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Tasting Notes

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Art: Single Malt
Land und Region: Deutschland, NRW (Sauerland)
Destillerie: Sauerländer Edelbrennerei
Alter: 3 Jahre (2018/2021)
Alkoholgehalt: 46,2% Vol.
Fasstyp: Ex-Rotwein- und Ex-Bourbonfässer
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 186501

Unter dem Namen Thousand Mountains bringt die Sauerländer Edelbrennerei seit 2015 ihren Single Malt Whisky auf den Markt. Bei dem Mc Raven handelt es sich um die Standardabfüllung, die regelmäßig durch Sonderabfüllungen und Einzelfässer ergänzt wird.

Nase

Süße und Früchte steigen in die Nase. Es kommen Vanille und Karamell, sowie ein deutliches Aroma von reifen roten Äpfeln. Etwas dahinter finde ich Zitrusnoten, die mich an Mandarinen erinnern. Dann wird es etwas herber und leicht malzig in der Nase. Ein leicht scharfes Gefühl erinnert mich an Pfeffer. Nach einiger Zeit verbinden sich die Süße und die aromatischen Früchte zu einer interessanten floralen Aromatik. Aprikosen kommen hervor. Schließlich werden die Zitrusfrüchte etwas dominanter. Auf den ersten Blick harmonieren die beiden Fasstypen gut miteinander.

Geschmack

Auf der Zunge geht es nahtlos weiter. Entsprechend der Nase ist der Geschmack süß und fruchtig mit Äpfeln und Zitrusfrüchten. Letztere sind allerdings deutlich säuerlicher als in der Nase. Es folgen zarte Eichennoten, sowie etwas Marzipan und Zimt. Zusammen mit der Eiche kommen auch Zwetschgen, Rosinen und dunkle Schokolade zum Vorschein. Das hat etwas von Rum-Traube-Nuss Schokolade. Dazu wieder eine leichte, den Mund ausfüllende, Schärfe. 

Abgang

Die Süße geht langsam zurück, das Mundgefühl wird trockener und die Früchte klingen nach. Dann wird es wieder etwas weihnachtlich mit einer Kombination aus Zimt, Rosinen und Zartbitterschokolade. Gegen Ende kommen Nüsse, etwas Karamell und Ananas hinzu. Leider ist der Abgang nicht sehr lang.

Fazit

Die Sauerländer Edelbrennerei gehört eher zu den unbekannteren deutschen Produzenten von Single Malt Whisky. Dabei muss ich gestehen, dass ich diesen Malt bei einer Blindverkostung mit hoher Wahrscheinlichkeit nach Schottland verortet hätte. Das spricht für die Qualität des Mc Raven. Natürlich merkt man ihm (vor allem im Abgang) noch etwas sein junges Alter an, aber in ihm steckt ein enormes Potenzial. 

Wertung: 8,5 / 10

Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 8 Jahre (2009/2018)
Alkoholgehalt: 56,6% Vol.
Fasstyp: Ex-Bordeaux Rotweinfass (Einzelfass)
Farbe: Mahagoni
Whiskybase ID: 108236

Seit 2018 hat Deanston eine Abfüllung mit einem Finish in Ex-Bordeaux Rotweinfässern in Trinkstärke (46,3%) in ihrem Programm. In der Destillerie vor Ort kann man sich häufig von einem Einzelfass eine Flasche (je nach Verfügbarkeit 0,2l oder 0,7l) in Fassstärke selbst abfüllen. Dabei handelt es sich häufig ebenfalls um ehemalige Rotweinfässer, allerdings im Gegensatz zur Core Range Abfüllung um eine Vollreifung in diesem Fass. Das war auch bei meinem Besuch 2018 der Fall und ich habe mir gleich eine kleine Flasche davon mitgenommen. Meine Erfahrungen damit möchte ich hier gerne teilen:

Nase

Wie die Farbe schon erahnen lässt, ist der Wein in der Nase zunächst dominant. Das Aroma ist angenehm süß (fast sirupartig) mit vielen verschiedenen Früchten wie roten Beeren, reifen mehligen Äpfeln und Weintrauben. Der Wein ist relativ schwer, aber trotzdem nicht erschlagend. Es folgt eine leicht muffige Komponente, sowie Leder. Im Hintergrund bauen sich zarte Eichennoten auf. Nach einiger Zeit springen dann süße Kirschen hervor, die Würze der Eiche intensiviert sich. Es kommen dunkle Schokolade und Mon Chéri Pralinen. Der Alkohol ist kaum spürbar, bringt aber eine leichte Frische mit einer Assoziation von Zitrusfrüchten und einem Hauch Menthol.

