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Tasting Notes

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Mull
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 46,3% Vol.
Fasstyp: First fill Ex-Bourbon und Virgin Oak
Farbe: Tiefgold
Whiskybase ID: 129707

Nase

Ein sehr starker Antritt in der Nase! Man merkt direkt, dass man es hauptsächlich mit First Fill Ex-Bourbonfässern zu tun hat. Ich denke sofort an süßen Karamell, Vanille, Shortbread und Marzipan. Auch Äpfel, Birnen und Zitrusfrüchte kommen durch. Als Gegenpol dazu zeigen sich relativ schnell auch deutlich würzigere Noten der Eiche. Diese erinnern mich an Gewürzkuchen, geröstetes Brot und Mokkabohnen. Auch an getrocknete Kräuter und Anisbonbons muss ich denken. Diese Gegensätze machen die Nase richtig komplex!

Geschmack

Auch auf der Zunge braucht er keine Anlaufzeit und geht direkt in die Vollen. Dabei breitet er sich wärmend im Mund aus. Zuerst ist er deutlich süß, doch dann schiebt sich die Eiche langsam in den Vordergrund.

Abgang

Der Karamell und die süßen Früchte bleiben auch noch zum Abgang hin zu spüren. Wie es bei so viel Fasseinfluss aber zu erwarten ist, nimmt die Süße dann gegen Ende ab und das Mundgefühl wird trockener, sowie leicht bitter mit geröstetem Kaffee und Eiche. Der Abgang ist vergleichsweise lang.

Fazit

Hier muss man Tobermory für die Fassauswahl loben. Auch wenn es sich bei dem 12-Jährigen um die jüngste Standardabfüllung der Destillerie handelt, sind wir hier von einem milden Einsteiger-Whisky weit entfernt. Intensive Bourbonaromen sind anfangs dominant. Man merkt sofort, dass es sich dabei nicht um alte, ausrangierte Fässer, sondern frische, erstbefüllte Bourbonfässer handelt. Die frischen Eichenfässer setzen mit ihrer Kraft und Würze einen interessanten Gegenpol. Der 12-Jährige gewinnt meiner Meinung nach gegen den vom Markt genommenen 10-Jährigen deutlich. Toll gemacht!

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Unabhängiger Abfüller: The Ultimate Whisky Company (van Wees)
Alter: 9 Jahre (2010/2020)
Alkoholgehalt: 56,8% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Sherry Butt (Single Cask)
Farbe: Mahagoni
Whiskybase ID: 158221

Nase

Das Einzige, was ich nach dem ersten Riechen sagen kann ist: Sherry! Dieser liegt hier nämlich deutlich über allem. Auch der hohe Alkoholgehalt ist hinter diesem üppigen Sherryaroma nur im Hintergrund als leicht kühlendes Gefühl in der Nase wahrzunehmen. Mit dem Sherry kommen dunkle Früchte wie überreife Kirschen, Pflaumen und (Brom-)Beeren. Dann finde ich Nüsse wie gebrannte Mandeln, Pistazien, sowie Marzipan. Dabei ist das Gefühl in der Nase nicht unbedingt süß, sondern eher ein Wechselspiel zwischen einer leichten Süße und leicht säuerlichen Eindrücken. Nach ein paar Minuten kommt auch noch eine dezente Würze hinzu – das Fass macht sich auch bemerkbar.

Geschmack

Der Eindruck der Nase wiederholt sich auf der Zunge. Ich kann mich nicht entscheiden ob der Antritt eher auf der süßen, oder der säuerlichen Seite liegt. Mit der Zeit wird das Mundgefühl auf jeden Fall deutlich trockener. Der Sherry liegt schwer auf der Zunge, ich finde wieder die oben genannten Früchte, sowie jetzt auch, stärker als in der Nase, getrocknete Früchte wie Rosinen und Datteln. Dann wird die Eiche intensiver und bringt leicht bittere Aromen von geröstetem Kaffee und Backkakao mit.

Abgang

Dieses Gefühl von geröstetem Kaffee und Backkakao verbleibt mit einem Hauch Sherry über den gesamten, langen Abgang hinaus.

