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Rauchig

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 7-8 Jahre (2010/2018)
Alkoholgehalt: 45% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon und Finish in Châteaux Cissac Bordeaux-Fässern
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 121091

Nase

Eine schöne Mischung aus Bourbon- und Weinaromen. Zunächst kommen süße, frische Zitrusfrüchte wie Orangen und Mandarinen und Karamell. Als ob nach ein paar Sekunden ein Schalter umgelegt wird, wird das Aroma deutlich schwerer. Der Wein bringt etwas Säure, sowie schwarze Johannisbeeren, Brombeeren und Weingummis mit. Ein leicht kühlender Torfrauch kommt durch. Die Eiche der Rotweinfässer bringt würzige Noten von geröstetem Sauerteigbrot und dunkler Schokolade.

Geschmack

Es geht mit fruchtigen und süßen Bourbonaromen von Zitrusfrüchten, Pfirsichen, Karamell und Vanille, sowie leicht floralen Noten, los. Dazu kommt eine deutliche Chilischärfe mit Prickeln auf der Zungenspitze. Ähnlich wie in der Nase wechselt das Mundgefühl anschließend in Richtung dunkle, saure Beeren und würzige Eichennoten. Diese werden ergänzt von Mandelgebäck und dunkler Schokolade.

Abgang

Das Mundgefühl beginnt wieder von vorne. Zunächst ist er süß und fruchtig, dann kommt die Eiche mit Zartbitterschokolade und Torfrauch. Das Ganze ist angenehm lang und wärmend. Der Rauch und die Früchte bleiben am Ende zurück.

Fazit

Eine schöne Abfüllung der Wood Finish Serie von Benromach. Die unterschiedlichen Fässer ergänzen sich sehr gut. Für sein Alter ist er sehr reif, auf der Zunge aber durchaus auch jugendlich wild.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 15 Jahre
Alkoholgehalt: 43% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon und Ex-Oloroso Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 159714

Nase

Intensiv und mit viel Sherry geht es los. Eine Fülle von süßen Zitrusfrüchten wie Orangen und Mandarinen, sowie reife rote Äpfel und Waldbeeren strömt entgegen. Das Ganze mit einem leicht muffigen Unterton. Eine tolle Komplexität, die den leichten Torfrauch anfangs total erdrückt. Nach kurzer Zeit mischt er sich dann speckig und leicht kühlend unter die Früchte. Die Bourbonfässer bringen angenehm süße Aromen von Honig, Karamellbonbons und Vanille. Nach einiger Zeit finde ich dann ebenfalls Weintrauben – frisch und getrocknet als Rosinen. Komplettiert wird der Gesamteindruck von angenehm weicher Eiche, altem Holz, Leder und würziger Zigarrenbox.

Geschmack

Im Mund startet er ebenso intensiv und komplex wie in der Nase. Den Anfang macht wieder der leicht muffige Sherry, dann stechen wieder die süßen Zitrusfrüchte, rote Äpfel, Pfirsiche und Trauben hervor. Auch der Rauch kommt wieder langsam durch und fügt sich schön zwischen den anderen Komponenten ein. Nach ein paar Sekunden wird es etwas würziger und nussig mit Mandeln und Haselnussschokolade.

Abgang

Der Abgang ist sehr lang und angenehm. Die süßen Früchte gehen nach und nach zurück und nehmen auch die zunächst noch deutliche Süße mit. Das Gleichgewicht verschiebt sich zugunsten des Rauchs. Dieser erinnert an ein ausgebranntes Lagerfeuer und Räucherspeck. Diese Eindrücke klingen zusammen mit Minze und After Eight Schokolade nach.

Fazit

Ein toller Malt, dessen einzelne Komponenten sich zu einem sehr schönen und komplexen Ganzen verbinden. Hier stimmt eigentlich alles.

Wertung: 8,9 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 10 Jahre
Alkoholgehalt: 43% Vol.
Fasstyp: 70% Ex-Bourbon und 30% Ex-Oloroso Sherry
Farbe: Intensives Gold
Whiskybase ID: 159713

Nase

Intensive Früchte eingehüllt in einen leichten, angenehmen Rauch sind der erste Eindruck. Der Rauch ist leicht kühlend in der Nase und erinnert an ein erloschenes Lagerfeuer und Räucherspeck. Die Früchte gehen in Richtung Mandarinen, Birnen und Orangenbrause. Auch dunkle Früchte wie Pflaumen und Kirschen kann ich finden. Dazu kommt angebrannter Karamell. Nach dem ersten Probieren erscheint er mir wesentlich geöffneter und auch süßer. Der Rauch tritt etwas in den Hintergrund und typische Bourbonaromen von Honig und Vanille kommen hervor. Dazu Pfirsiche und Äpfel (sowohl grün und saftig, als auch rot und süß). Der Karamell kommt mir jetzt weniger verbrannt vor. 

