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Tasting Notes

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 11 Jahre
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: Amerikanische Eichenfässer und Finish in Ex-Portweinfässern
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 152144

Nase

Es beginnt fruchtig und süß. Das Aroma erinnert mich Apfelkompott, Erdbeermarmelade und süßen Obstsalat. Auch getrocknete Früchte wie Rosinen stecken in diesem Fruchtcocktail. Gleichzeitig spüre ich auch eine deutliche Würze aus den Fässern, die ich mit Früchte- und Gewürzbrot assoziiere, sowie Vollmilchschokolade. Nach dem ersten Probieren werden die würzigen Noten noch ein Stück intensiver und verbinden sich sehr schön mit den Früchten. Das erinnert mich an Apfel- und Zwetschgenkuchen.

Geschmack

Auf der Zunge ist er zunächst weniger süß, die Würze der Eiche ist sofort präsent. Dann wird die Süße intensiver, genauso die Früchte. Ich finde die Erdbeermarmelade wieder, ebenso die Rosinen. Im Mund erinnert er mich etwas an Traube-Nuss-Schokolade.

Abgang

Der Abgang ist mittellang und ganz leicht bitter. Auch hier ist die Schokolade ist wieder deutlich wahrzunehmen, allerdings eher als Zartbitterschokolade. Dazu kommen noch leichte Kaffeenoten, die dann zusammen mit der leichten Bitterkeit ausklingen.

Fazit

Ein schöner, ausgewogener Malt. Das Finish erfolgte hier auf dem Punkt und bringt eine tolle Mischung aus süßen Früchten und Eiche. Etwas anderes habe ich von Glenallachie und Master Distiller Billy Walker aber auch nicht erwartet. Die Abfüllungen der Wood Finish Serie haben mich bisher eigentlich immer überzeugen können.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 52% Vol.
Fasstyp: 5 Jahre Ex-Bourbonfässer und Finish für 3 Jahre in Ex-Ruby Port- und Ex-Weinfässern
Farbe: Heller Bernstein mit leichtem Rotstich
Whiskybase ID: 176213

Nase

Ein klassischer Laphroaig in der Nase. Der typische kühlende und phenolische Rauch wird aber sofort von einer angenehmen Süße umspielt. Ich habe leicht säuerliche Noten in der Nase. Diese Aromen bilden interessante Gegensätze.  Zunächst fällt es mir schwer, ihren Ursprung auszumachen. Portwein finde ich hier anfangs kaum, den Rotwein schon eher. Er wirkt ein wenig verschlossen.  Früchte sind stark präsent. Ich finde überreife Bananen, süß-saure Zitrusfrüchte wie Mandarinen und Orangen, sowie Johannisbeeren.

Geschmack

Der Rauch hält sich zunächst dezent im Hintergrund. Die süßen Früchte dominieren hier. Das Ganze ist sehr harmonisch. Nach ein paar Sekunden habe ich dann das Gefühl, dass der Rauch etwas mehr in den Vordergrund rückt. Der Gesamteindruck wird etwas trockener.

Abgang

Es wird etwas würziger. Der Rauch ist dann deutlich zu spüren und klingt zusammen mit einer leichten Würze und Cappuccino nach.

Mit Wasser

Mit ein paar Tropfen Wasser öffnet er sich etwas mehr. Die Nase wird intensiver und die Früchte treten mehr in den Vordergrund. Ich finde jetzt Pfirsiche und Feigen. Dazu kommen Karamellbonbons und Zuckerwatte. Auch das Mundgefühl wird etwas süßer, büßt aber leider etwas an Intensität ein, die mir hier so gut gefällt.

Fazit

Eine sehr gelungene Càirdeas-Abfüllung von Laphroaig. Er braucht zwar ein wenig Zeit im Glas um sein gesamtes Aroma zu entfalten, bietet dann aber ein tolles Zusammenspiel von typischem Laphroaig-Rauch und süß-fruchtigen Weinnoten. Mit seinen 52% Vol. liegt er etwas über dem Alkoholgehalt der Standardabfüllungen der Destillerie, der Alkohol ist aber super eingebunden. Mit etwas Wasser gefällt er mir in der Nase besser, das Mundgefühl ist aber mit den vollen 52% Vol. intensiver und interessanter.

