Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Campbeltown
Destillerie: Glengyle
Alter: 8 Jahre
Alkoholgehalt: 56,2% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbonfässer
Farbe: Hellgold
Whiskybase ID: 94272
Nase
Der Erste Eindruck ist süß und leicht rauchig. Das allgemeine Aroma ist sehr leicht und frisch, der Rauch sehr angenehm. Der Alkohol kitzelt etwas in der Nase. Nach ein paar Minuten geht der Rauch etwas zurück und es kommt ein Schwall süßer und säuerlicher Zitrusfrüchte. Das Aroma wird etwas intensiver und die Süße geht zurück. Dann spüre ich den Rauch wieder stärker, dahinter verbergen sich Aprikosenmarmelade und Vanille. Auf lange Sicht wird das Gefühl in der Nase etwas trockener. Die sauren Zitrusfrüchte überwiegen und ein leicht würziges Aroma der Eiche hält sich dezent im Hintergrund.
Geschmack
Der Antritt auf der Zunge ist sehr intensiv, und deutlich süß. Ich finde fast keinen Rauch und der Alkohol prickelt leicht auf der Zunge. Dann kommt eine überwältigende Melange aus süßen Zitrusfrüchten, reifen Äpfeln und Pfirsichen. Dazu gesellen Honig und Vanille. Dann wird der Geschmack leicht bitter aber immer noch fruchtig (Grapefruits?), der Rauch kommt jetzt stärker hervor.
Abgang
Die Bitterkeit noch einmal ein ganzes Stück weit zu. Wirkliche Eichennoten kann ich aber nicht finden – hier sind pure Tannine am Werk. Die Zitrusfrüchte und der Rauch halten sich im Abgang ebenfalls lang und verdrängen schließlich sogar die Tannine. Gegen Ende kommt noch etwas angenehme Vanille hinzu.
Mit Wasser
Die Nase verändert sich nur wenig, das Mundgefühl wird etwas weicher. Der Alkohol ist auf der Zunge etwas besser eingebunden, die Bitterkeit der Tannine wird ebenfalls etwas abgebremst. Leider geht mit Wasser die „Fruchtexplosion“ am Gaumen etwas verloren, die mir beim ersten Probieren so gut gefallen hat. Ein zweischneidiges Schwert.
Fazit
Für das noch etwas junge Alter liefert Glengyle hier einen sehr guten Malt. Die Nase ist sehr interessant mit ständig wechselnden Eindrücken. Auf der Zunge zeigt er einen tollen Antritt mit einer wahren „Fruchtexplosion“. Die deutliche Bitterkeit, die nach ein paar Sekunden im Mund auftaucht und sich vor allem im Abgang sehr dominant ausbreitet, ist für meinen Geschmack aber etwas „too much“.