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Rauchig

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Skye
Alter: 18 Jahre
Alkoholgehalt: 45,8% Vol.
Fasstyp: Bourbon und Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 152734

Nase

Ein angenehmes Aroma von Sherry und Torfrauch strömt in die Nase. Der Rauch ist kalt, wie von einem fast abgebrannten Lagerfeuer, sowie etwas maritim. Das Aroma ist relativ trocken mit Zitrus- (Zitronen und Orangen) und Trockenfrüchten. Die Zitrusnoten drängen die Trockenfrüchte mit der Zeit etwas zurück. Nach dem ersten Probieren wird der trockene Sherry schwächer, es wird deutlich süßer mit braunem Zucker, roten Äpfeln und Mandarinen. Auch der Rauch ist jetzt noch etwas subtiler, hinterlässt aber leicht kühlendes, maritimes Gefühl in der Nase. Ein Hauch von Eichenwürze ist im Hintergrund zu erahnen.

Geschmack

Sehr weich und ölig breitet sich der Malt im Mund aus. Es folgt angenehm sanfter Torfrauch, der jetzt auch leicht medizinische Anklänge hat. Auch die für Talisker typische Schärfe ist da, allerdings deutlich schwächer, als bei jüngeren Abfüllungen. Das Mundgefühl ist süß mit Orangen (oder Orangeat), Rosinen und Backpflaumen. Dann kommt die Eiche durch, bringt zartbittere Noten von dunkler Schokolade und zusammen mit den Trockenfrüchten eine Assoziation von Zwetschgenkuchen.

Abgang

Ich habe zunächst wieder die Zitrusfrüchte und das Gebäck, sowie eine ordentliche Portion Zimt. Miteinander vermischt erinnert mich das Ganze an Weihnachtsstollen. Der Rauch ist sehr gut eingebunden. Eine leichte Bitterkeit der Eiche kommt nach. Am Ende verbleibt der Rauch zusammen mit den Orangen. Der Abgang ist sehr lang und ebenso ölig-samtig, wie das Mundgefühl.

Fazit

Zugegeben, für sein Alter haut mich seine Komplexität nicht unbedingt vom Hocker. Aber Komplexität ist ja nicht das Einzige, was einen guten Malt ausmacht. Der 18-Jährige von Talisker ist sehr lecker und in seiner Komposition (Fassauswahl zusammen mit dem Rauch) absolut stimmig.  Zudem ist er noch einer der bezahlbareren volljährigen Malts aus Schottland.

Wertung: 8,7 / 10

Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon
Farbe: Weißwein
Whiskybase ID: 99579

Nase

Zuerst steigt kalter, leicht medizinischer Torfrauch in die Nase. Dieses kühlende Gefühl weckt maritime Assoziationen von salziger Meeresluft. Der Rauch ist nicht besonders stark und lässt direkt weitere Aromen durch. Es kommen säuerliche Zitrusfrüchte und Birnen zum Vorschein. Dazu Vanille und ein Hauch von Gerstenmalz. Nach dem ersten Probieren wird das Aroma etwas süßer.

Geschmack

Zunächst ist er weich und süß, dann pfeffrig auf der Zunge. Wieder finde ich Birnen und saure Zitrusfrüchte. Diese Säure komplementiert die anfangs dominante Süße. Hinzu kommen Süßgebäck und ein Hauch von Eiche. Der Rauch ist schön eingebunden. 

Abgang

Die Süße kommt zurück, ebenfalls die Säure der Zitrusfrüchte. Zarter Torfrauch breitet sich im Rauchen aus, dazu wieder Süßgebäck. Gegen Ende kommt dann die Eiche etwas stärker durch und bringt ein subtiles, zartbitteres Gefühl.

