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November 2021

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 10 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso Sherry und Ex-Rotwein Barriquefässer
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 86300

Nase

Bereits beim Einschenken breitet sich der angenehme Bowmore-Rauch im Raum aus. Sobald man die Nase in das Glas hält, zieht der Rauch hinter sehr üppigen Sherry- und Rotweinaromen aber eindeutig den Kürzeren. Trotzdem bleibt er im Hintergrund präsent und ergänzt das Aromenprofil um einen schönen Gegenpol zu den Weinnoten. Ein leicht kühlendes Gefühl in der Nase erinnert mich etwas an Menthol und Minze. Das Aroma kommt mir leicht muffig vor, mit Assoziationen von Leder. Sherry und Rotwein halten sich meiner Meinung nach sehr gut die Waage und bringen fruchtige Noten von Johannisbeeren und Brombeeren. Ein leicht säuerlicher Unterton lässt eine Assoziation von Sauerkirschen zu. Nach kurzer Zeit kommt die Eiche etwas mehr durch und bringt Muskatnuss, allgemeines „Gewürzschrankaroma“ und Sauerteigbrot. Der Charakter des Malts ist eher auf der trockenen Seite, komplementiert durch eine schwache Süße.

Geschmack

Im Mund ist er sehr angenehm und leicht süß. Auch hier dominieren anfangs eindeutig die Sherry- und Weinnoten. Die Beeren kann ich sofort wieder finden. Der Rauch ist im Vergleich zur Nase etwas mehr im Vordergrund, aber trotzdem sehr schön eingebunden. Nach kurzer Zeit kommt dann auch der „Gewürzschrank“ der Eiche stärker durch. Ich finde das Leder wieder, sowie einen Hauch von Zimt.

Abgang

Im Abgang bleiben die Gewürze zusammen mit einer leichten Bitterkeit der Fässer und dem dezenten, angenehmen Rauch zurück. Der Abgang ist aber überraschend kurz und eintönig.

Fazit

Bei dieser Abfüllung bekommt man eine schöne Kombination aus Sherry- und Rotweinfässern geboten, die beim Aroma auch klar den Ton angeben. Eingerahmt wird das Ganze mit leichtem Bowmore-Torfrauch als interessanter Gegenpol. Die Nase begeistert mich, der überraschend kurze Abgang trübt meine Freude aber deutlich. Auch das Mundgefühl ist leider etwas weniger ausdrucksstark, als erhofft.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 15 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbonfässer und Finish in 1st-Fill Sherry-Butts
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 128494

Nase

Süße, reife Früchte sind das erste, das mir beim Riechen in den Sinn kommt. Die Früchte erinnern mich an Birnen, sowie exotische Früchte wie Mango und Maracuja. Daneben finde ich auch typische Bourbonaromen wie Honig, Karamell und einen Hauch Vanille. Ein Einfluss der Sherryfässer ist anfangs höchstens zu erahnen. Wenn man ihm etwas Zeit im Glas gibt, wird der Eindruck etwas würziger mit Marzipan und süßem Gebäck. Auch eine leichte saure Note entwickelt sich nach einiger Zeit. Diese erinnert mich, gepaart mit der Süße, an Zitronencrème. Nach dem ersten Probieren wandeln sich die Eindrücke dann etwas. Das Gefühl in der Nase wird etwas trockener, eine Spur von Trockenfrüchten tritt hervor – die Sherryfässer melden sich zu Wort. Die Karamellnote wird intensiver.

Geschmack

Auf der Zunge startet er wieder sehr süß und fruchtig. Die exotischen Früchte sind sofort präsent, aber in ihren Aromen schwer voneinander zu trennen. Ich tippe auch hier auf Maracujas. Dann kommt würzige Eiche, sowie Mandeln, Karamell und Vollmilchschokolade.

Abgang

Es wird etwas trockener, die Süße geht nach ein paar Sekunden deutlich zurück. Interessanterweise verblasst die leichte Bitterkeit im Abgang vor den anderen Aromen, sodass ich auch hier an leicht süße Vollmilchschokolade erinnert werde. Auch die tropischen Früchte und Zitrusfrüchte halten sich im Abgang lange.    

Fazit

Ein schöner Malt, der in seinen verschiedenen Eindrücken sehr gut ausgewogen ist. Der Einfluss der exotischen Früchte gefällt mir sehr gut. Die Sherryfässer halten sich dezent im Hintergrund, ergänzen das Geruchs- und Geschmacksprofil aber um eine weitere Komponente. Vor allem der Abgang mit seinen ständig wechselnden Eindrücken finde ich sehr interessant.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Abfüller: Saarwhisky
Alter: 10 Jahre
Alkoholgehalt: 55,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon Barrel (Einzelfass)
Farbe: Hellgold
Whiskybase ID: 153443

Nase

In der Nase startet er mit starkem phenolisch-medizinischem Islayrauch, der mich sofort an Desinfektionsmittel und Krankenhaus erinnert. Dahinter verbirgt sich eine schwache Karamellnote, leicht säuerliche Zitronen, sowie etwas Getreide und Malz. Es dauert etwas, bis der Rauchschleier sich lüftet und andere Eindrücke zulässt. Erst nach dem ersten Probieren öffnet er sich richtig und typische Bourbon-Aromen von Vanille und Aprikosen strömen in die Nase. Das Aroma ist dann auch ein Stück weit süßer und floraler mit zarten Noten von Jasmin.

