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Juni 2022

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 8-9 Jahre (2012/2021)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Frische Amerikanische Eiche
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 196612

Nase

Die Nase ist schön süß mit Karamell, Vanille und Honig. Sofort mischen sich auch würzige Noten darunter, wie geröstetes Malz, Schokocookies, gebrannte Mandeln, Kakaonibs und Haselnüsse. Dahinter kommen nach kurzer Zeit fruchtige Zitrusnoten und Apfelkompott zum Vorschein, die mit der Zeit intensiver werden. Komplementiert wird die fruchtige Süße von Eichennoten und weißem Pfeffer. Nach einiger Zeit verändern sich die Fruchtnoten etwas und ich kann ebenfalls Bananen finden.

Geschmack

Auf der Zunge startet er ebenso angenehm wie in der Nase und sehr süß. Wieder finde ich Karamell, Vanille und Honig. Dann kommt der Pfeffer durch, sowie krautige Noten. Die Zitrusfrüchte (Orangen) nehme ich süßer wahr, als in der Nase. Auch der Apfelkompott ist wieder präsent. Im Gegensatz zur Nase finde ich im Mund auch leicht säuerliche Beeren. Nach ein paar Sekunden im Mund kommen zartbittere Eichennoten und Milchschokolade hinzu.

Abgang

Die Süße geht langsam zurück, es wird trockener. Die Eiche intensiviert sich und bringt Röstaromen und dunkle Schokolade. Der Abgang ist lang und Gebäcknoten und Marzipan kommen hinzu. Die Äpfel und Zitrusfrüchte bleiben auf Zunge bis zum Ende zurück und bekommen zum Ende hin noch einen leicht tropischen Touch.

Fazit

Ein sehr interessanter Malt. Typischen süß-fruchtigen Noten stehen direkt am Anfang schon deutlich würzige Eichennoten gegenüber. Auch wenn für diese Abfüllung ausschließlich frische Eichenfässer verwendet wurden, finde ich keine bitteren, störenden Holznoten. Vor allem die Nase und der Abgang überzeugen mich mit den ständig wechselnden Eindrücken.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: 3 Jahre
Alkoholgehalt: 59,2% Vol.
Fasstyp: 1st fill Bourbon (90%) und portugiesische Weinfässer (STR; 10%)
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 162281

Nase

Angenehm weich und süß ist der Start in der Nase. Der Alkohol ist überraschend gut eingebunden. Bourbonaromen stehen eindeutig im Vordergrund. Ich finde Karamell, Vanillepudding, Fudge und Toffee. Dazu kommt eine leicht frische Zitrusnote, die mich zusammen mit der Süße an Zitronenkuchen erinnert. Gibt man ihm ein paar Minuten mehr Zeit, mischen sich auch aromatische, leicht florale Fruchtnoten von Aprikosen und reifen Birnen dazu. Ergänzt wird das Ganze durch leicht würzige Gebäcknoten, die ich den STR-Fässern zuschreiben würde, sowie etwas Haselnuss-Vollmilchschokolade.

Geschmack

Es zunächst wieder weich und samtig los, dann setzt sich sehr schnell eine deutlich scharfe Alkoholnote auf der Zunge fest. Das Mundgefühl ist anfangs sirupartig süß mit Karamell und Vanille. Dann intensivieren sich die Früchte (Zitronen, Orangen, Birnen, grüne Äpfel und Aprikosen). Nach einigen Sekunden kommt schließlich die Eiche durch und bringt würzige und zartbittere Noten.

Abgang

Es wird zunächst noch einmal süß im Rachen, dann setzt sich die Eiche mit ihren zartbitteren Noten und Röstaromen durch. Das Mundgefühl wird deutlich trockener. Insgesamt ist der Abgang relativ lang und angenehm. Im Nachgang kommen dann wieder ganz zart die Vanille und Zitronen hervor.

Mit Wasser

Mit etwas Wasser wirkt das Aroma in der Nase etwas geöffneter und intensiver. Bourbonnoten wechseln sich toll mit den Früchten ab. Auf der Zunge ist er deutlich angenehmer und schwankt zwischen sirupartiger Süße und säuerlichen Zitrusnoten. Im Abgang bleibt die Süße bis zum Ende hin präsent. Insgesamt wirkt er mit Wasser deutlich runder.

Fazit

Diese Abfüllung gibt einen tollen Einblick in die Kingsbarns-DNA. Trotz seines jungen Alters hat er bereits eine deutliche Komplexität aufgebaut. Ich freue mich auf ältere Abfüllungen der Destillerie. Unbedingt auch mit Wasser experimentieren!

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Abfüller: Ian Macleod
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: Lagerung in Bourbon und Oloroso Sherryfässern, Finish in Sherryfässern
Farbe: Intensiver Bernstein
Whiskybase ID: 196554

Nase

Es dominieren Rauch und Sherry. Das Aroma ist sehr intensiv, die 48% Vol. Alkohol passen super dazu. Der Rauch erinnert mich an Räucherspeck, Lagerfeuer und kalte Asche. Süße Eindrücke wechseln sich mit trockenen Sherrynoten ab. Zitrusfrüchte wie Zitronen, Limetten, Orangen und Grapefruits stechen hervor und werden durch Trockenfrüchte wie Rosinen und Bananen ergänzt. Dann kommen nussige Aromen, Malz und Getreide hinzu, sowie würzige Eichennoten und etwas Leder. Nach dem ersten Probieren intensivieren sich die Gewürze und ein deutlicher Geruch von frisch geschlagenem Eichenholz ergänzt das Aroma.

Geschmack

Auf der Zunge ist der Antritt ebenso intensiv und kraftvoll mit speckigem Torfrauch. Dieser wird von Zitrusfrüchten (Orangen und Zitronen) relativ schnell etwas zur Seite gedrängt. Das allgemeine Mundgefühl ist deutlich süßer als die Nase, mit deutlichen Honignoten. Nach einigen Sekunden entfaltet sich die würzige Kraft der Fässer. Ich finde Mandeln, weißer Pfeffer, Eiche und einen Hauch Muskatnuss.

Abgang

Der Rauch mit Assoziationen von kaltem Lagerfeuer, Asche und etwas Speck ist zunächst wieder im Vordergrund. Die Süße, die mich im Abgang etwas an Mozartkugeln erinnert, verblasst ziemlich schnell und macht Platz für Eiche und Gewürze. Ein leicht trockenes Gefühl, sowie eine leichte aber angenehme Bitterkeit verbleiben bis zum Ende.

Fazit

Der Name ist bei dieser Abfüllung Programm. Intensiver Sherry wechselt sich mit kräftigem Islay-Torfrauch (Südküste?) ab. Die 48% Vol. Alkohol tragen ebenfalls positiv zur Intensität bei. Vor allem für kalte Tage vor dem Kamin ist diese Abfüllung definitiv zu empfehlen.

Wertung: 8,6 / 10