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Rauchig

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 6 Jahre (2012/2018)
Alkoholgehalt: 58,3% Vol.
Fasstyp: Einzelfass mit Finish in einem Ex-Sauternes Fass
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 121123

Nase

Sehr intensiv und angenehm mit kaltem, leicht phenolischem Rauch und viel Süße. Darüber liegt eine zarte alkoholische Note. Obwohl der Rauch zunächst gut eingebunden scheint, fällt es mir schwer, einzelne Aromen herauszuriechen. Der Malt wirkt etwas verschlossen. Nach ein paar Sekunden kommt eine deutlich fruchtige Note mit Zitrusfrüchten, dazu Getreide und Malz. Das Aroma bleibt sehr süß und mit der Zeit setzt sich eine Honignote durch. Schließlich kommt auch die Eiche dazu und bringt eine angenehme Würze mit.

Geschmack

Eine scharfe, alkoholische Note habe ich im Antritt auf der Zunge. Das Mundgefühl ist entsprechend der Nase sehr süß und sirupartig mit kräftigem Rauch. Im Gegensatz zur Nase lassen sich die Früchte hier viel besser trennen. Ich finde reife, helle Früchte wie Birnen, Äpfel und Pfirsiche. Die Zitrusfrüchte sind höchstens zu erahnen. Dann wird es würziger und leicht bitter mit Mandeln und kräftiger Eiche. Die Süße hält dagegen.  

Abgang

Im Abgang wird der Gaumen schnell trocken und leicht adstringierend. Die Süße verschwindet sehr schnell und die kräftige Portion Eiche hinterlässt eine deutliche Bitterkeit im Rachen. Darüber liegt ein feiner und eleganter Rauchschleier, dessen Geschmack bis zum Ende verbleibt. Der Abgang ist mittellang bis lang, gegen Ende kommen nochmal die Mandeln hervor.

Mit Wasser

Im ersten Moment empfinde ich die Nase nicht mehr so süß. Die alkoholische Note geht zurück und die Aromen wirken jetzt weniger komprimiert und harmonieren besser miteinander. Ganz deutlich kommen jetzt die Zitrusfrüchte (Orangenbrause) hervor. Auf der Zunge wird die Süße hingegen stärker, auch hier intensivieren sich die Früchte. Gleichzeitig rückt die Eiche etwas in den Hintergrund und kommt erst verzögert. Auch im Abgang hält sich die Süße jetzt deutlich länger, die Eiche ist zurückhaltender und bringt weniger Adstringenz.

Fazit

Ich würde bei dem ursprünglichen Fass auf ein relativ schwaches Ex-Bourbonfass tippen, dem man mit dem Sauternes-Fass einen zusätzlichen Schub verleihen wollte. Typische Bourbonnoten finde ich kaum, der Sauternes bringt eine schöne Süße und viel Eiche mit. Mit ein paar Tropfen Wasser gefällt er mir ganz gut.

Wertung: 8,5 / 10

Inhaltsverzeichnis

Ende 2022 wurde die dreizehnte Signature Edition von St. Kilian abgefüllt. Für diese Abfüllung reifte stark getorfter Rohbrand in fünf verschiedenen Fasstypen ohne Vorbelegung. Darunter mit Kastanie, Wilder Robinie und Kirsche auch Fasstypen, die für die Whiskylagerung eher untypisch sind. Um die Einflüsse der einzelnen Fasstypen auf die Gesamtabfüllung besser verstehen zu können, brachte St. Kilian das „Dekonstruktionsset“ heraus, mit dem man die Abfüllung im wahrsten Sinne des Wortes „auseinanderbauen“ kann. Im Folgenden widme neben der offiziellen Abfüllung also ausnahmsweise auch den einzelnen darin enthaltenen Fasstypen.

Ich bedanke mich bei St. Kilian Distillers für die kostenlosen Proben! Meine Wertung wird dadurch natürlich nicht beeinflusst.

St. Kilian Signature Edition Thirteen

Art: Single Malt
Land, Region: Deutschland, Bayern
Alter: 3 Jahre (2016/2018/2019 – 2022)
Alkoholgehalt: 53,9% Vol.
Fasstyp: Ungarische Eiche, Kastanie, Wilde Robinie, Pfälzer Eiche und Kirsch
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 224299

Nase

Zunächst deutlicher Torfrauch mit Aromen von Lagerfeuer, Asche und Räucherschinken. Es folgt eine intensive Süße von Karamell und Bananenchips. Dann kommen säuerliche Anklänge mit Sauerkirschen, etwas Zitrusfrucht und Beeren (vor allem Johannisbeeren). Die Zitrusnote wird deutlicher und erinnert im Zusammenspiel mit der Säure an frische Zitronen. Vanille kommt hinzu und der hohe Alkoholgehalt verleiht dem Aroma eine angenehme Frische. Der Rauch bindet sich gut ein und geht mit der Zeit etwas zurück. Nach dem Probieren wird die Eiche intensiver und schiebt die Früchte etwas zur Seite. Nach ein paar Sekunden pendelt sich dann ein Gleichgewicht ein.

