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Tasting Notes

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Alter: 25 Jahre
Alkoholgehalt: 46,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 204444

Nase

Ein toller und komplexer Antritt in der Nase mit leicht muffigem Sherry, Eiche und erdigen Noten. Ich fühle mich wie im Dunnage Warehouse. Dunkle und getrocknete Früchte (Pflaumen und Rosinen) dominieren. Dahinter frische Orangen. Das Aroma ist anfangs nicht wirklich süß, aber süße Noten blitzen ab und zu auf. Die Eiche und der Sherry bringen Assoziationen von dunkler Schokolade und etwas Leder. Nach ein paar Minuten öffnet er sich dann deutlich. Das Aroma wird leichter und die Sherrynoten weniger schwer. Jetzt kommt auch eine deutliche Süße durch, sowie Apfelkompott, (Sauer-)Kirschen und Pfirsiche. Darüber liegen immer noch zarte Eichennoten. Ein leicht kühlendes Gefühl in der Nase lässt Assoziationen von Meeresluft zu. Nach dem ersten Probieren wird die Eiche etwas intensiver. Nach einiger Zeit wird das Aroma dann wieder süßer. Ein interessanter Wechsel.

Geschmack

Auf der Zunge ist er sehr intensiv mit einer ordentlichen Portion frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer. Sonst ist der Geschmack sehr süß mit viel Sherry. Der Mix aus Sherry und Eiche bringt Rosinen, Kirschkuchen, rote bzw. dunkle Beeren und Schokolade. Die Beeren lassen sich nicht so einfach zuordnen, gehen aber etwas in Richtung Himbeeren und Brombeeren. Süße dominiert eindeutig, die Eiche hat Schwierigkeiten sich durchzusetzen. Nach ein paar Sekunden kommt dann noch ein Geschmack von süßem Marzipan durch.  

Abgang

Der Abgang ist samtig weich, süß und wärmend mit Mandeln und Marzipan. Dann kommt ein Hauch zartbittere Eiche. Die Süße hält sich überraschend lang, ohne trockener zu werden. Später kommen Vanille, Kirschtorte und Beerenfrüchte dazu. Der Geschmack hält sich gefühlt ewig. Ich habe selten so einen langen Abgang erlebt.

Mit Wasser

Mit zwei Tropfen Wasser wird er in der Nase gefühlt etwas süßer. Das Aroma erinnert mich zusätzlich an Sägespäne von frischem Holz. Die Pfirsiche kommen etwas mehr zur Geltung. Auf der Zunge ist er weniger scharf, bleibt aber trotzdem intensiv. Auch der Abgang wird etwas süßer mit Vollmilchschokolade und einer subtilen Kräuternote.  

Fazit

Ein genialer Malt! Zunächst war ich skeptisch, weil er nicht fassstark abgefüllt wurde. Diese Entscheidung hat sich aber als völlig richtig erwiesen. Vor allem auf der Zunge ist er sehr intensiv, aber trotzdem elegant und reif. Das Alter bringt ihm eine tolle Komplexität mit einem tollen Wechselspiel der Aromen. Die Eiche ist sehr zart und für das Alter auch nicht zu bitter. Auch mit ein paar Tropfen Wasser sollte man durchaus mal experimentieren.

Wertung: 9,3 / 10

Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon
Farbe: Weißwein
Whiskybase ID: 99579

Nase

Zuerst steigt kalter, leicht medizinischer Torfrauch in die Nase. Dieses kühlende Gefühl weckt maritime Assoziationen von salziger Meeresluft. Der Rauch ist nicht besonders stark und lässt direkt weitere Aromen durch. Es kommen säuerliche Zitrusfrüchte und Birnen zum Vorschein. Dazu Vanille und ein Hauch von Gerstenmalz. Nach dem ersten Probieren wird das Aroma etwas süßer.

Geschmack

Zunächst ist er weich und süß, dann pfeffrig auf der Zunge. Wieder finde ich Birnen und saure Zitrusfrüchte. Diese Säure komplementiert die anfangs dominante Süße. Hinzu kommen Süßgebäck und ein Hauch von Eiche. Der Rauch ist schön eingebunden. 

