Tag

Ardbeg

Browsing

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Amerikanische Weißeiche und Ex-Manzanilla Fässer
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 217669

Bei dieser Abfüllung handelt es sich um die erste der Smoketrails-Reihe von Ardbeg, die in 1 Liter Flaschen exklusiv für den Travel Retail Markt abgefüllt wird. Neben amerikanischen Weißeichenfässer wurden zusätzlich Eichenfässer verwendet, in denen zuvor spanischer Manzanilla Sherry lagerte.

Nase

Das Gefühl in der Nase ist sehr frisch und leicht kühlend. Wie zu erwarten kommt direkt die volle Ladung Torfrauch. Dieser erinnert mich an ein erloschenes Lagerfeuer und etwas Teer. Hinzu kommen deutliche Getreidenoten, wie ich sie öfter bei vermeintlich jungen Abfüllungen finde. Die Mischung passt aber ganz gut. Dann wird es süß mit Popcorn und Zitrusfrüchten. Die Süße geht nach einiger Zeit zurück und das Gefühl wird trockener und leicht säuerlich. Schließlich kommt ein Hauch von Würze der Manzanilla-Fässer mit einer deutlichen Zimt Note. Das frische, leicht kühlende Gefühl bringt maritime Assoziationen.

Geschmack

Wieder direkt zu Anfang die volle Ladung Torfrauch. Im Vergleich zur Nase aber noch deutlich dominanter mit Eindrücken von Teer und Motoröl. Davon muss sich der Gaumen erst erholen. Es braucht etwas, bis die Süße und die Früchte schließlich ankommen. Zu den Zitrusfrüchten gesellen sich Beeren. Hier spürt man den Sherry Einfluss etwas stärker als in der Nase. Eichennoten lassen sich kaum, höchstens im Hintergrund, entdecken.

Abgang

Im Abgang wird das Mundgefühl zunächst nochmals süß mit immer noch sehr viel Rauch. Hinzu kommen weiße Schokolade und ein Hauch vor Eiche. Außer dem Rauch sind die Eindrücke leider relativ schnell verschwunden. Das Gefühl im Rachen wird mit der Zeit trockener.

Fazit

Der Smoketrails Manzanilla ist kein schlechter Malt, aber eben auch kein wirklich guter. Er bietet das, was man von Ardbeg erwartet, nämlich kräftiger Islay-Torfrauch. Leider aber auch nicht viel mehr. Man merkt ihn deutlich seine Jugend an. Auch den Preis finde ich, gemessen an der Qualität, mehr als stattlich.

Wertung: 8,1 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 19 Jahre
Alkoholgehalt: 46,2% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso Sherry und Amerikanische Eichenfässer
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 179473

Nase

Wie zu erwarten startet er mit deutlichem Torfrauch. Dieser ist allerdings nicht so dominant wie bei anderen Ardbeg Abfüllungen, sondern eher angenehm weich und gut eingebunden. Vom Charakter her ist er speckig mit Noten von Räucherschinken. Hinzu kommen maritime Eindrücke und ein leicht kühlendes Gefühl von Minze. Dagegen stehen reife Früchte wie Pfirsiche und Aprikosen mit einem leicht exotischen Touch, sowie Karamell und Vanille. Das Aroma hat süße Anklänge, ohne jedoch vollständig süß zu sein. Komplementiert wird die Süße durch ein leicht saures Aroma mit einem Hauch von Zitrusfrüchten. Auch die Eiche ist im Hintergrund zu spüren, allerdings sehr schwach und so eng mit den Zitrusfrüchten und dem Rauch verwoben, dass sie als einzelnes Aroma fast untergeht. Sherrynoten kann ich nicht finden.

Geschmack

Auf der Zunge geht es ebenfalls mit speckigem Rauch los, der allerdings etwas phenolischer als in der Nase ist. Das Mundgefühl ist erst süß mit Orangen, verschiebt sich dann in Richtung sauren Zitrusfrüchten. Die Eiche ist bereits kurz nach dem Antritt präsent und bringt eine zartbittere Note, sowie etwas Pfeffer und Mandeln. Hinzu kommen eine Spur Vanille, sowie Kräuter.

