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Lowlands

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 47% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon und First Fill Ex-PX Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 205355

Diese Abfüllung wurde ausschließlich aus getorftem Destillat der Brennerei Bladnoch kreiert. Verwendet wurden zum einen erstbefüllte Ex-Bourbon Fässer, die bereits 2009 befüllt wurden, zum andern erstbefüllte PX Sherryfässer, die nach der Umbauphase 2017 befüllt wurden. Der Name „Alinta“ kommt aus der Sprache der australischen Ureinwohner und bedeutet soviel wie „Feuer“ oder „Flamme“.

Nase

Los geht es süß mit einer ordentlichen Portion Torfrauch. Dieser erinnert mich an eine Mischung aus Räucherspeck und Lagerfeuer. Es braucht ein wenig Zeit, bis sich die Nase daran gewöhnt hat und auch andere Aromen durchlässt. Es kommen schwere Weinnoten mit Kirschen und Trockenfrüchten (Pflaumen und Rosinen), sowie eine typische Rumtopf Note. Dann wird das Gefühl etwas herber mit zarten Eichennoten und Kräuterbonbons. Schließlich kommen auch etwas leichtere, frische Aromen der Bourbonfässer durch. Ich finde säuerliche Zitrusfrüchte, Sauerteigbrot und ein Hauch Karamell. Ergänzt wird das ganze durch eine subtile florale Komponente.

Geschmack

Ein ruhiger Antritt, die Süße und der speckige Rauch bauen sich langsam auf. Das Mundgefühl ist sehr angenehm und weich, man könnte den Malt ewig im Mund behalten. Die Trockenfrüchte sind wieder präsent, sowie Kirsch- und Pflaumenkuchen und allgemein eine Assoziation von Süßgebäck mit Mandeln. Die Zitrusfrüchte sind auf der Zunge eher süß als sauer. Im Hintergrund finden sich zarte Eichenoten und je länger man ihn im Mund behält, desto mehr baut sich hinten auf der Zunge eine leichte Bitterkeit auf.

Abgang

Der Abgang ist ebenso weich und angenehm wie der Antritt. Die Süße verblasst, die Früchte halten sich noch etwas länger im Rachen. Ich finde die Kräuterbonbons aus der Nase wieder. Der Rauch wird nach und nach immer dominanter und ist schließlich das Letzte was im Rachen verbleibt. Dort hält er sich allerdings überraschend lang.   

Fazit

Ein sehr gelungener Malt und ein weiterer Beweis dafür, dass man bei Bladnoch sein Handwerk versteht. Die Fässer harmonieren gut miteinander, auch wenn es für den Bourbon etwas schwierig ist, sich gegen den schweren PX Sherry durchzusetzen. Auch wenn die Abfüllung kein Alter trägt, kommt sie mir sehr reif und gesetzt vor. Für diesen Malt sollte man sich definitiv Zeit lassen.

Wertung: 8,9 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Alter (bis zu 6 Jahre alte Fässer)
Alkoholgehalt: 49,4% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon
Farbe: Blassgelb, Weißwein
Whiskybase ID: 193472

Nase

Intensiver Antritt in der Nase und extrem fruchtig. Das Aroma erinnert mich direkt an Obstbrand, eine Mischung irgendwo zwischen Zwetschge, Kirsche und Marille. Hinzu kommt eine leicht kühlende alkoholische Note. Nach einiger Zeit werden die Früchte subtiler, ausgewogener und besser eingebunden. Ich finde süße Zitrusnoten (Mandarinen) und einen Hauch von exotischen Früchten. Schließlich kommen auch die Fässer etwas mehr zur Geltung mit zarter Vanille, Karamell Toffees und Butterkeksen.

Geschmack

Der Antritt ist etwas verhaltener als in der Nase. Es baut sich eine pfeffrige Schärfe auf der Zunge auf. Die Früchte sind ebenfalls wieder sehr präsent. Ein deutlicher Geschmack von Zitrusfrüchten füllt den Mund aus. Wie auch in der Nase stechen Mandarinen dabei heraus. Das Bourbonfass bringt Süßgebäck, Karamell und etwas Eichenwürze. Das Mundgefühl ist eher trocken als süß.