Abgang

Die Süße kommt zurück, ebenfalls die Säure der Zitrusfrüchte. Zarter Torfrauch breitet sich im Rauchen aus, dazu wieder Süßgebäck. Gegen Ende kommt dann die Eiche etwas stärker durch und bringt ein subtiles, zartbitteres Gefühl.

Fazit

Ein junger Wilder, der aufgrund seiner Jugend noch relativ wenig Komplexität aufgebaut hat. Das macht ihn relativ unkompliziert zu genießen, auch für Personen, die sonst nicht so viel mit rauchigen Malts anfangen können. Durch seine jugendlichen Ecken und Kanten macht er aber trotzdem Spaß.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Alter: 16-17 Jahre (2005/2022)
Alkoholgehalt: 54,9% Vol.
Fasstyp: Rum
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 216284

Nase

Das Aroma ist anfangs sehr weich und etwas verschlossen. Dagegen steht eine leicht scharfe Alkoholnote. Nach kurzer Zeit drückt sich eine deutliche Süße durch, ergänzt von vielfältigen Fruchtnoten. Auf der einen Seite finde ich Zitrusfrüchte und Pfirsiche, auf der anderen Seite auch exotische Früchte, wie etwa Ananas. Das Fruchtaroma ist leicht floral. Während der Alkohol mit der Zeit verfliegt, kommt eine subtile Würze der Eiche durch. Einen typischen Geruch nach Rum finde ich nicht, jedoch deutliche Vanille- und Karamellnoten. In einer Blindverkostung hätte ich eher auf ein Bourbonfass getippt.

Geschmack

Der ist Antritt intensiv und sehr süß mit Karamell. Das Prickeln auf der Zungenspitze könnte alkoholbedingt sein, wirkt allerdings auch etwas pfeffrig. Das Mundgefühl wird relativ schnell trockener und leicht adstringierend. Zitrusfrüchte sind sehr deutlich und ergänzen die Palette um eine säuerliche Komponente. Hinten auf der Zunge breitet sich nach ein paar Sekunden eine zarte Bitterkeit der Eiche aus.

Abgang

Der Abgang ist trocken mit zartbitterer Eiche und Karamell. Er hält sich relativ lange. Nachdem die meisten Eindrücke bereits verschwunden sind, kommt nochmal eine subtile fruchtige Note hervor, die mich an Himbeeren erinnert.

Mit Wasser

Noch weicher in der Nase, die Früchte stechen deutlicher hervor. Auf der Zunge ist er nun ebenfalls weicher und deutlich süßer als unverdünnt. Die Süße halt sich länger, die Adstringenz bleibt aus. Die Früchte aus der Nase sind wieder sehr intensiv, dazu kommt Marzipan. Im Abgang ist er jetzt ebenfalls süß mit weißer Schokolade und Karamell.

Fazit

Eine ungewöhnlich Fassauswahl für Bunnahabhain, was durchaus gelungen ist. Der Brennereicharakter harmoniert sehr gut mit dem Rumfass. Wenn ich nicht gewusst hätte, um welches Fass es sich handelt, hätte ich definitiv auf Ex-Bourbon getippt, weil sich das Aromenprofil sehr mit Ex-Bourbon Abfüllungen überschneidet.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 60% Vol.
Fasstyp: Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 10880

Nase

Trockener Sherry dominiert in der Nase. Dieser bringt leicht muffige und erdige Noten. Dazu kommt anfangs eine leicht stechende Alkoholnote, die aber für 60% Vol. Alkohol noch sehr gemäßigt ist. Nach ein paar Sekunden kommen Trockenfrüchte (Backpflaumen und Aprikosen) und Zitrusfrüchte durch, sowie Eiche. Die würzigen, leicht herben Eichennoten erinnern mich etwas an frisch geschlagenes Holz. Mit der Zeit intensiviert sich die Süße etwas, die Eiche und der trockene Sherry werden besser eingebunden. Das lässt nun Assoziationen von Bratäpfeln mit einem Hauch von Zimt zu.

Geschmack

Auf der Zunge kommt die volle Ladung Sherry, deutlich süßer als in der Nase. Der Alkohol prickelt etwas auf der Zungenspitze. Die Früchte sind im Vergleich zur Nase eher reif und frisch (Äpfel und Birnen), ergänzt durch Rosinen. Dann kommt die Eiche mit einer zartbitteren Note und Mandeln.

