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Februar 2022

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Abfüller: Wemyss Malts
Alter: 1991/2018
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Hogshead (Single Cask)
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 115148

Nase

Extrem fruchtig und süß in der Nase. Eine wahre Fruchtwolke mit einem exotischem Obstsalat-Aroma steigt auf. Ich finde Bananen, Ananas und Dosenpfirsiche. Auch leicht säuerliche Zitrusfrüchte und Mandarinen mischen sich darunter. Ein leicht kühlendes Gefühl, das nicht direkt vom Alkohol kommt, lässt sich zunächst schwer zuordnen. Nach ein paar Minuten lässt es sich dann eindeutig als Minze identifizieren, was zusammen mit der Süße und den Zitrusfrüchten ein tolles Mojito-Feeling erzeugt. Dazu kommen eine leichte Karamellnote und ein Anklang von Vanille. Die Eiche hält sich schwach im Hintergrund.

Geschmack

Er überrascht mich mit einem leicht scharfen Antritt. Dann ist die Minze sofort präsent, ebenso die süßen Früchte mit Mandarinen, Ananas, Pfirsichen, und Zitrusfrüchten. Passend zum Mojito-Feeling meine ich auch Limetten herauszuschmecken. Dazu gesellt sich etwas Karamell und buttriges Shortbread.

Abgang

Die Eindrücke bleiben zunächst weitgehend unverändert. Das Mojito-Aroma mit Limetten und Minze lässt mich nicht mehr los. Aber auch die anderen Früchte gehen nur langsam zurück. Die Eiche wird stärker und komplettiert den langen Abgang mit ihrem zartbitteren Einfluss. Ein leichter Minze-Schleier liegt bis zum Ende darüber.

Mit Wasser

Mit ein paar Tropfen Wasser ist er weniger scharf und sogar noch süßer – unbedingt probieren!

Fazit

Der Name wurde von Wemyss wieder einmal sehr gut gewählt. Der Malt duftet nach einem frischen und fruchtig-süßen Sommercocktail mit Schirmchen, den man am Strand (natürlich auf einer tropischen Insel) trinkt. Für das Alter zeigt er überraschend wenig Einfluss der Eiche (Refill-Fass?). Auf der Zunge war er für meinen Geschmack anfangs etwas zu alkoholisch-scharf. Ein paar Tropfen Wasser nehmen ihm diese Schärfe und machen ihn nebenbei noch interessanter.

Wertung: 9,0 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 15 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Oloroso- und PX-Sherryfässer
Farbe: Dunkler Bernstein
Whiskybase ID: 139065

Nase

Ein betörendes Sherryaroma steigt in die Nase, das zwar sehr intensiv und komplex, aber trotzdem nicht zu aufdringlich ist. Sofort kommen mir Datteln und Rosinen in den Sinn. Es folgt ein Wechselspiel zwischen einer leichten Süße und würziger Eiche. Nach ein paar Minuten wird das Aroma etwas fruchtiger mit frischen und dunklen Früchten wie Birnen und Pflaumen. Die Würze der Eiche tritt etwas zurück, leicht bittere Noten und etwas Leder mischen sich immer wieder dazu. Lässt man ihn noch etwas länger stehen, wird das Aroma leicht säuerlich-herb mit Hopfen und roten Früchten.

Geschmack

Auf der Zunge ist er ebenso komplex und weich wie in der Nase. Auch hier dominiert klar der Sherry und bringt eine deutliche Süße und frische Früchte. Die Fruchtnoten sind schwer voneinander zu trennen. Ich muss an aromatische Äpfel, rote Früchte, und schwarze Johannisbeeren denken. Bereits nach wenigen Sekunden ist auch die Eiche spürbar, kommt aber gegen den Sherry zunächst nicht an.

Abgang

Im Abgang bleiben diese Eindrücke zunächst präsent, dann wird die Eiche intensiver. Ich muss zunächst noch an Süßgebäck denken, dann kommen Mandeln und Zartbitterschokolade. Die Süße zieht sich nach und nach zurück.

Fazit

Diese Abfüllung ist ein toller Sherrymalt, der durch die, für die heutige Zeit, lange Reifung bereits eine deutliche Komplexität und Intensität aufgebaut hat und trotzdem angenehm weich in Mund und Nase ist. Die Einflüsse des Sherrys und der Eiche sind schön miteinander verwoben.

