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Bunnahabhain

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Alter: 25 Jahre
Alkoholgehalt: 46,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 204444

Nase

Ein toller und komplexer Antritt in der Nase mit leicht muffigem Sherry, Eiche und erdigen Noten. Ich fühle mich wie im Dunnage Warehouse. Dunkle und getrocknete Früchte (Pflaumen und Rosinen) dominieren. Dahinter frische Orangen. Das Aroma ist anfangs nicht wirklich süß, aber süße Noten blitzen ab und zu auf. Die Eiche und der Sherry bringen Assoziationen von dunkler Schokolade und etwas Leder. Nach ein paar Minuten öffnet er sich dann deutlich. Das Aroma wird leichter und die Sherrynoten weniger schwer. Jetzt kommt auch eine deutliche Süße durch, sowie Apfelkompott, (Sauer-)Kirschen und Pfirsiche. Darüber liegen immer noch zarte Eichennoten. Ein leicht kühlendes Gefühl in der Nase lässt Assoziationen von Meeresluft zu. Nach dem ersten Probieren wird die Eiche etwas intensiver. Nach einiger Zeit wird das Aroma dann wieder süßer. Ein interessanter Wechsel.

Geschmack

Auf der Zunge ist er sehr intensiv mit einer ordentlichen Portion frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer. Sonst ist der Geschmack sehr süß mit viel Sherry. Der Mix aus Sherry und Eiche bringt Rosinen, Kirschkuchen, rote bzw. dunkle Beeren und Schokolade. Die Beeren lassen sich nicht so einfach zuordnen, gehen aber etwas in Richtung Himbeeren und Brombeeren. Süße dominiert eindeutig, die Eiche hat Schwierigkeiten sich durchzusetzen. Nach ein paar Sekunden kommt dann noch ein Geschmack von süßem Marzipan durch.  

Abgang

Der Abgang ist samtig weich, süß und wärmend mit Mandeln und Marzipan. Dann kommt ein Hauch zartbittere Eiche. Die Süße hält sich überraschend lang, ohne trockener zu werden. Später kommen Vanille, Kirschtorte und Beerenfrüchte dazu. Der Geschmack hält sich gefühlt ewig. Ich habe selten so einen langen Abgang erlebt.

Mit Wasser

Mit zwei Tropfen Wasser wird er in der Nase gefühlt etwas süßer. Das Aroma erinnert mich zusätzlich an Sägespäne von frischem Holz. Die Pfirsiche kommen etwas mehr zur Geltung. Auf der Zunge ist er weniger scharf, bleibt aber trotzdem intensiv. Auch der Abgang wird etwas süßer mit Vollmilchschokolade und einer subtilen Kräuternote.  

Fazit

Ein genialer Malt! Zunächst war ich skeptisch, weil er nicht fassstark abgefüllt wurde. Diese Entscheidung hat sich aber als völlig richtig erwiesen. Vor allem auf der Zunge ist er sehr intensiv, aber trotzdem elegant und reif. Das Alter bringt ihm eine tolle Komplexität mit einem tollen Wechselspiel der Aromen. Die Eiche ist sehr zart und für das Alter auch nicht zu bitter. Auch mit ein paar Tropfen Wasser sollte man durchaus mal experimentieren.

Wertung: 9,3 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Alter: 16-17 Jahre (2005/2022)
Alkoholgehalt: 54,9% Vol.
Fasstyp: Rum
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 216284

Nase

Das Aroma ist anfangs sehr weich und etwas verschlossen. Dagegen steht eine leicht scharfe Alkoholnote. Nach kurzer Zeit drückt sich eine deutliche Süße durch, ergänzt von vielfältigen Fruchtnoten. Auf der einen Seite finde ich Zitrusfrüchte und Pfirsiche, auf der anderen Seite auch exotische Früchte, wie etwa Ananas. Das Fruchtaroma ist leicht floral. Während der Alkohol mit der Zeit verfliegt, kommt eine subtile Würze der Eiche durch. Einen typischen Geruch nach Rum finde ich nicht, jedoch deutliche Vanille- und Karamellnoten. In einer Blindverkostung hätte ich eher auf ein Bourbonfass getippt.