Geschmack

Der Antritt ist bereits beim ersten Probieren überraschend süß. Der phenolische Rauch ist deutlich zu spüren, aber interessanterweise gut (besser als in der Nase) in das Geschmacksprofil eingebunden. Karamellbonbons und reife Äpfel kommen mir in den Sinn. Das Ganze wird von einem leicht säuerlichen Unterton der Zitronen, sowie einem leicht beißenden Gefühl auf der Zungenspitze begleitet.

Abgang

Nach ein paar Sekunden im Mund geht die Süße etwas zurück, die Zitronen setzen sich mehr und mehr durch, bis sie im Abgang schließlich eine deutliche Säure auf die Zunge bringen. Der Mund zieht sich etwas zusammen. Der Abgang ist zartbitter, ohne explizite Eichenwürze und etwa mittellang.

Mit Wasser

Mit Wasser wird er sowohl in der Nase, als auch auf der Zunge etwas weicher. Die Bourbonnoten kommen etwas mehr durch und die deutliche Säure wird etwas herausgenommen. Der Rauch wirkt in der Nase etwas besser eingebunden.  

Fazit

Entsprechend seines Namens wirkt dieser Malt anfangs wie eine typische Islay-Rauchbombe. Erst nach einiger Zeit öffnet er sich etwas und lässt auch andere Aromen durch. Der Rauch wirkt besser eingebunden und der Gesamteindruck gefällt mir etwas besser. Auch ein paar Tropfen Wasser tun ihm meiner Meinung nach gut. Im Abgang ist er leider etwas monoton.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 18 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso- und Ex-PX-Sherryfässer, sowie Ex-Portweinfässer
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 126239

Nase

In der Nase startet er sehr elegant und weich. Hier hat man es eindeutig mit einem gut gereiften Malt zu tun, der den stürmischen und jugendlichen Charakter längst abgelegt hat. Das Aroma ist komplex mit einer tollen Mischung aus frischen und getrockneten Früchten. An frischen Früchten meine ich Nektarinen, rote Äpfel, Aprikosen und einen Hauch von Erdbeeren zu finden. Die Trockenfrüchte lassen sich meiner Meinung nach am besten mit Rosinen, Aprikosen und Pflaumen beschreiben. Der erste Eindruck ist eindeutig süß und leicht muffig mit typischem „Lagerhauscharakter“ und etwas Leder. Eine leichte Würze der Eiche versucht bereits früh dagegenzuhalten, muss aber einige Zeit warten, bis die süßen Früchte etwas zur Seite treten. Nach einigen Minuten und spätestens nach dem ersten Probieren wird die Nase etwas trockener und würziger. Ich kann leicht nussige Noten und eine Spur Schokolade finden.

Geschmack

Auf der Zunge ist er ebenso samtig weich wie in der Nase. Der Geschmack ist nicht ganz so süß wie das Aroma in der Nase, aber genauso fruchtig. Die Trockenfrüchte überwiegen meiner Meinung nach den reifen Früchten. Relativ schnell zeigt sich auch die Eiche, sowie Vollmilchschokolade, Gebäck, Mandeln und Nusskuchen.

Abgang

Es wird leicht herb, aber nicht bitter. Die Vollmilchschokolade bleibt und wird umspielt von einer filigranen Süße, sowie Zitrusfrüchten und Aprikosen. Der Abgang ist sehr angenehm und lang und ein Geschmack von Mandeln bleibt am Ende zusammen mit den Früchten zurück.  

Fazit

An diesem Malt gibt es nichts auszusetzen. Auch wenn man es hier mit einer richtigen Sherrybombe zu tun hat, wirkt er keinesfalls überladen, sondern sehr spannend und komplex. Mit 18 Jahren hat er auch ein stattliches Alter zu bieten. TrotzDer Boynsmill ist ein sehr ausgewogen und harmonischer Malt. Mit seinen 16 Jahren kommt er sehr ruhig und gesetzt rüber, was ihn sowohl in der Nase, auch auf der Zunge auch sehr angenehm macht. Das Wechselspiel zwischen üppig süßen Früchten und leicht würziger Eiche gefällt mir sehr gut. Im Abgang werden alle diese Eindrücke zu einem schönen Abschluss vereint. 

