofort wieder finden. Der Rauch ist im Vergleich zur Nase etwas mehr im Vordergrund, aber trotzdem sehr schön eingebunden. Nach kurzer Zeit kommt dann auch der „Gewürzschrank“ der Eiche stärker durch. Ich finde das Leder wieder, sowie einen Hauch von Zimt.

Abgang

Im Abgang bleiben die Gewürze zusammen mit einer leichten Bitterkeit der Fässer und dem dezenten, angenehmen Rauch zurück. Der Abgang ist aber überraschend kurz und eintönig.

Fazit

Bei dieser Abfüllung bekommt man eine schöne Kombination aus Sherry- und Rotweinfässern geboten, die beim Aroma auch klar den Ton angeben. Eingerahmt wird das Ganze mit leichtem Bowmore-Torfrauch als interessanter Gegenpol. Die Nase begeistert mich, der überraschend kurze Abgang trübt meine Freude aber deutlich. Auch das Mundgefühl ist leider etwas weniger ausdrucksstark, als erhofft.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 15 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbonfässer und Finish in 1st-Fill Sherry-Butts
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 128494

Nase

Süße, reife Früchte sind das erste, das mir beim Riechen in den Sinn kommt. Die Früchte erinnern mich an Birnen, sowie exotische Früchte wie Mango und Maracuja. Daneben finde ich auch typische Bourbonaromen wie Honig, Karamell und einen Hauch Vanille. Ein Einfluss der Sherryfässer ist anfangs höchstens zu erahnen. Wenn man ihm etwas Zeit im Glas gibt, wird der Eindruck etwas würziger mit Marzipan und süßem Gebäck. Auch eine leichte saure Note entwickelt sich nach einiger Zeit. Diese erinnert mich, gepaart mit der Süße, an Zitronencrème. Nach dem ersten Probieren wandeln sich die Eindrücke dann etwas. Das Gefühl in der Nase wird etwas trockener, eine Spur von Trockenfrüchten tritt hervor – die Sherryfässer melden sich zu Wort. Die Karamellnote wird intensiver.

Geschmack

Auf der Zunge startet er wieder sehr süß und fruchtig. Die exotischen Früchte sind sofort präsent, aber in ihren Aromen schwer voneinander zu trennen. Ich tippe auch hier auf Maracujas. Dann kommt würzige Eiche, sowie Mandeln, Karamell und Vollmilchschokolade.

Abgang

Es wird etwas trockener, die Süße geht nach ein paar Sekunden deutlich zurück. Interessanterweise verblasst die leichte Bitterkeit im Abgang vor den anderen Aromen, sodass ich auch hier an leicht süße Vollmilchschokolade erinnert werde. Auch die tropischen Früchte und Zitrusfrüchte halten sich im Abgang lange.    

Fazit

Ein schöner Malt, der in seinen verschiedenen Eindrücken sehr gut ausgewogen ist. Der Einfluss der exotischen Früchte gefällt mir sehr gut. Die Sherryfässer halten sich dezent im Hintergrund, ergänzen das Geruchs- und Geschmacksprofil aber um eine weitere Komponente. Vor allem der Abgang mit seinen ständig wechselnden Eindrücken finde ich sehr interessant.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Abfüller: Saarwhisky
Alter: 10 Jahre
Alkoholgehalt: 55,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon Barrel (Einzelfass)
Farbe: Hellgold
Whiskybase ID: 153443

Nase

In der Nase startet er mit starkem phenolisch-medizinischem Islayrauch, der mich sofort an Desinfektionsmittel und Krankenhaus erinnert. Dahinter verbirgt sich eine schwache Karamellnote, leicht säuerliche Zitronen, sowie etwas Getreide und Malz. Es dauert etwas, bis der Rauchschleier sich lüftet und andere Eindrücke zulässt. Erst nach dem ersten Probieren öffnet er sich richtig und typische Bourbon-Aromen von Vanille und Aprikosen strömen in die Nase. Das Aroma ist dann auch ein Stück weit süßer und floraler mit zarten Noten von Jasmin.

Geschmack

Der Antritt ist bereits beim ersten Probieren überraschend süß. Der phenolische Rauch ist deutlich zu spüren, aber interessanterweise gut (besser als in der Nase) in das Geschmacksprofil eingebunden. Karamellbonbons und reife Äpfel kommen mir in den Sinn. Das Ganze wird von einem leicht säuerlichen Unterton der Zitronen, sowie einem leicht beißenden Gefühl auf der Zungenspitze begleitet.

Abgang

Nach ein paar Sekunden im Mund geht die Süße etwas zurück, die Zitronen setzen sich mehr und mehr durch, bis sie im Abgang schließlich eine deutliche Säure auf die Zunge bringen. Der Mund zieht sich etwas zusammen. Der Abgang ist zartbitter, ohne explizite Eichenwürze und etwa mittellang.

Mit Wasser

Mit Wasser wird er sowohl in der Nase, als auch auf der Zunge etwas weicher. Die Bourbonnoten kommen etwas mehr durch und die deutliche Säure wird etwas herausgenommen. Der Rauch wirkt in der Nase etwas besser eingebunden.  

