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August 2021

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Art: Single Malt
Land: Schweden
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 46,1% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon, Ex-Oloroso Sherry und Finish in Fässern aromatisiert mit japanischem grünen Tee
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 150496

Nase

Es beginnt sehr frisch und leicht mit Vanille und Äpfeln, sowie etwas Zitrus. Außerdem finde ich etwas Karamell und Butterkekse. Das Bourbonfass ist hier anfangs eindeutig stärker, als der Sherry. Zusätzlich nehme ich auch eine leicht würzige und kräutrige Note wahr. Diese würde ich eher dem grünen Tee, als dem Fass zuordnen, obwohl ich den Tee als solchen nicht direkt identifizieren kann. Nach dem ersten Probieren meine ich dann, den Sherry in der Nase etwas mehr zu spüren. Das Aroma hat jetzt etwas mehr Tiefe und kommt mir etwas weniger süß als am Anfang vor. Gleichzeitig kommen die Früchte etwas mehr zur Geltung.

Geschmack

Er verteilt sich sehr angenehm und süß im Mund. Ich kann wieder die Vanille, die Kekse und die Äpfel finden. Dabei werde ich auch etwas an fruchtige Kaubonbons erinnert. Die kräutrige Note des grünen Tees ist auf der Zunge intensiver als in der Nase. Auch an dieser Stelle bin ich mir nicht sicher, ob ich diese Note als grünen Tee interpretieren würde, wenn ich den Malt blind verkosten würde. Trotzdem bietet sie einen netten Zusatz.

Abgang

Die Eindrücke verändern sich kaum. Eichennoten sind kaum zu entdecken. Dafür bleibt der Abgang angenehm süß, mit Kräutern und Vanille.

Fazit

Mackmyra wagt sich hier an ein besonderes Experiment, was aus meiner Sicht durchaus gelungen ist. Der grüne Tee ergänzt das Gesamtbild um einige interessante Kräuternoten. Aber auch ich als Teeliebhaber tue mir schwer, diese Noten eindeutig dem Tee zuzuordnen. Ganz allgemein bekommt man mit dem Grönt Te einen relativ einfachen, unkomplizierten Malt, der sich super zum „Einfachsotrinken“ auf der Terrasse an warmen Sommerabenden eignet. Besonders viel Tiefgang sollte man allerdings trotzdem nicht erwarten. Einfach entspannen und genießen.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Abfüller: Scotch Universe (Whisky Druid)
Alter: 6 Jahre (2013/2020)
Alkoholgehalt: 67,6% Vol.
Fasstyp: First fill Ex-Oloroso Sherry Hogshead (Single Cask)
Farbe: Tiefgold
Whiskybase ID: 148367

Nase

Der Antritt beginnt mit sehr intensivem Sherry. Das Aroma erinnert mich etwas an den Geruch den man wahrnimmt, wenn man ein Dunnage Warehouse einer schottischen Destillerie betritt. Fruchtige Weinnoten vermischen sich mit dem Aroma von altem Holz und etwas muffigen, erdigen Noten. Ich finde Rosinen, etwas Karamell, Rum-Traube-Nuss Schokolade und einen Hauch Möbelpolitur. Bei dieser Abfüllung sollte man seine Nase anfangs aber nicht zu tief in das Glas stecken. Der Alkohol ist deutlich präsent, geht nach ein paar Minuten an der Luft aber etwas zurück. Je länger man daran riecht, desto würziger wird das Aroma. Schon vor dem ersten Probieren kann ich leichte Kaffeenoten, sowie geröstetes Brot entdecken.

Geschmack

Das Mundgefühl ist nicht weniger intensiv als die Nase. Der Sherry belegt den Mund mit einem leicht adstringierenden Gefühl – die Tannine der Eiche melden sich direkt zu Wort. Daneben breitet sich auch eine angenehme Süße im Mund aus. Die Früchte kann ich auch wieder finden, allerdings eher reife Äpfel und frischen Obstsalat, als Trockenfrüchte.

Abgang

Es wird etwas würziger, die Eiche tritt stärker in den Vordergrund. Trotzdem ist der Abgang sehr angenehm und eher süß als bitter.

Mit Wasser

In der Nase wirkt er nun deutlich frischer und aufgeschlossener. Die frischen Früchte kommen jetzt stärker hervor und auch die Süße ist deutlicher spürbar. Das Mundgefühl wird etwas weicher und samtiger und die leichte Adstringenz der Tannine ist jetzt nicht mehr wahrzunehmen. Trotzdem bleibt das Mundgefühl sehr voll und intensiv.

