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Whisky-Geschichte

Auch wenn die zurzeit berühmtesten Whiskys der Welt aus Schottland kommen, können die Iren doch – sofern die Überlieferungen korrekt sind – als „Erfinder“ des Whiskys bezeichnet werden. So soll das Wissen zur Destillation von Flüssigkeiten bereits im 11. Jahrhundert von irischen Mönchen aus dem Mittelmeerraum mit nach Irland gebracht worden sein. Auch bei der Produktion des ersten wirklichen Whiskys sollen die Iren den Schotten einige Jahre voraus gewesen sein.

Unterschiede zu schottischem Whisky

Im Gegensatz zur schottischen Schreibweise, schreibt man den Whiskey in Irland traditionell zusätzlich mit einem „e“. Die gesetzlichen Regularien zur Whiskey-Herstellung in Irland ähneln denen in Schottland und sind vergleichsweise schnell erklärt. Demnach muss ein Whiskey der sich als „Irish Whiskey“ bezeichnen darf nur in Irland hergestellt und gelagert werden und einen Alkoholgehalt von maximal 94,8% Vol haben nach der Destillation haben. Abgefüllt muss der Whiskey mit mindestens 40% Vol. Alkohol werden. Die verwendeten Getreidesorten variieren hier ebenso wie in den anderen Ländern und im Laufe der Jahrhunderte wurden viele verschiedene Whisky-Arten in Irland etabliert und produziert. Eine traditionelle Herstellungsart des irischen Whiskys ist die Destillation in den Coffey Stills.

Eine weitere Art des irischen Whiskeys ist der „Single Pot Still“ Whiskey. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Whiskey aus den bauchigen Pot Stills nach Art des schottischen Single Malts . Im Gegensatz zur schottischen Art wird aber zu dessen Herstellung eine Mischung aus gemälzter und ungemälzter Gerste verwendet.

Die Renaissance des irischen Whiskeys

Nach der Schließung fast aller irischen Destillerien im Laufe des 21. Jahrhunderts erleben wir seit einigen Jahren eine Art Renaissance der Whiskeyproduktion in Irland und neue Destillerien schießen zurzeit wie Pilze aus dem Boden. In Zukunft werden wir also erfreulicherweise wieder mit einem breiteren Angebot interessanter irischer Whiskeys rechnen können. Es lässt sich jetzt bereits erahnen, dass sich viele der jungen irischen Destillerien die berühmten schottischen Single Malts für ihre Produktion zum Vorbild nehmen werden und die Destillation wohl überwiegend in Pot Stills durchgeführt wird.

Wann darf sich Whisky „Schottischer Whisky“ nennen?

Der unter Genießern am meisten geschätzte Whisky kommt ohne Frage aus Schottland. Die Geschichte des schottischen Whiskys geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Viele Höhen und Tiefen in der Whiskyproduktion sowie unzählige Gesetze und Verordnungen haben den schottischen Whisky zu dem gemacht was er heute ist. Laut den „Scotch Whisky Regulations“ aus dem Jahre 2009 und der EU-Verordnung 110/2008 darf „Scotch Whisky“, wie oben bereits angedeutet nur aus Wasser, Getreide und Hefe hergestellt werden. Darüber hinaus muss er während seiner kompletten, mindestens 3-jährigen Reifezeit in Schottland gelagert werden und nach Abfüllung mindestens einen Alkoholgehalt von 40 Volumenprozent haben. Auch ein maximaler Alkoholgehalt von 94,8% Vol. nach der Destillation ist vorgeschrieben. Zusätze sind bei der Whiskyherstellung, mit Ausnahme von Wasser zur Verdünnung und Zuckerkulör (Lebensmittelzusatz E150a) zur Färbung, verboten.

Schottischer Whisky ist nicht gleich schottischer Whisky

Das hauptsächliche Unterscheidungskriterium verschiedener schottischer Whiskys ergibt sich aus dem Getreide, aus dem der Whisky hergestellt wird. Der wohl bei Genießern am meisten geschätzte schottische Whisky ist zweifelsohne der Malt Whisky. Zu dessen Herstellung darf nur Gerstenmalz als Getreide verwendet werden. Wenn dieser Malt Whisky beim Abfüllen nur aus einer (engl. single) Destillerie stammt, darf er die Bezeichnung „Single Malt Whisky“ tragen. Handelt es sich bei dem Malt Whisky um einen Verschnitt aus mehreren Malt Whiskys verschiedener Destillerien, spricht man von einem „Blended Malt“. Herkömmliche „Blended Scotch Whiskys“ sind davon allerdings nochmal zu unterscheiden. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Whiskys verschiedener Getreidearten.

Auf die Mischung kommt es an

Das Mischungsverhältnis von Malt Whisky und den restlichen, sogenannten „Grain Whiskys“ bestimmt dabei maßgeblich die Qualität und damit auch den Preis der Abfüllung. Die preiswerten, im Discount erhältlichen Blends haben oftmals einen geringen Anteil Malt Whisky von etwa 20%. Daneben gibt es sogenannte „Luxus-Blends“, mit einem Malt-Anteil von 40% oder mehr.  Bei der Einordnung des schottischen Whiskys gilt jedoch zusätzlich zu beachten, dass auch Single Malt Whiskys in der Regel ein Verschnitt von mehreren, teils hunderten, Fässern darstellen (sogenanntes Vatting). Handelt es sich bei der Abfüllung hingegen nur um ein einzelnes Fass, wird dies normalerweise durch den Zusatz „Single Cask“ deutlich gemacht.

Unter dem Namen „Grain Whisky“ werden generell alle Whiskys zusammengefasst, die nicht nur aus Gerstenmalz hergestellt werden, sondern aus einer beliebigen Mischung verschiedener Getreidesorten. Diese Whiskys sind durch ihre kontinuierliche Destillation in Coffey Stills günstig und bilden daher eine günstige Basis für die Blendindustrie. In den letzten Jahren findet man aber auch vereinzelt „Single Grain Whiskys“ auf dem Markt. Man hat festgestellt, dass sich einzelne Fässer auch hervorragend als eigene Abfüllung eignen. Aufgrund des im Gegensatz zum Malt Whisky eher schwachen Charakters der Grain Whiskys benötigen sie jedoch eine wesentlich längere Reifezeit als Malt Whisky. Um eine entsprechende Komplexität zu erreichen werden Single Grain Whiskys nicht selten 30 oder sogar 40 Jahre gereift bevor sie abgefüllt und verkauft werden.