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Tasting Notes

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 40% Vol.
Fasstyp: Amerikanische und europäische Eiche
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 29038

Nase

Der erste Eindruck in der Nase ist sehr leicht und weich, wenig aufdringlich. Als erstes nehme ich Vanille und florale Noten wahr. Dann wird er zunehmend fruchtiger mit Zitrusfrüchten und nach und nach kommt noch etwas Malz hinzu. Auch lässt sich eine leicht würzige Eichennote nach einiger Zeit feststellen.

Geschmack

Im Mund fällt der erste Eindruck ähnlich wie beim Nosing aus. Der Whisky breitet sich weich und sanft im Mund aus. Die Früchte werden dann intensiver und kommen mir deutlich exotischer vor. Diese werden begleitet von einer leichten Süße und auch eine leichte Bitterkeit der Eiche kommt später hinzu.

Abgang

Der Abgang ist mittellang und geprägt von der leichten Süße, Vanille und Malz. Auch die leichte Würze und Bitterkeit der Eiche, sowie Röstnoten bleiben im Abgang deutlich wahrnehmbar. 

Fazit

Eine sehr solide und Abfüllung der Glenlivet Destillerie, die vor allem durch ein angenehm weiches Mundgefühl zu überzeugen weiß. Trotz seinem Alter von nur 12 Jahren hat er durch die Reifung in unter anderem europäischen Eichenfässern bereits deutliche Eichennoten zu bieten.

Wertung: 7,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 40% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 162

Nase

Der Whisky verströmt süße Noten von Honig, sowie von Karamell und Toffee-Bonbons. Diese bleiben auch nach längerem Nosing vorherrschend. Nach einiger Zeit kommen noch vermehrt Assoziationen von Malz hinzu.

Geschmack

Im Mund ist er angenehm wärmend mit einer Mischung aus Malz und süßen Karamellbonbons, ähnlich den Eindrücken in der Nase. Mit ein wenig Phantasie vermag ich hier sogar einen ganz leichten Hauch von Rauch auszumachen.

Abgang

Der Abgang ist mittellang und kombiniert die beschriebenen Eindrücke sehr ausgewogen. Dabei ist er weder richtig süß, noch wird er mit der Zeit trockener.

Fazit

Dieser Malt ist ein Malt ohne Ecken und Kanten. Er wirkt sehr ausgewogen und süffig. Einsteiger werden mit dieser Abfüllung sicher nicht überfordert werden. Erfahrene Whiskyfreunde werden hier aber vermutlich etwas zu wenig entdecken können. Alles in allem eine solide und preiswerte Abfüllung, nicht mehr und nicht weniger.

Wertung: 7,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 43% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in Ex-Moscatel Sherryfässern
Farbe: Helles Gold bis Gold
Whiskybase ID: 73914

Nase

Man braucht seine Nase nicht tief ins Glas zu halten um den starken Caol Ila Rauch auszumachen. Diesen empfinde ich leicht kühlend in der Nase und sehr medizinisch mit den typischen Krankenhaus-Noten von Pflastern und Mullbinden. Mit der Zeit lässt der Rauch frische Zitrusfrüchte durch, dann spürt man auch den Sherry deutlicher mit einer angenehmen Süße. Nach einiger Zeit geht der Rauch noch weiter zurück und ein Wechselspiel von Zitrusfrüchten und dunklen, beerigen Früchten des Sherrys schiebt sich in den Vordergrund.

Geschmack

Er legt sich sehr ölig auf die Zunge. Das Mundgefühl ist sehr angenehm. Der starke Rauch wird relativ schnell von einer deutlichen Süße komplementiert. Dann kommen reife Früchte durch, die mich an dieser Stelle eher an Äpfel und Birnen, als an Zitrusfrüchte erinnern. Die Fässer bringen einen leicht würzigen Einfluss mit. Dieser erinnert mich an Pfeffer und Muskatnuss.

Abgang

Der Eindruck bleibt intensiv. Süße reife Früchte bleiben deutlich spürbar. Der Pfeffer und die Muskatnuss werden mit der Zeit stärker und setzen sich gegen Ende hin gegen die süßen Früchte durch. Der Rauch beleibt bis zum Ende spürbar.