Fazit

Der Ganymed III gefällt mir sehr gut. Der Abfüllzeitpunkt wurde gut gewählt, die Balance zwischen Brennereicharakter, Sherry und Eiche wurde sehr gut getroffen. Trotz dem extrem hohen Alkoholgehalt von über 67% kann man ihn unverdünnt genießen. Allerdings empfehle ich die Zugabe von etwas Wasser. Dadurch öffnet er sich in der Nase deutlich besser und das Mundgefühl wird wesentlich angenehmer.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Abfüller: Scotch Universe (Whisky Druid)
Alter: 13 Jahre (2006/2020)
Alkoholgehalt: 61,5% Vol.
Fasstyp: First fill Ex-Oloroso Sherry Hogshead (Single Cask)
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 148370

Nase

Der Sherry bestimmt beim ersten Riechen eindeutig das Geschehen. Es handelt sich unverkennbar um einen trockenen Sherry, süße Noten sucht man anfangs vergebens. Ich finde getrocknete Bananen und Sultaninen, sowie eine dezente nussige Note. Der Alkohol ist spürbar, aber viel weicher, als ich es bei diesem hohen Alkoholgehalt erwartet habe. Nach einiger Zeit öffnet sich der Malt deutlich mehr und wird jetzt auch süßer. Außerdem finde ich jetzt auch frische, reife Früchte, wie knackige, rote Äpfel, und Pfirsiche. Über allem liegt ein leicht säuerlicher Geruch und leicht würzige Eichennoten sind im Hintergrund ebenfalls präsent.

Nach dem ersten Probieren tritt das Fass in der Nase deutlicher in den Vordergrund. Ich finde jetzt auch verstärkt leicht holzig-würzige Eichennoten, sowie stark angebrannte Crème Brulée.

Geschmack

Er ist deutlich süßer, als in der Nase. Der Sherry steht auch hier zunächst deutlich im Vordergrund. Das allgemeine Mundgefühl ist sehr intensiv und angenehm. Man merkt jetzt auch den hohen Alkoholgehalt deutlich, der die Geschmacksknospen etwas belegt. Im Abgang tritt die Eiche dann mit einer leichten Bitterkeit hervor. Diese bringt Assoziationen von Zartbitterschokolade, angebranntem Karamell, Nüsse und einem Hauch von Zigarrenbox.

Abgang

Die Süße bleibt trotz der dominierenden Eiche sehr lange präsent und bildet ein einen schönen Gegenpol. Der Abgang ist lang und wärmend.

Mit Wasser

Mit etwas Wasser wird er in der Nase wieder etwas süßer, aber ohne die würzigen Noten zu verdrängen. Das macht ihn noch etwas interessanter und komplexer. Auf der Zunge büßt er durch das Wasser kaum an Intensität ein, der Alkohol wirkt jetzt aber viel besser eingebunden. Dadurch fällt es leichter, das angenehme Mundgefühl etwas länger zu genießen, bevor das alkoholische Prickeln auf der Zungenspitze zu stark wird.

Fazit

Für diese Abfüllung wurde ein tolles Fass ausgewählt. Der Malt glänzt zwar nicht mit einer überwältigen Komplexität, begeistert aber mit einem tollen und intensiven Sherryaroma. Ein paar Minuten an der Luft vor der Verkostung tuen ihm wirklich gut. In der Nase wirkt der Alkohol toll eingebunden. Auf das Mundgefühl wirken sich ein paar Tropfen Wasser meiner Meinung nach sehr positiv aus. Die grundlegende Aromatik ändert sich dadurch nicht. Die alkoholische Note geht aber ein Stück weit zurück und macht den Weg für die anderen Aromen frei.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 3 Jahre (2017/2020)
Alkoholgehalt: 46,0% Vol.
Fasstyp: 65% STR Rotwein und 35% Ex-Bourbonfässer
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 172080

Nase

Der erste Eindruck ist eindeutig auf der süßen und fruchtigen Seite. Der Alkohol bringt ein leicht kühlendes Gefühl und einen Hauch Meeresbrise. Das Aroma ist sehr frisch und angenehm. Am Anfang erinnert es mich etwas an einen süßen Obstbrand mit frischen Mirabellen, Kirschen und Birnen. Dazu kommen Zitrusnoten von Mandarinen, sowie Karamellbonbons und Vanillepudding. Darunter verbirgt sich, sehr schwach wahrnehmbar, ein Hauch würziger Eichennoten der STR Fässer.