Geschmack

Der ist Antritt intensiv und sehr süß mit Karamell. Das Prickeln auf der Zungenspitze könnte alkoholbedingt sein, wirkt allerdings auch etwas pfeffrig. Das Mundgefühl wird relativ schnell trockener und leicht adstringierend. Zitrusfrüchte sind sehr deutlich und ergänzen die Palette um eine säuerliche Komponente. Hinten auf der Zunge breitet sich nach ein paar Sekunden eine zarte Bitterkeit der Eiche aus.

Abgang

Der Abgang ist trocken mit zartbitterer Eiche und Karamell. Er hält sich relativ lange. Nachdem die meisten Eindrücke bereits verschwunden sind, kommt nochmal eine subtile fruchtige Note hervor, die mich an Himbeeren erinnert.

Mit Wasser

Noch weicher in der Nase, die Früchte stechen deutlicher hervor. Auf der Zunge ist er nun ebenfalls weicher und deutlich süßer als unverdünnt. Die Süße halt sich länger, die Adstringenz bleibt aus. Die Früchte aus der Nase sind wieder sehr intensiv, dazu kommt Marzipan. Im Abgang ist er jetzt ebenfalls süß mit weißer Schokolade und Karamell.

Fazit

Eine ungewöhnlich Fassauswahl für Bunnahabhain, was durchaus gelungen ist. Der Brennereicharakter harmoniert sehr gut mit dem Rumfass. Wenn ich nicht gewusst hätte, um welches Fass es sich handelt, hätte ich definitiv auf Ex-Bourbon getippt, weil sich das Aromenprofil sehr mit Ex-Bourbon Abfüllungen überschneidet.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Destillerie: Bunnahabhain
Abfüller: Signatory Vintage
Alter: 7 Jahre (2014/2021)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Dechar/Rechar Hogsheads
Farbe: Intensives Gold
Whiskybase ID: 200535

Nase

Zunächst mit einem deutlichen Lagerfeuerrauch und Räucherspeck in der Nase. Beim ersten Eindruck richtig fleischig. Hinter dem Rauch verbirgt sich eine intensive Süße mit Karamell, einer ordentlichen Portion Malz, sowie Getreide und Vanille. Ergänzt wird das Ganze durch üppige Fruchtnoten von Orangen, Mirabellen, Ananas, Zitronen und Grapefruits. Auch die Eiche ist ebenfalls spürbar und bringt würzige Noten von frisch geschlagenem Holz. Eingehüllt in den Rauch drängen sich auch maritime Eindrücke von salziger Meeresluft auf.

Geschmack

Erwartungsgemäß steht auch auf der Zunge der Rauch direkt im Vordergrund. Hier allerdings weniger fleischig und sogar mit einem leicht medizinischen Anklang. Es folgt eine scharfe Pfeffer-/Chilinote, die den gesamten Mund ausfüllt. Nach ein paar Sekunden setzen sich Zitrusfrüchte (Zitronen und Orangen) durch, sowie eine intensive, sirupartige Süße. Malz und Getreide kann ich ebenfalls wieder finden. Dann wird es würziger mit Eiche, Mandeln und einem Hauch von Gewürzschrank. Die Süße geht zurück und der Geschmack wird bereits vor dem Abgang deutlich herber.

Abgang

Auch der letzte Rest der Süße verblasst. Es wird schnell trockener und die herben Noten der Eiche mit dunkler Schokolade und Nüssen intensivieren sich. Der Rauch liegt mit seiner Räuchernote über allem und verbleibt im Rachen auch nachdem die anderen Eindrücke verschwunden sind. Gegen Ende meine ich auch noch einen Hauch säuerlicher Zitrusfrüchte zu spüren.

Fazit

Ein netter Staoisha von Signatory. Er bringt genau das, was man von ihm erwartet: Kräftiger Islay-Rauch und Meer. Dazu eine schöne Kombination von süßen Früchten und einer kräftigen Portion Eiche.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Abfüller: Wemyss Malts
Alter: 1991/2018
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Hogshead (Single Cask)
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 115148

Nase

Extrem fruchtig und süß in der Nase. Eine wahre Fruchtwolke mit einem exotischem Obstsalat-Aroma steigt auf. Ich finde Bananen, Ananas und Dosenpfirsiche. Auch leicht säuerliche Zitrusfrüchte und Mandarinen mischen sich darunter. Ein leicht kühlendes Gefühl, das nicht direkt vom Alkohol kommt, lässt sich zunächst schwer zuordnen. Nach ein paar Minuten lässt es sich dann eindeutig als Minze identifizieren, was zusammen mit der Süße und den Zitrusfrüchten ein tolles Mojito-Feeling erzeugt. Dazu kommen eine leichte Karamellnote und ein Anklang von Vanille. Die Eiche hält sich schwach im Hintergrund.

