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Schottland

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Unabhängiger Abfüller: The Whisky Warehouse No. 8
Alter: 16 Jahre
Alkoholgehalt: 57% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon
Farbe: Dunkles Gold
Whiskybase ID: 38153

Nase

Der Antritt in der Nase ist stark und dominiert von Früchten. Diese Früchte sind anfangs schwer zu definieren, da sie sich unter einer leichten, aber nicht zu starken alkoholischen Note verstecken. Nach und nach lassen sich reife Äpfel und Birnen identifizieren. Dagegen steht ein deutliches herbes Aroma, das an stark gehopftes Bier erinnert. Mit der Zeit wird das Aroma süßer mit Mandeln, Marzipan und Karamell.

Geschmack

Auf der Zunge hat er durch seinen hohen Alkoholgehalt ebenfalls einen kräftigen Antritt, der aber deutlich süßer als in der Nase ist. Man findet auch hier reife, rote Äpfel und zu der auch hier deutlichen herben Hopfennote gesellen sich zusätzlich etwas Kaffee und Cappuccino.

Abgang

Auch in seinem langen Abgang zeigt er sich deutlich süß mit einer leichten Bitterkeit der Eiche.

Mit Wasser

Er wird deutlich süßer mit einer Assoziation von Zuckerwatte und er öffnet seine komplexe Fruchtigkeit im Aroma, wodurch die Palette um exotische Früchte und süße Beeren erweitert wird. Auch im Mund wirkt er nun deutlich süßer mit einem fast sirupartigen, wässernden Mundgefühl. Auch hier sind die exotischen Früchte wieder zu finden.

Fazit

The Whisky Warehouse No. 8 hat hier ein sehr interessantes Fass abgefüllt. Mit 16 Jahren ist dieser Malt bereits gut gereift und bringt dadurch auch eine komplexe Fülle von Aromen mit. Vor allem der Fruchtcocktail, den man in der Nase wahrnehmen kann, ist überwältigend. Diese Früchte kommen vor allem nach Zugabe von ein paar Tropfen Wasser zur Geltung. Dieser Malt ist ein gutes Beispiel für das Potenzial eines guten Bourbonfasses. Einzig das bittere Hopfenaroma ist gewöhnungsbedürftig aber trotzdem interessant.

Wertung: 8,1 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Unabhängiger Abfüller: Signatory Vintage
Alter: 17 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Refill Sherry-Butt
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 70295

Nase

In der heutigen Zeit mit vielen Malts ohne Altersangabe ist diese Abfüllung mit 17 Jahren eine sehr reife Abfüllung, was man in der Nase auch sofort spürt. Auffallend ist dabei zuerst das typische erdige und moosige Aroma, das Abfüllungen von Glenrothes immer zu eigen ist. Da es sich bei dem verwendeten Fass um ein Refill-Fass handelt, dominiert der Sherry hier nicht, sondern verbindet sich gut mit dem Brennereicharakter. Die Aromen des Sherrys sind sehr fruchtig mit getrockneten Früchten und Beeren. Eine Süße ist kaum zu finden, weshalb es sich hier höchstwahrscheinlich um ein Oloroso-Fass handelt. Wenn man dem Whisky etwas Zeit lässt, wird er zunehmend würziger und es kommen Eichennoten und Muskat durch, sowie etwas Leder.

Nach dem ersten Probieren geht die Würze in der Nase etwas zurück und die Aromen werden wieder etwas fruchtiger und frischer mit Obstkuchen, reifen Äpfeln und Zitrusfrüchten wie etwa Orangen. Die würzigen Noten werden etwas nussiger und erinnern etwas an Marzipan.

Geschmack

Beim Probieren breitet sich der Whisky direkt wärmend im Mund aus. Der Sherry ist erst dominant, die Würze vom Fass hält allerdings dagegen. Interessanterweise ist das Mundgefühl anfangs auch von einer Süße geprägt, die in der Nase kaum zu finden ist. Die Früchte erinnern wieder an Obstkuchen und Äpfel, sowie Rosinen.

Abgang

Zum langen Abgang hin verblassen sie etwas und werden von Bitterschokolade und würzigen Eichennoten verdrängt.