Mit Wasser

Mit etwas Wasser lüftet sich der Schleier des Sherrys deutlich. Die Aromen wirken nicht mehr so dicht gedrängt und komprimiert. Der Eindruck in der Nase wird etwas leichter und süßer. Ich finde jetzt nicht mehr überwiegend die reifen, dunklen Früchte, sondern auch kandierte Früchte und Aprikosen. Auch auf der Zunge ändert er seinen Charakter in diese Richtung. Das Mundgefühl wirkt einfach harmonischer.

Fazit

Der Abfüller hat sich für diese Abfüllung ein hervorragendes Fass ausgesucht. Hier bekommt man einen fassstarken Edradour mit fast 57% und einer vollen Ladung Sherry. Genau das, was man von den typischen unabhängigen Einzelfassabfüllungen aus dem Hause Edradour erwartet. Und das was man an ihnen so liebt.

Aber: Auch wenn er mit dem verhältnismäßig hohen Alkoholgehalt sehr gut trinkbar war und eigentlich kein Wasser benötigt, hat er mir mit ein paar Tropfen Wasser noch deutlich besser geschmeckt.

Wertung: 8,9 / 10

Art: Single Grain
Land und Region: Schottland, Highlands
Unabhängiger Abfüller: Best Dram (Whisky Druid)
Alter: 10 Jahre (2009/2020)
Alkoholgehalt: 54% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in 1st fill Ex-PX Sherry (Single Cask)
Farbe: Dunkler Bernstein
Whiskybase ID: 148592

Nase

Beim ersten Eindruck dominiert ganz klar der Sherry. Dieser bringt eine fast überwältigende Fruchtpalette von dunklen Früchten und Trockenfrüchten mit. Der Unterton ist eher säuerlich. Ich denke dabei vor allem an (Sauer-)Kirschen, schwarze Johannisbeeren und Rosinen. Hinter dem Sherry nehme ich, wie bei vielen (jüngeren) Grain Abfüllungen, einen leichten Klebstoffgeruch wahr. Dann macht sich auch eine leichte Würze vom Fass bemerkbar. Ich finde zartbittere, dunkle Schokolade und Backkakao, sowie Sauerteigbrot und etwas Leder.

Geschmack

Im Mund ist er um einiges süßer als in der Nase. Die Süße des PX Sherrys baut sich im Mund mehr und mehr auf und überdeckt für den Moment alles andere. Ich habe selten so einen süßen Whisky im Glas gehabt. Die Früchte nehme ich jetzt nur noch als kandierte Früchte wahr. Der süße Geschmack erinnert mich vor allem an braunem Kandiszucker.

Abgang

Der Abgang ist lang und die Süße weicht bis zum Ende keinen Schritt zurück. Es verbleiben Fudge und Butterscotch Bonbons. Die Eiche ist im Abgang auch vollständig von der Süße überdeckt. Mit ein paar Tropfen Wasser verbessert sich das Aroma und das Mundgefühl nicht. Ich habe allerdings den Eindruck, dass die leichte Würze und die Schokolade im Abgang neben der Süße ein wenig mehr zur Geltung kommen.

Fazit

10 Jahre sind für Single Grain Abfüllungen eigentlich ein ziemlich junges Alter.  Durch das Finish einem erstbefüllten Ex-PX Sherryfass, wird der Whisky aber derart mit süßem Sherry aufgeladen, dass der Charakter von Invergordon gänzlich überdeckt wird. Ein Fest für Liebhaber von Sherrybomben! Trotzdem habe ich aber den für mich typischen Klebstoffgeruch wahrgenommen, der mich persönlich bei Single Grain Whiskys oftmals etwas stört.