Abgang

Der tolle Fruchtcocktail spielt sich zunächst wieder in den Vordergrund, das Mundgefühl wird nochmal etwas süßer. So wie die Süße dann zurückgeht wird es trockener im Rachen, Schokolade und ein Hauch von Zimt kommen hinzu. Ebenfalls die Eiche, die im Abgang eine zarte Bitterkeit mitbringt. Zum Ende hin kommen wieder Gebäck, Karamell und Mandarinen hervor.

Fazit

Trotz des vermeintlich jungen Alters bietet diese Abfüllung der jungen Destillerie bereits eine gute Qualität. Heraus sticht natürlich der extrem fruchtige Brennereicharakter (typisch Lowlands?). Ich bin gespannt, wie es weiter geht und wie sich der Charakter mit einer längeren Lagerung verändert. 

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Alter (bis zu 6 Jahre alte Fässer)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: 90% First Fill Ex-Bourbon, 10% portugiesische Ex-STR Weinfässer
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 227263

Nase

Der Start ist süß und sehr fruchtig. Ich finde auf Anhieb typische Bourbon-Aromen, wie Karamell und Vanille. Zunächst gehen die Früchte mit Orangen und Mandarinen in Richtung Zitrusfrüchte, dann wird das Fruchtaroma deutlich aromatischer und komplexer. Pfirsiche und Aprikosen kommen deutlich hervor. Eine zarte Würze der Eichenfässer kommt ebenfalls hinzu. Das Aroma erinnert mich jetzt etwas an Süßgebäck (vor allem Butterkekse). Die Eiche wird mit der Zeit intensiver, das Aroma dadurch etwas herber. Gleichzeitig geht die Süße zurück. Spätestens nach dem ersten Probieren meine ich, auch den STR-Einfluss deutlich spüren zu können.

Geschmack

Auch auf der Zunge ist der erste Eindruck süß und sehr fruchtig. Bereits beim Antritt breitet sich ein floraler Geschmack von Blumenwiese im Mund aus. Es folgen Karamell, Vanille und Butterkekse. Die Süße geht überraschend schnell zurück und es wird etwas saurer mit frischen Zitronen. Auf der anderen Seite finde ich mit Mangos und Maracujas auch tropische Früchte. Relativ schnell kommt die Eiche mit einer deutlichen Bitterkeit und dunkler Schokolade.

Abgang

Der Geschmack setzt sich im Abgang fort. Das Mundgefühl wird trockener und Eiche, Zartbitterschokolade und Gewürze dominieren. Hinzu kommen eine deutliche Vanillenote und Marzipan. Nach ein paar Sekunden wird es wieder fruchtiger mit Pfirsichen. Der Abgang ist relativ lang.

Fazit

Der Doocot ist eine schöne Weiterentwicklung des Dream To Dram und wirkt deutlich reifer, runder und komplexer als sein Vorgänger. Für sein trotzdem noch junges Alter besitzt er einen ausgeprägten Fasseinfluss, den ich vor allem auf den STR-Anteil zurückführen würde.  

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Altersangabe (drei Jahre)
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon
Farbe: Weißwein
Whiskybase ID: 206199

In der First Crop Serie von Lochlea gibt es entsprechend der Jahreszeiten vier Abfüllungen. Die Sowing Edition (engl. für „Aussat“) erschien als erste der vier bereits im März 2022 und stellt die zweite offizielle Abfüllung der Destillerie insgesamt dar.

Nase

Ein relativ intensives Aroma, das typisch für junge Abfüllungen neuer Destillerien ist. Der Brennereicharakter bringt frische Früchte wie Äpfel, Birnen und Marillen und dadurch eine Assoziation von Obstbrand. Hinzu kommt eine leichte Zitrusnote. Auf der anderen Seite hält das Bourbonfass mit viel Vanille dagegen. Dann folgt eine leichte Würze der Eiche, Süßgebäck (erinnert mich etwas an Waffeln) und ein Hauch Banane. Über allem schwebt eine leicht alkoholische Note.

