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Juli 2022

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 49,2% Vol.
Fasstyp: 75% Ex-Bourbon, 20% Ex-Sauternes und 5% Ex-Sherry
Farbe: Weißwein
Whiskybase ID: 198995

Nase

Medizinischer Torfrauch mit Teer und „Krankenhausnoten“ erschlägt alle anderen Aromen in der Nase zunächst völlig. Dahinter kommt nach kurzer Zeit eine leichte Süße zum Vorschein. Dann wird das Aroma überraschend sauer mit Zitronen und Limetten. Hinzu kommen Malz, Nüsse (Mandeln und Pistazien), sowie Vanille. Nach dem ersten Probieren wird es etwas leichter und süßer, der Rauch ist besser eingebunden und auch süße Zitrusfrüchte, Zitronencreme und Äpfel kann ich finden. Die Vanille wird etwas intensiver und Karamell, sowie ein Hauch Zuckerwatte kommen durch. Im Hintergrund finde ich eine ganz schwache Eichennote.

Geschmack

Der Antritt ist kräftig, sowie leicht prickelnd und scharf (schwarzer Pfeffer oder Chili?). Der gesamte Mund wird sofort ausgefüllt. Der Rauch ist wieder deutlich präsent und direkt am Anfang bereits gut eingebunden. Die sauren Zitronen kommen ebenfalls sofort durch. Mit der Zeit wird das Mundgefühl etwas süßer und auch die Mandeln kann ich wieder finden. Beim zweiten Probieren kommt es mir viel süßer vor und die Säure entwickelt sich erst mit der Zeit – genau umgekehrt wie beim ersten Mal. Nach einigen Sekunden im Mund setzt eine deutliche bittere Note, allerdings ohne explizite Eichennoten, ein.

Abgang

Ich finde jetzt fast keine Süße mehr. Das Gefühl wird deutlich trockener mit einer leicht sauren Adstringenz. Der Rauch dominiert zusammen etwas Marzipan. Den Abgang würde ich als mittellang beschreiben, obwohl der Rauch noch viel länger als die anderen Noten zurückbleibt. Auch die Säure und die undefinierbare Bitterkeit bleiben relativ lange im Hals.

Fazit

Wie auch die erste Genesis-Abfüllung von Kilchoman trägt diese kein Alter, wobei ich aufgrund des geringen Fasseinflusses von einem sehr jungen Alter ausgehe. Die drei Hauptkomponenten des Geruchs- und Geschmacksprofils sind Rauch, Säure und Bitterkeit. Vor allem die Bitterkeit passt für mich aufgrund des allgemein geringen Fasseinflusses nicht so ganz ins Bild. Insgesamt fehlt es mir etwas an Komplexität und Balance, um den Malt wirklich zu mögen.  

Wertung: 7,9 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Altersangabe (etwa 8 Jahre laut Personal vor Ort)
Alkoholgehalt: 52,2% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Maker’s Mark Bourbonfässer
Farbe: Blassgeld/Weißwein
Whiskybase ID: 209611

Nase

Medizinischer Laphroaig-Rauch mit einer leichten Teer Note überdeckt anfangs alles. Typisch Laphroaig eben. Dann kommt eine leichte Süße hervor, die schwer zu identifizieren ist. Bevor ich sie richtig zuordnen kann, ist sie schon wieder weg und die Nase wird etwas sauer und fruchtig. Zitronen und Limetten stechen hervor. Nach ein paar Minuten (man sollte ihm etwas Zeit geben!), wird das Fruchtaroma floraler mit Bergamotte (Earl Grey Tee). Dadurch, dass der Torfrauch ein kühlendes Gefühl in der Nase zurücklässt, werde ich auch an Pfefferminze und Menthol Bonbons erinnert. Ein Hauch von Karamell und Eiche sind im Hintergrund zu erahnen. Nach dem ersten Probieren öffnet er sich etwas, der Rauch ist nicht mehr so dominant. Zu den Zitrusfrüchten kommen die typischen Bourbon-Noten wie Karamell und Vanille, sowie etwas Malz hinzu.

Geschmack

Auf der Zunge startet er überraschend weich. Von den 52,5% Alkohol ist fast nichts zu spüren. Der Rauch liegt wieder über allem, das allgemeine Mundgefühl ist zunächst süß mit Karamell. Wie schon in der Nase setzen sich die säuerlichen Zitrusfrüchte dann aber mehr und mehr durch. Ebenso die Minze. Bereits vor dem Schlucken kommt eine leichte Eichenwürze durch und hinten am Gaumen habe ich zartbittere Röstaromen.

Abgang

Die Süße geht relativ schnell zurück. Es wird würziger mit geröstetem Malz und Kaffeebohnen. Der Rauch ist wieder deutlich und bleibt lange zurück, während der Rest relativ schnell verblasst. Zum Ende hin verwandelt sich der medizinische Rauch etwas in erloschenes Lagerfeuer und Asche. Die Eiche bringt eine leichte Bitterkeit und ein leicht salziger Geschmack bleibt auf der Zunge zurück. Die Zitrusfrüchte melden sich kurz vor dem Ende ebenfalls noch einmal zu Wort.

Mit Wasser

In der Nase intensivieren sich die Bourbonaromen etwas mehr. Vor allem die Vanille wird deutlicher spürbar. Sowohl in der Nase, als auch auf der Zunge und im Abgang treten die Früchte deutlicher hervor und neben den Zitrusfrüchten finde ich jetzt auch süße Früchte wie Birnen und Aprikosen. Eine schöne Ergänzung! Hier kann man durchaus mit ein paar Tropfen Wasser spielen.

Fazit

Ein solider Malt aus der Hause Laphroaig. Vor allem die Nase zeigt, wie gut „einfache“ Bourbonfässer mit dem Charakter der Destillerie harmonieren. Allerdings fehlt ihm etwas die Kraft und das gewisse Etwas, um aus der ohnehin schon sehr gut aufgestellten Range von Laphroaig hervorzustechen. Angesichts des Preises würde ich eher zu anderen Abfüllungen der Destillerie greifen.

Wertung: 8,5 / 10