Fazit

Ein junger Wilder, der aufgrund seiner Jugend noch relativ wenig Komplexität aufgebaut hat. Das macht ihn relativ unkompliziert zu genießen, auch für Personen, die sonst nicht so viel mit rauchigen Malts anfangen können. Durch seine jugendlichen Ecken und Kanten macht er aber trotzdem Spaß.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Destillerie: Bruichladdich
Alter: 9-10 Jahre (2011/2021)
Alkoholgehalt: 56,1% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in französischen Rotweinfässern
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 181477

Nase

Ein sehr intensiver Antritt in der Nase mit einer ordentlichen Portion kaltem, leicht medizinischem Torfrauch und Asche. Dahinter kommen schwere, süße Weinnoten zum Vorschein, die sich mit dem Rauch toll vereinigen. Gibt man ihm ein paar Minuten Zeit, wird das Aroma deutlich leichter. Der Rauch verfliegt etwas, auch die schweren Weinnoten treten etwas zurück, zugunsten der Bourbonfässer. Ich finde Karamell, Zitrusfrüchte, getrocknete Aprikosen und Pfirsiche. Dazu kommen würzige Eichennoten. Nach dem ersten Probieren empfinde ich das Aroma noch ein Stück weit süßer, fast sirupartig, mit braunem Zucker. Die Zitrusfrüchte kommen mir jetzt ebenfalls intensiver vor.

Geschmack

Wie Sirup verteilt sich der Malt im Mund. Das Mundgefühl ist klebrig süß mit einem deutlichen, leicht pfeffrigen Prickeln auf der Zunge. Auf der einen Seite habe ich, wie schon in der Nase, schwere Rotweinnoten, auf der anderen Seite wieder die Bourbonfässer mit süßen Zitrusfrüchten, Pfirsichen, und Aprikosen. Mit der Zeit kommen zartbittere Eichennoten hinzu, sowie Karamell und Marzipan. Der Rauch ist immer präsent, kommt aber gegen die intensiven Noten der Fässer nicht wirklich durch.

Abgang

Im Abgang ist die Süße fast nicht mehr vorhanden. Würzige Eiche, Marzipan und Rauch dominieren. Mit der Zeit wird es leicht bitter. Der Malt hält sich sehr lange im Rachen. Am Ende wird es nochmal ein bisschen fruchtiger und der Rauch hält sich von allem am längsten.

Mit Wasser

Immer noch sehr fruchtig in der Nase, allerdings weniger klebrig süß und etwas frischer. Das frische Gefühl erinnert mich an eine salzige Meeresbrise. Der Rauch ist wunderbar eingebunden. Auf der Zunge ist der Malt jetzt butterweich und süß, allerdings mit deutlich frischeren Früchten und weniger schweren Weinnoten. Der Abgang wird süßer, büßt allerdings etwas an Länge und Intensität ein.

Fazit

Wie von anderen Abfüllungen der Cask Exploration Serie von Port Charlotte gewohnt, erfolgte hier die Reifung und das Finish auf dem Punkt. Die unterschiedlichen Fässer zusammen mit dem typischen Port Charlotte Rauch ergeben eine tolle Mischung. Hier sollte man auch unbedingt mit ein paar Tropfen Wasser spielen.  

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 10 Jahre (2010/2021)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon
Farbe: Weißwein
Whiskybase ID: 192058

Nase

Starker, phenolisch-medizinischer Torfrauch steht im Vordergrund. Dahinter kommen Zitrusfrüchte (Zitronen, Orangen, Mandarinen) zum Vorschein. Das Ganze ergibt eine interessante Mischung aus süßen und sauren Eindrücken. Mit der Zeit überwiegen allerdings die süßen Früchte. Dosenpfirsiche, Obstsalat mit leicht blumiger Note, Ananas und Zuckerwatte kommen durch. Eine richtige Fruchtbombe! Der Rauch, der anfangs noch sehr intensiv im Vordergrund stand, ist bereits nach kurzer Zeit sehr gut in die fruchtige Süße eingebunden. Nach dem Probieren finde ich vermehrt florale Noten, sowie Karamell, Haselnüsse und einen Hauch Eiche.

Geschmack

Der Antritt ist, wie auch die Nase, sehr süß mit einem intensiven Fruchtcocktail. Ich kann fast alle Früchte aus der Nase wiederfinden, ergänzt durch rote Äpfel und Birnen. Der Rauch bleibt von Anfang an hinter den süßen Früchten zurück. Die Konsistenz ist sehr sirupartig und ölig. Nach ein paar Sekunden kommt auch die Eiche wieder durch. Das Mundgefühl wird leicht bitter und von nussigen Noten ergänzt.