Geschmack

Schwer und sehr süß breitet sich der Malt im Mund aus. Sofort kommen die Früchte durch. Ich werde erinnert an (Erd-)Beeren, Kirschen und Rosinen. Relativ schnell wird der Geschmack leicht bitter mit dunkler Schokolade und feinen Eichennoten. Auch auf der Zunge ist der Alkohol nicht zu scharf, prickelt allerdings etwas auf der Zungenspitze. Nach ein paar Sekunden füllt eine leichte Schärfe den gesamten Mund aus. Diese erinnert mich eher an eine pfeffrige Schärfe, als an scharfen Alkohol.

Abgang

Der Abgang ist angenehm lang und wärmend. Die Süße geht überraschend schnell zurück, eine leichte Trockenheit breitet sich am Gaumen aus. Es folgen Mandelplätzchen und dunkle Schokolade. Dann kommt wieder die Bitterkeit durch, die sich mit der Zeit weiter steigert. Die Früchte rücken in den Hintergrund.

Mit Wasser

Das Aroma bleibt sehr süß, die Aromen wirken in der Nase aber nicht mehr so schwer und komprimiert. Bereits in der Nase habe ich jetzt ganz deutlich die reifen Kirschen, sowie einen Hauch von Vanille. Auch auf der Zunge ist er nun etwas weniger schwer und regt den Speichelfluss an. Im Abgang hält sich die Süße deutlich länger und wird begleitet von Cappuccino, Gebäck und Kirschen.

Fazit

Dieser Malt hat das Prädikat „Weinbombe“ verdient, allerdings im positiven Sinne. Hier wurde ein tolles Fass ausgesucht, dass nach nur 8 Jahren auch bereits einen beträchtlichen Einfluss der Eiche erhalten hat. Viel länger hätte man es nicht lagern können, ohne dass der Malt seine tolle Balance eingebüßt hätte. Dieses Fass gefällt mir noch etwas besser als die Standardabfüllung aus dem Bordeaux-Fass. Auch ein paar Tropfen Wasser tun ihm gut.

Wertung: 9,0 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Altersangabe (etwa fünf Jahre)
Alkoholgehalt: 59,9% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso Sherry Butts (Amerik. Eiche)
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 216645

Bei dieser Abfüllung handelt es sich um dieselbe Auswahl an Fässern, die sonst für den Balcomie als Standardabfüllung (Tasting Notes siehe hier) verwendet wird. Allerdings wurde diese limitierte Edition mit fast 14% mehr Alkohol abgefüllt. Sie ist nach dem Family Reserve, der bereits 2020 veröffentlich wurde (Tasting Notes siehe hier) die zweite Ausführung einer Abfüllung der Core Range von Kingsbarns in Fassstärke. Im Online-Tasting des Founders Club mit Distillery Manager Peter Holroyd habe ich erfahren, dass die für diese Abfüllung verwendeten Fässer etwa fünf Jahre alt sind.

Nase

Es beginnt mit kräftigem, trockenem Sherry. Das Aroma ist etwas herb, säuerlich und bereits am Anfang würzig. Ich finde fast keine Süße, der Alkohol ist überraschend weich und keinesfalls störend. Wenn er ein paar Minuten steht, wird das Aroma deutlich fruchtiger und auch etwas Süße kommt hinzu. Die Früchte sind trotz deutlichem Sherryeinfluss nicht dunkel und schwer, sondern eher hell, frisch und aromatisch, wie man es vom Brennereicharakter von Kingsbarns kennt. Ich finde (Brat-)Apfel, Birnen, Aprikosen und Mandarinen. Im Hintergrund bewegen sich zarte Eiche und ein Hauch Vanille. Nach dem ersten Probieren werden die Gewürze intensiver. Sie erinnern mich an Muskatnuss und Zimt. Dazu kommt eine nussige Note.