Wertung: 9,0 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Unabhängiger Abfüller: Malts Of Scotland
Alter: 10 Jahre (2007/2017)
Alkoholgehalt: 52,1% Vol.
Fasstyp: Finish in einem 1st fill Ex-Marsala Rotweinfass (Single Cask 17035)
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 102380

Nase

Schwere Weinaromen strömen sofort aus dem Glas. Zuerst habe ich eine leichte Süße in der Nase, dann finde ich auch deutlich säuerliche Aromen. Den Charakter würde ich generell als fruchtig-nussig bezeichnen. Die säuerlichen Aromen erinnern mich an Kumquats und Johannisbeeren. Daneben habe ich auch Trockenfrüchte wie Rosinen und Aprikosen. Bei den leicht nussigen Aromen kommen mir als Erstes Walnüsse in den Sinn. Den Alkohol kann ich in der Nase auch spüren, er ist jedoch nicht störend.

Geschmack

Im Mund überrascht er mich etwas. Das Mundgefühl ist viel süßer, als die Nase es hat vermuten lassen. Die Früchte wirken jetzt eher frisch und reif als getrocknet. Ich denke an süße Beeren, rote Äpfel und Quitten. Später kommen dann verstärkt Nüsse, sowie leicht würzige Eindrücke der Eiche hinzu. Zum Abgang hin baut sich ein intensiver Geschmack von Mandeln und Marzipan im Mund auf.

Abgang

Der Geschmack wird leicht bitter, sodass ich direkt an Marzipan-Pralinen mit dunkler Schokolade denken muss. Der Abgang ist mittellang und wärmend. Die leichte Bitterkeit wird dann noch intensiver und bleibt auch als Letztes zurück.

Mit Wasser

Mit ein paar Tropfen Wasser kommt er mir in der Nase etwas langweiliger vor. Das Mundgefühl wird ein bisschen weicher und abgerundeter. Die Süße hält sich mit ein wenig Wasser zum Abgang hin etwas länger.

Fazit

Nach dem ersten Riechen hätte ich auf ein „normales“ Rotweinfass getippt. Dann musste ich feststellen, dass sie doch etwas anders ist als die Rotwein-Abfüllungen, die ich bisher probiert habe. Am Ende würde ich den Einfluss des Marsalas am ehesten als eine Mischung aus fruchtigem Rotwein und trocken-nussigem Oloroso-Sherry beschreiben. Allerdings muss man dazu sagen, dass das Finish die meisten anderen Aromen auch absolut erschlägt. Vom vorherigen Fass und dem Brennereicharakter ist hier kaum mehr was zu spüren. Die Bitterkeit im Abgang ist für meinen Geschmack schon fast ein wenig zu intensiv. Trotzdem fand ich diese Abfüllung sehr interessant. Ein Finish in Marsala-Fässern gibt es leider nicht oft.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 57,1% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbonfässer und frische Französische Eiche
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 110294

Nase

Man braucht seine Nase nicht einmal ins Glas zu halten um zu merken mit was man es hier zu tun hat. Der intensive Rauch steht sofort im Raum. Auch bei der näheren Betrachtung ist er in der Nase absolut dominant. Er erinnert mich an Teer und phenolische Lösungsmittel. Anfangs ist es schwer, hinter diesem rauchigen Schleier andere Aromen zu identifizieren. Der Alkohol kribbelt ein wenig in der Nase, nach ein paar Minuten verflüchtigt er sich aber ein Stück weit. Dann lichtet sich auch der Schleier des Rauchs mehr und mehr. Ich finde Sauerkirschen und auch deutlich süßere Aromen wie Karamell, Vanillepudding und Kräuterbonbons. Auch die Eiche macht sich relativ schnell mit würzigen und leicht pfeffrigen Noten bemerkbar.

Geschmack

Auch auf der Zunge ist der Antritt sehr intensiv. Hier ist der Rauch wieder dominant und erinnert mich ein bisschen an Benzin und Harz. Das Mundgefühl ist, wie die Nase auch, auf der süßeren Seite. Die Eiche ist sofort präsent. Auch die Kräuterbonbons kann ich wiederfinden.