Geschmack

Im Mund ist der Antritt vergleichsweise ruhig. Das Aroma braucht ein paar Sekunden um sich vollständig aufzubauen. Der Rauch ist sofort da, dann folgen die Früchte mit deutlicher Orangenbrause, Kirschen und Äpfeln. Das allgemeine Mundgefühl ist süß, wird aber nach ein paar Sekunden etwas bitterer. Die Eiche bringt Zartbitterschokolade, Marzipan und eine Assoziation von Mon Chéri Pralinen.

Abgang

Der Abgang ist lang und angenehm. Zunächst verbleibt ein leicht süßes Gefühl der Früchte. Auch der Marzipan und die Zartbitterschokolade gehen mit über. Ein leicht nussiger Geschmack kommt hinzu. Der Rauch setzt sich am Ende noch einmal stärker durch.

Fazit

Ein leckerer Malt mit einer schönen Fasskombination und dem leichten Torfrauch als gewisses Extra. Man sollte ihm Zeit geben, sich zu öffnen. Dann wird man mit einer tollen Komplexität belohnt, die für Abfüllungen dieses Alters nicht selbstverständlich ist.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land, Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 48,9% Vol.
Fasstyp: Hudson Ex-Bourbon Casks, Virgin Oak (Amerik. Eiche), First- und Second-Fill Ex-Bourbonfässer
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 159686

Nase

Angenehmer Lagerfeuerrauch steigt in die Nase. Das Aroma ist süß mit Honig, leicht malzig und fruchtig. Zitrusfrüchte mit getrockneten Orangenschalen stechen hervor. Dann wird es etwas trockener und würziger. Kräuternoten mit Heidekraut treten hervor, ebenso die Eiche der frischen Eichenfässer. Diese leicht herbe Eichennote in Kombination mit der Zitrusnote erinnert mich an Grapefruits. Dahinter schwebt auch nach einigen Minuten noch der sehr gut eingebundene Rauch.

Geschmack

Der Antritt des Malts ist sehr weich. Der Rauch ist wieder präsent, ebenso die Honigsüße. Diese ist im Vergleich zur Nase deutlich stärker. Auch die Kräuter und die Orangenschalen kann ich wieder finden. Die Fruchtpalette erweitert sich noch um Äpfel und Birnen. Auf der Zunge wird es nach ein paar Sekunden leicht pfeffrig-scharf, was mich nach dem sanften Antritt etwas überrascht.

Abgang

Die Zitrusfrüchte halten sich auch im Abgang. Die Eiche bringt eine leichte Bitterkeit, was mich an Bitterorangen erinnert. Das Mundgefühl wird trockener. Der Abgang ist mittellang und zartbittere Eiche und Rauch setzen sich schließlich durch. Gegen Ende kommt auch noch etwas Karamell hinzu.

Fazit

Der Sweet Smoke ist ein sehr ausgewogener Malt mit fruchtigen und süßen Noten, zartbitterer Eiche und angenehmem Torfrauch. Trotzdem fehlt mir das gewisse Etwas. Ein paar Ecken und Kanten würden ihm guttun.

Wertung: 8,3 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Campbeltown
Destillerie: Glengyle
Alter: 8 Jahre
Alkoholgehalt: 56,2% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbonfässer
Farbe: Hellgold
Whiskybase ID: 94272

Nase

Der Erste Eindruck ist süß und leicht rauchig. Das allgemeine Aroma ist sehr leicht und frisch, der Rauch sehr angenehm. Der Alkohol kitzelt etwas in der Nase. Nach ein paar Minuten geht der Rauch etwas zurück und es kommt ein Schwall süßer und säuerlicher Zitrusfrüchte. Das Aroma wird etwas intensiver und die Süße geht zurück. Dann spüre ich den Rauch wieder stärker, dahinter verbergen sich Aprikosenmarmelade und Vanille. Auf lange Sicht wird das Gefühl in der Nase etwas trockener. Die sauren Zitrusfrüchte überwiegen und ein leicht würziges Aroma der Eiche hält sich dezent im Hintergrund.

Geschmack

Der Antritt auf der Zunge ist sehr intensiv, und deutlich süß. Ich finde fast keinen Rauch und der Alkohol prickelt leicht auf der Zunge. Dann kommt eine überwältigende Melange aus süßen Zitrusfrüchten, reifen Äpfeln und Pfirsichen. Dazu gesellen Honig und Vanille. Dann wird der Geschmack leicht bitter aber immer noch fruchtig (Grapefruits?), der Rauch kommt jetzt stärker hervor.

