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Oktober 2021

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon, Finish in Ex-Ruby Portwein Fässern
Farbe: Bernstein mit leichtem Rotstich
Whiskybase ID: 201367

Nase

Typischer, phenolischer Laphroaig-Rauch steigt in die Nase. Der Rauch hinterlässt ein leicht kühlendes Gefühl und erinnert mich an Teer und kalte Asche. Gleichzeitig assoziiere ich diesen Geruch auch mit einer leicht salzigen Meeresbrise. Die 48% Vol. sind spürbar, aber trotzdem gut eingebunden. Die Portweinfässer bringen für Laphroaig ungewöhnliche süße Weinnoten von dunklen Früchten, Beeren und Weingummis. Trotz des dominanten Rauchs bewegen sich diese Noten des Portweins keineswegs im Hintergrund, sondern harmonieren sehr gut mit dem Rauch. Im Hintergrund hält sich eine leichte malzige Getreidenote, die ich bei Malts von Laphroaig des Öfteren finden kann. Nach dem ersten Probieren, wenn sich die Nase etwas an den Rauch gewöhnt hat, kommt auch das Fass mit leicht würzigen, krautigen Noten und Lakritz durch.

Geschmack

Der Antritt im Mund ist sehr intensiv. Der Rauch dominiert hier anfangs deutlich und drängt die Süße etwas in den Hintergrund. Mit der Zeit wird sie dann etwas präsenter und die fruchtig-süßen Portweinnoten kommen stärker durch.

Abgang

Das Mundgefühl wird ein bisschen trockener, die Eiche kommt schließlich durch und ein leicht rauchiger Geschmack mit Lakritz und Kräuterbonbons bleibt in Mund und Rachen zurück. Der Abgang sehr lang und angenehm.

Fazit

Trotz der für Laphroaig untypischen Weinaromen und Süße dieser Abfüllung, handelt es sich hier doch zweifelsohne um einen typischen Laphroaig. Die 48% Vol. Alkohol sind wie auch bei den anderen Malts von Laphroaig sehr gut eingebunden. Die Süße des Portweins ergänzt das rauchig-maritime Aromaprofil meiner Meinung nach sehr gut. Dieser Malt ist für Liebhaber phenolisch-rauchiger Islay Malts uneingeschränkt empfehlenswert und eine tolle Ergänzung der Range von Laphroaig.

Wertung: 8,8 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 15 Jahre
Alkoholgehalt: 40% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Oloroso Sherryfässer und frische Fässer aus Amerikanischer Eiche
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 6033

Nase

Für seinen vergleichsweise niedrigen Alkoholgehalt von nur 40% Vol. ist der Antritt in der Nase überraschen intensiv. Vom Gefühl her hätten es genauso gut 46% Vol. sein können. Anfangs ist er noch ein wenig verschlossen und lässt sich nur langsam seine Geheimnisse entlocken. Das Aroma ist sehr süß mit Honig, Vanille, reifen roten Äpfeln, Birnen und Obstsalat aus der Dose. Trotz der dominanten Süße finde ich auch eine leicht säuerliche Note, sowie eine leichte Malzigkeit. Die Würze der Eiche ist bereits beim ersten Riechen wahrzunehmen und wird nach dem ersten Probieren noch etwas intensiver. Dennoch dominieren in der Nase auch nach einigen Minuten noch die süßen und fruchtigen Aromen.

Geschmack

Im Mund ist er deutlich weicher und weniger intensiv, als in der Nase. Hier hätte ich direkt auf 40% Vol. Alkohol getippt. Auch das Mundgefühl ist sehr süß (Honig) und von den oben genannten Früchten geprägt.

Abgang

Die Eiche setzt sich etwas mehr durch und bringt im Abgang eine leichte Bitterkeit, die mich an Zartbitterschokolade erinnert. Der Abgang ist mittellang, die Süße verbleibt zusammen mit den leicht bitteren Eichennoten bis zum Ende.

Fazit

Im Vergleich zum 12-Jährigen, den ich kurz zuvor probiert hatte, bietet der 15-Jährige vor allem in der Nase eine deutliche Steigerung. Trotz des „niedrigen“ Alkoholgehalts ist der erste Eindruck intensiv und interessant. Dabei fällt das Aroma noch ein Stück weit süßer aus, als bei seinem kleinen Bruder. Im Mund hätte ich mir aber ein wenig mehr Komplexität gewünscht, hier machen sich die 40% Vol. dann doch bemerkbar. Trotz des schönen Wechselspiels von Eiche und Süße im Abgang fehlt mir beim Probieren etwas der letzte Kick.

Wertung: 8,3 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 40% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Oloroso Sherryfässer
Farbe: Strohgelb
Whiskybase ID: 6032

Nase

In der Nase ist er sehr weich, mild und unkompliziert. Ich finde typische Bourbonaromen wie Malz/Getreide, grüne Äpfel, Birnen, Honig und Karamell. Außerdem erinnert mich das Aroma etwas an Aprikosenmarmelade, Orangen und Zuckerwatte. Im Hintergrund verstecken sich sanfte würzige Noten der Fässer. Nach dem ersten Probieren werden diese Noten etwas präsenter, die Süße geht meines Empfindens nach etwas zurück. Es entsteht die Assoziation von feinen Röstaromen und Cappuccino. Die Früchte und sonstigen Bourbonaromen bleiben aber das Maß aller Dinge.

Geschmack

Auch auf der Zunge startet er zunächst fruchtig. Die Süße rückt leicht zurück. Die Früchte stehen eindeutig im Vordergrund. Ich kann wieder die Birnen, die grünen Äpfel, sowie eine Mischung verschiedener Zitrusfrüchte finden. Die 40% Vol. Alkohol machen das Mundgefühl sehr weich und gefällig. Bereits vor dem Schlucken wird es etwas trockener.

Abgang

Die Eiche kommt durch, sowie die aus der Nase bereits bekannten Röstaromen und der Cappuccino. Der Abgang ist mittellang mit einer leichten Bitterkeit und einem Hauch von Kaffee. 

Fazit

Der 12-Jährige von Glenfiddich ist unbestritten einer der bekanntesten und meistverkaufen schottischen Malts. Im Zeitalter der NAS-Malts trägt er ein schon fast „hohes“ Alter und ist trotzdem sehr preiswert. Das macht ihn gerade bei Einsteigern sehr beliebt. Mit einem Alkoholgehalt von 40% Vol. ist er zudem sehr mild und unkompliziert zu genießen. Für meinen Geschmack hätten es aber gerne eine paar % Vol. mehr sein dürfen. Für Fortgeschrittene dürfte er fast schon etwas zu langweilig sein.

Wertung: 8,0 / 10