Geschmack

Auf der Zunge kommt sofort der Alkohol und belegt die Zunge. Dann wird es süß und dunkle Früchte des Sherrys sind neben Äpfeln, Zitrusfrüchten und Pfirsichen ebenfalls zu spüren. Je länger man ihn im Mund behält, desto floraler wird der Geschmack. Es kommen schließlich noch Aprikosen hinzu, sowie Gebäcknoten und bereits vor dem Abgang ein Hauch Backkakao.

Abgang

Zunächst kommt noch die Süße durch, geht aber relativ schnell zurück. Ich finde wieder Zimtgebäck und Marzipankugeln. Die Eiche intensiviert sich und aus Vollmilchschokolade wird zunehmend zartbittere Haselnussschokolade. Für das Alter des Malts finde ich den Abgang verhältnismäßig lang. Gegen Ende habe ich dann noch einmal die Zitrusfrüchte auf der Zunge.

Mit Wasser

Mit etwas Wasser wird das Aroma leichter und spürbar süßer. Der Sherry geht etwas zurück und lässt den Brennereicharakter stärker durchscheinen. Die Früchte und floralen Noten werden intensiver. Auch im Geschmack wird er analog zur Nase deutlich süßer, fruchtiger und floraler. Trotzdem kommt auch die würzige Eiche weiterhin durch. Der Abgang ist ebenfalls süßer mit mehr Marzipan, sowie auch roten Früchten (vor allem Kirschen).

Fazit

Das Team von Kingsbarns schafft es, wie bei fast allen ihren Abfüllungen bis hierhin, trotz intensiven Fässern eine tolle Balance zwischen Brennereicharakter und Fasseinfluss finden. Unverdünnt ist er mir auf der Zunge etwas zu scharf und der Alkohol schluckt einige der anderen Eindrücke. Auch der Sherry wird mit ein wenig Wasser deutlich süßer und angenehmer. Ein Alkoholgehalt irgendwo zwischen der Fassstärke von 59,9% und den 46% der Standardabfüllung finde ich ideal.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Deutschland, Bayern
Alter: 3 Jahre (2016/2020)
Alkoholgehalt: 60,6% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon von Jack Daniel’s (Einzelfass)
Farbe: Blassgold
Whiskybase ID: 156669

Nase

Viel mehr als intensiver, phenolischer Torfrauch kann ich zunächst nicht finden. Der Geruch erinnert mich etwas an „Kuhstall“. Dahinter kommen nach einiger Zeit süße Bourbonaromen von Zitronencrème und Pfirsichen durch. Hinzu kommen Malz, viel Getreide und eine Kräuternote. Der Rauch geht nach ein paar Minuten etwas zurück, bleibt aber die ganze Zeit über dominant. Das Aroma wechselt zwischen süßen und sauren Eindrücken.

Geschmack

Ein starker Antritt auf der Zunge. Der Rauch ist auch im Mund dominant, lässt jedoch im Vergleich zur Nase mehr Bourbon und süße Früchte durch. Der Alkohol brennt scharf auf der Zunge, ich meine aber auch eine scharfe Chilinote zu schmecken. Nach ein paar Sekunden wird das Mundgefühl etwas herber und saurer. Hinzu kommen Zitronen und etwas Vanille.

Abgang

Auch im Abgang dominiert der Rauch. Erst ist das Gefühl im Rachen süß mit Karamell. Die Süße verblasst dann relativ schnell und Zitrusfrüchte und Eiche kommen hinzu. Dazu wieder die Assoziation einer Kräuterwiese. Der Abgang ist mittellang und gegen Ende kommt eine zarte Bitterkeit durch. Der Rauch bleibt am Ende alleine zurück.

Mit Wasser

Der Rauch wird sowohl in der Nase, als auch im Mund viel besser eingebunden. Die anderen Aromen intensivieren sich und auch die Süße tritt stärker hervor und verbleibt im Abgang länger. Marzipan kommt vor allem im Abgang ebenfalls hinzu.

