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Tag 6: Queen’s View, Edradour Distillery und Pitlochry

Am letzten vollen Tag unserer Reise haben wir noch einige Kilometer zurückzulegen, sodass wir den kompletten Vormittag mit dem Bus unterwegs sind. Unser erster großer Stopp ist der Queen’s View in der Nähe von Pitlochry. Dabei handelt es sich um einen Aussichtspunkt der so bekannt ist, dass er sogar über ein eigenes Besucherzentrum verfügt. Von dort aus hat man eine spektakuläre Aussicht über den Loch Tummel. Auch wenn sogar Queen Victoria ihrerzeit den Aussichtspunkt besuchte, geht die Namensgebung des Queen’s View noch ein paar Jahrhunderte weiter zurück. Der Legende nach soll Isabel von Mar, die erste Frau von Robert The Bruce diesen Ausblick genossen haben, als sie sich in den umgebenden Wäldern vor den Engländern versteckt hielt. Ob wahr oder nicht, Recht hatte sie, denn der Ausblick ist definitiv ein Besuch wert, auch wenn man für den Parkplatz bezahlen muss. Auch das tolle Wetter an diesem Tag trägt positiv dazu bei.

Der Queen’s View – bei gutem Wetter ein perfektes Fotomotiv

Wie eben angedeutet, befindet sich der Queen’s View nicht weit entfernt von dem Örtchen Pitlochry. Etwa 15 Autominuten entfernt um genau zu sein. Wie ich bereits in einem anderen Reisebericht geschrieben hatte, ist Pitlochry trotz seiner Unscheinbarkeit aufgrund seiner Lage ein beliebtes Ziel bei Touristen. In Pitlochry befindet sich ebenfalls die Edradour Distillery, die unsere letzte Destillerie und der krönende Abschluss unserer Reise darstellen soll. Da unsere Gruppe nach bereits mehreren Besuchen bei Edradour einen sehr guten Kontakt zur Destillerie pflegt, hatten wir uns für diesen Besuch etwas Besonderes ausgedacht. Zunächst bekamen wir bei bestem Wetter die Destillerie inklusive ihrem neuem Still House und Warehouse gezeigt. Tatsächlich konnten wir sogar einen deutschen Tourguide auftreiben, was die Tour für die nicht englischsprechenden Mitreisenden deutlich angenehmer machte.

Auch Edradour gehört für mich mit den vielen kleinen Gebäuden mit ihren weißen Fassaden und roten Türen und Fenstern definitiv zu den schönsten Destillerien in Schottland. Das geplante Manager-Tasting sollte Andrew Symington, Gründer und Besitzer der Destillerie und des unabhängigen Abfüllers Signatory Vintage, persönlich leiten. Leider hatte ebendieser terminlich bedingt andere Verpflichtungen, was jedoch den verkosteten Malts nicht schadete. Man stellte uns einen der erfahrensten Tourguides zur Seite, der das Tasting nicht zuletzt durch seine humorvolle Art absolut super leitete. Verkostet wurden insgesamt 6 Abfüllungen der Destillerie und des Abfüllers Signatory Vintage im Alter zwischen 9 und 30 Jahren. Einen Malt aus seinem eigenen Geburtsjahr bekommt man nicht in jeder Destillerie zu verkosten. Ein krönender Abschluss der Tour eben.

Viele kleine weiße Gebäude mit roten Türen – Edradour Distillery

Unser letzter Abend fällt unter die Kategorie „kurios“. Nach einem deftigen Abendessen finden wir uns im Barbereich unseres Hotels Fisher’s Hotel ein, wo es an diesem Abend Livemusik geben soll. Als schließlich ein junger Herr auftaucht und statt Gitarre, Fiddle und Bodhrán seine Soundanlage aufbaut, sind wir bereits etwas verwirrt. Als er dann eine Karaoke Maschine anschließt und die ersten Personen anfangen zu singen, ist unsere Verwirrung komplett. Streng genommen handelt es sich dabei ja um eine Art Livemusik, allerdings nicht so wie wir uns das vorgestellt hatten. Trotzdem sollte sich der Abend zum unterhaltsamsten der ganzen Tour entwickeln und sogar aus unseren Reihen lässt sich ein Sänger für ein paar Lieder finden.

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