Geschmack

Er überrascht mich mit einem leicht scharfen Antritt. Dann ist die Minze sofort präsent, ebenso die süßen Früchte mit Mandarinen, Ananas, Pfirsichen, und Zitrusfrüchten. Passend zum Mojito-Feeling meine ich auch Limetten herauszuschmecken. Dazu gesellt sich etwas Karamell und buttriges Shortbread.

Abgang

Die Eindrücke bleiben zunächst weitgehend unverändert. Das Mojito-Aroma mit Limetten und Minze lässt mich nicht mehr los. Aber auch die anderen Früchte gehen nur langsam zurück. Die Eiche wird stärker und komplettiert den langen Abgang mit ihrem zartbitteren Einfluss. Ein leichter Minze-Schleier liegt bis zum Ende darüber.

Mit Wasser

Mit ein paar Tropfen Wasser ist er weniger scharf und sogar noch süßer – unbedingt probieren!

Fazit

Der Name wurde von Wemyss wieder einmal sehr gut gewählt. Der Malt duftet nach einem frischen und fruchtig-süßen Sommercocktail mit Schirmchen, den man am Strand (natürlich auf einer tropischen Insel) trinkt. Für das Alter zeigt er überraschend wenig Einfluss der Eiche (Refill-Fass?). Auf der Zunge war er für meinen Geschmack anfangs etwas zu alkoholisch-scharf. Ein paar Tropfen Wasser nehmen ihm diese Schärfe und machen ihn nebenbei noch interessanter.

Wertung: 9,0 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Unabhängiger Abfüller: Wemyss Malts
Alter: 19 Jahre (1997/2016)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon (Single Cask)
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 97593

Nase

Hier handelt es sich um einen rauchigen Bunnahabhain. Der Rauch ist aber, im Gegensatz zu typisch rauchigen Malts der Insel Islay, eher zart und nicht zu aufdringlich. Bereits beim ersten Riechen macht er Platz für süße und fruchtige Noten. Ich finde ein wenig Zuckerwatte, sowie Karamellbonbons. Die Früchte erinnern mich zunächst etwas an Zitrusfrüchte, haben aber definitiv einen exotischen Touch. Wenn ich ihm etwas mehr Zeit lasse, werden die exotischen Früchte dominanter und man findet einen ganzen Fruchtcocktail. Die Banane, die ja bereits im Namen versteckt ist, ist definitiv wahrzunehmen. Andere Früchte, die mir dabei in den Sinn kommen sind Pfirsiche, Maracuja und Mango. Das Ganze erinnert mich zusammen mit dem Rauch etwas an eine fruchtig-rauchige Grillsoße. Damit wären wir dann beim Namen der Abfüllung. Der ist wirklich gut gewählt.

Nach dem ersten Probieren findet man das Getreide auch in der Nase. Es erinnert mich etwas an frisch gebackenes Brot. Auch die Würze der Eiche und die Kräuter sind nach dem Probieren in der Nase präsenter.

Geschmack

Das erste Gefühl auf der Zunge ist sehr süß, direkt gefolgt vom Rauch. Diesen nehme ich im Mund stärker wahr als in der Nase. Dahinter kommen dann die Früchte, sowie eine leichte Würze und Getreidenoten, die ich in der Nase bisher auch nicht wirklich wahrgenommen habe. Dazu kommt noch etwas Heidekraut bzw. allgemein kräutrige Noten.

Abgang

Im Abgang gehen die Süße und die Früchte zurück. Es verbleiben Eiche und ein zarter Rauch. Den Abgang würde ich als mittellang bezeichnen. 