Wertung: 7,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
UnabhängigerAbfüller: Best Dram (Whisky Druid)
Alter: 9 Jahre (2010/2020)
Alkoholgehalt: 58,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in 1st fill Ex-PX Sherry Hogshead (Single Cask)
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 148787

Nase

Beim ersten Riechen ist der Sherry direkt sehr deutlich zu spüren. Er bringt eine leichte Süße und reife Früchte wie Pfirsiche und Aprikosen mit. Er ist allerdings sehr gut eingebunden und keinesfalls zu dominant. Schon nach kurzer Zeit kann ich eine deutliche würzige Komponente mit Leder, Eiche und Kork wahrnehmen. Auch wirkt das Aroma leicht salzig und maritim. Das kann zu Teilen auch dem hohen Alkoholgehalt geschuldet sein. Anfangs hat er eine deutliche alkoholische Note, die erst mit der Zeit langsam verfliegt. Hinter den süßen, reifen Früchten des Sherrys kann ich auch Zitrusfrüchte wahrnehmen.

Geschmack

Vom Geschmack her ist dieser Malt eindeutig auf der würzigen Seite angesiedelt. Auf der Zunge wirkt er zunächst süß, diese Süße wird aber sehr schnell von einer deutlichen Bitterkeit komplementiert und nach und nach zur Seite gedrängt. Auch die Früchte bewegen sich eher im Hintergrund. Ich finde vor allem die Zitrusfrüchte wieder.

Abgang

Auch im Abgang dominieren die würzigen Noten der Eiche. Der Abgang ist lang und wärmend.

Mit Wasser

Mit etwas Wasser wird das Aroma in der Nase wieder etwas süßer und fruchtiger. Die Würze geht etwas zurück. Auch auf der Zunge wird er deutlich süßer. Die Pfirsiche und Aprikosen sind dann auch wieder zu finden. Erst im Abgang gewinnt die Eiche wieder die Oberhand. Ich meine auch im Abgang jetzt etwas Kaffee zu schmecken. Ein paar Tropfen Wasser tun ihm auf jeden Fall gut.

Fazit

Diese Abfüllung bietet ein tolles Wechselspiel zwischen süßem Sherry, würziger Eiche und dem kräftigen Charakter von Balblair. Die einzelnen Eindrücke sind (vor allem mit etwas Wasser) wunderbar miteinander verwoben. Aufgrund des noch recht jungen Alters bietet er zwar keine außergewöhnliche Komplexität, aber das Zusammenspiel der oben genannten einzelnen Komponenten machet ihn trotzdem zu einem sehr interessanten Malt.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 4 Jahre (2013/2017)
Alkoholgehalt: 50% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon
Farbe: Strohgelb
Whiskybase ID: 98030

Nase

Als erstes steigen mir Früchte in die Nase. Diese Früchte erinnern mich vor allem an Zwetschgen, Birnen und Kirschen aus einem Obstbrand. Auch süß-säuerliche Zitrusfrüchte kann ich finden. Dann wird es etwas süßer mit Honig und Karamell. Dazu kommt eine herbe Malznote, sowie eine Spur Eiche und frische Kräuter. Der Alkohol ist anfangs noch deutlich wahrnehmbar, die Nase gewöhnt sich aber schnell daran. Die Früchte bleiben auch nach längerer Zeit in der Nase dominant. Die herbe Malznote wird später etwas stärker.

Geschmack

Der Antritt auf der Zunge ist intensiv. Der Alkohol ist toll eingebunden. Sofort drängen sich wieder die Früchte in den Vordergrund. Das allgemeine Mundgefühl ist anfänglich sehr süß. Dann kommt die herb-malzige Biernote durch und es breitet sich nach ein paar Sekunden eine leichte Säuerlichkeit aus. Diese ist ein interessanter Gegenspieler zur anfänglich dominanten Süße.

Abgang

Nach dem Schlucken wird das Mundgefühl etwas trockener und leicht bitter, gepaart mit einer Portion Eiche im Abgang.