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 10 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Sherryfässer und Finish für 3 Jahre in Ex-Portwein Pipes
Farbe: Intensiver Bernstein
Whiskybase ID: 132664

Nase

Schöne, intensive Weinnoten sind das erste, was mir in die Nase strömt. Diese bringen einen sehr üppigen Fruchtcocktail aus reifen, roten Früchten wie Kirschen und Erdbeeren, sowie Trockenfrüchten wie Rosinen und Backpflaumen. Auch ein Hauch frischer Zitrusfrüchte meine ich zu spüren. Der allgemeine Charakter des Malts ist sehr süß mit einem leicht würzigen Unterton, bedingt durch die Eiche, sowie schwachen floralen Noten und Blütenhonig. Nach dem ersten Probieren kommt ein leicht säuerlicher Eindruck von Sauerkirschen hervor, der sich jedoch relativ schnell der dominierenden Süße ergeben muss. Dazu kommen sehr gut eingebettete Eichennoten. Nach einiger Zeit im Glas kommt mir das Aroma etwas weniger schwer und dafür eleganter und ausgewogener vor.

Geschmack

Beim Antritt ist er nicht so intensiv wie in der Nase, trotzdem sehr vollmundig und angenehm weich. Die Früchte sind sofort präsent, überwiegend Beeren, Kirschen und eine Spur von Zitrusfrüchten. Die Trockenfrüchte bleiben hinter den frischen Früchten deutlich zurück. Nach ein paar Sekunden im Mund wird das Mundgefühl etwas würziger und leicht bitter mit (Weihnachts-)Gebäck und Zartbitterschokolade. Dann setzt sich ganz deutlich Marzipan durch, was mich in dieser Kombination eindeutig an Salzburger Mozartkugeln erinnert.

Abgang

Die süßen Früchte gehen etwas zurück, verblassen aber auch im Abgang nicht komplett. Der Abgang ist relativ lang mit einer dominanten Mischung aus Marzipan und Zartbitterschokolade, sowie etwas Eiche.

Fazit

Bei dieser Abfüllung handelt es sich auf den ersten Blick um eine wahre Fruchtbombe. Spätestens aber nach ein paar Sekunden auf der Zunge, überkommt mich mit der Kombination aus Marzipan, Zartbitterschokolade und leicht würzigen Eichennoten ein wahrhaft weihnachtliches Gefühl. Dieser Malt eignet sich meiner Meinung nach sehr gut um ihn im Winter vor dem Kamin zu genießen. Sehr interessant und lecker!

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 5 Jahre (2014/2015 – 2021)
Alkoholgehalt: 46,8% Vol.
Fasstyp: 65% Ex-Bourbon und 35% Ex-Sherryfässer
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 175268

Nase

Der Antritt ist sehr intensiv und fruchtig. Das Aroma erinnert mich etwas an einen Obstbrand, reife Zwetschgen stechen daraus hervor. Umspielt wird das Ganze von leicht herben Noten, sowie Malz und Getreide. Auch deutlich würzige Noten der Eiche sind von Anfang an präsent. Dahinter verbirgt sich ein leicht phenoliger, kühlender Torfrauch, der sich sehr gut in das Gesamtbild einfügt. Das verleiht ihm einen leicht maritimen Charakter. Von den typischen Bourbon-Aromen fehlt zunächst jede Spur. Nach ein paar Minuten wandelt sich das Aroma dann deutlich und ich finde Karamell, Crème Brûlée, leichte Röstaromen von gebrannten Mandeln, sowie ein Hauch Marzipan im Hintergrund. Diese Noten, die ich jetzt eindeutig den Ex-Bourbonfässern zuschreiben würde, bieten einen interessanten Gegensatz zum ersten Eindruck. Nach dem ersten Probieren wird die Nase deutlich süßer, was ein tolles Wechselspiel mit den Früchten und den Bourbon-Noten bringt.

Geschmack

Es startet deutlich süßer als in der Nase mit Honig und Melasse. Zwetschgen und Zitrusfrüchte sind sofort präsent. Zusammen mit einem leicht herben Mundgefühl, werde ich an Grapefruits erinnert. Auch finde ich Malz und Zartbitterschokolade. Der Alkohol hinterlässt ein leichtes Prickeln auf der Zunge und der Rauch hält sich dezent im Hintergrund.

Abgang

Der Übergang zum Abgang ist sehr fließend. Die herben Noten verwandeln sich schließlich in eine deutliche Bitterkeit. Die Süße verblasst parallel dazu und verschwindet zum Ende hin komplett. Die Eiche bringt (Weihnachts-)Gewürze und verbleibt im langen Abgang mit Lakritz-Noten und etwas Menthol. 