Fazit

Viele Originalabfüllungen von Bunnahabhain haben einen deutlichen Sherryeinfluss. Auch die meisten alten, von Wemyss abgefüllten Fässer der Destillerie sind Sherrybutts. Mit dem Banana Leaf Barbecue hat man mal was erfrischend anderes in Glas. Ein gut ausgesuchtes Bourbonfass, das in den 19 Jahren Lagerung schon eine ordentliche Komplexität aufgebaut hat. Vor allem die tropischen Früchte in der Nase gefallen mir sehr gut.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 46,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Sherry
Farbe: Bernstein/Kupfer
Whiskybase ID: 19136

Nase

Der erste Eindruck ist sehr kräftig und süß. Dann wird er fruchtiger mit kandiertem Trockenobst, sowie Pfirsiche und Aprikosen. Etwas hinter den Früchten findet man Vanille, Crème Brûlée und etwas Malz. Noch ein Stück weit dahinter lässt sich ein Hauch Rauch und maritime Noten erahnen. Wenn sich die Nase etwas an diese intensiven Eindrücke gewöhnt hat, wird das Aroma etwas würziger mit Muskatnuss.

Geschmack

Auf der Zunge ist der Antritt ebenso stark wie in der Nase, wobei die Süße hier noch deutlicher hervorsticht. Daraus folgt ein schon fast sirupartiges Mundgefühl. Man spürt den Sherry und die Trockenfrüchte jetzt stark. Komplementiert wird dieser Eindruck von Einflüssen der Eiche wie Gewürzen, etwas Pfeffer und einer zarten Bitternote.

Abgang

Die Süße bleibt bis zum Abgang hin präsent, wird dann aber zunehmend schwächer und der Eindruck wird etwas trockener. Die zarte Bitterkeit und die Gewürze begleiten den Abgang. Zusätzlich kommen mir noch geröstete Kaffeebohnen in den Sinn. Der Abgang ist lang und wärmend.

Fazit

Normalerweise handelt es sich bei den preiswerten 12-jährigen Standardabfüllungen der schottischen Brennereien um sehr weiche und runde Whiskys, die auch für Einsteiger sehr gut geeignet sind. Der 12-Jährige von Bunnahabhain als typischer Insel-Whisky hingegen trotzt nur so vor Kraft und bietet deutlich mehr als ein Einsteigerwhisky. Diese Tatsache ist auch dem erhöhten Alkoholgehalt geschuldet, der mit dem intensiven Aroma perfekt harmoniert. In dieser Alters- und Preisklasse gehört er zu den wenigen Abfüllungen von denen ich immer eine Flasche in der Bar stehen habe.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 46,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 96989

Nase

Bei diesem Malt sollte man die Nase nicht direkt zu tief ins Glas stecken! Der Antritt ist stark und prickelt in der Nase, was vor allem den 46,3% Vol. Alkohol geschuldet sein dürfte. Danach meldet sich direkt das Sherryfass zu Wort und bringt Aromen von Trockenfrüchten wie Rosinen und Datteln mit. Nach und nach kommt auch noch eine Spur Karamell und Vanille durch. Nach dem ersten Probieren wirkt er in der Nase deutlich frischer und der Sherry tritt ein wenig zur Seite zugunsten von Zitrusnoten, die mich zusammen mit dem Prickeln in der Nase etwas an Orangenbrause erinnern. Man könnte sich diese Frische aber auch als leicht salzige Meeresbrise vorstellen.

Geschmack

Der Antritt auf der Zunge ist ähnlich stark wie in der Nase mit einer ordentlichen Portion süßem Sherry und einem leicht scharfen Kribbeln auf der Zunge. Dazu gesellen sich nussige Noten und Toffee. Dann wird der Geschmack etwas trockener und man könnte sogar meinen etwas säuerlicher.

Abgang

Es wird zunehmend würziger, was mich in Kombination mit der Schärfe etwas an Ingwer erinnert, dazu leicht bitter. Der Abgang kann man höchstens als mittellang bezeichnen, was wohl dem vermeintlich jungen Alter geschuldet sein dürfte.

Fazit

Der Stuireadair ist alles, aber kein Einheitsbrei! Mit ihm hat mein einen Malt mit Ecken und Kanten im Glas. Bunnahabhain will mit diesem Malt den Seefahrern Tribut zollen, die um Islay herum bei rauem und wechselhaften Wetter Jahrhunderte lang unterwegs waren. Diese Vorstellung haben sie mit diesem Malt sehr gut eingefangen. Für meinen Geschmack fehlt ihm allerdings noch etwas die Reife des 12-Jährigen, was man vor allem am vergleichsweise kurzen Abgang merkt.

Wertung: 7,6 / 10