Fazit

Die Abfüllungen von Signatory sind immer wieder interessant, auch wenn man bereits viele Whiskys der entsprechenden Brennereien kennt. Dadurch, dass für diese Abfüllung ein Refill-Fass verwendet wurde, wird der Sherry auch nach 17 Jahren nicht zu dominant und lässt noch den typischen Brennereicharakter von Glenrothes durch und verbindet sich toll mit diesem. Um diesen Whisky zu mögen muss man allerdings zwei Sachen mögen: Zum einen den unverkennbaren „modrigen“ Brennereicharakter von Glenrothes und zum andern den starken Einfluss der Eiche mit einem bitter-würzigen Abgang.

Wertung: 8,5 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Skye
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 45,8% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Sherry
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 40072

Nase

Der Talisker Storm bringt ein frisches Gefühl in die Nase. Der leichte Talisker-Rauch kommt direkt hinterher, aber so verhalten, dass sich sofort auch andere Aromen bemerkbar machen. Diese sind vor allem Zitrusfrüchte wie Orangen und Mandarinen. Dahinter liegt ein Hauch Sherry, der eine leichte Süße und auch Assoziationen von reifen Früchten mitbringt. Dazu kommen Karamellbonbons.

Geschmack

Er breitet sich wärmend im Mund aus und man kann sofort das für Talisker typische scharfe Prickeln auf der Zungenspitze wahrnehmen. Dann findet man die Aromen aus der Nase auch direkt wieder. Zum einen die Zitrusfrüchte und zum andern auch der Sherry, wobei sich die Süße hier im Hintergrund bleibt. Der Rauch ist nicht aufdringlich und sehr gut in den Gesamteindruck eingebunden.

Abgang

Der Abgang ist maximal mittellang und die Früchte halten sich bis zum Ende. Ein Holzeinfluss des Fasses ist höchstens zu erahnen.

Fazit

Der Talsiker Storm ist ein leicht zu trinkender und sehr gefälliger Malt. Der Rauch ist nicht dominant und vermischt sich super mit den anderen Aromen, was ich an Whiskys dieser Destillerie so mag. Allerdings bleibt er im Gesamtbild etwas blass und zeigt hier deutlich, dass es ihm im Vergleich zu anderen Malts von Talisker noch etwas an Reife fehlt. Dies ist aber möglicherweise auch so beabsichtigt, denn dadurch eignet er sich hervorragend für Einsteiger und vor allem solche, die sich von starkem Rauch abgeschreckt oder überfordert fühlen. Deshalb würde ich ihn vor allem Personen empfehlen, die sich langsam an rauchige Malts rantrauen wollen.

Wertung: 7,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Orkney
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 43% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon
Farbe: Tiefgold
Whiskybase ID: 70740

Die Brennerei Scapa liegt auf der Insel Mainland der schottischen Orkney-Inseln. Damit ist sie hinter Highland Park die zweitnördlichste Brennerei Schottlands und hat mittlerweile einen jährlichen Ausstoß von etwa 1.000.000 Liter. Die Destillerie wurde nach ihrer Schließung 2004 Ende desselben Jahres wiedereröffnet, aber die meisten alten Lagerbestände sind mittlerweile aufgebraucht. Deshalb gibt es nur noch wenige ältere Abfüllungen von vor der Schließung. Der Skiren ist eine der neuen Abfüllungen, trägt kein Alter und stellt zurzeit eine von wenigen Standardabfüllungen der Destillerie dar.

Nase

Das Aroma erweckt anfangs einen leichten und frischen Eindruck einer Meeresbrise, dann tritt Malz und Zitrusfrucht in den Vordergrund. Interessanterweise wird das Aroma anschließend zunehmend süßer, sodass man die Zitrusnoten mit reifen Orangen und Mandarinen in Verbindung bringt. Ebenfalls findet man im Aroma Äpfel, wobei durch die zunehmende Süße eine Assoziation von reifen, roten Äpfeln in frisch gebackenem Apfelkuchen entsteht. Nach dem ersten Probieren wird eine fast sirupartige Süße dominant und erinnert an Zuckersirup und Honig. Lässt man dem Whisky genug Zeit und die Nase gewöhnt sich an die dominanten Aromen, findet man auch würzigere Heidekrautnoten.

Geschmack

Es breitet sich zunächst ein cremiges Gefühl im Mund aus, wobei auch hier das Malz und der Apfelkuchen zu finden sind. Wie auch in der Nase wird beim zweiten Probieren das Mundgefühl deutlich von der sirupartigen Süße geprägt. Der Abgang ist sehr weich und mittellang.