Abgang

Der Abgang ist zunächst süß und fruchtig mit einer Spur zartbitterer Eiche und Haselnüssen. Insgesamt sehr angenehm und etwa mittellang. Im Nachgang habe ich dann noch eine Spur von Orangen auf der Zunge.

Fazit

Ein geradliniger unkomplizierter, aber trotzdem sehr intensiver Malt. Bietet er auf den ersten Blick (bzw. Riecher) noch intensiver medizinischer Torfrauch, vereinigt dieser sich schon nach kurzer Zeit mit üppig süßen und fruchtigen (Bourbon-)Noten. Dadurch entsteht eine schöne Mischung der verschiedenen Aromen.

Wertung: 8,5 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 49,2% Vol.
Fasstyp: 75% Ex-Bourbon, 20% Ex-Sauternes und 5% Ex-Sherry
Farbe: Weißwein
Whiskybase ID: 198995

Nase

Medizinischer Torfrauch mit Teer und „Krankenhausnoten“ erschlägt alle anderen Aromen in der Nase zunächst völlig. Dahinter kommt nach kurzer Zeit eine leichte Süße zum Vorschein. Dann wird das Aroma überraschend sauer mit Zitronen und Limetten. Hinzu kommen Malz, Nüsse (Mandeln und Pistazien), sowie Vanille. Nach dem ersten Probieren wird es etwas leichter und süßer, der Rauch ist besser eingebunden und auch süße Zitrusfrüchte, Zitronencreme und Äpfel kann ich finden. Die Vanille wird etwas intensiver und Karamell, sowie ein Hauch Zuckerwatte kommen durch. Im Hintergrund finde ich eine ganz schwache Eichennote.

Geschmack

Der Antritt ist kräftig, sowie leicht prickelnd und scharf (schwarzer Pfeffer oder Chili?). Der gesamte Mund wird sofort ausgefüllt. Der Rauch ist wieder deutlich präsent und direkt am Anfang bereits gut eingebunden. Die sauren Zitronen kommen ebenfalls sofort durch. Mit der Zeit wird das Mundgefühl etwas süßer und auch die Mandeln kann ich wieder finden. Beim zweiten Probieren kommt es mir viel süßer vor und die Säure entwickelt sich erst mit der Zeit – genau umgekehrt wie beim ersten Mal. Nach einigen Sekunden im Mund setzt eine deutliche bittere Note, allerdings ohne explizite Eichennoten, ein.

Abgang

Ich finde jetzt fast keine Süße mehr. Das Gefühl wird deutlich trockener mit einer leicht sauren Adstringenz. Der Rauch dominiert zusammen etwas Marzipan. Den Abgang würde ich als mittellang beschreiben, obwohl der Rauch noch viel länger als die anderen Noten zurückbleibt. Auch die Säure und die undefinierbare Bitterkeit bleiben relativ lange im Hals.

Fazit

Wie auch die erste Genesis-Abfüllung von Kilchoman trägt diese kein Alter, wobei ich aufgrund des geringen Fasseinflusses von einem sehr jungen Alter ausgehe. Die drei Hauptkomponenten des Geruchs- und Geschmacksprofils sind Rauch, Säure und Bitterkeit. Vor allem die Bitterkeit passt für mich aufgrund des allgemein geringen Fasseinflusses nicht so ganz ins Bild. Insgesamt fehlt es mir etwas an Komplexität und Balance, um den Malt wirklich zu mögen.  

Wertung: 7,9 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Altersangabe (etwa 8 Jahre laut Personal vor Ort)
Alkoholgehalt: 52,2% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Maker’s Mark Bourbonfässer
Farbe: Blassgeld/Weißwein
Whiskybase ID: 209611

Nase

Medizinischer Laphroaig-Rauch mit einer leichten Teer Note überdeckt anfangs alles. Typisch Laphroaig eben. Dann kommt eine leichte Süße hervor, die schwer zu identifizieren ist. Bevor ich sie richtig zuordnen kann, ist sie schon wieder weg und die Nase wird etwas sauer und fruchtig. Zitronen und Limetten stechen hervor. Nach ein paar Minuten (man sollte ihm etwas Zeit geben!), wird das Fruchtaroma floraler mit Bergamotte (Earl Grey Tee). Dadurch, dass der Torfrauch ein kühlendes Gefühl in der Nase zurücklässt, werde ich auch an Pfefferminze und Menthol Bonbons erinnert. Ein Hauch von Karamell und Eiche sind im Hintergrund zu erahnen. Nach dem ersten Probieren öffnet er sich etwas, der Rauch ist nicht mehr so dominant. Zu den Zitrusfrüchten kommen die typischen Bourbon-Noten wie Karamell und Vanille, sowie etwas Malz hinzu.