Abgang

Die Eiche wird intensiver und bringt Würze, etwas Zimt und Zartbitterschokolade. Der Abgang ist mittellang und der Rauch klingt zusammen mit der Eiche nach.

Mit Wasser

Mit etwas Wasser kommt er mir sowohl in der Nase, als auch im Mund noch ein Stück weit süßer vor. Der Rauch wird dadurch etwas abgeschwächt und er verliert ein paar seiner Ecken und Kanten.

Fazit

Der Corryvreckan ist, im positiven Sinne, ein richtiger Schlag ins Gesicht. Viel intensiver geht es nicht. Das mag zum einen dem starken Ardbeg-Rauch, aber auch dem hohen Alkoholgehalt, sowie den frischen europäischen Eichenfässer geschuldet sein. In dieser Kombination wirkt er aber sehr harmonisch und stimmig. Dass er kein Alter trägt, braucht man nicht negativ anzumerken. Auch der hohe Alkoholgehalt passt im Großen und Ganzen gut dazu. Er ist toll, so wie er ist und kann Liebhaber rauchiger Islay-Malts auf jeden Fall begeistern.

Wertung: 8,8 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 18 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso Sherryfässer
Farbe: Dunkler Bernstein
Whiskybase ID: 90692

Nase

Der Antritt in der Nase ist sehr intensiv und komplex mit üppigen, leicht süßen Sherrynoten. Der Alkohol trägt zu dieser Intensität bei, ist aber toll eingebunden. Das Aroma erinnert mich an Crème brûlée und Karamellpudding. Auf der fruchtigen Seite finde ich getrocknete Früchte wie Rosinen und Datteln, sowie Johannis-, Brombeeren und Marmelade. Man könnte stundenlang daran riechen. Nach einiger Zeit kommt dann auch die Eiche durch und verbindet sich angenehm mit den übrigen Aromen.

Geschmack

Auf der Zunge ist der Antritt ebenso intensiv. Zu Anfang ist das Mundgefühl eher süß und fruchtig. Ebenso wie in der Nase finde ich Karamell, getrocknete Früchte und Beeren, sowie reife Kirschen. Dann wird es etwas trockener und würziger, die Eiche wird intensiver.

Abgang

Der Abgang ist sehr lang und angenehm. Die Eiche bringt Aromen von Kakao und Zartbitterschokolade.

Fazit

An diesem Malt gibt es nichts auszusetzen. Auch wenn man es hier mit einer richtigen Sherrybombe zu tun hat, wirkt er keinesfalls überladen, sondern sehr spannend und komplex. Mit 18 Jahren hat er auch ein stattliches Alter zu bieten. Trotz deutlichen Eichennoten ist er im Abgang zwar würzig, aber nicht wirklich bitter. Das gefällt mir auch sehr gut. Auch der Alkoholgehalt ist mit 46% Vol. ideal gewählt. Er gibt dem Malt Kraft und Intensität ohne in Mund und Nase unangenehm zu stechen. Hier stimmt das gesamte Paket.

Wertung: 9,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Unabhängiger Abfüller: Gordon & MacPhail
Alter: 16 Jahre (14.12.1998/12.10.2015)
Alkoholgehalt: 45% Vol.
Fasstyp: Finish in Côte Rôtie Weinfässern
Farbe: Rötlicher Bernstein
Whiskybase ID: 73567

Nase

Ausgeprägte fruchtige Rotweinaromen steigen sofort in die Nase. Ich finde rote Früchte wie Kirschen, Johannisbeeren und Erdbeeren, sowie Brombeeren. Dazu süße Fruchtgummis und ein wenig Honig. Mit der Zeit wird es etwas würziger. Es kommt Eiche hinzu und ich fühle mich etwas an Korkboden und Zigarrenbox erinnert. Dahinter schwebt ein leicht muffiger Geruch nach feuchtem Keller. Die 45% Vol. Alkohol sind schön eingebunden und geben dem Aroma Kraft, ohne zu stechen.

Geschmack

Auf der Zunge ist der Antritt ebenso stark und kraftvoll. Der Wein tritt wieder in den Vordergrund. Süße Früchte dominieren das Mundgefühl. Ich finde wieder dunkle Früchte, sowie Erdbeeren, Kirschen und Weingummis. Nach kurzer Zeit wird es ebenso wie in der Nase deutlich würziger und die Eiche bringt eine leichte Bitterkeit mit.