Abgang

Die Süße verblasst im Abgang langsam und das Mundgefühl wird etwas trockener aber nicht gänzlich trocken.

Fazit

Wie bereits in der Einleitung beschrieben, kann Scapa zurzeit auf wenige ältere Fässer zurückgreifen. Der Skiren trägt kein Alter, sodass auch bei diesem Malt von einer sehr jungen Abfüllung auszugehen ist. Durch die Reifung in First Fill Fässern kann er seine vermeintliche Jugend aber gut hinter einer intensiven Fassreifung verstecken und wirkt schon etwas reifer als einige andere Malts ohne Altersangabe. Fans von Bourbon-Fass gereiften Whiskys bekommen hier definitiv Lust auf mehr. Alles in allem würde ich sagen, dass Scapa auf dem richtigen Weg ist. Wenn sie in ein paar Jahren in der Lage sein werden ältere Fässer in größerer Stückzahl abzufüllen, wird es auf jeden Fall interessant werden.

Wertung: 7,8 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 40% Vol.
Fasstyp: Frische amerikanische Eiche, Ex-Bourbon
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 54930

Nase

Der erste Eindruck in der Nase ist nicht so stark, wie ich es erwartet habe. Für einen Malt von Laphroaig ist er ein Stück weit zurückhaltend. Das mag dem im Vergleich zu anderen Laphroaig-Abfüllungen auf 40% Vol. reduzierten Alkoholgehalt zurückzuführen sein. Trotzdem ist der medizinische Laphroaig-Rauch deutlich zu spüren und bei diesem Malt klar im Vordergrund. Ein leicht kühlendes Gefühl in der Nase weckt die Assoziation eines ausgebrannten, erloschenen Feuers und frischer Seeluft. Dahinter findet man zunächst eine leichte frische Zitrusfruchtnote (etwa Mandarinen), die nach einiger Zeit stärker hinter dem Rauch hervorkommt. Ebenfalls findet man jetzt auch eine leichte Süße mit der Assoziation von Honig.

Geschmack

Auf der Zunge ist der Antritt auch eher verhalten. Zuerst breitet sich, ähnlich wie beim Nosing, ein frisches rauchiges Aroma im Mund aus. Dieses erinnert an dieser Stelle etwas an Teer.  Auch findet man eine leichte Süße und Fruchtigkeit wie in der Nase, die aber vom starken Rauch anfangs beide überlagert werden. Nach mehrmaligem Probieren werden diese Eindrücke etwas intensiver und der Rauch geht etwas zurück. Zudem kommt jetzt noch eine subtile Karamellnote durch.

Abgang

Der Abgang ist vergleichsweise kurz. Auch hier dominiert der Rauch und die anderen Aromen verblassen dahinter ebenfalls relativ schnell. Interessanterweise Verbinde ich den Rauch im Abgang eher mit einer Räucherkammer oder einem Lagerfeuer, was im Gegensatz zu dem für Laphroaig typischen medizinischen Antritt in der Nase steht.

Fazit

Laphroaig behauptet von sich selbst, dass sie den „most richly flavoured of all scotch whiskies“ produzieren. Das mag auch normalerweise so sein, aber bei dieser Abfüllung schalten sie offensichtlich einen Gang zurück. Das für Laphroaig typische medizinisch-rauchige Aroma ist zwar vorhanden, aber dem Select fehlt es zu sehr an Kraft und Komplexität um dem Motto gerecht zu werden.

Das mag zum einen an dem im Vergleich zu anderen Abfüllungen geringeren Alkoholgehalt von 40% liegen. Zum andern fehlt es dem Malt im Vergleich zum 10-Jährigen oder dem Quarter Cask noch etwas an Reife. Gut geeignet ist der Select meiner Meinung nach als „Einstiegsdroge“ für Laphroaig- oder allgemein rauchige Islay-Whiskys. Man bekommt zwar viel Rauch, wird aber nicht von der Aromenfülle überfordert. Wer aber mit stark rauchigen Whiskys bzw. Laphroaig selbst schon vertraut ist, sollte lieber zum 10-Jährigen, dem Quarter Cask oder dem Triple Wood greifen.