Abgang

Der Abgang ist süß mit Eiche und Zartbitterschokolade. Wieder kommen die Mandeln und Rosinen durch. Ein schönes, wärmendes Gefühl breitet sich im Rachen aus. Gegen Ende habe ich dann einen typischen Geschmack von Schokolade mit Rum-Traube-Nuss im Mund.

Mit Wasser

Mit Wasser wird das Aroma deutlich süßer in der Nase, dafür mit weniger schweren Sherrynoten. Die frischen Früchte verdrängen die Trockenfrüchte etwas. Im Mund ist der Antritt sehr weich und das Mundgefühl bis zum Abgang hin klebrig süß. Die zarte Bitterkeit der Eiche ist noch vorhanden, kommt aber etwas verzögert. 

Fazit

Eine leckere Sherrybombe ohne Altersangabe und zu einem vernünftigen Preis. Auch wenn man ihn durchaus in voller Stärke genießen kann, ist er vor allem mit etwas Wasser sehr zu empfehlen.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Destillerie: Bruichladdich
Alter: 9-10 Jahre (2011/2021)
Alkoholgehalt: 56,1% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in französischen Rotweinfässern
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 181477

Nase

Ein sehr intensiver Antritt in der Nase mit einer ordentlichen Portion kaltem, leicht medizinischem Torfrauch und Asche. Dahinter kommen schwere, süße Weinnoten zum Vorschein, die sich mit dem Rauch toll vereinigen. Gibt man ihm ein paar Minuten Zeit, wird das Aroma deutlich leichter. Der Rauch verfliegt etwas, auch die schweren Weinnoten treten etwas zurück, zugunsten der Bourbonfässer. Ich finde Karamell, Zitrusfrüchte, getrocknete Aprikosen und Pfirsiche. Dazu kommen würzige Eichennoten. Nach dem ersten Probieren empfinde ich das Aroma noch ein Stück weit süßer, fast sirupartig, mit braunem Zucker. Die Zitrusfrüchte kommen mir jetzt ebenfalls intensiver vor.

Geschmack

Wie Sirup verteilt sich der Malt im Mund. Das Mundgefühl ist klebrig süß mit einem deutlichen, leicht pfeffrigen Prickeln auf der Zunge. Auf der einen Seite habe ich, wie schon in der Nase, schwere Rotweinnoten, auf der anderen Seite wieder die Bourbonfässer mit süßen Zitrusfrüchten, Pfirsichen, und Aprikosen. Mit der Zeit kommen zartbittere Eichennoten hinzu, sowie Karamell und Marzipan. Der Rauch ist immer präsent, kommt aber gegen die intensiven Noten der Fässer nicht wirklich durch.

Abgang

Im Abgang ist die Süße fast nicht mehr vorhanden. Würzige Eiche, Marzipan und Rauch dominieren. Mit der Zeit wird es leicht bitter. Der Malt hält sich sehr lange im Rachen. Am Ende wird es nochmal ein bisschen fruchtiger und der Rauch hält sich von allem am längsten.

Mit Wasser

Immer noch sehr fruchtig in der Nase, allerdings weniger klebrig süß und etwas frischer. Das frische Gefühl erinnert mich an eine salzige Meeresbrise. Der Rauch ist wunderbar eingebunden. Auf der Zunge ist der Malt jetzt butterweich und süß, allerdings mit deutlich frischeren Früchten und weniger schweren Weinnoten. Der Abgang wird süßer, büßt allerdings etwas an Länge und Intensität ein.

Fazit

Wie von anderen Abfüllungen der Cask Exploration Serie von Port Charlotte gewohnt, erfolgte hier die Reifung und das Finish auf dem Punkt. Die unterschiedlichen Fässer zusammen mit dem typischen Port Charlotte Rauch ergeben eine tolle Mischung. Hier sollte man auch unbedingt mit ein paar Tropfen Wasser spielen.  