Abgang

Im Abgang habe ich wieder angenehmer Torfrauch. Die Süße geht zurück, das Mundgefühl wird trockener. Die Eiche mit ihren zartbitteren Noten ist wieder präsent. Dazu kommt ein leicht kühlendes Gefühl von Minze und wieder Zitrusfrüchte. Gegen Ende wird es dann noch etwas würziger mit Paprikagewürz und Pfeffer, sowie Kräuterwiese und einer Spur von Hopfen.

Mit Wasser

Die Nase wird etwas süßer, die Früchte kommen deutlicher hervor. Der Rauch wird hingegen etwas schwächer. Auch im Mund treten die Früchte in den Vordergrund. Jetzt kann ich auch Pfirsiche und Aprikosen identifizieren. Die Eiche wird abgeschwächt und kommt etwas zeitverzögert. Im Abgang hält sich die Süße länger, es folgen deutliche Mandelnoten und Orangenmarzipan. Auch die Kräuternoten werden intensiver.

Fazit

Auch wenn mich seine Komplexität nicht unbedingt umhaut, ist dieser Traigh Bhan ein sehr leckerer Malt. Die Aromen sind sehr schön kombiniert, den Sherry sucht man allerdings vergeblich. Möglicherweise dienen die verwendeten Sherryfässer dafür, ihm seine dezenten Eichennote zu verleihen. Ein paar Tropfen Wasser machen ihn meiner Meinung nach noch etwas interessanter. Sein Preis (Stand September 2022 etwa 350€/Flasche) ist er aber nicht wert.

Wertung: 8,8 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 57,1% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbonfässer und frische Französische Eiche
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 110294

Nase

Man braucht seine Nase nicht einmal ins Glas zu halten um zu merken mit was man es hier zu tun hat. Der intensive Rauch steht sofort im Raum. Auch bei der näheren Betrachtung ist er in der Nase absolut dominant. Er erinnert mich an Teer und phenolische Lösungsmittel. Anfangs ist es schwer, hinter diesem rauchigen Schleier andere Aromen zu identifizieren. Der Alkohol kribbelt ein wenig in der Nase, nach ein paar Minuten verflüchtigt er sich aber ein Stück weit. Dann lichtet sich auch der Schleier des Rauchs mehr und mehr. Ich finde Sauerkirschen und auch deutlich süßere Aromen wie Karamell, Vanillepudding und Kräuterbonbons. Auch die Eiche macht sich relativ schnell mit würzigen und leicht pfeffrigen Noten bemerkbar.

Geschmack

Auch auf der Zunge ist der Antritt sehr intensiv. Hier ist der Rauch wieder dominant und erinnert mich ein bisschen an Benzin und Harz. Das Mundgefühl ist, wie die Nase auch, auf der süßeren Seite. Die Eiche ist sofort präsent. Auch die Kräuterbonbons kann ich wiederfinden.

Abgang

Die Eiche wird intensiver und bringt Würze, etwas Zimt und Zartbitterschokolade. Der Abgang ist mittellang und der Rauch klingt zusammen mit der Eiche nach.

Mit Wasser

Mit etwas Wasser kommt er mir sowohl in der Nase, als auch im Mund noch ein Stück weit süßer vor. Der Rauch wird dadurch etwas abgeschwächt und er verliert ein paar seiner Ecken und Kanten.

Fazit

Der Corryvreckan ist, im positiven Sinne, ein richtiger Schlag ins Gesicht. Viel intensiver geht es nicht. Das mag zum einen dem starken Ardbeg-Rauch, aber auch dem hohen Alkoholgehalt, sowie den frischen europäischen Eichenfässer geschuldet sein. In dieser Kombination wirkt er aber sehr harmonisch und stimmig. Dass er kein Alter trägt, braucht man nicht negativ anzumerken. Auch der hohe Alkoholgehalt passt im Großen und Ganzen gut dazu. Er ist toll, so wie er ist und kann Liebhaber rauchiger Islay-Malts auf jeden Fall begeistern.