Wertung: 7,5 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 8 Jahre
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: Refill europäische Eiche, Amerikanische Eiche
Farbe: Hellgelb/Weißwein
Whiskybase ID: 78627

Nase

Der starke Rauch von Lagavulin ist sofort in der Nase präsent. Dazu kommt eine leichte alkoholische Frische, die dem erhöhten Alkoholgehalt von 48% geschuldet ist. Hinter dem dominanten Rauch verstecken sich fruchtig-süße Noten, die einige Zeit brauchen, um den Rauch etwas zu verdrängen. Diese Fruchtigkeit erinnert an Zitrusfrüchte. Zum einen an frische Zitronen, zum andern zusammen mit der leichten Süße an reife Mandarinen, und Orangen. Dazu kommt ein maritimer Charakter mit einer Assoziation einer salzigen Meeresbrise und Räucherfisch. Nach einiger Zeit kommt zusätzlich noch eine leichte Getreidenote wie von getrocknetem Malz durch.

Geschmack

Auch im Mund ist der Rauch anfangs sehr dominant. Danach breitet sich eine leichte Süße aus. Beim zweiten Probieren geht der Rauch etwas zurück und die Süße kommt etwas stärker durch. Auch die Zitrusfrüchte treten wieder hervor. Zusammen mit einem Prickeln auf der Zunge erinnert mich das an Orangenbrause.

Abgang

Der Rauch hält sich sehr lang, während die anderen Aromen und die Süße dahinter vergleichsweise schnell verblassen.

Fazit

Wahrscheinlich jeder, der rauchige Whiskys mag, hat schon einmal den 16-jährigen Lagavulin probiert oder zumindest davon gehört. Diese Abfüllung hier ist nun das komplette Gegenteil zum 16-Jährigen. Er ist nur halb so alt, ihm fehlt dadurch die Komplexität und natürlich der starke Sherryeinfluss, die den 16-Jährigen so interessant machen. Natürlich drängt sich dann die Frage auf, was Diageo mit dieser Abfüllung bezwecken wollte.

In der Core range von Lagavulin gibt es traditionell wenige Abfüllungen die meist einen starken Sherryeinfluss haben. Man kann also davon ausgehen, dass dieser 8-Jährige ein Blick hinter die Kulissen (also das Fass) sein soll und den Destilleriecharakter von Lagavulin in den Vordergrund stellen soll. Das ist ihnen definitiv gelungen, denn der Rauch und die Fruchtigkeit des Spirit dominieren hier. Abgesehen davon gibt es bei diesem Malt aber leider wenig zu entdecken. Interessant zum Probieren ist er definitiv. Die Frage, ob er zum regelmäßigen Genießen dem, meiner Meinung nach, viel interessanteren 16-Jährigen vorzuziehen ist, muss jeder für sich selbst beantworten.

Wertung: 8,0 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Alter (drei Jahre)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: 90% First Fill Ex-Bourbon, 10% portugiesische Ex-STR Weinfässer
Farbe: Strohgelb
Whiskybase ID: 124875

Bei der Dream to Dram Abfüllung aus dem Jahre 2018 handelt es sich um den ersten Single Malt der Kingsbarn’s Distillery, die 2014 von der Wemyss-Familie gegründet wurde.

Nase

In der Nase spürt man den starken Einfluss des Bourbon sofort. Man findet süße Karamellnoten, sowie Vanillepudding und Sirup. Hinzu kommt eine ebenfalls deutliche fruchtige Komponente mit tropischen Früchten wie reifen Bananen und Ananas, sowie Pflaumen und ein Hauch von Zitrusfrüchten. Nach dem ersten Probieren schiebt sich die Vanille etwas in den Vordergrund. Neben der Süße breiten sich jetzt aber auch schwer zu definierende Aromen von Gewürzen und Kräutern aus, die mich etwas an den typischen Geruch eines Gewürzschranks erinnern.

Geschmack

Im Mund zeigt der Dream to Dram auch sofort seine süße Seite. Daneben dominieren auch hier die typischen Bourbon-Aromen. Auch die Früchte aus der Nase finden sich wieder, stehen aber etwas hinter der dominanten Vanille und dem Karamell zurück. Zudem breitet sich ein leicht scharfes Gefühl auf der Zungenspitze aus, das ich aber nicht unbedingt dem Alkohol, sondern dem jungen Alter zuschreiben würde. Zum Abgang hin geht die Süße etwas zurück. Wie auch in der Nase wird das Mundgefühl etwas würziger.