Abgang

Die Bitterkeit noch einmal ein ganzes Stück weit zu. Wirkliche Eichennoten kann ich aber nicht finden – hier sind pure Tannine am Werk. Die Zitrusfrüchte und der Rauch halten sich im Abgang ebenfalls lang und verdrängen schließlich sogar die Tannine. Gegen Ende kommt noch etwas angenehme Vanille hinzu.

Mit Wasser

Die Nase verändert sich nur wenig, das Mundgefühl wird etwas weicher. Der Alkohol ist auf der Zunge etwas besser eingebunden, die Bitterkeit der Tannine wird ebenfalls etwas abgebremst. Leider geht mit Wasser die „Fruchtexplosion“ am Gaumen etwas verloren, die mir beim ersten Probieren so gut gefallen hat. Ein zweischneidiges Schwert.

Fazit

Für das noch etwas junge Alter liefert Glengyle hier einen sehr guten Malt. Die Nase ist sehr interessant mit ständig wechselnden Eindrücken. Auf der Zunge zeigt er einen tollen Antritt mit einer wahren „Fruchtexplosion“. Die deutliche Bitterkeit, die nach ein paar Sekunden im Mund auftaucht und sich vor allem im Abgang sehr dominant ausbreitet, ist für meinen Geschmack aber etwas „too much“.

Wertung: 8,5 / 10

Art: Single Malt
Land, Region: Deutschland, Bayern
Alter: 3 Jahre (2017/2018 – 2021)
Alkoholgehalt: 53,8% Vol.
Fasstyp: 43% Ex-Rye, 27% Ex-Bourbon, 19% Ex-Rioja, 9% Pfälzer Eiche, 2% Akazie
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 193078

Nase

Leicht speckiger, angenehmer Torfrauch ist in der Nase anfangs sehr deutlich. Neben der Räucherspeck-Note hat der Rauch auch einen leicht medizinischen Touch. Sehr schnell kommen auch süße und fruchtige Aromen von Zuckersirup, Zitrusfrüchten, Kirschbonbons und Erdbeer-Rhabarber-Marmelade durch. Ich finde etwas Malz und geröstetes Getreide, was sich mit der Zeit intensiviert. Dahinter verbergen sich etwas Karamell und ein wenig würzige Eiche.

Geschmack

Der Antritt ist sirupartig süß mit viel Rauch. Im Vergleich zur Nase kommt mir der Rauch jetzt deutlich medizinischer vor, erinnert mich auch etwas an ein erloschenes, kaltes Lagerfeuer. Zitrusfrüchte, Kirschbonbons, sowie rote Beeren kommen hinzu und ergänzen das Geschmacksprofil. Nach ein paar Sekunden wird es etwas würziger, die Eiche zeigt sich. Daneben kann ich Malz und getoastetes Brot finden.

Abgang

Das Mundgefühl ist erst süß, dann kommt die Eiche stärker durch. Die Süße tritt etwas zurück und ein zartbitterer Eindruck bleibt. Der medizinische Rauch ist ebenfalls präsent, sowie eine deutliche Lakritz-Note und Kräuterbonbons. Gegen Ende wird es schließlich wieder etwas malzig.  

Mit Wasser

Mit etwas Wasser wird die Nase wieder süßer und fruchtiger. Die Eiche hält sich etwas mehr im Hintergrund. Auch das Mundgefühl wird fruchtiger und abgerundeter. Allgemein geht ihm mit dem etwas niedrigeren Alkoholgehalt etwas an Kraft und Ausdruck verloren. Das Wasser nimmt ihm die Ecken und Kanten. Das kann man mögen, muss man aber nicht.

Fazit

An diesem Malt gibt es nichts auszusetzen. Auch wenn man es hier mit einer richtigen Mackmyra wagt sich hier an ein besonderes Experiment, was aus meiner Die achte Signature Edition von St. Kilian ist ein sehr geradliniger und doch sehr interessanter Malt. Der Rauch ist erwartungsgemäß stark, aber ohne die anderen Aromen zu überlagern. Die Mischung aus Torfrauch, Süße und Frucht ist sehr harmonisch und ausgewogen und gefällt mir sehr gut.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 10 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso Sherry und Ex-Rotwein Barriquefässer
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 86300