Geschmack

Auf der Zunge startet er überraschend weich. Von den 52,5% Alkohol ist fast nichts zu spüren. Der Rauch liegt wieder über allem, das allgemeine Mundgefühl ist zunächst süß mit Karamell. Wie schon in der Nase setzen sich die säuerlichen Zitrusfrüchte dann aber mehr und mehr durch. Ebenso die Minze. Bereits vor dem Schlucken kommt eine leichte Eichenwürze durch und hinten am Gaumen habe ich zartbittere Röstaromen.

Abgang

Die Süße geht relativ schnell zurück. Es wird würziger mit geröstetem Malz und Kaffeebohnen. Der Rauch ist wieder deutlich und bleibt lange zurück, während der Rest relativ schnell verblasst. Zum Ende hin verwandelt sich der medizinische Rauch etwas in erloschenes Lagerfeuer und Asche. Die Eiche bringt eine leichte Bitterkeit und ein leicht salziger Geschmack bleibt auf der Zunge zurück. Die Zitrusfrüchte melden sich kurz vor dem Ende ebenfalls noch einmal zu Wort.

Mit Wasser

In der Nase intensivieren sich die Bourbonaromen etwas mehr. Vor allem die Vanille wird deutlicher spürbar. Sowohl in der Nase, als auch auf der Zunge und im Abgang treten die Früchte deutlicher hervor und neben den Zitrusfrüchten finde ich jetzt auch süße Früchte wie Birnen und Aprikosen. Eine schöne Ergänzung! Hier kann man durchaus mit ein paar Tropfen Wasser spielen.

Fazit

Ein solider Malt aus der Hause Laphroaig. Vor allem die Nase zeigt, wie gut „einfache“ Bourbonfässer mit dem Charakter der Destillerie harmonieren. Allerdings fehlt ihm etwas die Kraft und das gewisse Etwas, um aus der ohnehin schon sehr gut aufgestellten Range von Laphroaig hervorzustechen. Angesichts des Preises würde ich eher zu anderen Abfüllungen der Destillerie greifen.

Wertung: 8,5 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Abfüller: Ian Macleod
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: Lagerung in Bourbon und Oloroso Sherryfässern, Finish in Sherryfässern
Farbe: Intensiver Bernstein
Whiskybase ID: 196554

Nase

Es dominieren Rauch und Sherry. Das Aroma ist sehr intensiv, die 48% Vol. Alkohol passen super dazu. Der Rauch erinnert mich an Räucherspeck, Lagerfeuer und kalte Asche. Süße Eindrücke wechseln sich mit trockenen Sherrynoten ab. Zitrusfrüchte wie Zitronen, Limetten, Orangen und Grapefruits stechen hervor und werden durch Trockenfrüchte wie Rosinen und Bananen ergänzt. Dann kommen nussige Aromen, Malz und Getreide hinzu, sowie würzige Eichennoten und etwas Leder. Nach dem ersten Probieren intensivieren sich die Gewürze und ein deutlicher Geruch von frisch geschlagenem Eichenholz ergänzt das Aroma.

Geschmack

Auf der Zunge ist der Antritt ebenso intensiv und kraftvoll mit speckigem Torfrauch. Dieser wird von Zitrusfrüchten (Orangen und Zitronen) relativ schnell etwas zur Seite gedrängt. Das allgemeine Mundgefühl ist deutlich süßer als die Nase, mit deutlichen Honignoten. Nach einigen Sekunden entfaltet sich die würzige Kraft der Fässer. Ich finde Mandeln, weißer Pfeffer, Eiche und einen Hauch Muskatnuss.