Wertung: 8,8 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 5 Jahre
Alkoholgehalt: 47,4% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbonfässer und Ex-Oloroso Sherryfässer
Farbe: Blassgold
Whiskybase ID: 152827

Nase

Der Antritt in der Nase ist wie ein Schlag ins Gesicht, aber im positiven Sinne. Der Rauch ist direkt sehr stark präsent mit Lagerfeuer-Räucherschinken-Aroma, lässt aber auch sofort süße und fruchtige Noten durch. Der Alkohol kitzelt etwas in der Nase. Das weckt Assoziationen maritimer Noten wie frischer, salziger Meeresluft. Die Fruchtigkeit ist leicht und frisch mit Zitrusnoten und dunklen, säuerlichen Beeren. Aber auch herbe und würzige Noten sind mit dabei, die mich an Tabak, Kräuter, Ingwer und auch zartbittere Eiche erinnern. Wenn der Rauch mit der Zeit etwas zurückweicht, treten die süßen und fruchtigen Noten mit Karamell und den Früchten etwas mehr in den Vordergrund.

Geschmack

Im Mund ist der Antritt ebenfalls stark. Ich spüre ein leichtes Prickeln auf der Zungenspitze. Der Rauch ist dominant und lässt zunächst nur zaghaft andere Aromen durch. Dann wird es süßer und fruchtiger. Auch die Kräuter und der Tabak, zusammen mit einer guten Portion Eiche sind zu spüren.

Abgang

Die Würze der Eiche baut sich im Mund über die Zeit stärker auf und ist zum Abgang hin zusammen mit dem Rauch der dominierende Eindruck. Der Abgang ist aufgrund des noch jungen Alters vergleichsweise kurz. Der Rauch bleibt etwas länger als die Eiche zurück.

Fazit

Im Zeitalter der No Age Statement Whiskys sind Abfüllungen mit einer Altersangabe von unter 10 Jahren selten. Abfüllungen mit einem ausgewiesenen Alter von zarten 5 Jahren noch weitaus seltener. Die Tatsache, dass Ardbeg diesen Schritt wagt, zeigt, dass sie sich ihrer Sache mit dem Wee Beastie trotz des noch jungen Alters sehr sicher sind. Und das sind sie wie ich finde zurecht. Wer einen reifen, ausgewogenen und weichen Malt erwartet wird hier sicherlich enttäuscht werden. Aber gerade die wilde Jugend zeichnet diese Abfüllung aus und begeistert Fans rauchiger und intensiver Islay Malts.

Wertung: 8,1 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 50,7% Vol.
Fasstyp: Neuseeländische Pinot Noir Fässer
Farbe: Tiefgold
Whiskybase ID: 149464

Nase

Schon direkt nach dem Einschenken steht der typische Rauch im Raum. Nachdem ich meine Nase dann das erste Mal ins Glas halte, merke ich aber, dass hier etwas anders ist. Der Rauch ist nicht so dominant wie gewohnt, sondern wird relativ schnell von einem schweren, fruchtigen Wein-Aroma zur Seite gedrängt. Diese Fruchtigkeit erinnert mich an dunkle eingelegte Früchte wie in einem Rumtopf, sowie Beeren und reife Kirschen und Bananen.

Dazu kommen dann sehr schnell auch würzige Noten der Eiche durch. Dabei kommt mir vor allem Zigarrentabak in den Sinn. Dahinter wird es dann leicht süß und ich finde auch etwas Karamell. Nach einiger Zeit habe ich das Gefühl, dass er zunehmend süßer wird. Dann kommen die typischen frischen Zitrusfrüchte, wie man sie auch in den anderen Abfüllungen von Ardbeg findet. 