Fazit

In einem Blindtasting hätte ich ihn sehr wahrscheinlich ein paar Jahre älter geschätzt. Trotz seines jungen Alters von 4 Jahren hat er bereits ordentlich Geschmack von seinem Fass abbekommen. Nur die dominante Fruchtigkeit, die mich etwas an einen Obstbrand erinnert, verrät seine Jugend. Hier ist der Brennereicharakter noch sehr deutlich zu spüren. Das ist aber kein Kritikpunkt. Im Gegenteil, das Wechselspiel zwischen Brennereicharakter und Bourbonfass gefällt mir sehr gut.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Unabhängiger Abfüller: Wemyss Malts
Alter: 19 Jahre (1997/2016)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon (Single Cask)
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 97593

Nase

Hier handelt es sich um einen rauchigen Bunnahabhain. Der Rauch ist aber, im Gegensatz zu typisch rauchigen Malts der Insel Islay, eher zart und nicht zu aufdringlich. Bereits beim ersten Riechen macht er Platz für süße und fruchtige Noten. Ich finde ein wenig Zuckerwatte, sowie Karamellbonbons. Die Früchte erinnern mich zunächst etwas an Zitrusfrüchte, haben aber definitiv einen exotischen Touch. Wenn ich ihm etwas mehr Zeit lasse, werden die exotischen Früchte dominanter und man findet einen ganzen Fruchtcocktail. Die Banane, die ja bereits im Namen versteckt ist, ist definitiv wahrzunehmen. Andere Früchte, die mir dabei in den Sinn kommen sind Pfirsiche, Maracuja und Mango. Das Ganze erinnert mich zusammen mit dem Rauch etwas an eine fruchtig-rauchige Grillsoße. Damit wären wir dann beim Namen der Abfüllung. Der ist wirklich gut gewählt.

Nach dem ersten Probieren findet man das Getreide auch in der Nase. Es erinnert mich etwas an frisch gebackenes Brot. Auch die Würze der Eiche und die Kräuter sind nach dem Probieren in der Nase präsenter.

Geschmack

Das erste Gefühl auf der Zunge ist sehr süß, direkt gefolgt vom Rauch. Diesen nehme ich im Mund stärker wahr als in der Nase. Dahinter kommen dann die Früchte, sowie eine leichte Würze und Getreidenoten, die ich in der Nase bisher auch nicht wirklich wahrgenommen habe. Dazu kommt noch etwas Heidekraut bzw. allgemein kräutrige Noten.

Abgang

Im Abgang gehen die Süße und die Früchte zurück. Es verbleiben Eiche und ein zarter Rauch. Den Abgang würde ich als mittellang bezeichnen. 

Fazit

Viele Originalabfüllungen von Bunnahabhain haben einen deutlichen Sherryeinfluss. Auch die meisten alten, von Wemyss abgefüllten Fässer der Destillerie sind Sherrybutts. Mit dem Banana Leaf Barbecue hat man mal was erfrischend anderes in Glas. Ein gut ausgesuchtes Bourbonfass, das in den 19 Jahren Lagerung schon eine ordentliche Komplexität aufgebaut hat. Vor allem die tropischen Früchte in der Nase gefallen mir sehr gut.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 5 Jahre
Alkoholgehalt: 47,4% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbonfässer und Ex-Oloroso Sherryfässer
Farbe: Blassgold
Whiskybase ID: 152827

Nase

Der Antritt in der Nase ist wie ein Schlag ins Gesicht, aber im positiven Sinne. Der Rauch ist direkt sehr stark präsent mit Lagerfeuer-Räucherschinken-Aroma, lässt aber auch sofort süße und fruchtige Noten durch. Der Alkohol kitzelt etwas in der Nase. Das weckt Assoziationen maritimer Noten wie frischer, salziger Meeresluft. Die Fruchtigkeit ist leicht und frisch mit Zitrusnoten und dunklen, säuerlichen Beeren. Aber auch herbe und würzige Noten sind mit dabei, die mich an Tabak, Kräuter, Ingwer und auch zartbittere Eiche erinnern. Wenn der Rauch mit der Zeit etwas zurückweicht, treten die süßen und fruchtigen Noten mit Karamell und den Früchten etwas mehr in den Vordergrund.

