Tasting Notes

Eden Mill St. Andrew’s Limited Release 2018

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Alter (etwa drei Jahre)
Alkoholgehalt: 46,5% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon, Ex-Oloroso Sherry, Ex-PX Octaves
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 122822

Eden Mill ist eine junge Destillerie im Kingdom of Fife und wird daher der Whiskyregion “Lowlands” zugeordnet. Diese Abfüllung die in Deutschland Anfang 2019 auf den Markt kam ist die erste im freien Handel verfügbare Abfüllung der Destillerie.

Nase

Der Antritt in der Nase ist für so einen jungen Whisky überraschend stark. Dabei überrascht er aber nicht mit etwa einer ungestümen und alkoholischen Art, sondern mit einer bemerkenswerten Komplexität. Sofort hat man süßen PX-Sherry in der Nase, der aber sehr schnell von einer holzigen Note und Würze zur Seite gedrängt wird. So etwas habe ich (vor allem bei jüngeren Abfüllungen) selten erlebt. Die Würze erinnert mit sofort an Kaffee oder Cappuccino. Nach dem ersten Probieren drängen sich die Früchte mehr in den Vordergrund. Sie erinnert mich an reife Äpfel und Beeren und ein wenig an Zitrusfrüchte. Die Süße lässt mich mit der Würze an einen kräftigen Honig denken. Je länger man seine Nase ins Glas hält, desto mehr erinnert die holzige Note an Harz, Kiefernnadeln und Menthol.

Geschmack

Der Antritt auf der Zunge ist nicht minder stark. Hier versteckt sich die beim Nosing deutliche Holz- und Gewürznote aber klar hinter der Süße und den Früchten. Diese kommen mir auf der Zunge im Vergleich zur Nase etwas exotischer vor. Erst nach dem Schlucken kommt die Würze der Eiche wieder.

Abgang

Im Abgang klingt die Süße überraschend schnell ab und etwas Eiche, dunkle Schokolade und gerösteter Kaffee bleiben zurück. Den Abgang würde ich als mittellang beschreiben.

Fazit

Der Farbe und dem Geschmack nach zu urteilen hat man hier versucht das Maximum aus einem dreijährigen Single Malt rauszuholen. Das ist ihnen definitiv gelungen. Ausschlaggebend dafür dürften vor allem die im Verhältnis zu den anderen Fässern extrem kleinen Octaves sein. In ihnen reift der Whisky aufgrund der vergrößerten relativen Oberfläche des Fassinnenseite um ein Vielfaches schneller als in herkömmlichen Fässern. Diese beschleunigte Reifung gibt dem Malt somit würzige (Holz-)Noten, wie man sie sonst nur von älteren Whiskys kennt. Diese geben diesem Malt einige Ecken und Kanten, die man an dieser Stelle auch mögen muss. Ich würde mir allerdings bei der ersten Abfüllung einer Destillerie wünschen, dass Fass und Brennereicharakter besser miteinander harmonieren.

Wertung: 7,7 / 10

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