Abgang

Interessanterweise bleibt er auch im Abgang zunächst süß und die Weingummis bleiben lange präsent. Dann nehmen die Eichentöne zu und ich finde Zartbitterschokolade. Der Abgang ist lang und wärmend.

Fazit

Bei dieser Abfüllung regiert der Rotwein. Ich vermute, dass es sich bei den ursprünglichen Fässern um Ex-Bourbonfässer handelte, die zu schwach waren um ohne Finish abgefüllt zu werden. Das Finish ist aber sehr gut gelungen und kann mich absolut überzeugen. Die Rotweinfässer bringen zwar deutliche Eichennoten mit, aber in Maßen. Das macht den Malt sehr gut ausgewogen. Hier erfolgte die Reifung genau auf den Punkt!

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Arran
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 50% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in Ex-Portwein Fässern
Farbe: Mahagoni
Whiskybase ID: 163348

Hinweis: Dieser Malt wurde zusammen mit der Sauternes Cask Finish und der Amarone Cask Finish Abfüllung von Arran verkostet. Deshalb werden diese drei Malts im Fazit auch untereinander verglichen.

Nase

Der Antritt ist sehr intensiv und komplex. Den hohen Alkoholgehalt empfinde ich anfangs noch als leicht stechend und störend, die Alkoholnote verflüchtigt sich aber nach kurzer Zeit. Der erste Eindruck ist süß, aber auch etwas säuerlich. Ich finde eine dezente Honignote, eine Spur Vanille und Karamell, sowie Zitrusfrüchte wie Clementinen. Das Portweinfass bringt reife Kirschen und leicht würzige Noten. Ich muss an Weihnachtsgebäck denken.

Nach dem ersten Schluck wird das Aroma in der Nase deutlich würziger. Das Weihnachtsgebäck wird jetzt mehr zum Gewürzschrank. Trotzdem bleibt die Mischung ausgewogen. Die Süße und der Portwein bleiben präsent. Mit Wasser verliert er etwas an Intensität, dabei leider auch etwas an Aroma.

Geschmack

Auch der Antritt auf der Zunge ist sehr intensiv. Das Mundgefühl ist süß und sehr üppig mit überreifen roten Äpfeln und Kirschen. Auch die Gewürze und das Weihnachtsgebäck kann ich wiederfinden.

Abgang

Das Fass drückt sich zum Abgang hin etwas mehr in den Vordergrund. Das Mundgefühl wird etwas trockener und leicht bitter. Der Abgang ist relativ lang.

Fazit

Diese Abfüllung kann absolut überzeugen. Auch wenn sie keine Altersangabe trägt, kommt sie mir doch sehr gut gereift vor. Das Portwein-Finish trägt positiv dazu bei. Trotzdem wurde mit dem Portwein-Einfluss nicht übertrieben, sodass der Grundcharakter des Bourbonfasses noch bestehen bleibt und der Einfluss der Eiche nicht zu stark wird. Mit Wasser würde ich bei dieser Abfüllung eher sparsam umgehen.

Diese Abfüllung weist einen größeren Einfluss der Eiche auf, als der Sauternes Cask Finish, aber nicht ganz so viel wie der Amarone Finish. Ich finde die Mischung zwischen süßem Portwein und würziger Eiche bei dieser Abfüllung sehr gelungen.

Gesamtfazit

Einen Sieger der drei verkosteten Whiskys zu küren ist fast unmöglich. Dazu sind die verwendeten Fässer zu unterschiedlich und haben alle ihren individuellen Charakter. Sie weisen eine vergleichbar hohe Qualität auf und haben mir alle sehr gut gefallen.

Wertung: 8,8 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Arran
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 50% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in Ex-Amarone Weinfässern
Farbe: Mahagoni
Whiskybase ID: 163346

Hinweis: Dieser Malt wurde zusammen mit der Port Cask Finish und der Sauternes Cask Finish Abfüllung von Arran verkostet. Deshalb werden diese drei Malts im Fazit auch untereinander verglichen.