Nase

Bereits beim Einschenken breitet sich der angenehme Bowmore-Rauch im Raum aus. Sobald man die Nase in das Glas hält, zieht der Rauch hinter sehr üppigen Sherry- und Rotweinaromen aber eindeutig den Kürzeren. Trotzdem bleibt er im Hintergrund präsent und ergänzt das Aromenprofil um einen schönen Gegenpol zu den Weinnoten. Ein leicht kühlendes Gefühl in der Nase erinnert mich etwas an Menthol und Minze. Das Aroma kommt mir leicht muffig vor, mit Assoziationen von Leder. Sherry und Rotwein halten sich meiner Meinung nach sehr gut die Waage und bringen fruchtige Noten von Johannisbeeren und Brombeeren. Ein leicht säuerlicher Unterton lässt eine Assoziation von Sauerkirschen zu. Nach kurzer Zeit kommt die Eiche etwas mehr durch und bringt Muskatnuss, allgemeines „Gewürzschrankaroma“ und Sauerteigbrot. Der Charakter des Malts ist eher auf der trockenen Seite, komplementiert durch eine schwache Süße.

Geschmack

Im Mund ist er sehr angenehm und leicht süß. Auch hier dominieren anfangs eindeutig die Sherry- und Weinnoten. Die Beeren kann ich sofort wieder finden. Der Rauch ist im Vergleich zur Nase etwas mehr im Vordergrund, aber trotzdem sehr schön eingebunden. Nach kurzer Zeit kommt dann auch der „Gewürzschrank“ der Eiche stärker durch. Ich finde das Leder wieder, sowie einen Hauch von Zimt.

Abgang

Im Abgang bleiben die Gewürze zusammen mit einer leichten Bitterkeit der Fässer und dem dezenten, angenehmen Rauch zurück. Der Abgang ist aber überraschend kurz und eintönig.

Fazit

Bei dieser Abfüllung bekommt man eine schöne Kombination aus Sherry- und Rotweinfässern geboten, die beim Aroma auch klar den Ton angeben. Eingerahmt wird das Ganze mit leichtem Bowmore-Torfrauch als interessanter Gegenpol. Die Nase begeistert mich, der überraschend kurze Abgang trübt meine Freude aber deutlich. Auch das Mundgefühl ist leider etwas weniger ausdrucksstark, als erhofft.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Abfüller: Saarwhisky
Alter: 10 Jahre
Alkoholgehalt: 55,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon Barrel (Einzelfass)
Farbe: Hellgold
Whiskybase ID: 153443

Nase

In der Nase startet er mit starkem phenolisch-medizinischem Islayrauch, der mich sofort an Desinfektionsmittel und Krankenhaus erinnert. Dahinter verbirgt sich eine schwache Karamellnote, leicht säuerliche Zitronen, sowie etwas Getreide und Malz. Es dauert etwas, bis der Rauchschleier sich lüftet und andere Eindrücke zulässt. Erst nach dem ersten Probieren öffnet er sich richtig und typische Bourbon-Aromen von Vanille und Aprikosen strömen in die Nase. Das Aroma ist dann auch ein Stück weit süßer und floraler mit zarten Noten von Jasmin.

Geschmack

Der Antritt ist bereits beim ersten Probieren überraschend süß. Der phenolische Rauch ist deutlich zu spüren, aber interessanterweise gut (besser als in der Nase) in das Geschmacksprofil eingebunden. Karamellbonbons und reife Äpfel kommen mir in den Sinn. Das Ganze wird von einem leicht säuerlichen Unterton der Zitronen, sowie einem leicht beißenden Gefühl auf der Zungenspitze begleitet.

Abgang

Nach ein paar Sekunden im Mund geht die Süße etwas zurück, die Zitronen setzen sich mehr und mehr durch, bis sie im Abgang schließlich eine deutliche Säure auf die Zunge bringen. Der Mund zieht sich etwas zusammen. Der Abgang ist zartbitter, ohne explizite Eichenwürze und etwa mittellang.

Mit Wasser

Mit Wasser wird er sowohl in der Nase, als auch auf der Zunge etwas weicher. Die Bourbonnoten kommen etwas mehr durch und die deutliche Säure wird etwas herausgenommen. Der Rauch wirkt in der Nase etwas besser eingebunden.  

