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September 2024

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Art: Single Malt
Land und Region: Deutschland, Bayern
Alter: Ohne Altersangabe (ca. 6 – 7 Jahre)
Alkoholgehalt: 46,0% Vol.
Fasstyp: Amerikanische Weißeiche und Finish in Ex-Madeira Fässern
Farbe: Intensiver Bernstein
Whiskybase ID: 117194

Diese limitierte Edition der bayerischen Destillerie Slyrs reifte 4 bis 5 Jahre in neuen Fässern aus amerikanischer Weißeiche, bevor der Malt für ein 24-monatiges Finish in Ex-Madeira Fässer umgefüllt wurde. 

Nase

Der Charakter des Madeira kommt sofort deutlich zur Geltung. Der süßliche Duft erinnert mich im ersten Moment an Malaga-Eis aus der Eisdiele. Hinzu kommt eine leicht stechende, alkoholische Note, sowie Rosinen und Mandeln. Die Süße wird mit der Zeit intensiver und bringt auch etwas mehr Charakter der initialen Reifung mit. Nun habe ich Marzipan, Vanille und Butterkekse in der Nase. Die Nase ist anfangs nicht besonders fruchtig, später kommen jedoch Aromen von gelben Früchten (Aprikosen) und roten Äpfeln hinzu. Im Hintergrund finde ich einen Hauch leicht bittere und säuerliche Eiche, sowie kräutrige Noten.

Geschmack

Der Auftakt ist zunächst süß, geprägt von Marzipan, Vanille und süßem Gebäck. Das Mundgefühl ist üppiger mit intensiver werdenden Wein-Noten und Rosinen. Relativ schnell setzt die Eiche einen trockenen, würzigen und leicht bitteren Kontrapunkt. Auf der Zungenspitze habe ich ein leicht pfeffriges Prickeln. Gelbe Früchte sind hier kaum wahrnehmbar, während rote Früchte wie Kirschen und Erdbeeren sich in den schweren Wein-Noten eher finden lassen.

Abgang

Im Abgang treten die Mandeln und das Marzipan zunächst noch einmal hervor, und Süße dominiert. Schnell wird der Geschmackseindruck trockener und eine zartbittere Eiche schiebt sich nach vorne. Am Ende habe ich dann nochmal eine Assoziation von schwerem Süßwein mit getrockneten Früchten und Malaga-Eis. Den Abgang würde ich als mittellang bezeichnen. Die leichte Bitterkeit der Eiche bleibt am längsten im Rachen zurück.

Fazit

Die Nase gefällt mir mit den ständig wechselnden Eindrücken sehr gut. Im Mund und im Abgang fehlt mir diese Komplexität etwas. Hier habe ich das Gefühl, die beiden Fasstypen harmonieren nicht zu 100% miteinander. Mit 6 bis 7 Jahren ist er natürlich noch jung, zeigt für meinen Geschmack aber noch etwas zu viel jugendliche Ungestümheit. Alles in allem ist er aber durchaus angenehm zu genießen.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Mull
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 46,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in spanischen Rioja Fässern
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 251694

Nase

Ein kräftiger Auftakt mit schönen Rotwein-Noten und Torfrauch. Der Rauch ist präsent, aber nicht zu dominant, mit Anklängen an ein kaltes Lagerfeuer und einem speckig-phenolischen Charakter. Dazu gesellen sich die für die Destillerie typischen muffigen Noten. Der Rioja steuert Trockenfrüchte wie Rosinen und Backpflaumen bei. Dahinter verbergen sich auch frische, süße Früchte. Durch die Reifung im Ex-Bourbon-Fass entwickeln sich diese zum einen in Richtung Äpfel und Aprikosen. Auf der anderen Seite stehen Erdbeeren und andere rote Früchte, die eindeutig vom Rioja stammen. Nach einiger Zeit offenbart sich auch die Eiche, hat aber keine Chance gegen den üppigen, rauchigen Fruchtmix. Das ändert sich jedoch nach dem ersten Schluck. Dann wird der Duft deutlich trockener und würzige Eichen-Noten treten viel stärker hervor.

Geschmack

Ein ebenso starker, wenn nicht sogar stärkerer Auftakt als in der Nase. Sofort drängt sich der Rauch in den Vordergrund. Dieser wirkt auf der Zunge deutlich phenolischer als in der Nase. Auch der Tobermory/Ledaig „Muff“ ist wieder präsent, ergänzt durch einen Hauch von Kuhstall. Das Ganze begleitet von einem alkoholisch-pfeffrigen Prickeln auf der Zungenspitze. Hier zeigt er seine jugendliche Wildheit. Schwere Wein- und rote Fruchtnoten, sowie ein süßer Geschmack, der an Gummibärchen erinnert, folgen darauf. Der gesamte Geschmackseindruck wird dann etwas süßer, ergänzt durch trockene Gewürznoten, während sich die Eiche im Hintergrund aufbaut. Ich meine, Zimt herauszuschmecken.

Abgang

Ein angenehm cremiger und wärmender Abgang. Zunächst schmecke ich fruchtig-süße Weingummis, sowie eine nun doch deutliche Zimt-Note. Dann kommt der Rauch und bindet sich schön ein. Auch die Eiche kommt wieder hinzu, aber der Abgang ist eher süß als trocken. Insgesamt ist er recht lang, der Rauch hallt am längsten im Rachen nach.

Fazit

Ein schöner NAS-Malt. Auf der Zunge spürt man seine vermeintliche Jugend, was jedoch nicht stört, sondern die anderen Eindrücke sogar ganz gut ergänzt. Junge Raucher funktionieren ja auch (fast) immer. Vor allem, wenn sie durch einen süßen und fruchtigen spanischen Rotwein ergänzt werden. Preis-Leistung passt hier auf jeden Fall.  

Wertung: 8,5 / 10