Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Mull
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 46,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in spanischen Rioja Fässern
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 251694
Nase
Ein kräftiger Auftakt mit schönen Rotwein-Noten und Torfrauch. Der Rauch ist präsent, aber nicht zu dominant, mit Anklängen an ein kaltes Lagerfeuer und einem speckig-phenolischen Charakter. Dazu gesellen sich die für die Destillerie typischen muffigen Noten. Der Rioja steuert Trockenfrüchte wie Rosinen und Backpflaumen bei. Dahinter verbergen sich auch frische, süße Früchte. Durch die Reifung im Ex-Bourbon-Fass entwickeln sich diese zum einen in Richtung Äpfel und Aprikosen. Auf der anderen Seite stehen Erdbeeren und andere rote Früchte, die eindeutig vom Rioja stammen. Nach einiger Zeit offenbart sich auch die Eiche, hat aber keine Chance gegen den üppigen, rauchigen Fruchtmix. Das ändert sich jedoch nach dem ersten Schluck. Dann wird der Duft deutlich trockener und würzige Eichen-Noten treten viel stärker hervor.
Geschmack
Ein ebenso starker, wenn nicht sogar stärkerer Auftakt als in der Nase. Sofort drängt sich der Rauch in den Vordergrund. Dieser wirkt auf der Zunge deutlich phenolischer als in der Nase. Auch der Tobermory/Ledaig „Muff“ ist wieder präsent, ergänzt durch einen Hauch von Kuhstall. Das Ganze begleitet von einem alkoholisch-pfeffrigen Prickeln auf der Zungenspitze. Hier zeigt er seine jugendliche Wildheit. Schwere Wein- und rote Fruchtnoten, sowie ein süßer Geschmack, der an Gummibärchen erinnert, folgen darauf. Der gesamte Geschmackseindruck wird dann etwas süßer, ergänzt durch trockene Gewürznoten, während sich die Eiche im Hintergrund aufbaut. Ich meine, Zimt herauszuschmecken.
Abgang
Ein angenehm cremiger und wärmender Abgang. Zunächst schmecke ich fruchtig-süße Weingummis, sowie eine nun doch deutliche Zimt-Note. Dann kommt der Rauch und bindet sich schön ein. Auch die Eiche kommt wieder hinzu, aber der Abgang ist eher süß als trocken. Insgesamt ist er recht lang, der Rauch hallt am längsten im Rachen nach.
Fazit
Ein schöner NAS-Malt. Auf der Zunge spürt man seine vermeintliche Jugend, was jedoch nicht stört, sondern die anderen Eindrücke sogar ganz gut ergänzt. Junge Raucher funktionieren ja auch (fast) immer. Vor allem, wenn sie durch einen süßen und fruchtigen spanischen Rotwein ergänzt werden. Preis-Leistung passt hier auf jeden Fall.