Geschmack

Die Textur ist anfangs sehr weich, es folgt ein alkoholisches Prickeln auf der Zungenspitze. Das Mundgefühl wird süßer und ich kann die Früchte aus der Nase direkt wiederfinden. Die Zitrusnoten sind dieses Mal allerdings säuerlicher und ziehen den Mund etwas zusammen. Auch Getreidenoten kann ich finden. Hinten am Gaumen baut sich nach ein paar Sekunden eine leicht bittere Eichenwürze auf.

Abgang

Ich Abgang habe ich zunächst noch Gebäck und Getreide. Die Süße bleibt präsent, geht dann aber ein Stück weit zurück. Schließlich setzt sich die Eiche durch, es wird zartbitter im Rachen mit Vollmilchschokolade. Auch die Früchte bleiben im Abgang lange auf der Zunge spürbar, die Vanille zieht gegen Ende nochmal richtig an. Insgesamt ist der Abgang etwa mittellang.

Fazit

Diese Abfüllung erinnert mich an andere Abfüllungen junger (Lowland) Destillerien. Ein ehrliches Bourbonfass, bei dem der Fasseinfluss aufgrund des jungen Alters noch nicht sehr ausgeprägt ist und den fruchtigen Brennereicharakter noch deutlich durchscheinen lässt. Ein paar Jahre fehlen ihm noch, um wirklich gut zu werden.

Wertung: 8,3 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Altersangabe (etwa fünf Jahre)
Alkoholgehalt: 59,9% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso Sherry Butts (Amerik. Eiche)
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 216645

Bei dieser Abfüllung handelt es sich um dieselbe Auswahl an Fässern, die sonst für den Balcomie als Standardabfüllung (Tasting Notes siehe hier) verwendet wird. Allerdings wurde diese limitierte Edition mit fast 14% mehr Alkohol abgefüllt. Sie ist nach dem Family Reserve, der bereits 2020 veröffentlich wurde (Tasting Notes siehe hier) die zweite Ausführung einer Abfüllung der Core Range von Kingsbarns in Fassstärke. Im Online-Tasting des Founders Club mit Distillery Manager Peter Holroyd habe ich erfahren, dass die für diese Abfüllung verwendeten Fässer etwa fünf Jahre alt sind.

Nase

Es beginnt mit kräftigem, trockenem Sherry. Das Aroma ist etwas herb, säuerlich und bereits am Anfang würzig. Ich finde fast keine Süße, der Alkohol ist überraschend weich und keinesfalls störend. Wenn er ein paar Minuten steht, wird das Aroma deutlich fruchtiger und auch etwas Süße kommt hinzu. Die Früchte sind trotz deutlichem Sherryeinfluss nicht dunkel und schwer, sondern eher hell, frisch und aromatisch, wie man es vom Brennereicharakter von Kingsbarns kennt. Ich finde (Brat-)Apfel, Birnen, Aprikosen und Mandarinen. Im Hintergrund bewegen sich zarte Eiche und ein Hauch Vanille. Nach dem ersten Probieren werden die Gewürze intensiver. Sie erinnern mich an Muskatnuss und Zimt. Dazu kommt eine nussige Note.

Geschmack

Auf der Zunge kommt sofort der Alkohol und belegt die Zunge. Dann wird es süß und dunkle Früchte des Sherrys sind neben Äpfeln, Zitrusfrüchten und Pfirsichen ebenfalls zu spüren. Je länger man ihn im Mund behält, desto floraler wird der Geschmack. Es kommen schließlich noch Aprikosen hinzu, sowie Gebäcknoten und bereits vor dem Abgang ein Hauch Backkakao.

Abgang

Zunächst kommt noch die Süße durch, geht aber relativ schnell zurück. Ich finde wieder Zimtgebäck und Marzipankugeln. Die Eiche intensiviert sich und aus Vollmilchschokolade wird zunehmend zartbittere Haselnussschokolade. Für das Alter des Malts finde ich den Abgang verhältnismäßig lang. Gegen Ende habe ich dann noch einmal die Zitrusfrüchte auf der Zunge.