Abgang

Der Rauch mit Assoziationen von kaltem Lagerfeuer, Asche und etwas Speck ist zunächst wieder im Vordergrund. Die Süße, die mich im Abgang etwas an Mozartkugeln erinnert, verblasst ziemlich schnell und macht Platz für Eiche und Gewürze. Ein leicht trockenes Gefühl, sowie eine leichte aber angenehme Bitterkeit verbleiben bis zum Ende.

Fazit

Der Name ist bei dieser Abfüllung Programm. Intensiver Sherry wechselt sich mit kräftigem Islay-Torfrauch (Südküste?) ab. Die 48% Vol. Alkohol tragen ebenfalls positiv zur Intensität bei. Vor allem für kalte Tage vor dem Kamin ist diese Abfüllung definitiv zu empfehlen.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Destillerie: Bunnahabhain
Abfüller: Signatory Vintage
Alter: 7 Jahre (2014/2021)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Dechar/Rechar Hogsheads
Farbe: Intensives Gold
Whiskybase ID: 200535

Nase

Zunächst mit einem deutlichen Lagerfeuerrauch und Räucherspeck in der Nase. Beim ersten Eindruck richtig fleischig. Hinter dem Rauch verbirgt sich eine intensive Süße mit Karamell, einer ordentlichen Portion Malz, sowie Getreide und Vanille. Ergänzt wird das Ganze durch üppige Fruchtnoten von Orangen, Mirabellen, Ananas, Zitronen und Grapefruits. Auch die Eiche ist ebenfalls spürbar und bringt würzige Noten von frisch geschlagenem Holz. Eingehüllt in den Rauch drängen sich auch maritime Eindrücke von salziger Meeresluft auf.

Geschmack

Erwartungsgemäß steht auch auf der Zunge der Rauch direkt im Vordergrund. Hier allerdings weniger fleischig und sogar mit einem leicht medizinischen Anklang. Es folgt eine scharfe Pfeffer-/Chilinote, die den gesamten Mund ausfüllt. Nach ein paar Sekunden setzen sich Zitrusfrüchte (Zitronen und Orangen) durch, sowie eine intensive, sirupartige Süße. Malz und Getreide kann ich ebenfalls wieder finden. Dann wird es würziger mit Eiche, Mandeln und einem Hauch von Gewürzschrank. Die Süße geht zurück und der Geschmack wird bereits vor dem Abgang deutlich herber.

Abgang

Auch der letzte Rest der Süße verblasst. Es wird schnell trockener und die herben Noten der Eiche mit dunkler Schokolade und Nüssen intensivieren sich. Der Rauch liegt mit seiner Räuchernote über allem und verbleibt im Rachen auch nachdem die anderen Eindrücke verschwunden sind. Gegen Ende meine ich auch noch einen Hauch säuerlicher Zitrusfrüchte zu spüren.

Fazit

Ein netter Staoisha von Signatory. Er bringt genau das, was man von ihm erwartet: Kräftiger Islay-Rauch und Meer. Dazu eine schöne Kombination von süßen Früchten und einer kräftigen Portion Eiche.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 5 Jahre (2014/2015/2016 – 2021)
Alkoholgehalt: 46,8% Vol.
Fasstyp: 65% Ex-Bourbon und 35% Ex-Sherryfässer (50% Fässer mit Peated Spirit)
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 196431

Nase

Trocken-fruchtig und im ersten Moment etwas Sherry-lastig in der Nase. Darüber liegt ein Schleier von kühlendem, maritimem Rauch und salziger Meeresluft. Ich finde (angebrannten) Karamell und auch würzige Eiche ist gleich präsent. Das Aroma hat ebenfalls eine säuerliche Komponente von Zitrusfrüchten und Beeren (Brombeeren und Johannisbeeren). Gibt man ihm ein paar Minuten Zeit, öffnet er sich schließlich komplett und wird deutlich süßer. Jetzt habe ich süße Karamelltoffees, Äpfel, Birnen und Sirup in der Nase. Die Bourbonfässer setzen sich durch. Nach dem ersten Probieren wirkt das Aroma deutlich leichter als zu Beginn. Aromatische, süße Früchte (Pfirsiche) stechen hervor. Trotzdem bleibt die würzige Eiche präsent. Der Rauch kommt meines Empfindens nach mit der Zeit etwas mehr zur Geltung.