Wertung: 8,8 / 10

Art: Single Malt
Land, Region: Deutschland, Bayern
Alter: 3 Jahre (2016/2017 – 2020)
Alkoholgehalt: 52,6% Vol.
Fasstyp: Virgin Oak (Amerikanische Eiche, Europäische Eiche, Pfälzer Eiche, Ungarische Eiche)
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 158762

Nase

Ich finde typische Aromen der Amerikanischen Eiche wie Karamell und Vanille. Fast sofort machen sich die verschiedenen europäischen Eichenfässer bemerkbar. Diese bringen eine kräftige Würze mit Holznoten, Röstnoten, Leder und Kräuterbonbons. Über allem schwebt ein Hauch Nagellackentferner. Frische grüne Äpfel und Zitrusfrüchte halten sich im Hintergrund auf. Nach einigen Minuten werden die Früchte intensiver, ich kann dann auch Aprikosen und Trockenfrüchte finden. Dazu kommt ein leicht floraler Touch.

Geschmack

Der Antritt ist sehr kräftig mit einer deutlichen Schärfe. Wie schon in der Nase bekommt man eine Mischung aus süßen Früchten und kräftiger Eiche geboten. Anfangs stechen die süßen Noten von Honig, Karamell und roten Äpfeln hervor, dann wird die Eiche intensiver und bringt bereits vor dem Abgang eine leichte Bitterkeit.

Abgang

Die Bitterkeit wird stärker, die würzigen Eichennoten ebenfalls. Kaffeenoten kommen hinzu. Die Süße kann anfangs noch mithalten, wird dann aber deutlich schwächer. Der Abgang ist mittellang und gegen Ende kommen dann noch einmal zarte Karamellnoten hervor.

Mit Wasser

In der Nase überwiegen jetzt deutlich die süßen Früchte. Die Eiche wirkt nicht mehr so erschlagend, sondern viel besser eingebunden. Auf der Zunge verschwindet die Schärfe und die verschiedenen Aromen wirken viel besser ausbalanciert. Das macht ihn deutlich angenehmer.

Fazit

St. Kilian wagt mit den frischen Eichenfässern ein interessantes und auch durchaus gelungenes Experiment. Dadurch bekommt der Malt für sein junges Alter eine enorme Intensität und Würze. Allerdings sollte man ihn im Glas etwas stehen lassen, damit sich das Aroma richtig entfalten kann. Mit ein paar Tropfen Wasser wird er noch besser.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: Amerikanische Eiche und Finish in Ex-Sauternes Fässern
Farbe: Intensives Gold
Whiskybase ID: 182507

Nase

Ein sehr angenehmes Gefühl entfaltet sich in der Nase. Das Aroma ist vor allem süß und fruchtig mit hervorstechenden Honignoten, Karamellbonbons und Vanille. Dazu kommen Feigen und getrocknete Aprikosen, sowie leicht säuerliche Zitrusfrüchte. Sehr früh macht sich auch das Fass bemerkbar und verschmilzt zusammen mit der Zitrusnote zu einer Assoziation von Grapefruits. Nüsse und Mandelgebäck runden das Ganze ab. Nach dem ersten Schluck wird die Eiche in der Nase stärker, nach ein paar Minuten setzen sich die süßen Früchte dann wieder durch.

Geschmack

Auch im Mund startet er mit einer deutlichen Süße, die aber sofort von einem leicht herben Einfluss der Eiche abgefangen wird. Der Honig und die Zitrusfrüchte (Grapefruits) sind wieder da, dazu kommen leicht exotische Einflüsse von Ananas. Nach ein paar Sekunden wird das Mundgefühl etwas cremiger mit Karamell, Mandeln und Marzipan.

Abgang

Die Eiche bringt eine leichte Bitterkeit, was mich an Bittermandelöl und in zartbitterem Kakaopulver gerollten Marzipankugeln erinnert. Auch an Vollmilch-Nuss Schokolade muss ich denken. Der Abgang ist verhältnismäßig lang.

Fazit

Wieder einmal ein gelungener Malt aus der Wine Series von Glenallachie. Der Sauternes bringt tolle süße und fruchtige Noten, aber auch Eiche mit. Gerade auf der Zunge und im Abgang kommt die Eiche deutlich durch. Das muss man mögen. Mir gefällt die Kombination gut.

Wertung: 8,6 / 10