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September 2023

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Campbeltown
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Amerikanische Eiche Ex-PX Sherryfässer
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 212766

Nase

Ein intensiver Antritt mit schwerem und leicht muffigem Sherryaroma. Sofort finde ich Trockenfrüchte (Rosinen). Es wird etwas süßer mit Honig und eingelegten Kirschen. Das Aroma erinnert jetzt etwas an Rumtopf. Dann kommen würzige Eichennoten durch und die Nase wird allgemein etwas säuerlicher. jetzt erinnern die Kirschen eher an frische Sauerkirschen. Die Eiche bringt eine Assoziation von dunkler Schokolade (> 80% Kakaoanteil).

Geschmack

Zunächst sehr süß mit viel Sherry und wieder leicht muffig. Die Rosinen kommen hinzu, ebenso wie die Kirschen, ergänzt durch säuerliche dunkle Beeren. Die Eiche kann sich gegen die Süße nicht wirklich durchsetzen, bleibt aber mit einer zarten Bitterkeit und dunkler Schokolade stets präsent. Insgesamt erinnert mich der Geschmack etwas an Schwarzwälder Kirschtorte.  

Abgang

Auch im Abgang bleibt der Eindruck süß und auch die Kirschen halten sich. Die Eiche mit ihrer zarten Bitterkeit und der dunklen Schokolade wird mit der Zeit erwartungsgemäß präsenter. Marzipan kommt hinzu. Das erinnert mich an Dominosteine, wie es sie zu Weihnachten bei uns zu Hause oft gab. Insgesamt mittellang und schön harmonisch und ausgewogen. 

Fazit

Ein einfach zu trinkender und trotzdem sehr leckerer Herbst-/Wintermalt. Um bei den ganz Großen mitzuspielen mangelt es ihm aufgrund des wahrscheinlich relativ jungen Alters etwas an Komplexität. Das Preis-Leistungsverhältnis ist allerdings fast unschlagbar.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 10 Jahre (2010-2022)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 203877

Bei Abfüllungen der Contrasts-Serie experimentiert Benromach mit verschiedenen Änderungen im normalen Herstellungsprozess ihres Whiskys und den verwendeten Rohstoffen. Bei dieser Abfüllung wurde zusätzlich zum standardmäßig verwendeten leicht getorften Malz zusätzlich Malz der Sorte Cara Gold verwendet, welches häufig beim Brauen von Bier zum Erzeugen eines charakteristischen Karamell- und Toffee-Aromas eingesetzt wird.

Nase

Los geht’s mit angenehmer süße und einem leicht medizinischen Torfrauch. Dieser bringt ein kühlendes Gefühl in der Nase. Dann kommt eine deutliche Karamellnote, sowie weißer Pfeffer. Es wird fruchtiger mit sauren Zitrusfrüchten und Granny Smith Äpfeln, ergänzt durch einen Hauch von aromatisch-süßen Früchten (Pfirsiche) und zarten floralen Noten. Mit der Zeit wird das Aroma zunehmend würziger und sogar leicht bitter mit Getreidenoten. Nach dem ersten Probieren wird die Karamellnote gefühlt noch stärker und präsenter. 

Geschmack

Angenehm weich und ölig breitet sich der Malt im Mund aus. Sofort kommt aber ein Prickeln auf der Zunge hinzu – der Pfeffer kommt durch. Im Mund ist er allgemein sehr süß mit einer sehr dichten Konsistenz. Fast schon zum Kauen. Süße und aromatische Früchte mit einem exotischen Touch dominieren. Sofort fallen mir reife Mangos ein. Zitrusfrüchte sind nur noch zu erahnen. Nach einigen Sekunden wird es etwas würziger, Karamellkekse kommen hinzu. Auch die leichte Bitterkeit aus der Nase breitet sich wieder aus. Die zugehörigen Eichennoten suche ich aber vergebens. Der Rauch geht bei diesem intensiven Geschmack fast unter.

Abgang

Die Karamellkekse stehen zunächst im Vordergrund, dann meldet sich der Rauch wieder zu Wort. Die Früchte gehen relativ schnell zurück, es wird etwas bitter. Auch hier ohne wirklichen Einfluss von Eiche. Der Abgang hält sich relativ lange im Rachen und hinterlässt einen leicht kühlenden Eindruck wie ich es etwa von Mentholbonbons kenne. Der Rauch hält sich lange und exotische Früchte sind am Ende wieder wahrzunehmen.

Fazit

Wieder einmal eine gute Abfüllung aus dem „Chemiebaukasten“ von Benromach. Der Einfluss des Karamellmalzes ist wie erwartet deutlich zu spüren. Die undefinierbare Bitterkeit ohne Verbindung mit Holznoten der Eiche stört mich etwas, bewegt sich aber noch in einem akzeptablen Rahmen.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 47% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon und First Fill Ex-PX Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 205355

Diese Abfüllung wurde ausschließlich aus getorftem Destillat der Brennerei Bladnoch kreiert. Verwendet wurden zum einen erstbefüllte Ex-Bourbon Fässer, die bereits 2009 befüllt wurden, zum andern erstbefüllte PX Sherryfässer, die nach der Umbauphase 2017 befüllt wurden. Der Name „Alinta“ kommt aus der Sprache der australischen Ureinwohner und bedeutet soviel wie „Feuer“ oder „Flamme“.

Nase

Los geht es süß mit einer ordentlichen Portion Torfrauch. Dieser erinnert mich an eine Mischung aus Räucherspeck und Lagerfeuer. Es braucht ein wenig Zeit, bis sich die Nase daran gewöhnt hat und auch andere Aromen durchlässt. Es kommen schwere Weinnoten mit Kirschen und Trockenfrüchten (Pflaumen und Rosinen), sowie eine typische Rumtopf Note. Dann wird das Gefühl etwas herber mit zarten Eichennoten und Kräuterbonbons. Schließlich kommen auch etwas leichtere, frische Aromen der Bourbonfässer durch. Ich finde säuerliche Zitrusfrüchte, Sauerteigbrot und ein Hauch Karamell. Ergänzt wird das ganze durch eine subtile florale Komponente.

Geschmack

Ein ruhiger Antritt, die Süße und der speckige Rauch bauen sich langsam auf. Das Mundgefühl ist sehr angenehm und weich, man könnte den Malt ewig im Mund behalten. Die Trockenfrüchte sind wieder präsent, sowie Kirsch- und Pflaumenkuchen und allgemein eine Assoziation von Süßgebäck mit Mandeln. Die Zitrusfrüchte sind auf der Zunge eher süß als sauer. Im Hintergrund finden sich zarte Eichenoten und je länger man ihn im Mund behält, desto mehr baut sich hinten auf der Zunge eine leichte Bitterkeit auf.

Abgang

Der Abgang ist ebenso weich und angenehm wie der Antritt. Die Süße verblasst, die Früchte halten sich noch etwas länger im Rachen. Ich finde die Kräuterbonbons aus der Nase wieder. Der Rauch wird nach und nach immer dominanter und ist schließlich das Letzte was im Rachen verbleibt. Dort hält er sich allerdings überraschend lang.   

Fazit

Ein sehr gelungener Malt und ein weiterer Beweis dafür, dass man bei Bladnoch sein Handwerk versteht. Die Fässer harmonieren gut miteinander, auch wenn es für den Bourbon etwas schwierig ist, sich gegen den schweren PX Sherry durchzusetzen. Auch wenn die Abfüllung kein Alter trägt, kommt sie mir sehr reif und gesetzt vor. Für diesen Malt sollte man sich definitiv Zeit lassen.

Wertung: 8,9 / 10