Fazit

Für sein junges Alter ist er nicht schlecht, haut mich aber auch nicht wirklich um. Der Rauch ist etwas zu stark und erschlägt erst einmal alle anderen Aromen. Mit etwas Wasser gewinnt er deutlich an Komplexität und auch andere Aromen neben dem Rauch kommen mehr zur Geltung.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 21 Jahre
Alkoholgehalt: 43% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon und Ex-Oloroso Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 165551

Nase

Das Aroma ist leicht süß und intensiv, aber nicht zu aufdringlich. Man merkt direkt, dass man einen älteren Malt im Glas hat. Der Sherry ist deutlich spürbar, der leichte Benromach-Rauch ist sehr dezent im Hintergrund. Je länger man wartet, desto mehr öffnet er sich. Mit der Zeit wird das Aroma noch süßer mit Orangen und Rosinen. Die Fässer bringen etwas Leder und Möbelpolitur mit. Hinzu kommt eine saure Komponente von Sauerkirschen und Zitrusfrüchten. Aromen der Eiche bauen sich langsam auf und erinnern mich schließlich an frisch geschlagenes Eichenholz. Der Rauch ist nach ein paar Minuten so gut wie nicht mehr wahrnehmbar, die Süße bringt Assoziationen von Apfelmus und Honig. Ein leicht kühlendes Gefühl in der Nase erinnert mich etwas an Minze.

Geschmack

Sehr weich verteilt er sich im Mund. Der Geschmack baut sich ebenso wie die Nase langsam auf und ist noch etwas süßer als das Aroma. Wieder ist der Sherry im Vordergrund und ich kann Orangen, Kirschen, Rosinen und Backpflaumen finden. Auch auf der Zunge habe ich eine saure Komponente, auch wenn die Zitrusfrüchte deutlich in den Hintergrund gerückt sind. Nach ein paar Sekunden wird es etwas würziger mit Weihnachtsgewürzen, Nüssen (vor allem Mandeln) und einer Mund ausfüllenden Pfeffernote.

Abgang

Im Abgang ist er ebenso weich wie im Antritt. Zunächst sind süße Früchte noch dominant, die Süße verschwindet aber recht schnell. Zurück bleiben Rosinen und Nüsse, sowie ein leichter Hauch von Torfrauch. Dazu kommen zarte Eichennoten und ein kühlendes Gefühl von Menthol im Rachen. Der Abgang ist relativ lang.

Fazit

Lecker und vielschichtig. Vor allem in der Nase gefällt er mir sehr gut. Ansonsten bin ich etwas hin und her gerissen, ob ihm ein paar mehr Prozent Alkohol guttun würden. Die pfeffrige Note im Mund gleicht das allerdings etwas aus. Auch wenn meiner Meinung nach der Sherry etwas intensiver, als der Bourbon ist, sollte man auf keinen Fall eine Sherrybombe erwarten.

Wertung: 8,9 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Altersangabe (etwa drei Jahre)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon, STR-Barrique und Ex-Oloroso Sherryfässer
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 214264

Nase

Er startet überraschend würzig mit deutlichen Kräuternoten, würziger Eiche und weißem Pfeffer. Nach ein paar Sekunden scheint eine leichte Süße mit Vanille durch. Hinzu kommt Getreide und Malz, sowie Zitrusfrüchte (hauptsächlich Orangen und Mandarinen), sowie ein Hauch von Aprikosen. Nach dem ersten Probieren kippt der Geruch etwas in Richtung des Sherrys und des Weins mit einer säuerlichen Trockenheit und Spuren von Trockenfrüchten und Walderdbeeren. Anschließend sind die Bourbonaromen und Aprikosen wieder stärker – ein ständiger Wechsel der Fasseinflüsse.

Geschmack

Auf der Zunge ist er viel süßer als in der Nase mit deutlichen Feigen und Pflaumen. Die Zitrusfrüchte werden hier eher in den Hintergrund gedrängt. Die Früchte dominieren, auch Aprikosen kommen hinzu. Dann wird es etwas würziger und leicht bitter. Mandeln, Süßgebäck und Vanille kommen durch. Trotz der Bitterkeit kann ich erst nach mehrfachem Probieren wahrnehmbare Eichennoten entdecken.