Geschmack

Im Mund ist er sehr süß und auch deutlich fruchtig. Der Rauch fügt sich wieder wunderbar ein, ohne die anderen Eindrücke zu überlagern. Das Mundgefühl ist sehr intensiv und kräftig, aber trotzdem angenehm und wärmend. Nicht zuletzt wegen des hohen Alkoholgehalts. Wie auch in der Nase wird der fruchtig-süße Ardbeg-Charakter super vom Einfluss des Weins komplementiert. Dann wird der Fasseinfluss deutlicher und die Eiche bringt eine leichte Bitterkeit und dunkle Schokolade mit.

Abgang

Die leicht bittere Schokolade übernimmt zum Abgang hin das Ruder. Auch der Rauch hält bis zum Schluss durch. Der Abgang ist mittellang.

Fazit

Den Verantwortlichen von Ardbeg ist es mit dem Blaaack gelungen, eine Abfüllung auf den Markt zu bringen, die wegen des starken Einflusses des Rotweins sehr untypisch für die Destillerie ist, sich gleichzeitig aber als unverkennbarer Ardbeg zu erkennen gibt. Trotz der deutlichen Eichennoten wirkt er keinesfalls alt und gesetzt. Vielmehr handelt es sich hier um einen vermeintlich jüngeren Whisky, dessen „wilde Jugend“ einen tollen Gegenpol zum Einfluss der Weinfässer bildet. Wer die Chance hat, diesen Whisky ins Glas zu bekommen, sollte sich das nicht entgehen lassen!

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 46,6% Vol.
Fasstyp:  Frische ausgekohlte Eiche, first-fill Ex-Bourbon und Ex-PX Sherry
Farbe: dunkles Gold
Whiskybase ID: 99885

Der An Oa ist abgesehen vom in nur kleinen Batches abgefüllten und vergriffenen Traigh Bhan die neuste immer verfügbare Standardabfüllung aus dem Hause Ardbeg. Wie auch der Uigeadail und der Corryvreckan hat er keine Altersangabe.

Nase

Man findet sofort den charakteristischen Rauch mit einer Assoziation von Lagerfeuer, Räucherkammer und etwas Teer. Dieser dominante Rauch lässt aber fast sofort auch eine deutliche Süße durch, die zum einen aus dem Grundcharakter des Ardbeg-Spirits, aber zum anderen auch aus den PX-Fässern zu kommen scheint. Diese Süße erinnert an reife Früchte, die sich nicht so recht voneinander unterscheiden lassen und daher wie eine Art Obstsalat rüberkommen. Mich erinnert diese fruchtige Süße auch etwas an Granatapfelsirup, den ich als Kind öfter mal in meine Getränke gegeben habe. Mit der Zeit verändert sicher der Rauch etwas in Richtung ausgebranntes Lagerfeuer und Asche. Wenn man sich etwas Zeit nimmt, kommt auch etwas Karamell und Crème Brulée durch. Nach dem ersten Probieren spürt man auch die Eiche ein wenig.

Geschmack

Der Antritt auf der Zunge ist sanft und cremig. Anfangs liegt der Rauch noch etwas über allem anderen, weshalb ich die Süße zum Anfang etwas vermisse. Wenn sich die Nase und der Mund etwas an den Rauch gewöhnt haben, ist er dann auf der Zunge auch deutlich süßer und man findet auch den Obstsalat wieder.

Abgang

Im Abgang kommt dann auch noch die Eiche durch und bringt etwas Würze und Zartbitterschokolade, ohne aber die Süße zu verdrängen. Der Abgang ist lang und das Wechselspiel zwischen Süße und Eiche klingt noch eine ganze Weile nach.

Fazit

Der An Oa ist ein interessanter Malt, der es schafft den normalerweise sehr dominanten Ardbeg-Rauch gut mit fruchtigen und süßen Aromen zu vereinen. Man muss nicht erst minutenlang versuchen den Rauch zu durchdringen um weitere Aromen zu finden. Deshalb wirkt er schon in der Nase sehr ausgewogen und bleibt es auch bis zum Abgang hin. Dort werden neben dem Rauch und der Süße auch leicht bittere Noten der Eiche sehr harmonisch in den Gesamteindruck eingebunden.

Wertung: 8,3 / 10