Geschmack

Ein starker Antritt mit einem leichten Kribbeln auf der Zungenspitze. Wieder kommt der speckige Rauch zuerst, dann wird es etwas süßer. Leicht säuerliche, dunkle Früchte halten dagegen. Ich werde an schwarze Johannisbeermarmelade erinnert. Nach ein paar Sekunden folgt ein Übergang zu einer leichten Bitterkeit und würziger Eiche mit Röstaromen. Es wird etwas schokoladig.

Abgang

Zunächst sehr fruchtig mit Beeren und reifen Kirschen. Dann geht die Restsüße zurück und es folgt zartbittere Eiche verbunden mit angenehmem Rauch. Auch im Abgang finde ich wieder einen Hauch Schokolade, aber jenseits der 80% Kakaoanteil. Der Rauch bleibt mit der Eiche bis zum Ende zurück. Eine leichte Menthol Note (kühlendes Gefühl im Rachen) kommt hinzu. 

Fazit

Angenehmer Lagerfeuerrauch verbindet sich sehr gut mit einem deutlichen Fasseinfluss der frischen Holzfässer. Besonders süß ist er nicht, dafür aber sehr fruchtig und würzig. Den Alkoholgehalt finde ich mit 53,9% sehr gut eingestellt, auf Wasser habe ich deshalb verzichtet. Ich vermute, man tut ihm mit Wasser keinen Gefallen.

Wertung: 8,5 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Altersangabe (7-21 Jahre)
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon, Ex-Oloroso Sherry Butts, Quarter Casks und europäische Eichenfässer
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 93018

Das Thema des Laphroaig Lore ist die Überlieferung von Traditionen der Whiskyherstellung der letzten 200 Jahre. Die verschiedenen verwendeten Fasstypen stehen dabei jeweils für die unterschiedlichen Stile und Abfüllungen der verschiedenen Brennmeister von Laphroaig seit der Gründung der Destillerie. Vor allem bei den verwendeten Quarter Casks soll es sich laut Destillerie um Fässer „im Stile des 19. Jahrhunderts“ handeln.

Nase

Typischer, medizinischer Laphroaig-Rauch tritt in die Nase. Der Geruch erinnert an ein kaltes, erloschenes Lagerfeuer und Asche. Im Vergleich zu anderen Abfüllungen der Destillerie steht der Rauch allerdings nicht wie eine Wand vor den anderen Aromen, sondern lässt direkt am Anfang bereits viel Süße und Sherryaromen durch. Dazu kommen Honig, Karamell und Kräuterbonbons. Mit der Zeit wird es etwas würziger mit Zartbitterschokolade, Pfeffer und etwas Zimt. Auf der fruchtigen Seite finde ich zunächst Sauerkirschen und ein wenig Zitrusfrucht. Nach ein paar Minuten kommen schließlich Pflaumen und Birnen hinzu.

Geschmack

Der Antritt ist intensiv, der Rauch ist zunächst im Vordergrund. Allerdings nur sehr kurz, denn sehr schnell sind wieder die Süße und die Eichenwürze da. Der Geschmack ist sehr vielschichtig mit intensivem Sherry, sowie dunklen Früchten und Beeren. Die Kräuternoten und Kirschen kann ich wiederfinden, dazu Weingummi und Malz. Bereits vor dem Abgang wird das Mundgefühl deutlich bitterer mit dunkler Schokolade, Röstaromen, Pfeffer und einem Hauch von Zimt.  

Abgang

Der Abgang ist lang, der Zimt wird stärker. Die Süße ist zunächst noch da, geht aber ziemlich schnell zurück. Dann kommt wieder die volle Ladung bittere Eiche. Gegen Ende habe ich schließlich das Gefühl, dass die Früchte wieder verstärkt durchkommen. Vor allem an Cassis werde ich erinnert. Der Rauch bleibt über den gesamten Abgang immer präsent, aber nie zu aufdringlich.

Fazit

Der Lore ist ein interessanter Laphroaig mit einem deutlichen Sherryeinfluss. Die bis zu 21 Jahre alten Fässer geben dem Malt eine schöne Komplexität. Gleichzeitig ist der Rauch aufgrund des Alters bereits mehr eingebunden und nicht so erschlagend, wie bei manchen anderen Abfüllungen der Destillerie. Die europäischen Eichenfässer bringen eine ordentlich Portion Würze und Bitterkeit, die für meinen Geschmack aber nicht intensiver sein dürfte.