Fazit

Wer stark rauchige Whiskys der Insel Islay mag, sollte diesen Malt auf jeden Fall probiert haben. Neben dem typisch phenolischen Rauch von Caol Ila bietet er noch eine ganze Menge mehr, nicht zuletzt durch das Finish in Ex-Moscatel-Fässern. Diageo hat mit dieser Abfüllung einmal mehr bewiesen, dass die Distiller’s Editions der Classic Malts of Scotland eine echte Bereicherung für die Whiskywelt sind.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 46,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Sherry
Farbe: Bernstein/Kupfer
Whiskybase ID: 19136

Nase

Der erste Eindruck ist sehr kräftig und süß. Dann wird er fruchtiger mit kandiertem Trockenobst, sowie Pfirsiche und Aprikosen. Etwas hinter den Früchten findet man Vanille, Crème Brûlée und etwas Malz. Noch ein Stück weit dahinter lässt sich ein Hauch Rauch und maritime Noten erahnen. Wenn sich die Nase etwas an diese intensiven Eindrücke gewöhnt hat, wird das Aroma etwas würziger mit Muskatnuss.

Geschmack

Auf der Zunge ist der Antritt ebenso stark wie in der Nase, wobei die Süße hier noch deutlicher hervorsticht. Daraus folgt ein schon fast sirupartiges Mundgefühl. Man spürt den Sherry und die Trockenfrüchte jetzt stark. Komplementiert wird dieser Eindruck von Einflüssen der Eiche wie Gewürzen, etwas Pfeffer und einer zarten Bitternote.

Abgang

Die Süße bleibt bis zum Abgang hin präsent, wird dann aber zunehmend schwächer und der Eindruck wird etwas trockener. Die zarte Bitterkeit und die Gewürze begleiten den Abgang. Zusätzlich kommen mir noch geröstete Kaffeebohnen in den Sinn. Der Abgang ist lang und wärmend.

Fazit

Normalerweise handelt es sich bei den preiswerten 12-jährigen Standardabfüllungen der schottischen Brennereien um sehr weiche und runde Whiskys, die auch für Einsteiger sehr gut geeignet sind. Der 12-Jährige von Bunnahabhain als typischer Insel-Whisky hingegen trotzt nur so vor Kraft und bietet deutlich mehr als ein Einsteigerwhisky. Diese Tatsache ist auch dem erhöhten Alkoholgehalt geschuldet, der mit dem intensiven Aroma perfekt harmoniert. In dieser Alters- und Preisklasse gehört er zu den wenigen Abfüllungen von denen ich immer eine Flasche in der Bar stehen habe.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 43% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Sherry
Farbe: Dunkles Gold
Whiskybase ID: 97336

Die Brennerei Blair Athol produziert ihren Malt fast ausschließlich für die Blendindustrie. Diese Abfüllung erscheint in der „Flora & Fauna“ Serie von Diageo. Diese Serie wurde ins Leben gerufen um den Whisky von Brennereien wie Blair Athol, die keine eigene Abfüllung haben, auch als Single Malt auf dem Markt verfügbar zu machen.

Nase

Sobald der Whisky im Glas ist verströmt er ein volles Aroma. Wenn man seine Nase dann über das Glas hält findet man sofort eine fruchtige Frische, wie sie nur von Zitrusfrüchten stammen kann. Diese Zitrusfrüchte bringen auch eine leicht säuerliche Note mit die anfangs das Aroma dominiert. Nach dem ersten Probieren gehen diese Eindrücke etwas zurück und der Einfluss des Sherrys wird zunehmend deutlicher. Dieser bringt gewohnte Assoziationen mit getrockneten Früchten, Mandeln und Marzipan.

Geschmack

Der Antritt auf der Zunge ist überraschend sanft. Nachdem er sich im Mund ausgebreitet hat wird der Eindruck deutlich stärker und wärmend mit einem leichten Prickeln auf der Zunge. Im Vergleich zur Nase überwiegt der Einfluss des Sherrys mit seinen getrockneten Früchten die Zitrusfrüchte bereits beim ersten Probieren.