Abgang

Für einen so jungen Malt ist der Abgang verhältnismäßig lang. Die Vanille und der Karamell halten sich am längsten.

Fazit

Natürlich will man mit der lange erwarteten ersten Abfüllung, trotz der geringen Lagerzeit von etwas mehr als drei Jahren, möglichst das volle Potenzial ausschöpfen. Dazu bedienten sich die Verantwortlichen rund um Manager Peter Holroyd fast ausschließlich erstbefüllten Ex-Bourbonfässern. Einige ehemalige portugiesische Weinfässer, die mit dem STR-Verfahren aufbereitet wurden, sollen dem Whisky eine zusätzliche Komplexität verleihen.

Ich finde, dass dieser Plan sehr gut aufgegangen ist. Dadurch, dass es sich bei den Bourbonfässern um erstbefüllte Fässer handelt, bekommt der Whisky in kurzer Zeit eine sehr gute Reife. Auch wenn die typischen Bourbon-Aromen anfangs klar hervorstechen, bleibt nach drei Jahren auch noch genug Platz für den, sehr fruchtigen Brennereicharakter. Somit erfüllt diese Abfüllung also absolut den Zweck einer ersten Abfüllung. Die Komplexität ist durch die nur kurze Reifung natürlich noch ausbaufähig, aber man kann hier durchaus erkennen, welches Potenzial dahintersteckt. Und das macht auf jeden Fall Lust auf mehr.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Orkney
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 40% Vol.
Fasstyp: First und Second Fill Sherry
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 96755

Nase

Die leichte Rauchigkeit, die für Highland Park Malts typisch ist, habe ich sofort in der Nase. Sie tritt aber schnell in den Hintergrund und es folgen Anklänge von Sherry und eine Honigsüße. Der Sherry bringt eine Assoziation von frischen, reifen Früchten mit. Nach einiger Zeit setzen sich mehr und mehr würzige Noten (Ingwer) und frische Kräuter (Heidekraut) durch. Nach dem ersten Probieren tritt die Süße weiter in den Hintergrund und würzige Noten vom Fass kommen stärker durch. Zu diesen würzig-herben Noten kommt eine subtile Malzigkeit, was in der Kombination entfernt an Bier erinnert. Die frischen Früchte weichen Trockenfrüchten wie etwa Rosinen.

Geschmack

Beim Probieren treten zunächst nochmal die Süße und der Sherry in den Vordergrund. Auch die leichte Rauchigkeit ist anfangs wieder präsent. Ähnlich wie in der Nase werden diese Noten langsam durch die Würze der Eiche und die malzigen Noten abgelöst.

Abgang

Diese Noten bleiben auch beim langen Abgang dominant, wobei die Würzigkeit der Eiche dabei leicht in eine Bitterkeit mit einer Assoziation von geröstetem Kaffee übergeht.

Fazit

Highland Park hat es geschafft, mit seiner 12-jährigen Standardabfüllung einen für sein Alter gut gereiften Malt zu kreieren. Bemerkenswert ist dabei, dass ausschließlich Sherryfässer verwendet werden. Die leicht herben und bitteren Noten lassen dabei auf die (zumindest teilweise) Verwendung von europäischen Eichenfässern schließen. Die leichte Rauchigkeit, die für Malts von Highland Park so typisch ist, bietet einen interessanten Gegensatz zur Süße des Sherrys und rundet die Eindrücke dieser Abfüllung optimal ab. Zudem ist er als Standardabfüllung sehr preiswert, was ihn fast schon zu einem „Must-have“ in dieser Altersklasse macht.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 18 Jahre
Alkoholgehalt: 43% Vol.
Fasstyp: Sherry
Farbe: Dunkler Bernstein
Whiskybase ID: 39581

Nase

Schon der erste Antritt in der Nase lässt erahnen, dass man hier einen reiferen Malt im Glas hat. Der erste Eindruck ist direkt intensiv aber trotzdem weich und gesetzt. Der Sherry ist sofort präsent und dann breitet sich eine Honigsüße und Fruchtigkeit in der Nase aus. Diese Kombination weckt die Assoziation von reifen Früchten, wie süße Äpfel, Birnen und Mirabellen. Dahinter lässt sich ein Hauch Vanille erahnen. Nach ein paar Minuten macht die fruchtige Süße etwas Platz für würzige Noten des Fasses, ohne jedoch von diesen verdrängt zu werden. Diese Noten sind keinesfalls holzig, sondern erinnern eher an Leder, Cappuccino und verschiedene Gewürze.