Abgang

Der Abgang ist süß mit Marzipan, sowie süßen Früchten und auch leicht säuerlichen Zitrusfrüchten. Die zarte Bitterkeit der Eiche kommt, ebenfalls ein Hauch von Eichennoten. Der Marzipan verbleibt lange und erinnert mich zusammen mit der Bitterkeit an Marzipankugeln, die durch Backkakao gerollt wurden. Die Bitterkeit hält sich in dem mittellangen Abgang am längsten.

Fazit

Durch eine interessante Fasswahl bekommt dieser junge Malt eine ganze Menge verschiedener Aromen. Vor allem in der Nase spielen die verschiedenen Fässer toll zusammen mit ständig wechselnden Eindrücken. Auf der Zunge gefallen mir die unterschiedlichen Früchte sehr gut. Für meinen Geschmack ist die Bitterkeit der Fässer aber fast schon etwas zu viel des Guten. Der Abgang ist aufgrund des jungen Alters ebenfalls etwas eindimensional. Potenzial ist allerdings reichlich vorhanden!

Wertung: 8,5 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 18 Jahre
Alkoholgehalt: 40% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Oloroso Sherryfässer
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 75104

Nase

Die Nase ist leicht, deutlich süß und extrem fruchtig mit subtilen Zitrusnoten, Pfirsich-Maracuja, roten Beeren (vor allem Walderdbeeren). Dann kommt ein deutlicher Geruch von Aprikosen durch, der mich schon fast an Marillenlikör erinnert. Nach ein paar Minuten und spätestens nach dem ersten Probieren kommt Karamell hinzu, sowie eine leichte Würze der Fässer. Eichennoten sind bestenfalls zu erahnen.

Geschmack

Im Mund breitet er sich sehr weich aus und bringt wieder eine deutliche Süße. Hier werde ich hauptsächlich an Birnen bzw. Birnenbrand erinnert. Dazu kommen eine schwache Zitrusnote und reife Äpfel. Die Eiche ist hier etwas präsenter als in der Nase, ich werde an Lakritz erinnert. Bittere Noten kann ich nicht finden, das Mundgefühl bleibt die ganze Zeit über süß.

Abgang

Es bleibt süß mit Mandelgebäck, Butterkeksen und deutlichem Zimt. Die Vanille wird etwas stärker, trotzdem bleibt der Grundcharakter fruchtig. Es kommen Zitrusfrüchte und rote Beeren durch. Der Abgang ist etwa mittellang, die Zitrusfrüchte halten sich am längsten. Die Süße geht mit der Zeit etwas zurück, ohne dass das Mundgefühl trocken wird. Die Eiche kann sich auch im Abgang nicht richtig durchsetzen.

Fazit

Die Nase überzeugt mich mit tollen Fruchtnoten, im Mund und im Abgang ist er leider etwas zu schwach. Das mag vor allem an dem niedrigen Alkoholgehalt liegen. Ein paar Prozent mehr würden ihm sehr wahrscheinlich eine sehr interessante Intensität verleihen. Trotzdem hat er mir ganz gut gefallen. Man richtet sich hier aber eindeutig eher an Whisky-Einsteiger und gelegentliche Genießer, als an „Nerds“.

Wertung: 8,5 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 19 Jahre
Alkoholgehalt: 46,2% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso Sherry und Amerikanische Eichenfässer
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 179473

Nase

Wie zu erwarten startet er mit deutlichem Torfrauch. Dieser ist allerdings nicht so dominant wie bei anderen Ardbeg Abfüllungen, sondern eher angenehm weich und gut eingebunden. Vom Charakter her ist er speckig mit Noten von Räucherschinken. Hinzu kommen maritime Eindrücke und ein leicht kühlendes Gefühl von Minze. Dagegen stehen reife Früchte wie Pfirsiche und Aprikosen mit einem leicht exotischen Touch, sowie Karamell und Vanille. Das Aroma hat süße Anklänge, ohne jedoch vollständig süß zu sein. Komplementiert wird die Süße durch ein leicht saures Aroma mit einem Hauch von Zitrusfrüchten. Auch die Eiche ist im Hintergrund zu spüren, allerdings sehr schwach und so eng mit den Zitrusfrüchten und dem Rauch verwoben, dass sie als einzelnes Aroma fast untergeht. Sherrynoten kann ich nicht finden.