Mit Wasser

Mit etwas Wasser wird das Aroma leichter und spürbar süßer. Der Sherry geht etwas zurück und lässt den Brennereicharakter stärker durchscheinen. Die Früchte und floralen Noten werden intensiver. Auch im Geschmack wird er analog zur Nase deutlich süßer, fruchtiger und floraler. Trotzdem kommt auch die würzige Eiche weiterhin durch. Der Abgang ist ebenfalls süßer mit mehr Marzipan, sowie auch roten Früchten (vor allem Kirschen).

Fazit

Das Team von Kingsbarns schafft es, wie bei fast allen ihren Abfüllungen bis hierhin, trotz intensiven Fässern eine tolle Balance zwischen Brennereicharakter und Fasseinfluss finden. Unverdünnt ist er mir auf der Zunge etwas zu scharf und der Alkohol schluckt einige der anderen Eindrücke. Auch der Sherry wird mit ein wenig Wasser deutlich süßer und angenehmer. Ein Alkoholgehalt irgendwo zwischen der Fassstärke von 59,9% und den 46% der Standardabfüllung finde ich ideal.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Altersangabe (etwa drei Jahre)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon, STR-Barrique und Ex-Oloroso Sherryfässer
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 214264

Nase

Er startet überraschend würzig mit deutlichen Kräuternoten, würziger Eiche und weißem Pfeffer. Nach ein paar Sekunden scheint eine leichte Süße mit Vanille durch. Hinzu kommt Getreide und Malz, sowie Zitrusfrüchte (hauptsächlich Orangen und Mandarinen), sowie ein Hauch von Aprikosen. Nach dem ersten Probieren kippt der Geruch etwas in Richtung des Sherrys und des Weins mit einer säuerlichen Trockenheit und Spuren von Trockenfrüchten und Walderdbeeren. Anschließend sind die Bourbonaromen und Aprikosen wieder stärker – ein ständiger Wechsel der Fasseinflüsse.

Geschmack

Auf der Zunge ist er viel süßer als in der Nase mit deutlichen Feigen und Pflaumen. Die Zitrusfrüchte werden hier eher in den Hintergrund gedrängt. Die Früchte dominieren, auch Aprikosen kommen hinzu. Dann wird es etwas würziger und leicht bitter. Mandeln, Süßgebäck und Vanille kommen durch. Trotz der Bitterkeit kann ich erst nach mehrfachem Probieren wahrnehmbare Eichennoten entdecken.

Abgang

Der Abgang ist süß mit Marzipan, sowie süßen Früchten und auch leicht säuerlichen Zitrusfrüchten. Die zarte Bitterkeit der Eiche kommt, ebenfalls ein Hauch von Eichennoten. Der Marzipan verbleibt lange und erinnert mich zusammen mit der Bitterkeit an Marzipankugeln, die durch Backkakao gerollt wurden. Die Bitterkeit hält sich in dem mittellangen Abgang am längsten.

Fazit

Durch eine interessante Fasswahl bekommt dieser junge Malt eine ganze Menge verschiedener Aromen. Vor allem in der Nase spielen die verschiedenen Fässer toll zusammen mit ständig wechselnden Eindrücken. Auf der Zunge gefallen mir die unterschiedlichen Früchte sehr gut. Für meinen Geschmack ist die Bitterkeit der Fässer aber fast schon etwas zu viel des Guten. Der Abgang ist aufgrund des jungen Alters ebenfalls etwas eindimensional. Potenzial ist allerdings reichlich vorhanden!

Wertung: 8,5 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Altersangabe (etwa drei Jahre)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso Sherry Butts (Amerik. Eiche)
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 168766

Nase

Der erste Eindruck ist fruchtig-herb und auch würzig mit deutlichen Eichennoten. Das generelle Aroma würde ich als trocken mit einem leicht süß-sauren Unterton beschreiben. Die herben Noten erinnern mich etwas an den Hopfen im Bier. Auf der fruchtigen Seit kommen mir Zitrusfrüchte (Zitronen und Limetten) in den Sinn. Der Sherry bringt Trockenfrüchte wie Rosinen und Backpflaumen. Wenn man ihm etwas Zeit gibt, bzw. spätestens nach dem ersten Probieren setzt sich die Süße etwas mehr durch. Die Fruchtpalette wird ergänzt von süßen Pfirsichen und Johannisbeeren. Gleichzeitig werden auch die Eichennoten intensiver.

