Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 49,2% Vol.
Fasstyp: 75% Ex-Bourbon, 20% Ex-Sauternes und 5% Ex-Sherry
Farbe: Weißwein
Whiskybase ID: 198995
Nase
Medizinischer Torfrauch mit Teer und „Krankenhausnoten“ erschlägt alle anderen Aromen in der Nase zunächst völlig. Dahinter kommt nach kurzer Zeit eine leichte Süße zum Vorschein. Dann wird das Aroma überraschend sauer mit Zitronen und Limetten. Hinzu kommen Malz, Nüsse (Mandeln und Pistazien), sowie Vanille. Nach dem ersten Probieren wird es etwas leichter und süßer, der Rauch ist besser eingebunden und auch süße Zitrusfrüchte, Zitronencreme und Äpfel kann ich finden. Die Vanille wird etwas intensiver und Karamell, sowie ein Hauch Zuckerwatte kommen durch. Im Hintergrund finde ich eine ganz schwache Eichennote.
Geschmack
Der Antritt ist kräftig, sowie leicht prickelnd und scharf (schwarzer Pfeffer oder Chili?). Der gesamte Mund wird sofort ausgefüllt. Der Rauch ist wieder deutlich präsent und direkt am Anfang bereits gut eingebunden. Die sauren Zitronen kommen ebenfalls sofort durch. Mit der Zeit wird das Mundgefühl etwas süßer und auch die Mandeln kann ich wieder finden. Beim zweiten Probieren kommt es mir viel süßer vor und die Säure entwickelt sich erst mit der Zeit – genau umgekehrt wie beim ersten Mal. Nach einigen Sekunden im Mund setzt eine deutliche bittere Note, allerdings ohne explizite Eichennoten, ein.
Abgang
Ich finde jetzt fast keine Süße mehr. Das Gefühl wird deutlich trockener mit einer leicht sauren Adstringenz. Der Rauch dominiert zusammen etwas Marzipan. Den Abgang würde ich als mittellang beschreiben, obwohl der Rauch noch viel länger als die anderen Noten zurückbleibt. Auch die Säure und die undefinierbare Bitterkeit bleiben relativ lange im Hals.
Fazit
Wie auch die erste Genesis-Abfüllung von Kilchoman trägt diese kein Alter, wobei ich aufgrund des geringen Fasseinflusses von einem sehr jungen Alter ausgehe. Die drei Hauptkomponenten des Geruchs- und Geschmacksprofils sind Rauch, Säure und Bitterkeit. Vor allem die Bitterkeit passt für mich aufgrund des allgemein geringen Fasseinflusses nicht so ganz ins Bild. Insgesamt fehlt es mir etwas an Komplexität und Balance, um den Malt wirklich zu mögen.