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 10 Jahre (2010/2021)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon
Farbe: Weißwein
Whiskybase ID: 192058

Nase

Starker, phenolisch-medizinischer Torfrauch steht im Vordergrund. Dahinter kommen Zitrusfrüchte (Zitronen, Orangen, Mandarinen) zum Vorschein. Das Ganze ergibt eine interessante Mischung aus süßen und sauren Eindrücken. Mit der Zeit überwiegen allerdings die süßen Früchte. Dosenpfirsiche, Obstsalat mit leicht blumiger Note, Ananas und Zuckerwatte kommen durch. Eine richtige Fruchtbombe! Der Rauch, der anfangs noch sehr intensiv im Vordergrund stand, ist bereits nach kurzer Zeit sehr gut in die fruchtige Süße eingebunden. Nach dem Probieren finde ich vermehrt florale Noten, sowie Karamell, Haselnüsse und einen Hauch Eiche.

Geschmack

Der Antritt ist, wie auch die Nase, sehr süß mit einem intensiven Fruchtcocktail. Ich kann fast alle Früchte aus der Nase wiederfinden, ergänzt durch rote Äpfel und Birnen. Der Rauch bleibt von Anfang an hinter den süßen Früchten zurück. Die Konsistenz ist sehr sirupartig und ölig. Nach ein paar Sekunden kommt auch die Eiche wieder durch. Das Mundgefühl wird leicht bitter und von nussigen Noten ergänzt.

Abgang

Der Abgang ist zunächst süß und fruchtig mit einer Spur zartbitterer Eiche und Haselnüssen. Insgesamt sehr angenehm und etwa mittellang. Im Nachgang habe ich dann noch eine Spur von Orangen auf der Zunge.

Fazit

Ein geradliniger unkomplizierter, aber trotzdem sehr intensiver Malt. Bietet er auf den ersten Blick (bzw. Riecher) noch intensiver medizinischer Torfrauch, vereinigt dieser sich schon nach kurzer Zeit mit üppig süßen und fruchtigen (Bourbon-)Noten. Dadurch entsteht eine schöne Mischung der verschiedenen Aromen.

Wertung: 8,5 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Altersangabe (etwa drei Jahre)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso Sherry Butts (Amerik. Eiche)
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 168766

Nase

Der erste Eindruck ist fruchtig-herb und auch würzig mit deutlichen Eichennoten. Das generelle Aroma würde ich als trocken mit einem leicht süß-sauren Unterton beschreiben. Die herben Noten erinnern mich etwas an den Hopfen im Bier. Auf der fruchtigen Seit kommen mir Zitrusfrüchte (Zitronen und Limetten) in den Sinn. Der Sherry bringt Trockenfrüchte wie Rosinen und Backpflaumen. Wenn man ihm etwas Zeit gibt, bzw. spätestens nach dem ersten Probieren setzt sich die Süße etwas mehr durch. Die Fruchtpalette wird ergänzt von süßen Pfirsichen und Johannisbeeren. Gleichzeitig werden auch die Eichennoten intensiver.

Geschmack

Auf der Zunge ist der Antritt zunächst weich, bringt dann aber ein leicht scharfes Prickeln auf die Zungenspitze. Das Mundgefühl ist deutlich süßer als die Nase. Ich finde süße Früchte wie getrocknete Apfelringe und Aprikosen. Säuerliche Zitrusnoten stehen dieser Süße entgegen. Nach ein paar Sekunden drängt sich dann die Eiche etwas mehr hervor. Der Geschmack erinnert jetzt etwas an Vollmilchschokolade. Dazu eine leichte nussige Note, Marzipankugeln und ganz deutlich Zimt.

Abgang

Zunächst kommt noch die Süße durch, geht aber relativ schnell zurück. Ich finde wieder Zimtgebäck und Marzipankugeln. Die Eiche intensiviert sich und aus Vollmilchschokolade wird zunehmend zartbittere Haselnussschokolade. Für das Alter des Malts finde ich den Abgang verhältnismäßig lang. Gegen Ende habe ich dann noch einmal die Zitrusfrüchte auf der Zunge.