Geschmack

Auf der Zunge ist der Antritt zunächst weich, bringt dann aber ein leicht scharfes Prickeln auf die Zungenspitze. Das Mundgefühl ist deutlich süßer als die Nase. Ich finde süße Früchte wie getrocknete Apfelringe und Aprikosen. Säuerliche Zitrusnoten stehen dieser Süße entgegen. Nach ein paar Sekunden drängt sich dann die Eiche etwas mehr hervor. Der Geschmack erinnert jetzt etwas an Vollmilchschokolade. Dazu eine leichte nussige Note, Marzipankugeln und ganz deutlich Zimt.

Abgang

Zunächst kommt noch die Süße durch, geht aber relativ schnell zurück. Ich finde wieder Zimtgebäck und Marzipankugeln. Die Eiche intensiviert sich und aus Vollmilchschokolade wird zunehmend zartbittere Haselnussschokolade. Für das Alter des Malts finde ich den Abgang verhältnismäßig lang. Gegen Ende habe ich dann noch einmal die Zitrusfrüchte auf der Zunge.

Fazit

In diesem Malt steckt durchaus Potenzial, auch wenn er aktuell noch etwas jung ist. Trotz des jungen Alters spart er aber nicht an Fasseinfluss und Eichennoten. Im Vergleich zu anderen Abfüllungen der Destillerie muss ich sagen, dass der Kingsbarns Spirit mit Bourbonfässern etwas besser harmoniert, als mit Sherry. Das wurde auch von Destillery Manager Peter Holroyd schon des Öfteren angemerkt. Ich bin trotzdem auf ältere Sherryfässer der Destillerie gespannt.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: 3 Jahre
Alkoholgehalt: 59,2% Vol.
Fasstyp: 1st fill Bourbon (90%) und portugiesische Weinfässer (STR; 10%)
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 162281

Nase

Angenehm weich und süß ist der Start in der Nase. Der Alkohol ist überraschend gut eingebunden. Bourbonaromen stehen eindeutig im Vordergrund. Ich finde Karamell, Vanillepudding, Fudge und Toffee. Dazu kommt eine leicht frische Zitrusnote, die mich zusammen mit der Süße an Zitronenkuchen erinnert. Gibt man ihm ein paar Minuten mehr Zeit, mischen sich auch aromatische, leicht florale Fruchtnoten von Aprikosen und reifen Birnen dazu. Ergänzt wird das Ganze durch leicht würzige Gebäcknoten, die ich den STR-Fässern zuschreiben würde, sowie etwas Haselnuss-Vollmilchschokolade.

Geschmack

Es zunächst wieder weich und samtig los, dann setzt sich sehr schnell eine deutlich scharfe Alkoholnote auf der Zunge fest. Das Mundgefühl ist anfangs sirupartig süß mit Karamell und Vanille. Dann intensivieren sich die Früchte (Zitronen, Orangen, Birnen, grüne Äpfel und Aprikosen). Nach einigen Sekunden kommt schließlich die Eiche durch und bringt würzige und zartbittere Noten.

Abgang

Es wird zunächst noch einmal süß im Rachen, dann setzt sich die Eiche mit ihren zartbitteren Noten und Röstaromen durch. Das Mundgefühl wird deutlich trockener. Insgesamt ist der Abgang relativ lang und angenehm. Im Nachgang kommen dann wieder ganz zart die Vanille und Zitronen hervor.

Mit Wasser

Mit etwas Wasser wirkt das Aroma in der Nase etwas geöffneter und intensiver. Bourbonnoten wechseln sich toll mit den Früchten ab. Auf der Zunge ist er deutlich angenehmer und schwankt zwischen sirupartiger Süße und säuerlichen Zitrusnoten. Im Abgang bleibt die Süße bis zum Ende hin präsent. Insgesamt wirkt er mit Wasser deutlich runder.

Fazit

Diese Abfüllung gibt einen tollen Einblick in die Kingsbarns-DNA. Trotz seines jungen Alters hat er bereits eine deutliche Komplexität aufgebaut. Ich freue mich auf ältere Abfüllungen der Destillerie. Unbedingt auch mit Wasser experimentieren!