Nase

Der Einfluss des Rotweins ist in der Nase sofort spürbar. Der erste Eindruck ist leicht süß mit Birnen und Zitrusfrüchten. Dazu kommen Karamell, Toffee und Honig. Nach kurzer Zeit finde ich auch erste würzige Eichennoten. Die 50% Vol. des Alkohols gehen in die Nase, man sollte beim Verriechen vorsichtig sein.

Wenn ich mich nach dem ersten Probieren wieder stärker mit dem Aroma auseinandersetze, stoße ich zunächst wieder auf Birnen, Karamell und die Eichenwürze. Dann kann ich verstärkt Vollmilchschokolade wahrnehmen, sowie florale und kräutrige Noten, die ich vorher nicht gefunden hatte.

Geschmack

Auf der Zunge startet er wieder süß, der Alkohol prickelt auf der Zunge. Die Birnen sind deutlich zu spüren. Ebenso Karamell und Rosinen. Nach einigen Sekunden wird er dann etwas würziger, die Süße geht zurück und macht der Eiche Platz.

Abgang

Die Eiche verbelibt mit einer ganz leichten Restsüße und einem Hauch von Zimt. Das Mundgefühl wird nicht wirklich trockener und auch nicht wirklich bitter, wie man es aufgrund der deutlichen Eichennoten vermuten könnte.

Mit Wasser

Die Zugabe von ein paar Tropfen Wasser schwächen die leichte Alkholnote in der Nase etwas ab. Das Aroma wird etwas süßer. Das Mundgefühl kommt mir mit etwas Wasser auch deutlich süßer vor.  Insgesamt wirkt er etwas runder.

Fazit

Auch diese Abfüllung aus der Cask Finish Serie von Arran ist wunderbar gelungen. Wie auch bei den anderen Abfüllungen schafft es die Destillerie mit dem Finish dem vermeintlich jungen Whisky einen extra Kick zu geben, der ihm wunderbar bekommt, ohne ihn mit Weinaromen zu überladen.

Hätte ich nach dem ersten Probieren noch gesagt, dass diese von den drei verkosteten Abfüllungen die Fass-lastigste ist, die am wenigsten süß ist, wird er mit der Zugabe von etwas Wasser doch überraschend süß. Ich finde, ein paar Tropfen Wasser tun ihm richtig gut. Die Eiche kommt im Abgang durch, ist für meinen Geschmack aber nicht zu intensiv. Das Finish wurde im richtigen Moment gestoppt.  

Gesamtfazit

Einen Sieger der drei verkosteten Whiskys zu küren ist fast unmöglich. Dazu sind die verwendeten Fässer zu unterschiedlich und haben alle ihren individuellen Charakter. Sie weisen eine vergleichbar hohe Qualität auf und haben mir alle sehr gut gefallen.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Arran
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 50% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in Ex-Sauternes Fässern
Farbe: Strohgelb
Whiskybase ID: 163347

Hinweis: Dieser Malt wurde zusammen mit der Port Cask Finish und der Amarone Cask Finish Abfüllung von Arran verkostet. Deshalb werden diese drei Malts im Fazit auch untereinander verglichen.

Nase

Eine sirupartige Honigsüße breitet sich in meiner Nase aus, sobald ich sie über das Glas halte. Diese Süße verbindet sich mit reifen Früchten wie Honigmelonen, Aprikosen und Pfirsichen. Der Sauternes ist sofort präsent. Ganz verdrängen kann er das Bourbonfass aber nicht. Ich finde auch typische Bourbon-Aromen wie Vanille und Karamell. Ein wenig erinnert mich das Aroma auch an eine Blumenwiese. Die 50% Vol. Alkohol sind gut eingebunden.

Nach dem ersten Probieren wird das Aroma in der Nase floraler. Die Blumenwiese wird dominanter, die Früchte bleiben aber ebenso präsent. Eine leichte Würze der Eiche kommt etwas mehr, hält sich aber noch dezent im Hintergrund.

Geschmack

Auf der Zunge spürt man sie hingegen stärker. Ich habe sofort ein Prickeln auf der Zungenspitze. Dann breitet sich die Honigsüße, die ich auch in der Nase hatte, im Mund aus. Die Früchte melden sich zu Wort und dominieren das Mundgefühl zusammen mit der Süße. Die Bourbon-Aromen bewegen sich im Hintergrund. Die reifen Melonen und Aprikosen sind wieder deutlich wahrnehmbar.