Abgang

Zum mittellangen Abgang hin geht die Süße ein wenig zurück und das Mundgefühl wird etwas trockener. Die Fässer bringen dann noch einen Hauch Würze mit geröstetem Kaffee. 

Fazit

Mit dieser Abfüllung hat mein einen sehr ausgewogenen, gefälligen und süffigen Malt im Glas. Er bietet mit seinem Wechselspiel der Bourbon und Sherry alles was man von einem 12-jährigen Single Malt erwartet. Diageo beweist uns hiermit, dass Blair Athol auch guten Single Malt produzieren kann. Deshalb ist es eigentlich schade, dass nicht noch mehrere Standardabfüllungen der Brennerei gibt.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 40% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in Ex-Oloroso Sherry
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 44253

Nase

Der Antritt ist überraschend komplex. Zuerst habe ich frische Zitrusnoten und grüne Äpfel. Dagegen steht sofort frisches Malz, das mit der Zeit jedoch von den Früchten mehr und mehr zur Seite gedrängt wird. Nach und nach wird der Eindruck auch deutlich süßer und die grünen Äpfel erinnern dann eher an reife rote Äpfel. Wenn man lange genug wartet kommen auch würzigere Noten und etwas Leder durch.

Geschmack

Der Antritt ist ähnlich frisch und spritzig wie in der Nase mit einem leichten Kribbeln auf der Zungenspitze. Hier dominieren zuerst auch die Zitrusfrüchte, wobei mir da spontan leicht herbe Blutorange in den Sinn kommt. Beim zweiten Probieren wirkt er etwas gesetzter und der Sherry kommt etwas deutlicher hervor. Dann finde ich auch die reifen Äpfel wieder, sowie andere reife und beerige Früchte. Insgesamt ist das Mundgefühl sehr rund und gefällig.

Abgang

Der Abgang ist mittellang. Die Süße geht etwas zurück und lässt zum Ende hin auch etwas Würze der Sherryfässer durch.

Fazit

Balvenie schafft es dem Double Wood mit der Nachreifung in ehemaligen Olorosofässern ein deutliches Stück mehr Komplexität zu verleihen. Dadurch wirkt er für einen preiswerten 12-jährigen Malt schon sehr reif. Die Einflüsse der beiden verschiedenen Fässer harmonieren gut miteinander, sodass man mit dem Double Wood einen sehr ausgewogenen und gefälligen Malt im Glas hat.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Unabhängiger Abfüller: The Whisky Warehouse No. 8
Alter: 16 Jahre
Alkoholgehalt: 57% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon
Farbe: Dunkles Gold
Whiskybase ID: 38153

Nase

Der Antritt in der Nase ist stark und dominiert von Früchten. Diese Früchte sind anfangs schwer zu definieren, da sie sich unter einer leichten, aber nicht zu starken alkoholischen Note verstecken. Nach und nach lassen sich reife Äpfel und Birnen identifizieren. Dagegen steht ein deutliches herbes Aroma, das an stark gehopftes Bier erinnert. Mit der Zeit wird das Aroma süßer mit Mandeln, Marzipan und Karamell.

Geschmack

Auf der Zunge hat er durch seinen hohen Alkoholgehalt ebenfalls einen kräftigen Antritt, der aber deutlich süßer als in der Nase ist. Man findet auch hier reife, rote Äpfel und zu der auch hier deutlichen herben Hopfennote gesellen sich zusätzlich etwas Kaffee und Cappuccino.

Abgang

Auch in seinem langen Abgang zeigt er sich deutlich süß mit einer leichten Bitterkeit der Eiche.

Mit Wasser

Er wird deutlich süßer mit einer Assoziation von Zuckerwatte und er öffnet seine komplexe Fruchtigkeit im Aroma, wodurch die Palette um exotische Früchte und süße Beeren erweitert wird. Auch im Mund wirkt er nun deutlich süßer mit einem fast sirupartigen, wässernden Mundgefühl. Auch hier sind die exotischen Früchte wieder zu finden.