Fazit

In diesem Malt steckt durchaus Potenzial, auch wenn er aktuell noch etwas jung ist. Trotz des jungen Alters spart er aber nicht an Fasseinfluss und Eichennoten. Im Vergleich zu anderen Abfüllungen der Destillerie muss ich sagen, dass der Kingsbarns Spirit mit Bourbonfässern etwas besser harmoniert, als mit Sherry. Das wurde auch von Destillery Manager Peter Holroyd schon des Öfteren angemerkt. Ich bin trotzdem auf ältere Sherryfässer der Destillerie gespannt.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Abfüller: Ian Macleod
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 62,3% Vol.
Fasstyp: Keine Angabe
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 189097

Nase

Der erste Eindruck ist leicht muffig mit Sherrynoten und säuerlichen Zitrusfrüchten. Dazu auch direkt etwas würzige Eiche. Der Alkohol ist deutlich spürbar und erzeugt ein leicht kühlendes Gefühl in der Nase. Dann wird es deutlich süßer, fast schon sirup- bzw. likörartig. Insgesamt finde ich, er ist etwas verschlossen. Man sollte ihm auf jeden Fall genügend Zeit geben. Nach dem ersten Probieren ist das Aroma weniger schwer, dafür leichter und frischer. Ich finde jetzt auch helle, reife Früchte wie Mirabellen und Aprikosen. Auch die Würze des Fasses wird intensiver. Das erinnert mich etwas an typische „Gewürzschrank-Aromen“ wie Zimt und Muskat.

Geschmack

Der Antritt ist erwartungsgemäß kräftig und intensiv. Auch hier macht sich sofort der Alkohol bemerkbar und belegt die Zunge. Unverdünnt schon etwas grenzwertig. Dann kommen süße Weinnoten (Sherry?) mit dunklen, aber auch leicht säuerlichen Früchten wie Brombeeren und Erdbeeren hinzu. Das Mundgefühl ist, wie es sich in der Nase bereits angedeutet hat, sirupartig und klebrig süß – fast schon zum Kauen. Weingummis und auch ein wenig Kokosnuss kommen mir in den Sinn. Dann wird es deutlich würziger und sogar leicht bitter mit dunkler Schokolade.

Abgang

Zunächst noch leicht süß, dann kommen Weihnachtsgewürze und Eiche hinzu. Die Eiche zeigt sich überraschend leicht und nicht wirklich bitter werdend. Wieder finde ich die Weingummis und die dunkle Schokolade. Der Abgang ist etwa mittellang.

Mit Wasser

In der Nase ist der deutlich leichter und angenehm süß. Ich habe zwar immer noch ein kühlendes Gefühl in der Nase, aber nicht mehr so stechend. Auch auf der Zunge ist er jetzt viel angenehmer, aber trotzdem sehr intensiv. Zusätzlich zu den dunklen Beeren (jetzt auch Johannisbeeren) kommen die hellen Früchte aus der Nase, sowie leicht säuerliche Zitrusnoten. Die Konsistenz ist immer noch sehr ölig. Im Abgang hält sich die Süße nun etwas länger. Die verschiedenen Früchte harmonieren sehr gut miteinander. Zum Ende hin klingt dann ein Hauch Eiche zusammen mit Erdbeeren nach.  

Fazit

Ein netter, unkomplizierter Malt zu einem vernünftigen Preis. Unverdünnt ist mir der Alkohol zu stark – er verträgt viel Wasser. Anhand der öligen Konsistenz hätte ich auf die Clynelish Destillerie getippt. Was das Fass angeht, vermute ich ein Sherryfass. Da die Sherrynoten aber nicht so dominant sind, handelt es sich wahrscheinlich um ein Refill-Fass. Alles in allem ist die Abfüllung gut gelungen.

Wertung: 8,5 / 10

Art: Single Malt
Land: Schweden
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 46,1% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon, Ex-Oloroso Sherry, frische Schwedische Eiche; teilweise Finish in Birkenweinfässern
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 178382

Nase

Der Antritt ist angenehm süß mit einer leichten Alkoholnote. Diese verfliegt zum Glück relativ schnell. Die intensive Süße erinnert mich an braunen Zucker und Honig, und wird begleitet von Karamellbonbons, Toffee und Vanille. Dazu kommt eine süß-säuerliche Weinnote, die ich dem Birkenwein zuordnen würde. Ich habe zwar noch nie Birkenwein getrunken, aber für Sherry kommt sie mir etwas zu süß und zu leicht vor. Der Charakter geht eher in Richtung Sauternes. Diese Weinnote bringt Assoziationen von süßen (kandierten) Früchten, wie Äpfel, Birnen und Aprikosen. Dahinter versteckt sich ein Hauch Zitrusfrucht und Kräuternoten, die mit der Zeit intensiver werden. Diese Kräuter erinnern mich gepaart mit der deutlichen Süße an Salbei- und Ricolabonbons. Die Eiche hält sich eher im Hintergrund, wird nach dem ersten Probieren etwas stärker.

