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Port Charlotte

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Destillerie: Bruichladdich
Alter: 9-10 Jahre (2011/2021)
Alkoholgehalt: 56,1% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in französischen Rotweinfässern
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 181477

Nase

Ein sehr intensiver Antritt in der Nase mit einer ordentlichen Portion kaltem, leicht medizinischem Torfrauch und Asche. Dahinter kommen schwere, süße Weinnoten zum Vorschein, die sich mit dem Rauch toll vereinigen. Gibt man ihm ein paar Minuten Zeit, wird das Aroma deutlich leichter. Der Rauch verfliegt etwas, auch die schweren Weinnoten treten etwas zurück, zugunsten der Bourbonfässer. Ich finde Karamell, Zitrusfrüchte, getrocknete Aprikosen und Pfirsiche. Dazu kommen würzige Eichennoten. Nach dem ersten Probieren empfinde ich das Aroma noch ein Stück weit süßer, fast sirupartig, mit braunem Zucker. Die Zitrusfrüchte kommen mir jetzt ebenfalls intensiver vor.

Geschmack

Wie Sirup verteilt sich der Malt im Mund. Das Mundgefühl ist klebrig süß mit einem deutlichen, leicht pfeffrigen Prickeln auf der Zunge. Auf der einen Seite habe ich, wie schon in der Nase, schwere Rotweinnoten, auf der anderen Seite wieder die Bourbonfässer mit süßen Zitrusfrüchten, Pfirsichen, und Aprikosen. Mit der Zeit kommen zartbittere Eichennoten hinzu, sowie Karamell und Marzipan. Der Rauch ist immer präsent, kommt aber gegen die intensiven Noten der Fässer nicht wirklich durch.

Abgang

Im Abgang ist die Süße fast nicht mehr vorhanden. Würzige Eiche, Marzipan und Rauch dominieren. Mit der Zeit wird es leicht bitter. Der Malt hält sich sehr lange im Rachen. Am Ende wird es nochmal ein bisschen fruchtiger und der Rauch hält sich von allem am längsten.

Mit Wasser

Immer noch sehr fruchtig in der Nase, allerdings weniger klebrig süß und etwas frischer. Das frische Gefühl erinnert mich an eine salzige Meeresbrise. Der Rauch ist wunderbar eingebunden. Auf der Zunge ist der Malt jetzt butterweich und süß, allerdings mit deutlich frischeren Früchten und weniger schweren Weinnoten. Der Abgang wird süßer, büßt allerdings etwas an Länge und Intensität ein.

Fazit

Wie von anderen Abfüllungen der Cask Exploration Serie von Port Charlotte gewohnt, erfolgte hier die Reifung und das Finish auf dem Punkt. Die unterschiedlichen Fässer zusammen mit dem typischen Port Charlotte Rauch ergeben eine tolle Mischung. Hier sollte man auch unbedingt mit ein paar Tropfen Wasser spielen.  

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Destillerie: Bruichladdich
Alter: 10 Jahre
Alkoholgehalt: 50% Vol.
Fasstyp: 65% 1st fill und 15% 2nd fill Amerikanische Eiche, sowie 20% 2nd fill Franz. Rotweinfässer
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 112320

Nase

Es startet deutlich rauchig und leicht süß. Der Rauch ist sehr angenehm und nicht zu erdrückend. Die 50% Vol. des Alkohols fügen sich gut in das Gesamtbild ein. Sehr schnell finde ich auch die für Malts aus der Bruichladdich Destillerie typischen Zitrusfruchtnoten. In diesem Fall eher auf der säuerlichen Seite mit Zitronen, Limetten und Orangen. Die leichte Süße, die von den Früchten etwas in den Hintergrund gedrängt wird, würde ich am ehesten den Bourbonfässern zuordnen. Sie erinnert in Kombination mit dem Rauch etwas an angebrannten Karamell.

Nach dem ersten Probieren wird die Nase nochmals deutlich interessanter! Auch in der Nase ist die würzige Eiche jetzt sehr präsent. Überraschenderweise ist der Gesamteindruck aber wesentlich süßer als zu Anfang. Ich finde frische, leicht säuerliche Äpfel, Bananen, sowie eine leichte Vanillenote die mich an Vanillemacarons erinnert. Auch ein subtiles Mandelaroma kann ich finden. Ich muss unweigerlich an Marzipankugeln danken, die mit zartbitterem Backkakao bestäubt werden. Dazu kommt der Rauch, der immer präsent ist, aber nie im Vordergrund stehen will.

Geschmack

Das Mundgefühl ist sehr voll und zunächst durch die wuchtigen 50% Vol. Alkohol geprägt. Auf der Zunge wird es leicht süß mit kräftigem aber zugleich gut eingebundenen Rauch. Die Zitrusfrüchte sind ebenfalls wieder präsent. Dann meldet sich eindeutig die Eiche zu Wort. Das Mundgefühl wird etwas trockener und würziger.

Abgang

Die Eiche hinterlässt eine deutliche Bitterkeit, die zusammen mit dem Zitruscharakter lange nachklingt. Von der Süße ist im Abgang später fast nichts mehr zu spüren. Ähnlich wie bei einer sehr hochprozentigen Schokolade.

Fazit

Anfangs kommt der Malt sehr geradlinig rüber. Lässt man ihm aber etwas Zeit im Glas, wird man mit einem tollen und interessanten Wechselspiel der Aromen des fruchtigen Brennereicharakters, sowie der verschiedenen Fässer, belohnt. Die Fassauswahl ist meiner Meinung nach wunderbar gelungen. Ebenso wie die Intensität des Rauchs und die Alkoholstärke. Für manche könnte der Einfluss der Eiche (vor allem im Abgang) aber schon fast etwas zu dominant sein. Mir gefällt er jedenfalls sehr gut.

Wertung: 8,5 / 10