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Mull

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Mull
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 46,3% Vol.
Fasstyp: First fill Ex-Bourbon und Virgin Oak
Farbe: Tiefgold
Whiskybase ID: 129707

Nase

Ein sehr starker Antritt in der Nase! Man merkt direkt, dass man es hauptsächlich mit First Fill Ex-Bourbonfässern zu tun hat. Ich denke sofort an süßen Karamell, Vanille, Shortbread und Marzipan. Auch Äpfel, Birnen und Zitrusfrüchte kommen durch. Als Gegenpol dazu zeigen sich relativ schnell auch deutlich würzigere Noten der Eiche. Diese erinnern mich an Gewürzkuchen, geröstetes Brot und Mokkabohnen. Auch an getrocknete Kräuter und Anisbonbons muss ich denken. Diese Gegensätze machen die Nase richtig komplex!

Geschmack

Auch auf der Zunge braucht er keine Anlaufzeit und geht direkt in die Vollen. Dabei breitet er sich wärmend im Mund aus. Zuerst ist er deutlich süß, doch dann schiebt sich die Eiche langsam in den Vordergrund.

Abgang

Der Karamell und die süßen Früchte bleiben auch noch zum Abgang hin zu spüren. Wie es bei so viel Fasseinfluss aber zu erwarten ist, nimmt die Süße dann gegen Ende ab und das Mundgefühl wird trockener, sowie leicht bitter mit geröstetem Kaffee und Eiche. Der Abgang ist vergleichsweise lang.

Fazit

Hier muss man Tobermory für die Fassauswahl loben. Auch wenn es sich bei dem 12-Jährigen um die jüngste Standardabfüllung der Destillerie handelt, sind wir hier von einem milden Einsteiger-Whisky weit entfernt. Intensive Bourbonaromen sind anfangs dominant. Man merkt sofort, dass es sich dabei nicht um alte, ausrangierte Fässer, sondern frische, erstbefüllte Bourbonfässer handelt. Die frischen Eichenfässer setzen mit ihrer Kraft und Würze einen interessanten Gegenpol. Der 12-Jährige gewinnt meiner Meinung nach gegen den vom Markt genommenen 10-Jährigen deutlich. Toll gemacht!

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Mull
Alter: 10 Jahre
Alkoholgehalt: 46,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 95095

Diese Abfüllung wurde 2019 vom Markt genommen und durch einen 12-Jährigen ersetzt.

Nase

Sehr kraftvoll und leicht malzig. Interessanterweise geht dieser erste Eindruck sehr schnell in leicht würzige Kräuternoten, wie getrocknetes Gras, Heu und Heidekraut über. Erst danach setzt sich langsam eine fast sirupartige Süße mit Aprikosen langsam durch. Daneben finde ich Mandeln und Marzipankugeln, sowie schwer zu deutende mineralische und erdige Noten. Maritime Noten mit einer Assoziation von Meersalz und ein Hauch von Rauch vervollständigen das Gesamtbild.

Geschmack

Deutlich süßer als in der Nase. Dann kommt eine leicht pfeffrige, leicht alkoholische Schärfe. Das macht ihn sehr intensiv und für meinen Geschmack fast schon ein wenig zu ungestüm. Nach diesem kraftvollen ersten Eindruck kommt Malz, sowie die floral-würzigen Noten des Nosings durch. Wieder finde ich salzige, maritime Anklänge und sogar einen schwachen Rauch.

Abgang

Mittellang und wärmend mit einer Mischung aus Malz und einer leichter Süße. Nach und nach kommt auch eine leichte Bitterkeit durch. Leider kommt er mir im Abgang auch etwas zu ungestüm und rau vor.

Fazit

So einen Malt habe ich selten probiert. Hier findet man bereits beim Nosing die volle Palette von Süße, Frucht und Kräutern bis hin zu Meersalz und Rauch (auch wenn ungetorftes Malz verwendet wurde). Diese Komplexität ist für einen 10-Jährigen ungewöhnlich. Leider ist auf der Zunge und im Hals für meinen Geschmack etwas zu ungestüm und rau, was den Gesamteindruck etwas trübt.

Wertung: 8,1 / 10