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land, Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 48,9% Vol.
Fasstyp: Hudson Ex-Bourbon Casks, Virgin Oak (Amerik. Eiche), First- und Second-Fill Ex-Bourbonfässer
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 159686

Nase

Angenehmer Lagerfeuerrauch steigt in die Nase. Das Aroma ist süß mit Honig, leicht malzig und fruchtig. Zitrusfrüchte mit getrockneten Orangenschalen stechen hervor. Dann wird es etwas trockener und würziger. Kräuternoten mit Heidekraut treten hervor, ebenso die Eiche der frischen Eichenfässer. Diese leicht herbe Eichennote in Kombination mit der Zitrusnote erinnert mich an Grapefruits. Dahinter schwebt auch nach einigen Minuten noch der sehr gut eingebundene Rauch.

Geschmack

Der Antritt des Malts ist sehr weich. Der Rauch ist wieder präsent, ebenso die Honigsüße. Diese ist im Vergleich zur Nase deutlich stärker. Auch die Kräuter und die Orangenschalen kann ich wieder finden. Die Fruchtpalette erweitert sich noch um Äpfel und Birnen. Auf der Zunge wird es nach ein paar Sekunden leicht pfeffrig-scharf, was mich nach dem sanften Antritt etwas überrascht.

Abgang

Die Zitrusfrüchte halten sich auch im Abgang. Die Eiche bringt eine leichte Bitterkeit, was mich an Bitterorangen erinnert. Das Mundgefühl wird trockener. Der Abgang ist mittellang und zartbittere Eiche und Rauch setzen sich schließlich durch. Gegen Ende kommt auch noch etwas Karamell hinzu.

Fazit

Der Sweet Smoke ist ein sehr ausgewogener Malt mit fruchtigen und süßen Noten, zartbitterer Eiche und angenehmem Torfrauch. Trotzdem fehlt mir das gewisse Etwas. Ein paar Ecken und Kanten würden ihm guttun.

Wertung: 8,3 / 10

Art: Single Malt
Land, Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Altersangabe (3 Jahre)
Alkoholgehalt: 46,0% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Sherry
Farbe: Weißwein
Whiskybase ID: 193442

Nase

Eine richtige Fruchtwolke steigt sofort in die Nase. Das Aroma erinnert mich etwas an einen Obstbrand. Konkret muss ich an getrocknete Äpfel und Dosenpfirsiche denken, sowie an Zitrusfrüchte, die ein frisches Gefühl in der Nase hervorrufen. Der Grundcharakter ist süß und leicht floral, wie eine sommerliche Blumenwiese. Diese floralen Noten geben den Früchten einen leicht tropischen Touch. Dahinter verbirgt sich etwas Getreide und Karamell. Nach einiger Zeit kommen auch dezent würzige Noten der Eiche durch.

Geschmack

Im Mund hat er eine sehr weiche Textur. Süße Früchte (Birnen und reife Äpfel) sind wieder dominant. Auf die Zungenspitze bringt er ein pfeffriges Prickeln. Nach ein paar Sekunden wird der Geschmack etwas würziger mit einem Hauch zartbitterer Eiche.

Abgang

Der Abgang ist mittellang und Marzipan und weiße Schokolade kommen hervor. Die zartbitteren Eichennoten intensivieren sich. Die süßen Früchte und die floralen Noten bleiben präsent, treten allerdings etwas zurück und machen den anderen Eindrücken Platz. Die weiße Schokolade rückt zum Ende hin in den Vordergrund.

Fazit

Hier hat man es eindeutig mit einem Lowlander zu tun. Der Charakter ist sehr fruchtig und leicht floral. Der Fasseinfluss ist etwas schwach, die Sherryfässer sind allenfalls zu erahnen. Dies rückt jedoch den Brennereicharakter in den Vordergrund, was für eine erste Abfüllung der Destilliere durchaus so gewünscht sein sollte. Handwerklich passt hier alles. Ich bin auf ältere Abfüllungen gespannt.

Wertung: 8,3 / 10