Wissenschaft

Der Rauch im Whisky


Inhaltsverzeichnis

Der Rauch aus chemischer Sicht

Wer schon einmal an einem getrockneten Stück Torf gerochen hat, wird festgestellt haben, dass es nach nichts oder fast nichts riecht. Einen Whisky als „torfig“ zu bezeichnen finde ich deshalb auch nicht ganz korrekt. Auch Holz riecht vor dem Verbrennen wesentlich anders als sein Rauch. Das bedeutet also, dass sich erst einige chemische Reaktionen im Torf bzw. Holz abspielen müssen, sodass der entstehende Rauch seinen typischen Geruch bekommt. Auslöser dieser Reaktionen ist natürlich naheliegenderweise die Verbrennung. Chemisch gesehen ist die Verbrennung eine exotherme Redoxreaktion, das heißt sie setzt Energie in Form von Wärme oder Licht frei.  Unterschieden wird dabei zwischen einer Verbrennung unter dem Einfluss von Sauerstoff und einer Verbrennung ohne den Einfluss von Sauerstoff (sog. Pyrolyse).

Torffeuer in der Kiln von Highland Park

Bei beiden Formen der Verbrennung werden die organischen Polymere des Holzes bzw. Torfs gespalten und in kleine organische Verbindungen umgewandelt. Vor allem durch die Pyrolyse des Lignins entstehen viele „rauchige“ Stoffe, die bereits in sehr geringen Konzentrationen von einigen wenigen Parts per Billon (ppb), also Teile pro Milliarde, von unserer Nase wahrgenommen werden können. Der Whisky enthält mit wenigen Parts per Million (ppm) um etwa das Tausendfache höhere Konzentrationen. Deshalb ist es also kein Wunder, warum man diese Stoffe im Whisky so deutlich wahrnehmen kann.

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