Geschmack

Im Mund ist der Antritt ebenfalls stark. Ich spüre ein leichtes Prickeln auf der Zungenspitze. Der Rauch ist dominant und lässt zunächst nur zaghaft andere Aromen durch. Dann wird es süßer und fruchtiger. Auch die Kräuter und der Tabak, zusammen mit einer guten Portion Eiche sind zu spüren.

Abgang

Die Würze der Eiche baut sich im Mund über die Zeit stärker auf und ist zum Abgang hin zusammen mit dem Rauch der dominierende Eindruck. Der Abgang ist aufgrund des noch jungen Alters vergleichsweise kurz. Der Rauch bleibt etwas länger als die Eiche zurück.

Fazit

Im Zeitalter der No Age Statement Whiskys sind Abfüllungen mit einer Altersangabe von unter 10 Jahren selten. Abfüllungen mit einem ausgewiesenen Alter von zarten 5 Jahren noch weitaus seltener. Die Tatsache, dass Ardbeg diesen Schritt wagt, zeigt, dass sie sich ihrer Sache mit dem Wee Beastie trotz des noch jungen Alters sehr sicher sind. Und das sind sie wie ich finde zurecht. Wer einen reifen, ausgewogenen und weichen Malt erwartet wird hier sicherlich enttäuscht werden. Aber gerade die wilde Jugend zeichnet diese Abfüllung aus und begeistert Fans rauchiger und intensiver Islay Malts.

Wertung: 8,1 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 8 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Sherry Fässer
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 67401

Nase

Er bietet deutlich weniger Sherry als man es von anderen GlenDronach Abfüllungen gewohnt ist. Zuerst habe ich eine deutliche Süße mit Honig und einem Hauch Vanille. Auch Früchte kommen ganz stark durch. Allerdings nicht die typischen Trockenfrüchte des Sherrys, sondern frische reife Früchte wie Sommerbirnen und Äpfel, sowie süße Zitrusfrüchte. Dann wird das Aroma etwas säuerlicher und die Früchte erinnern an Johannisbeeren und Brombeergelee. Nach ein paar Minuten kommt noch etwas Würze, sowie die Assoziation von frisch geschlagenem Holz hinzu. Wenn ich das Glas dann noch ein paar Minuten stehen lasse taucht ganz plötzlich auch der Sherry auf. Dieser rückt zusammen mit etwas Eichenwürze nach dem ersten Probieren sogar in den Vordergrund.

Geschmack

Der Antritt ist anfänglich süß und die reifen Birnen und Zitrusfrüchte sind dominant. Mit der Zeit wird das Mundgefühl dann etwas trockener und der Sherry meldet sich deutlicher mit Rosinen zu Wort.

Abgang

Die Eiche stärker durch und verbleibt im Abgang zusammen mit den Rosinen. Den Abgang würde ich allgemein als mittellang bezeichnen. Den Nachklang der Eichenwürze habe ich aber auch nach mehreren Minuten noch im Mund.

Fazit

Eine sehr interessante Abfüllung von GlenDronach, die im Vergleich zu den anderen Standardabfüllungen wesentlich weniger mit Sherry aufgeladen ist. Den Liebhaber der schweren Sherryaromen von GlenDronach wird das sicherlich abschrecken. Ich finde es aber gut, dass sie diesen Schritt wagen. Durch das geringere Alter und einen vermeintlich höheren Anteil an Ex-Bourbonfässern kommt hier der fruchtig-beerige Brennereicharakter stärker zur Geltung. Natürlich könnte man sich noch ein paar Jahre mehr Reife wünschen, aber das ist nicht der Sinn dieser Abfüllung. 

Wertung: 8,0 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 40% Vol.
Fasstyp: Europäische und Amerikanische Eiche
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 54596

Nase

Trotz der „leichten“ 40% Vol. Alkohol ist der Antritt sehr kräftig und etwas scharf. Hierfür wird vermutlich das vermeintlich junge Alter ausschlaggebend sein. Der erste Eindruck ist eine Mischung aus säuerlichen und süßen Noten mit einem deutlichen Einfluss von Früchten. Diese erinnern mich an leicht säuerliche Zitrusfrüchte, grüne Äpfel und noch nicht ganz ausgereifte Erdbeeren. Dazu kommt etwas Karamell und ein Hauch Vanille. Nach einiger Zeit kommen leicht bittere Eichennoten stärker durch, die Früchte bleiben aber dominant.

