Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: 10 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: 90% First Fill Ex-Bourbon, 10% portugiesische Ex-STR Weinfässer
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 282220
Kingsbarns muss genügend Fässer aus der Anfangszeit der Destillerie zurückgelegt haben, wenn man bedenkt, dass die ersten Fässer erst Anfang 2015 abgefüllt wurden. Da es sich aber keine Destillerie leisten kann, die ältesten Fässer schon zu früh aufzubrauchen, handelt es sich bei diesem Malt folglich um eine limitierte Edition, nicht um eine Standardabfüllung. Dem bekannten Rezept der vorherigen Abfüllungen bleibt man dabei treu, denn für diese Abfüllung wurden zu 90% Ex-Bourbon-Fässer und zu 10% STR-Fässer verwendet. Somit ist auch ein direkter Vergleich mit den Flaggschiff-Abfüllungen Dream to Dram und Doocot möglich.
Nase
Typisch Kingsbarns, typisch Bourbon. Der erste Eindruck in der Nase wird ganz klar von Vanille und Gebäck (Shortbread/Butterkekse) dominiert. Aber nur kurz, denn dann überflutet ein ganzer Obstkorb voller süßer, gelber Früchte die Nase. Ich finde ebenso die typischen Steinfrüchte (Aprikosen, Nektarinen und Pfirsiche), wie einen leicht tropischen Touch (Banane, Honigmelone). Zitrusfrüchte sind im Hintergrund zu erahnen, der Alkohol ist sehr gut eingebunden. Die Süße nimmt meines Empfindens nach mit der Zeit sogar noch zu und nach dem ersten Probieren erinnert mich der Geruch etwas an Sirup.
Geschmack
Samtig weich und süß legt er sich auf die Zunge, dann nimmt die Intensität jedoch schnell zu. Die Früchte kommen hervor und zwar das gesamte Spektrum der gelben Früchte. Erst nach ein paar Sekunden habe ich das Shortbread auf der Zunge (irgendwie umgekehrt zur Nase). Dann breitet sich auch eine würzig-bittere Note der STR-Fässer aus. Eine schöne Ergänzung. Zum Abgang kommen dann noch nussige Noten und Marzipan hinzu.
Abgang
Im Abgang kommt zunächst deutlicher Honig hervor, bevor die Früchte den Rachen ausfüllen. Wenn sich alle Eindrücke etwas legen, wird das Mundgefühl etwas trockener und Gebäck gepaart mit feiner Eiche sticht hervor. Den Abgang würde ich als mittellang bezeichnen, ein Hauch der Früchte verbleibt am längsten.
Fazit
Nicht überraschend, aber sehr lecker. Indem man sich bei dieser Abfüllung zur typischen Fasszusammensetzung bekennt, möchte man zeigen, wie weit der Malt nach 10 Jahren gereift ist. Und diese längere Reife kann man, verglichen mit älteren Abfüllungen, definitiv wahrnehmen. Und das ohne die Kingsbarns-DNA ändern zu müssen. Eine Entwicklung in die richtige Richtung. Gut gemacht und weiter so!