Geschmack

Mit einem starken Antritt geht es los. Der Rauch ist sofort da und etwas speckig. Es folgt ein Wechselspiel zwischen süßen und sauren Früchten. Es kommen mir sowohl grüne, als auch rote Äpfel und ein süß-saurer Zitrus-Mix in den Sinn, sowie Ahoi-Brausepulver. Anschließend wird es würziger mit (Marzipan-)Gebäck, dunkler Schokolade und geröstetem Kaffee.

Abgang

Zunächst noch süß mit Marzipan, wird dann trockener mit deutlichen Eichennoten. Hinzu kommt dunkle Schokolade mit zunehmendem Kakaoanteil, je länger der Abgang dauert. Gegen Ende kommt schließlich der Rauch wieder etwas stärker hervor und wird von einem leicht sauren Gefühl begleitet.

Fazit

Trotz eines geringeren Anteils an Sherryfässern, ist der Einfluss des Sherrys anfangs sehr deutlich. Nach ein paar Minuten wendet sich allerdings das Blatt zu Gunsten der Bourbonfässer. Insgesamt ist er schön ausgewogen mit einem angenehm leichten, maritimen Rauch. Für sein Alter hat er überraschend kräftige Eichennoten.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 10-11 Jahre (2010/2021)
Alkoholgehalt: 58,5% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon und Ex-Oloroso Sherry
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 194126

Nase

Die 58,5% Alkohol sind deutlich spürbar. Es folgt ein Fruchtcocktail verschiedener Beeren (Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren) und leicht muffiger Sherry mit Assoziationen von alten Büchern und Leder. Dann wird es süßer und würziger mit Honig, geröstetem Getreide und Brot. Der zarte Benromach-Rauch hält sich dezent im Hintergrund und bringt subtile medizinische Noten. Nach einiger Zeit setzen sich Äpfel, Birnen, sowie würziges Früchtebrot und Müsliriegel durch. Nach dem ersten Probieren kommen dann noch zarte florale Noten hinzu.

Geschmack

Auch auf der Zunge ist der Alkohol zunächst deutlich zu spüren. Das Mundgefühl ist sehr intensiv und süß mit Zitrusfrüchten, Äpfeln, Birnen und Weingummis. Der Rauch hält sich als eine Assoziation von Röstaromen im Hintergrund. Dann kommen wieder Brot und Getreide durch, dazu würzige Eiche als interessanter Gegenpol zu den süßen Früchten.

Abgang

Die Äpfel und Birnen bleiben präsent, dazu eine deutliche Orangennote. Die Süße auf der Zunge weicht einer leichten Bitterkeit der Eiche, die Früchte bleiben am Ende zusammen mit einem Geschmack von Weihnachtsstollen zurück. Der Abgang ist sehr lang und angenehm.

Mit Wasser

Die Nase wird etwas leichter und frischer, ohne aber an Intensität zu verlieren. Ein Cocktail von süßen Früchten wie Orangen, Nektarinen, Äpfel, Birnen, Pfirsichen und Aprikosen dominiert. Im Hintergrund hält sich der muffige Sherry, der Rauch verblasst fast komplett. Auch das Mundgefühl wird durch Wasser deutlich weicher und süßer mit einer fast schon sirupartigen Konsistenz. Auch hier überwiegt der süße Obstsalat. Der Rauch und die Eiche kommen, die Röstaromen finde ich kaum mehr. Auch im Abgang hält sich die Süße jetzt deutlich länger. Eiche und Früchte halten sich toll die Waage. Noch ein paar Minuten nach dem Schlucken ist ein Geschmack von Lagerfeuer und Buchenholzrauch spürbar. 

Fazit

Der Malt hat für sein Alter eine enorme Komplexität. Ohne Wasser ist der Alkohol etwas stark, der Charakter passt mit seinem muffigen Sherry und Gebäck eher in die Winter- und Weihnachtszeit. Mit etwas Wasser verdünnt ist er deutlich angenehmer zu genießen und verwandelt sich mit seiner süßen, fast schon kaubaren Konsistenz und den Früchten in einen tollen Sommerwhisky. Absolut gelungen!

Wertung: 8,9 / 10