Nach dem ersten Schluck tritt die Eiche auch in der Nase zu Lasten der Süße etwas mehr in den Vordergrund. Das Aroma wir einen Hauch trockener. Die Früchte sind noch deutlich präsent. Die Karamellbonbons erinnern jetzt eher an stark gerösteten, leicht bitteren Karamell. Ein wenig werde ich auch an den Geruch von Sauerteigbrot erinnert.

Geschmack

Der Eindruck aus der Nase wird auf der Zunge bestätigt. Ich kann wieder die Früchte, sowie den Karamell und den Vanillepudding finden. Das Mundgefühl ist süß, wird aber, sobald sich der Whisky komplett im Mund verteilt hat, von einer leicht würzigen Note komplementiert.

Abgang

Die würzige Eiche wird dominanter. Es wird etwas trockener und bitterer auf der Zunge und Kaffeenoten kommen zum Vorschein. Daneben bleibt auch die Süße bis zum Ende präsent. Der Abgang ist mittellang und wenn er dann langsam ausklingt, habe ich einen Lakritz-ähnlichen Geschmack auf der Zunge.

Fazit

Wenn ich nicht wüsste, wie alt diese Abfüllung ist, würde ich sie wahrscheinlich ein paar Jahre älter schätzen. Für seine drei Jahre besitzt der Malt bereits reichlich Tiefgang, nur an der Länge/Kürze des Abgangs spürt man noch etwas seine Jugend. Die Kombination von Ex-Bourbon und STR Fässer, wie sie auch im Hause Kingsbarns erfolgreich eingesetzt wird, gefällt mir sehr gut. Was mir bei Nc’Nean aber besonders gut gefällt ist, dass man auf der Homepage der Destillerie sämtliche Kennzahlen der einzelnen Batches abrufen kann. Dazu gehören neben der genauen Fasszusammensetzung (inklusive Fassnummern) auch die Destillations- und Abfülldaten. Diese Transparenz würde ich mir auch bei anderen Destillerien wünschen. Nicht unbeachtet sollte man natürlich auch lassen, dass man bei Nc’Nean sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit legt und die Destillerie als Erste in Schottland mit Netto-Null-Emissionen, also klimaneutral produziert.

Wertung: 8,5 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Abfüller: Best Dram (Whisky Druid)
Alter: 12 Jahre (2007/2020)
Alkoholgehalt: 55,9% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in First-fill Rotweinfass (Single Cask)
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 148801

Nase

Süße Rotweinnoten dominieren hier den ersten Eindruck.  Sie erinnern mich passenderweise an Weingummi, sowie eine Mischung aus Trockenfrüchten (Rosinen) und Obstsalat. Im Hintergrund finde ich eine ganz schwache schweflige Note. Diese ist allerdings nicht wirklich störend, weil sie von den anderen Aromen deutlich überlagert wird. Auch lässt sich die Eiche der Rotweinfässer im Hintergrund erahnen. Nach dem ersten Schluck wird sie dann präsenter. Die 55,9% Alkohol kitzeln etwas in der Nase.

Geschmack

Die Süße intensiviert sich stärker als in der Nase. Das hätte ich dem Geruch nach zu urteilen so nicht erwartet. Ich finde wieder die Weingummis, sowie Fruchtsorbet. Durch die dominante Süße geht das ganze schon fast in Richtung Zuckerwatte und Sirup. Der Alkohol prickelt auf der Zungenspitze.

Abgang

Es wird etwas trockener und die Eiche kommt durch. Der Abgang bleibt aber trotzdem relativ weich und ist mittellang.

Mit Wasser

Mit ein wenig Wasser verdünnt verändert sich die Nase nicht wesentlich. Es kommt mir aber so vor, als würden sich die süßen Aromen mit ein paar Tropfen Wasser in ihrer Intensität etwas mehr dem noch süßeren Mundgefühl annähern. Auch dieses ändert sich durch die Wasserzugabe nicht wesentlich. Das Prickeln auf der Zunge ist nun aber deutlich schwächer, was den Malt etwas „kompatibler“ macht.

Fazit

Ein sehr geradliniger Malt, der zwar nicht durch eine besondere Komplexität punkten kann, aber trotzdem Spaß macht. Vom Aroma/Geschmack her ist er eindeutig auf der süßen Seite. Ich könnte ihn mir gut als Sommerwhisky vorstellen. Er verträgt durchaus auch etwas Wasser, dadurch wird die alkoholische Note auf der Zunge etwas „entschärft“. 

Wertung: 8,4 / 10