Fazit

The Whisky Warehouse No. 8 hat hier ein sehr interessantes Fass abgefüllt. Mit 16 Jahren ist dieser Malt bereits gut gereift und bringt dadurch auch eine komplexe Fülle von Aromen mit. Vor allem der Fruchtcocktail, den man in der Nase wahrnehmen kann, ist überwältigend. Diese Früchte kommen vor allem nach Zugabe von ein paar Tropfen Wasser zur Geltung. Dieser Malt ist ein gutes Beispiel für das Potenzial eines guten Bourbonfasses. Einzig das bittere Hopfenaroma ist gewöhnungsbedürftig aber trotzdem interessant.

Wertung: 8,1 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Unabhängiger Abfüller: Signatory Vintage
Alter: 17 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Refill Sherry-Butt
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 70295

Nase

In der heutigen Zeit mit vielen Malts ohne Altersangabe ist diese Abfüllung mit 17 Jahren eine sehr reife Abfüllung, was man in der Nase auch sofort spürt. Auffallend ist dabei zuerst das typische erdige und moosige Aroma, das Abfüllungen von Glenrothes immer zu eigen ist. Da es sich bei dem verwendeten Fass um ein Refill-Fass handelt, dominiert der Sherry hier nicht, sondern verbindet sich gut mit dem Brennereicharakter. Die Aromen des Sherrys sind sehr fruchtig mit getrockneten Früchten und Beeren. Eine Süße ist kaum zu finden, weshalb es sich hier höchstwahrscheinlich um ein Oloroso-Fass handelt. Wenn man dem Whisky etwas Zeit lässt, wird er zunehmend würziger und es kommen Eichennoten und Muskat durch, sowie etwas Leder.

Nach dem ersten Probieren geht die Würze in der Nase etwas zurück und die Aromen werden wieder etwas fruchtiger und frischer mit Obstkuchen, reifen Äpfeln und Zitrusfrüchten wie etwa Orangen. Die würzigen Noten werden etwas nussiger und erinnern etwas an Marzipan.

Geschmack

Beim Probieren breitet sich der Whisky direkt wärmend im Mund aus. Der Sherry ist erst dominant, die Würze vom Fass hält allerdings dagegen. Interessanterweise ist das Mundgefühl anfangs auch von einer Süße geprägt, die in der Nase kaum zu finden ist. Die Früchte erinnern wieder an Obstkuchen und Äpfel, sowie Rosinen.

Abgang

Zum langen Abgang hin verblassen sie etwas und werden von Bitterschokolade und würzigen Eichennoten verdrängt.

Fazit

Die Abfüllungen von Signatory sind immer wieder interessant, auch wenn man bereits viele Whiskys der entsprechenden Brennereien kennt. Dadurch, dass für diese Abfüllung ein Refill-Fass verwendet wurde, wird der Sherry auch nach 17 Jahren nicht zu dominant und lässt noch den typischen Brennereicharakter von Glenrothes durch und verbindet sich toll mit diesem. Um diesen Whisky zu mögen muss man allerdings zwei Sachen mögen: Zum einen den unverkennbaren „modrigen“ Brennereicharakter von Glenrothes und zum andern den starken Einfluss der Eiche mit einem bitter-würzigen Abgang.

Wertung: 8,5 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Skye
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 45,8% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Sherry
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 40072

Nase

Der Talisker Storm bringt ein frisches Gefühl in die Nase. Der leichte Talisker-Rauch kommt direkt hinterher, aber so verhalten, dass sich sofort auch andere Aromen bemerkbar machen. Diese sind vor allem Zitrusfrüchte wie Orangen und Mandarinen. Dahinter liegt ein Hauch Sherry, der eine leichte Süße und auch Assoziationen von reifen Früchten mitbringt. Dazu kommen Karamellbonbons.

Geschmack

Er breitet sich wärmend im Mund aus und man kann sofort das für Talisker typische scharfe Prickeln auf der Zungenspitze wahrnehmen. Dann findet man die Aromen aus der Nase auch direkt wieder. Zum einen die Zitrusfrüchte und zum andern auch der Sherry, wobei sich die Süße hier im Hintergrund bleibt. Der Rauch ist nicht aufdringlich und sehr gut in den Gesamteindruck eingebunden.