Geschmack

Auf der Zunge geht es ebenfalls mit speckigem Rauch los, der allerdings etwas phenolischer als in der Nase ist. Das Mundgefühl ist erst süß mit Orangen, verschiebt sich dann in Richtung sauren Zitrusfrüchten. Die Eiche ist bereits kurz nach dem Antritt präsent und bringt eine zartbittere Note, sowie etwas Pfeffer und Mandeln. Hinzu kommen eine Spur Vanille, sowie Kräuter.

Abgang

Im Abgang habe ich wieder angenehmer Torfrauch. Die Süße geht zurück, das Mundgefühl wird trockener. Die Eiche mit ihren zartbitteren Noten ist wieder präsent. Dazu kommt ein leicht kühlendes Gefühl von Minze und wieder Zitrusfrüchte. Gegen Ende wird es dann noch etwas würziger mit Paprikagewürz und Pfeffer, sowie Kräuterwiese und einer Spur von Hopfen.

Mit Wasser

Die Nase wird etwas süßer, die Früchte kommen deutlicher hervor. Der Rauch wird hingegen etwas schwächer. Auch im Mund treten die Früchte in den Vordergrund. Jetzt kann ich auch Pfirsiche und Aprikosen identifizieren. Die Eiche wird abgeschwächt und kommt etwas zeitverzögert. Im Abgang hält sich die Süße länger, es folgen deutliche Mandelnoten und Orangenmarzipan. Auch die Kräuternoten werden intensiver.

Fazit

Auch wenn mich seine Komplexität nicht unbedingt umhaut, ist dieser Traigh Bhan ein sehr leckerer Malt. Die Aromen sind sehr schön kombiniert, den Sherry sucht man allerdings vergeblich. Möglicherweise dienen die verwendeten Sherryfässer dafür, ihm seine dezenten Eichennote zu verleihen. Ein paar Tropfen Wasser machen ihn meiner Meinung nach noch etwas interessanter. Sein Preis (Stand September 2022 etwa 350€/Flasche) ist er aber nicht wert.

Wertung: 8,8 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Skye
Alter: 18 Jahre
Alkoholgehalt: 45,8% Vol.
Fasstyp: Bourbon und Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 152734

Nase

Ein angenehmes Aroma von Sherry und Torfrauch strömt in die Nase. Der Rauch ist kalt, wie von einem fast abgebrannten Lagerfeuer, sowie etwas maritim. Das Aroma ist relativ trocken mit Zitrus- (Zitronen und Orangen) und Trockenfrüchten. Die Zitrusnoten drängen die Trockenfrüchte mit der Zeit etwas zurück. Nach dem ersten Probieren wird der trockene Sherry schwächer, es wird deutlich süßer mit braunem Zucker, roten Äpfeln und Mandarinen. Auch der Rauch ist jetzt noch etwas subtiler, hinterlässt aber leicht kühlendes, maritimes Gefühl in der Nase. Ein Hauch von Eichenwürze ist im Hintergrund zu erahnen.

Geschmack

Sehr weich und ölig breitet sich der Malt im Mund aus. Es folgt angenehm sanfter Torfrauch, der jetzt auch leicht medizinische Anklänge hat. Auch die für Talisker typische Schärfe ist da, allerdings deutlich schwächer, als bei jüngeren Abfüllungen. Das Mundgefühl ist süß mit Orangen (oder Orangeat), Rosinen und Backpflaumen. Dann kommt die Eiche durch, bringt zartbittere Noten von dunkler Schokolade und zusammen mit den Trockenfrüchten eine Assoziation von Zwetschgenkuchen.