Geschmack

Er überrascht mich mit einer dominanten Eiche, die ich in der Nase verhältnismäßig schwächer wahrgenommen habe. Die sauer-süßen Früchte stehen etwas zurück. Dazu kommt ein leicht scharfes Prickeln auf der Zungenspitze.

Abgang

Trotz des starken Einflusses der Eiche tritt die Bitterkeit, die ich bereits in der Nase wahrnehmen konnte, erst im Abgang in den Vordergrund. Dort ist sie dann aber dominant und verbleibt auch nachdem die anderen Eindrücke relativ schnell verblasst sind.

Fazit

So eine Abfüllung habe ich bislang selten im Glas gehabt. Während er es nicht ganz schafft seine vermeintliche Jugend zu verstecken, sind die europäischen Eichenfässer vor allem auf der Zunge sehr dominant. So ein deutlicher Einfluss der Eiche kennt man sonst nur von wesentlich älteren Abfüllungen. Diese Abfüllung ist durchaus interessant, ich würde mir aber ein ausgewogeneres Verhältnis von Reife und Eiche wünschen.

Wertung: 7,5 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 50,7% Vol.
Fasstyp: Neuseeländische Pinot Noir Fässer
Farbe: Tiefgold
Whiskybase ID: 149464

Nase

Schon direkt nach dem Einschenken steht der typische Rauch im Raum. Nachdem ich meine Nase dann das erste Mal ins Glas halte, merke ich aber, dass hier etwas anders ist. Der Rauch ist nicht so dominant wie gewohnt, sondern wird relativ schnell von einem schweren, fruchtigen Wein-Aroma zur Seite gedrängt. Diese Fruchtigkeit erinnert mich an dunkle eingelegte Früchte wie in einem Rumtopf, sowie Beeren und reife Kirschen und Bananen.

Dazu kommen dann sehr schnell auch würzige Noten der Eiche durch. Dabei kommt mir vor allem Zigarrentabak in den Sinn. Dahinter wird es dann leicht süß und ich finde auch etwas Karamell. Nach einiger Zeit habe ich das Gefühl, dass er zunehmend süßer wird. Dann kommen die typischen frischen Zitrusfrüchte, wie man sie auch in den anderen Abfüllungen von Ardbeg findet. 

Geschmack

Im Mund ist er sehr süß und auch deutlich fruchtig. Der Rauch fügt sich wieder wunderbar ein, ohne die anderen Eindrücke zu überlagern. Das Mundgefühl ist sehr intensiv und kräftig, aber trotzdem angenehm und wärmend. Nicht zuletzt wegen des hohen Alkoholgehalts. Wie auch in der Nase wird der fruchtig-süße Ardbeg-Charakter super vom Einfluss des Weins komplementiert. Dann wird der Fasseinfluss deutlicher und die Eiche bringt eine leichte Bitterkeit und dunkle Schokolade mit.

Abgang

Die leicht bittere Schokolade übernimmt zum Abgang hin das Ruder. Auch der Rauch hält bis zum Schluss durch. Der Abgang ist mittellang.

Fazit

Den Verantwortlichen von Ardbeg ist es mit dem Blaaack gelungen, eine Abfüllung auf den Markt zu bringen, die wegen des starken Einflusses des Rotweins sehr untypisch für die Destillerie ist, sich gleichzeitig aber als unverkennbarer Ardbeg zu erkennen gibt. Trotz der deutlichen Eichennoten wirkt er keinesfalls alt und gesetzt. Vielmehr handelt es sich hier um einen vermeintlich jüngeren Whisky, dessen “wilde Jugend” einen tollen Gegenpol zum Einfluss der Weinfässer bildet. Wer die Chance hat, diesen Whisky ins Glas zu bekommen, sollte sich das nicht entgehen lassen!

Wertung: 8,6 / 10