Tasting Notes

Kingsbarns Dream To Dram 2018

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Alter (drei Jahre)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: 90% First Fill Ex-Bourbon, 10% portugiesische Ex-STR Weinfässer
Farbe: Strohgelb
Whiskybase ID: 124875

Bei der Dream to Dram Abfüllung aus dem Jahre 2018 handelt es sich um den ersten Single Malt der Kingsbarn’s Distillery, die 2014 von der Wemyss-Familie gegründet wurde.

Nase

In der Nase spürt man den starken Einfluss des Bourbon sofort. Man findet süße Karamellnoten, sowie Vanillepudding und Sirup. Hinzu kommt eine ebenfalls deutliche fruchtige Komponente mit tropischen Früchten wie reifen Bananen und Ananas, sowie Pflaumen und ein Hauch von Zitrusfrüchten. Nach dem ersten Probieren schiebt sich die Vanille etwas in den Vordergrund. Neben der Süße breiten sich jetzt aber auch schwer zu definierende Aromen von Gewürzen und Kräutern aus, die mich etwas an den typischen Geruch eines Gewürzschranks erinnern.

Geschmack

Im Mund zeigt der Dream to Dram auch sofort seine süße Seite. Daneben dominieren auch hier die typischen Bourbon-Aromen. Auch die Früchte aus der Nase finden sich wieder, stehen aber etwas hinter der dominanten Vanille und dem Karamell zurück. Zudem breitet sich ein leicht scharfes Gefühl auf der Zungenspitze aus, das ich aber nicht unbedingt dem Alkohol, sondern dem jungen Alter zuschreiben würde. Zum Abgang hin geht die Süße etwas zurück. Wie auch in der Nase wird das Mundgefühl etwas würziger.

Abgang

Für einen so jungen Malt ist der Abgang verhältnismäßig lang. Die Vanille und der Karamell halten sich am längsten.

Fazit

Natürlich will man mit der lange erwarteten ersten Abfüllung, trotz der geringen Lagerzeit von etwas mehr als drei Jahren, möglichst das volle Potenzial ausschöpfen. Dazu bedienten sich die Verantwortlichen rund um Manager Peter Holroyd fast ausschließlich erstbefüllten Ex-Bourbonfässern. Einige ehemalige portugiesische Weinfässer, die mit dem STR-Verfahren aufbereitet wurden, sollen dem Whisky eine zusätzliche Komplexität verleihen.

Ich finde, dass dieser Plan sehr gut aufgegangen ist. Dadurch, dass es sich bei den Bourbonfässern um erstbefüllte Fässer handelt, bekommt der Whisky in kurzer Zeit eine sehr gute Reife. Auch wenn die typischen Bourbon-Aromen anfangs klar hervorstechen, bleibt nach drei Jahren auch noch genug Platz für den, sehr fruchtigen Brennereicharakter. Somit erfüllt diese Abfüllung also absolut den Zweck einer ersten Abfüllung. Die Komplexität ist durch die nur kurze Reifung natürlich noch ausbaufähig, aber man kann hier durchaus erkennen, welches Potenzial dahintersteckt. Und das macht auf jeden Fall Lust auf mehr.

Wertung: 8,2 / 10

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