Fazit

In der Nase ist dieser Malt erstaunlich komplex und reif für sein Alter und bietet ein tolles Wechselspiel zwischen den beiden verwendeten Fasstypen. Die Fässer wurden dahingehend hervorragend ausgewählt. Der Rauch ist sehr schön eingebunden und trägt positiv zur Komplexität bei, ohne die andere Aromen zu überlagern. Im Mund kann er mit der tollen Nase leider nicht ganz mithalten. Die herben/bitteren Noten auf der Zunge sind für meinen Geschmack etwas zu dominant.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Skye
Alter: 3 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbonfässer (1st-fill)
Farbe: schwach gelb/Weißwein
Whiskybase ID: 174003

Nase

Anfangs ist er etwas zurückhaltend. Deutlicher Torfrauch steigt sofort auf, aber sehr angenehm (nicht phenolig), und nicht erschlagend. Das Aroma ist leicht süß mit tollen fruchtigen Noten. Ich finde frische, leicht säuerliche Zitrusfrüchte wie Zitronen und Limetten, aber auch Birnen und exotische Früchte. Ich muss direkt an reife Bananen, sowie Ananas denken. Der Alkohol und Rauch sind leicht kühlend in der Nase und bringen maritime Eindrücke. Abgerundet wird das Ganze mit einer leicht malzigen Note. Nach dem ersten Probieren wird er in der Nase spürbar süßer mit Karamell, Gebäck (Spekulatius und Shortbread), Pfirsichen und einem Hauch Vanille. 

Geschmack

Der Antritt ist sehr mild. Der Rauch ist im ersten Moment dominant, wird aber sehr schnell von süßen Früchten (Bananen, Birnen und Ananas) etwas zur Seite gedrängt. Auch auf der Zunge spüre ich die leicht säuerlichen Noten der Zitrusfrüchte, sowie das Malz. Das Mundgefühl ist zunächst süß-sauer mit Assoziationen von Zitronen- und Orangenbrause.

Abgang

Die Süße verblasst deutlich, das Mundgefühl wird etwas trockner. Der Abgang ist verhältnismäßig lang mit schwach herb/würziger Eiche und krautigen Noten. Der Rauch wird im Abgang wieder etwas präsenter und verbleibt mit den anderen Eindrücken bis zum Ende.

Fazit

Die erste im Handel erhältliche Abfüllung von Torabhaig ist sehr geradlinig und ehrlich. Man hat nicht versucht aus dunklen, intensiven Fässern einen möglichst komplexen 3-jährigen Malt zu „designen“, bei dem der Brennereicharakter komplett von den Fässern erschlagen wird. Das hat man in den letzten bei jungen Destillerien schon des Öfteren gesehen. Klar, diese Abfüllung hier ist nicht alt und ihm fehlt es noch etwas an Reife, aber dadurch bietet er einen tollen Einblick in die „DNA“ der Destillerie. Dafür verdienen sie mein Lob und Respekt.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 44% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon, Ex-Matusalem Sherry und Ex-Cabernet Sauvignon Fässer
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 30607

Nase

Ein starker Antritt in der Nase bringt schwere Sherry- und Rotweinnoten. Ich finde Waldbeeren, Rosinen und Kirschbonbons. Dann macht sich direkt die Eiche bemerkbar, das Aroma wird leicht herb mit holzigen Noten und dem typischen „Lagerhauscharakter“. Wenn er ein paar Minuten offen steht verändert sich das Aroma etwas. Es kommt mir dann ein wenig süßer vor mit Karamell, braunem Zucker, gerösteten Kaffeebohnen, getoastetem Brot, sowie einem Hauch von Leder. Nach dem ersten Probieren intensivieren sich diese Aromen noch weiter.

Geschmack

er ist samtig weich, das Mundgefühl schwankt etwas zwischen süß und leicht säuerlich. Dunkle Früchte wie Kirschen und Brombeeren sind sofort präsent. Der Sherry gibt, meines Empfindens nach, den Ton an. Auch florale Noten und eine Assoziation von Tabak sind zu spüren. Bereits vor dem Schlucken wird es am Gaumen leicht bitter und Eichennoten kommen hervor.

Abgang

Die zartbitteren Noten der Eiche werden intensiver, das Mundgefühl wird trockener und ich werde etwas an Kaffee und Espresso erinnert. Karamell und Röstaromen begleiten das Ganze.

Fazit

Für den Cigar Malt Reserve wurde eine interessante Fassauswahl gewählt. Die Aromen der verschiedenen Fasstypen harmonieren sehr gut miteinander, wobei der Sherry meiner Meinung nach etwas hervorsticht. Generell hat man hier einen sehr Fass lastigen Malt im Glas, der, trotz eines vermeintlich jungen Alters, nicht mit Eichennoten geizt. Allerdings fehlt es ihm etwas an Tiefgang und Komplexität.

Wertung: 8,4 / 10