Fazit

Entsprechend seines Namens wirkt dieser Malt anfangs wie eine typische Islay-Rauchbombe. Erst nach einiger Zeit öffnet er sich etwas und lässt auch andere Aromen durch. Der Rauch wirkt besser eingebunden und der Gesamteindruck gefällt mir etwas besser. Auch ein paar Tropfen Wasser tun ihm meiner Meinung nach gut. Im Abgang ist er leider etwas monoton.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Skye
Alter: 3 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbonfässer (1st-fill)
Farbe: schwach gelb/Weißwein
Whiskybase ID: 174003

Nase

Anfangs ist er etwas zurückhaltend. Deutlicher Torfrauch steigt sofort auf, aber sehr angenehm (nicht phenolig), und nicht erschlagend. Das Aroma ist leicht süß mit tollen fruchtigen Noten. Ich finde frische, leicht säuerliche Zitrusfrüchte wie Zitronen und Limetten, aber auch Birnen und exotische Früchte. Ich muss direkt an reife Bananen, sowie Ananas denken. Der Alkohol und Rauch sind leicht kühlend in der Nase und bringen maritime Eindrücke. Abgerundet wird das Ganze mit einer leicht malzigen Note. Nach dem ersten Probieren wird er in der Nase spürbar süßer mit Karamell, Gebäck (Spekulatius und Shortbread), Pfirsichen und einem Hauch Vanille. 

Geschmack

Der Antritt ist sehr mild. Der Rauch ist im ersten Moment dominant, wird aber sehr schnell von süßen Früchten (Bananen, Birnen und Ananas) etwas zur Seite gedrängt. Auch auf der Zunge spüre ich die leicht säuerlichen Noten der Zitrusfrüchte, sowie das Malz. Das Mundgefühl ist zunächst süß-sauer mit Assoziationen von Zitronen- und Orangenbrause.

Abgang

Die Süße verblasst deutlich, das Mundgefühl wird etwas trockner. Der Abgang ist verhältnismäßig lang mit schwach herb/würziger Eiche und krautigen Noten. Der Rauch wird im Abgang wieder etwas präsenter und verbleibt mit den anderen Eindrücken bis zum Ende.

Fazit

Die erste im Handel erhältliche Abfüllung von Torabhaig ist sehr geradlinig und ehrlich. Man hat nicht versucht aus dunklen, intensiven Fässern einen möglichst komplexen 3-jährigen Malt zu „designen“, bei dem der Brennereicharakter komplett von den Fässern erschlagen wird. Das hat man in den letzten bei jungen Destillerien schon des Öfteren gesehen. Klar, diese Abfüllung hier ist nicht alt und ihm fehlt es noch etwas an Reife, aber dadurch bietet er einen tollen Einblick in die „DNA“ der Destillerie. Dafür verdienen sie mein Lob und Respekt.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon, Finish in Ex-Ruby Portwein Fässern
Farbe: Bernstein mit leichtem Rotstich
Whiskybase ID: 201367

Nase

Typischer, phenolischer Laphroaig-Rauch steigt in die Nase. Der Rauch hinterlässt ein leicht kühlendes Gefühl und erinnert mich an Teer und kalte Asche. Gleichzeitig assoziiere ich diesen Geruch auch mit einer leicht salzigen Meeresbrise. Die 48% Vol. sind spürbar, aber trotzdem gut eingebunden. Die Portweinfässer bringen für Laphroaig ungewöhnliche süße Weinnoten von dunklen Früchten, Beeren und Weingummis. Trotz des dominanten Rauchs bewegen sich diese Noten des Portweins keineswegs im Hintergrund, sondern harmonieren sehr gut mit dem Rauch. Im Hintergrund hält sich eine leichte malzige Getreidenote, die ich bei Malts von Laphroaig des Öfteren finden kann. Nach dem ersten Probieren, wenn sich die Nase etwas an den Rauch gewöhnt hat, kommt auch das Fass mit leicht würzigen, krautigen Noten und Lakritz durch.

Geschmack

Der Antritt im Mund ist sehr intensiv. Der Rauch dominiert hier anfangs deutlich und drängt die Süße etwas in den Hintergrund. Mit der Zeit wird sie dann etwas präsenter und die fruchtig-süßen Portweinnoten kommen stärker durch.

Abgang

Das Mundgefühl wird ein bisschen trockener, die Eiche kommt schließlich durch und ein leicht rauchiger Geschmack mit Lakritz und Kräuterbonbons bleibt in Mund und Rachen zurück. Der Abgang sehr lang und angenehm.

Fazit

Trotz der für Laphroaig untypischen Weinaromen und Süße dieser Abfüllung, handelt es sich hier doch zweifelsohne um einen typischen Laphroaig. Die 48% Vol. Alkohol sind wie auch bei den anderen Malts von Laphroaig sehr gut eingebunden. Die Süße des Portweins ergänzt das rauchig-maritime Aromaprofil meiner Meinung nach sehr gut. Dieser Malt ist für Liebhaber phenolisch-rauchiger Islay Malts uneingeschränkt empfehlenswert und eine tolle Ergänzung der Range von Laphroaig.

Wertung: 8,8 / 10