Geschmack

Im Mund breitet er sich genauso weich wie in der Nase aus, mit einem öligen und wärmenden Gefühl. Trotz des weichen Antritts bringt er einen intensiven Geschmack mit. Auch hier dominiert die Süße und die reifen Äpfel und Birnen. Man möchte ihn lange im Mund behalten.

Abgang

Der Abgang ist lang und ebenso weich und ölig wie das anfängliche Mundgefühl. Anfangs dominiert die Süße noch, wird aber nach kurzer Zeit von würzigen Noten der Eiche abgelöst.

Fazit

Dieser Malt macht es einem schwer, ihn nicht zu mögen. Er bietet alles, was man von einem Sherry-gereiften Whisky dieses Alters erwartet. Auf der einen Seite gibt es natürlich den Sherry, der viel Süße und Frucht mitbringt, auf der anderen Seite macht sich nach einer so langen Reifezeit auch das Holz des Fasses bemerkbar ohne jedoch holzige oder stark bittere Noten an den Whisky abzugeben. Die 43% Vol. Alkohol lassen diesen Whisky sehr weich rüber kommen ohne alkoholische Noten oder ein Brennen beim Abgang. Das macht ihn gefährlich süffig! Glenfarclas hat  mit ihrem 18-Jährigen einmal mehr bewiesen, dass sie ihr Handwerk verstehen.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Alter (etwa drei Jahre)
Alkoholgehalt: 46,5% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon, Ex-Oloroso Sherry, Ex-PX Octaves
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 122822

Eden Mill ist eine junge Destillerie im Kingdom of Fife und wird daher der Whiskyregion “Lowlands” zugeordnet. Diese Abfüllung die in Deutschland Anfang 2019 auf den Markt kam ist die erste im freien Handel verfügbare Abfüllung der Destillerie.

Nase

Der Antritt in der Nase ist für so einen jungen Whisky überraschend stark. Dabei überrascht er aber nicht mit etwa einer ungestümen und alkoholischen Art, sondern mit einer bemerkenswerten Komplexität. Sofort hat man süßen PX-Sherry in der Nase, der aber sehr schnell von einer holzigen Note und Würze zur Seite gedrängt wird. So etwas habe ich (vor allem bei jüngeren Abfüllungen) selten erlebt. Die Würze erinnert mit sofort an Kaffee oder Cappuccino. Nach dem ersten Probieren drängen sich die Früchte mehr in den Vordergrund. Sie erinnert mich an reife Äpfel und Beeren und ein wenig an Zitrusfrüchte. Die Süße lässt mich mit der Würze an einen kräftigen Honig denken. Je länger man seine Nase ins Glas hält, desto mehr erinnert die holzige Note an Harz, Kiefernnadeln und Menthol.

Geschmack

Der Antritt auf der Zunge ist nicht minder stark. Hier versteckt sich die beim Nosing deutliche Holz- und Gewürznote aber klar hinter der Süße und den Früchten. Diese kommen mir auf der Zunge im Vergleich zur Nase etwas exotischer vor. Erst nach dem Schlucken kommt die Würze der Eiche wieder.

Abgang

Im Abgang klingt die Süße überraschend schnell ab und etwas Eiche, dunkle Schokolade und gerösteter Kaffee bleiben zurück. Den Abgang würde ich als mittellang beschreiben.

Fazit

Der Farbe und dem Geschmack nach zu urteilen hat man hier versucht das Maximum aus einem dreijährigen Single Malt rauszuholen. Das ist ihnen definitiv gelungen. Ausschlaggebend dafür dürften vor allem die im Verhältnis zu den anderen Fässern extrem kleinen Octaves sein. In ihnen reift der Whisky aufgrund der vergrößerten relativen Oberfläche des Fassinnenseite um ein Vielfaches schneller als in herkömmlichen Fässern. Diese beschleunigte Reifung gibt dem Malt somit würzige (Holz-)Noten, wie man sie sonst nur von älteren Whiskys kennt. Diese geben diesem Malt einige Ecken und Kanten, die man an dieser Stelle auch mögen muss. Ich würde mir allerdings bei der ersten Abfüllung einer Destillerie wünschen, dass Fass und Brennereicharakter besser miteinander harmonieren.

Wertung: 7,7 / 10