Abgang

Auch der Abgang bleibt sehr lange süß. Die würzige Eiche kommt hinzu, allerdings ohne bitter zu sein. Insgesamt ist der Abgang angenehm lang und wärmend.

Mit Wasser

Aufgrund der Stärke des Alkohols auf der Zunge gebe ich nach dem ersten Probieren ein paar Tropfen Wasser hinzu. Wesentliche Veränderungen im Aroma kann ich dadurch nicht feststellen. Das Mundgefühl wird mit Wasser allerdings etwas weicher und gefälliger.

Fazit

Diese Abfüllung ist eindeutig auf der süßen Seite. Damit weiß sie aber definitiv zu überzeugen. Auch das Zusammenspiel der Früchte und der floralen Noten ist sehr gelungen. Sauternes-Abfüllungen sind leider selten. Ich freue mich deshalb immer, wenn ich eine davon im Glas habe. Vor allem, wenn sie so gut gemacht ist wie diese hier.

Im Vergleich mit den anderen beiden Abfüllungen ist diese hier mit Abstand die Süßeste. Der Einfluss der Eiche ist bei dieser Abfüllung weniger stark, als bei den anderen. Das macht sie aber keinesfalls schlechter, sondern gefährlich süffig.

Gesamtfazit

Einen Sieger der drei verkosteten Whiskys zu küren ist fast unmöglich. Dazu sind die verwendeten Fässer zu unterschiedlich und haben alle ihren individuellen Charakter. Sie weisen eine vergleichbar hohe Qualität auf und haben mir alle sehr gut gefallen.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 15 Jahre
Alkoholgehalt: 43% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish für 3 Jahre in Ex-Oloroso Sherryfässern
Farbe: Dunkler Bernstein
Whiskybase ID: 19

Nase

Ein wärmendes Gefühl breitet sich sofort in der Nase aus. Der leichte Rauch mit Räucherschinken ist zu spüren, hält sich aber dezent im Hintergrund. Hier dominiert auf Anfang eindeutig der Sherry. Nach kurzer Zeit meine ich auch typische Bourbon-Aromen zu finden. Das Ganze ergibt eine fruchtig süße Mischung, dann geht der Eindruck aber leicht ins Säuerliche. Das erinnert mich an Sauerkirschen, süß-säuerliche Äpfel, gebrannte Mandeln und Karamellbonbons. Der Sherry bringt noch Trockenfrüchte wie Rosinen und getrocknete Feigen. Nach dem ersten Schluck wird er in der Nase deutlich würziger. Die Eiche macht sich bemerkbar mit leichten Holznoten und gerösteten Kaffeebohnen. Die fruchtige Süße bleibt trotzdem präsent, der Rauch ist fast nicht mehr wahrnehmbar.

Geschmack

Das Mundgefühl ist im ersten Moment wieder fruchtig süß mit Äpfeln und Kirschen. Nach einer Weile, spätestens nach dem Schlucken wird es dann trockener. Die Eiche ist deutlich zu spüren, die Tannine bringen eine leichte Bitterkeit.

Abgang

Die Intensität des Rauchs nimmt mit der Zeit mehr und mehr zu und im langen Abgang verbleibt er deutlich spürbar zusammen mit den leicht bitteren Eichennoten.

Fazit

Dieser 15-jährige Bowmore ist ein toller und komplexer Malt. Das Finish in Ex-Oloroso Sherryfässern ergänzt die Bourbon-Fässer wunderbar. Es wurde meiner Meinung nach auch gerade im richtigen Moment gestoppt. Die Würze der Eiche ist zwar präsent, aber im Abgang noch nicht zu unangenehm dominant. Eine gute Mischung! Leider ist dieser Malt, wie alle Originalabfüllungen von Bowmore, nachgefärbt. Das finde ich etwas unpassend, wenn hier explizit mit der vermeintlich dunklen Farbe geworben wird. Mich würde interessieren, wie die ursprüngliche Farbe dieser Fässer war.

Wertung: 8,7 / 10