Abgang

Ich habe zunächst wieder die Zitrusfrüchte und das Gebäck, sowie eine ordentliche Portion Zimt. Miteinander vermischt erinnert mich das Ganze an Weihnachtsstollen. Der Rauch ist sehr gut eingebunden. Eine leichte Bitterkeit der Eiche kommt nach. Am Ende verbleibt der Rauch zusammen mit den Orangen. Der Abgang ist sehr lang und ebenso ölig-samtig, wie das Mundgefühl.

Fazit

Zugegeben, für sein Alter haut mich seine Komplexität nicht unbedingt vom Hocker. Aber Komplexität ist ja nicht das Einzige, was einen guten Malt ausmacht. Der 18-Jährige von Talisker ist sehr lecker und in seiner Komposition (Fassauswahl zusammen mit dem Rauch) absolut stimmig.  Zudem ist er noch einer der bezahlbareren volljährigen Malts aus Schottland.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Alter: 25 Jahre
Alkoholgehalt: 46,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 204444

Nase

Ein toller und komplexer Antritt in der Nase mit leicht muffigem Sherry, Eiche und erdigen Noten. Ich fühle mich wie im Dunnage Warehouse. Dunkle und getrocknete Früchte (Pflaumen und Rosinen) dominieren. Dahinter frische Orangen. Das Aroma ist anfangs nicht wirklich süß, aber süße Noten blitzen ab und zu auf. Die Eiche und der Sherry bringen Assoziationen von dunkler Schokolade und etwas Leder. Nach ein paar Minuten öffnet er sich dann deutlich. Das Aroma wird leichter und die Sherrynoten weniger schwer. Jetzt kommt auch eine deutliche Süße durch, sowie Apfelkompott, (Sauer-)Kirschen und Pfirsiche. Darüber liegen immer noch zarte Eichennoten. Ein leicht kühlendes Gefühl in der Nase lässt Assoziationen von Meeresluft zu. Nach dem ersten Probieren wird die Eiche etwas intensiver. Nach einiger Zeit wird das Aroma dann wieder süßer. Ein interessanter Wechsel.

Geschmack

Auf der Zunge ist er sehr intensiv mit einer ordentlichen Portion frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer. Sonst ist der Geschmack sehr süß mit viel Sherry. Der Mix aus Sherry und Eiche bringt Rosinen, Kirschkuchen, rote bzw. dunkle Beeren und Schokolade. Die Beeren lassen sich nicht so einfach zuordnen, gehen aber etwas in Richtung Himbeeren und Brombeeren. Süße dominiert eindeutig, die Eiche hat Schwierigkeiten sich durchzusetzen. Nach ein paar Sekunden kommt dann noch ein Geschmack von süßem Marzipan durch.  

Abgang

Der Abgang ist samtig weich, süß und wärmend mit Mandeln und Marzipan. Dann kommt ein Hauch zartbittere Eiche. Die Süße hält sich überraschend lang, ohne trockener zu werden. Später kommen Vanille, Kirschtorte und Beerenfrüchte dazu. Der Geschmack hält sich gefühlt ewig. Ich habe selten so einen langen Abgang erlebt.

Mit Wasser

Mit zwei Tropfen Wasser wird er in der Nase gefühlt etwas süßer. Das Aroma erinnert mich zusätzlich an Sägespäne von frischem Holz. Die Pfirsiche kommen etwas mehr zur Geltung. Auf der Zunge ist er weniger scharf, bleibt aber trotzdem intensiv. Auch der Abgang wird etwas süßer mit Vollmilchschokolade und einer subtilen Kräuternote.  

Fazit

Ein genialer Malt! Zunächst war ich skeptisch, weil er nicht fassstark abgefüllt wurde. Diese Entscheidung hat sich aber als völlig richtig erwiesen. Vor allem auf der Zunge ist er sehr intensiv, aber trotzdem elegant und reif. Das Alter bringt ihm eine tolle Komplexität mit einem tollen Wechselspiel der Aromen. Die Eiche ist sehr zart und für das Alter auch nicht zu bitter. Auch mit ein paar Tropfen Wasser sollte man durchaus mal experimentieren.

Wertung: 9,3 / 10