Fazit

Entsprechend seines Namens wirkt dieser Malt anfangs wie eine typische Islay-Rauchbombe. Erst nach einiger Zeit öffnet er sich etwas und lässt auch andere Aromen durch. Der Rauch wirkt besser eingebunden und der Gesamteindruck gefällt mir etwas besser. Auch ein paar Tropfen Wasser tun ihm meiner Meinung nach gut. Im Abgang ist er leider etwas monoton.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 18 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso- und Ex-PX-Sherryfässer, sowie Ex-Portweinfässer
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 126239

Nase

In der Nase startet er sehr elegant und weich. Hier hat man es eindeutig mit einem gut gereiften Malt zu tun, der den stürmischen und jugendlichen Charakter längst abgelegt hat. Das Aroma ist komplex mit einer tollen Mischung aus frischen und getrockneten Früchten. An frischen Früchten meine ich Nektarinen, rote Äpfel, Aprikosen und einen Hauch von Erdbeeren zu finden. Die Trockenfrüchte lassen sich meiner Meinung nach am besten mit Rosinen, Aprikosen und Pflaumen beschreiben. Der erste Eindruck ist eindeutig süß und leicht muffig mit typischem „Lagerhauscharakter“ und etwas Leder. Eine leichte Würze der Eiche versucht bereits früh dagegenzuhalten, muss aber einige Zeit warten, bis die süßen Früchte etwas zur Seite treten. Nach einigen Minuten und spätestens nach dem ersten Probieren wird die Nase etwas trockener und würziger. Ich kann leicht nussige Noten und eine Spur Schokolade finden.

Geschmack

Auf der Zunge ist er ebenso samtig weich wie in der Nase. Der Geschmack ist nicht ganz so süß wie das Aroma in der Nase, aber genauso fruchtig. Die Trockenfrüchte überwiegen meiner Meinung nach den reifen Früchten. Relativ schnell zeigt sich auch die Eiche, sowie Vollmilchschokolade, Gebäck, Mandeln und Nusskuchen.

Abgang

Es wird leicht herb, aber nicht bitter. Die Vollmilchschokolade bleibt und wird umspielt von einer filigranen Süße, sowie Zitrusfrüchten und Aprikosen. Der Abgang ist sehr angenehm und lang und ein Geschmack von Mandeln bleibt am Ende zusammen mit den Früchten zurück.  

Fazit

An diesem Malt gibt es nichts auszusetzen. Auch wenn man es hier mit einer richtigen Sherrybombe zu tun hat, wirkt er keinesfalls überladen, sondern sehr spannend und komplex. Mit 18 Jahren hat er auch ein stattliches Alter zu bieten. TrotzDer Boynsmill ist ein sehr ausgewogen und harmonischer Malt. Mit seinen 16 Jahren kommt er sehr ruhig und gesetzt rüber, was ihn sowohl in der Nase, auch auf der Zunge auch sehr angenehm macht. Das Wechselspiel zwischen üppig süßen Früchten und leicht würziger Eiche gefällt mir sehr gut. Im Abgang werden alle diese Eindrücke zu einem schönen Abschluss vereint. 

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 10 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Sherryfässer und Finish für 3 Jahre in Ex-Portwein Pipes
Farbe: Intensiver Bernstein
Whiskybase ID: 132664

Nase

Schöne, intensive Weinnoten sind das erste, was mir in die Nase strömt. Diese bringen einen sehr üppigen Fruchtcocktail aus reifen, roten Früchten wie Kirschen und Erdbeeren, sowie Trockenfrüchten wie Rosinen und Backpflaumen. Auch ein Hauch frischer Zitrusfrüchte meine ich zu spüren. Der allgemeine Charakter des Malts ist sehr süß mit einem leicht würzigen Unterton, bedingt durch die Eiche, sowie schwachen floralen Noten und Blütenhonig. Nach dem ersten Probieren kommt ein leicht säuerlicher Eindruck von Sauerkirschen hervor, der sich jedoch relativ schnell der dominierenden Süße ergeben muss. Dazu kommen sehr gut eingebettete Eichennoten. Nach einiger Zeit im Glas kommt mir das Aroma etwas weniger schwer und dafür eleganter und ausgewogener vor.

Geschmack

Beim Antritt ist er nicht so intensiv wie in der Nase, trotzdem sehr vollmundig und angenehm weich. Die Früchte sind sofort präsent, überwiegend Beeren, Kirschen und eine Spur von Zitrusfrüchten. Die Trockenfrüchte bleiben hinter den frischen Früchten deutlich zurück. Nach ein paar Sekunden im Mund wird das Mundgefühl etwas würziger und leicht bitter mit (Weihnachts-)Gebäck und Zartbitterschokolade. Dann setzt sich ganz deutlich Marzipan durch, was mich in dieser Kombination eindeutig an Salzburger Mozartkugeln erinnert.

Abgang

Die süßen Früchte gehen etwas zurück, verblassen aber auch im Abgang nicht komplett. Der Abgang ist relativ lang mit einer dominanten Mischung aus Marzipan und Zartbitterschokolade, sowie etwas Eiche.

Fazit

Bei dieser Abfüllung handelt es sich auf den ersten Blick um eine wahre Fruchtbombe. Spätestens aber nach ein paar Sekunden auf der Zunge, überkommt mich mit der Kombination aus Marzipan, Zartbitterschokolade und leicht würzigen Eichennoten ein wahrhaft weihnachtliches Gefühl. Dieser Malt eignet sich meiner Meinung nach sehr gut um ihn im Winter vor dem Kamin zu genießen. Sehr interessant und lecker!

Wertung: 8,6 / 10