Geschmack

Auf der Zunge ist er angenehm weich und wie auch in der Nase sehr süß. Zunächst finde ich wieder Karamell und Vanille, sowie viele Früchte. Im Gegensatz zur Nase kommen die Zitrusfrüchte im Mund stärker hervor. Trotzdem kann ich auch die Äpfel, Birnen und Aprikosen wieder finden. Ebenso der Honig und die Kräuterbonbons. Die Eiche ist etwas intensiver als in der Nase und bringt eine zarte Bitterkeit, was mit den Kräuternoten super harmoniert. Etwas überrascht bin hingegen ich von einem leicht buttrigen Mundgefühl, dass mich etwas an Popcorn erinnert.

Abgang

Das Mundgefühl bleibt zunächst süß mit Vanille und Butterkeksen. Dann geht die Süße etwas zurück und es wird leicht bitter. Hinzu kommen wieder die Früchte, Kräuterbonbons, sowie Mandeln. Zusammen mit der zarten Bitterkeit bleibt ein Hauch Eiche zurück.

Fazit

Wer wagt, gewinnt! Mackmyra hat schön öfter gezeigt, dass sie gerne und auch erfolgreich mit exotischen Fasstypen experimentieren. Der Björksav ist von der Nase bis zum Abgang hin sehr geradlinig, aber trotzdem sehr gut gelungen und vor allem gefährlich süffig. Toll für den Sommer.

Wertung: 8,8 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 49,2% Vol.
Fasstyp: 75% Ex-Bourbon, 20% Ex-Sauternes und 5% Ex-Sherry
Farbe: Weißwein
Whiskybase ID: 198995

Nase

Medizinischer Torfrauch mit Teer und „Krankenhausnoten“ erschlägt alle anderen Aromen in der Nase zunächst völlig. Dahinter kommt nach kurzer Zeit eine leichte Süße zum Vorschein. Dann wird das Aroma überraschend sauer mit Zitronen und Limetten. Hinzu kommen Malz, Nüsse (Mandeln und Pistazien), sowie Vanille. Nach dem ersten Probieren wird es etwas leichter und süßer, der Rauch ist besser eingebunden und auch süße Zitrusfrüchte, Zitronencreme und Äpfel kann ich finden. Die Vanille wird etwas intensiver und Karamell, sowie ein Hauch Zuckerwatte kommen durch. Im Hintergrund finde ich eine ganz schwache Eichennote.

Geschmack

Der Antritt ist kräftig, sowie leicht prickelnd und scharf (schwarzer Pfeffer oder Chili?). Der gesamte Mund wird sofort ausgefüllt. Der Rauch ist wieder deutlich präsent und direkt am Anfang bereits gut eingebunden. Die sauren Zitronen kommen ebenfalls sofort durch. Mit der Zeit wird das Mundgefühl etwas süßer und auch die Mandeln kann ich wieder finden. Beim zweiten Probieren kommt es mir viel süßer vor und die Säure entwickelt sich erst mit der Zeit – genau umgekehrt wie beim ersten Mal. Nach einigen Sekunden im Mund setzt eine deutliche bittere Note, allerdings ohne explizite Eichennoten, ein.

Abgang

Ich finde jetzt fast keine Süße mehr. Das Gefühl wird deutlich trockener mit einer leicht sauren Adstringenz. Der Rauch dominiert zusammen etwas Marzipan. Den Abgang würde ich als mittellang beschreiben, obwohl der Rauch noch viel länger als die anderen Noten zurückbleibt. Auch die Säure und die undefinierbare Bitterkeit bleiben relativ lange im Hals.

Fazit

Wie auch die erste Genesis-Abfüllung von Kilchoman trägt diese kein Alter, wobei ich aufgrund des geringen Fasseinflusses von einem sehr jungen Alter ausgehe. Die drei Hauptkomponenten des Geruchs- und Geschmacksprofils sind Rauch, Säure und Bitterkeit. Vor allem die Bitterkeit passt für mich aufgrund des allgemein geringen Fasseinflusses nicht so ganz ins Bild. Insgesamt fehlt es mir etwas an Komplexität und Balance, um den Malt wirklich zu mögen.  

Wertung: 7,9 / 10