Abgang

Der Abgang ist maximal mittellang und die Früchte halten sich bis zum Ende. Ein Holzeinfluss des Fasses ist höchstens zu erahnen.

Fazit

Der Talsiker Storm ist ein leicht zu trinkender und sehr gefälliger Malt. Der Rauch ist nicht dominant und vermischt sich super mit den anderen Aromen, was ich an Whiskys dieser Destillerie so mag. Allerdings bleibt er im Gesamtbild etwas blass und zeigt hier deutlich, dass es ihm im Vergleich zu anderen Malts von Talisker noch etwas an Reife fehlt. Dies ist aber möglicherweise auch so beabsichtigt, denn dadurch eignet er sich hervorragend für Einsteiger und vor allem solche, die sich von starkem Rauch abgeschreckt oder überfordert fühlen. Deshalb würde ich ihn vor allem Personen empfehlen, die sich langsam an rauchige Malts rantrauen wollen.

Wertung: 7,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Orkney
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 43% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon
Farbe: Tiefgold
Whiskybase ID: 70740

Die Brennerei Scapa liegt auf der Insel Mainland der schottischen Orkney-Inseln. Damit ist sie hinter Highland Park die zweitnördlichste Brennerei Schottlands und hat mittlerweile einen jährlichen Ausstoß von etwa 1.000.000 Liter. Die Destillerie wurde nach ihrer Schließung 2004 Ende desselben Jahres wiedereröffnet, aber die meisten alten Lagerbestände sind mittlerweile aufgebraucht. Deshalb gibt es nur noch wenige ältere Abfüllungen von vor der Schließung. Der Skiren ist eine der neuen Abfüllungen, trägt kein Alter und stellt zurzeit eine von wenigen Standardabfüllungen der Destillerie dar.

Nase

Das Aroma erweckt anfangs einen leichten und frischen Eindruck einer Meeresbrise, dann tritt Malz und Zitrusfrucht in den Vordergrund. Interessanterweise wird das Aroma anschließend zunehmend süßer, sodass man die Zitrusnoten mit reifen Orangen und Mandarinen in Verbindung bringt. Ebenfalls findet man im Aroma Äpfel, wobei durch die zunehmende Süße eine Assoziation von reifen, roten Äpfeln in frisch gebackenem Apfelkuchen entsteht. Nach dem ersten Probieren wird eine fast sirupartige Süße dominant und erinnert an Zuckersirup und Honig. Lässt man dem Whisky genug Zeit und die Nase gewöhnt sich an die dominanten Aromen, findet man auch würzigere Heidekrautnoten.

Geschmack

Es breitet sich zunächst ein cremiges Gefühl im Mund aus, wobei auch hier das Malz und der Apfelkuchen zu finden sind. Wie auch in der Nase wird beim zweiten Probieren das Mundgefühl deutlich von der sirupartigen Süße geprägt. Der Abgang ist sehr weich und mittellang.

Abgang

Die Süße verblasst im Abgang langsam und das Mundgefühl wird etwas trockener aber nicht gänzlich trocken.

Fazit

Wie bereits in der Einleitung beschrieben, kann Scapa zurzeit auf wenige ältere Fässer zurückgreifen. Der Skiren trägt kein Alter, sodass auch bei diesem Malt von einer sehr jungen Abfüllung auszugehen ist. Durch die Reifung in First Fill Fässern kann er seine vermeintliche Jugend aber gut hinter einer intensiven Fassreifung verstecken und wirkt schon etwas reifer als einige andere Malts ohne Altersangabe. Fans von Bourbon-Fass gereiften Whiskys bekommen hier definitiv Lust auf mehr. Alles in allem würde ich sagen, dass Scapa auf dem richtigen Weg ist. Wenn sie in ein paar Jahren in der Lage sein werden ältere Fässer in größerer Stückzahl abzufüllen, wird es auf jeden Fall interessant werden.

Wertung: 7,8 / 10