Wertung: 8,9 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: 70% Ex-Oloroso Sherryfässer und 30% Ex-Bourbonfässer
Farbe: Dunkler Bernstein
Whiskybase ID: 150543

Nase

Schwerer Sherry und kalter, medizinischer Rauch sind schön miteinander verwoben. Das Gefühl in der Nase ist anfangs sehr süß und erinnert etwas an Sirup, wird mit der Zeit aber trockener und auch würziger. Der Sherry bringt ein Mix aus verschiedenen getrockneten Früchten wie Rosinen, Backpflaumen und Cranberrys. Hinzu kommen Sauerkirschen, sowie eine subtile Zitrusnote, die mich an Orangeat erinnert. Die Eiche bringt Gewürzschrank-Aromen und intensiviert sich mit der Zeit zu einer Assoziation von frisch geschlagenem Eichenholz. Aromen der Bourbonfässer sucht man eigentlich vergebens, ein Hauch von Vanille kommt aber schließlich durch.

Geschmack

Auf der Zunge ist er ebenfalls sehr süß und überrascht mit einer sehr weichen Textur. Wieder ist der Rauch sehr stark, wird aber trotzdem fast vom Sherry erschlagen. Im Gegensatz zur Nase finde ich vermehrt frische (rote) Früchte wie verschiedene Beeren und Kirschen. Die Trockenfrüchte treten eher in den Hintergrund. Auch eine subtile Zitrusnote zeigt sich auf der Zunge, ist aber im Vergleich zum Orangeat in der Nase etwas saurer. Nach ein paar Sekunden kommt auch die Eiche durch, allerdings ziemlich dezent mit überraschend wenig Würze. Das Mundgefühl bleibt süß mit Anklängen von Schokolade.

Abgang

Der Abgang ist zunächst süß und fruchtig mit einer deutlichen Zimtnote, wird dann mit der Zeit aber deutlich trockener. Dann kommt der Rauch wieder hervor und verbindet sich mit einem Hauch von Eiche. Insgesamt ist der Abgang angenehm wärmend und lang. Der Rauch verbleibt auch noch im Rachen, nachdem die anderen Eindrücke verschwunden sind.

Fazit

Obwohl man es hier prinzipiell mit einer sehr rauchigen Abfüllung zu tun hat, ist der Rauch überraschend gut eingebunden und nicht dominant. Das mag vor allem am intensiven Sherry liegen, der einen schönen Gegenpol dazu bildet und den Rauch ein Stück weit erschlägt. Wer diese Kombination mag und einen Malt mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis sucht, liegt mit dem Sanaig goldrichtig.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Deutschland, Bayern
Alter: 3 Jahre (2016/2020)
Alkoholgehalt: 60,6% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon von Jack Daniel’s (Einzelfass)
Farbe: Blassgold
Whiskybase ID: 156669

Nase

Viel mehr als intensiver, phenolischer Torfrauch kann ich zunächst nicht finden. Der Geruch erinnert mich etwas an „Kuhstall“. Dahinter kommen nach einiger Zeit süße Bourbonaromen von Zitronencrème und Pfirsichen durch. Hinzu kommen Malz, viel Getreide und eine Kräuternote. Der Rauch geht nach ein paar Minuten etwas zurück, bleibt aber die ganze Zeit über dominant. Das Aroma wechselt zwischen süßen und sauren Eindrücken.

Geschmack

Ein starker Antritt auf der Zunge. Der Rauch ist auch im Mund dominant, lässt jedoch im Vergleich zur Nase mehr Bourbon und süße Früchte durch. Der Alkohol brennt scharf auf der Zunge, ich meine aber auch eine scharfe Chilinote zu schmecken. Nach ein paar Sekunden wird das Mundgefühl etwas herber und saurer. Hinzu kommen Zitronen und etwas Vanille.

Abgang

Auch im Abgang dominiert der Rauch. Erst ist das Gefühl im Rachen süß mit Karamell. Die Süße verblasst dann relativ schnell und Zitrusfrüchte und Eiche kommen hinzu. Dazu wieder die Assoziation einer Kräuterwiese. Der Abgang ist mittellang und gegen Ende kommt eine zarte Bitterkeit durch. Der Rauch bleibt am Ende alleine zurück.

Mit Wasser

Der Rauch wird sowohl in der Nase, als auch im Mund viel besser eingebunden. Die anderen Aromen intensivieren sich und auch die Süße tritt stärker hervor und verbleibt im Abgang länger. Marzipan kommt vor allem im Abgang ebenfalls hinzu.

Fazit

Für sein junges Alter ist er nicht schlecht, haut mich aber auch nicht wirklich um. Der Rauch ist etwas zu stark und erschlägt erst einmal alle anderen Aromen. Mit etwas Wasser gewinnt er deutlich an Komplexität und auch andere Aromen neben dem Rauch kommen mehr zur Geltung.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 21 Jahre
Alkoholgehalt: 43% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon und Ex-Oloroso Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 165551

Nase

Das Aroma ist leicht süß und intensiv, aber nicht zu aufdringlich. Man merkt direkt, dass man einen älteren Malt im Glas hat. Der Sherry ist deutlich spürbar, der leichte Benromach-Rauch ist sehr dezent im Hintergrund. Je länger man wartet, desto mehr öffnet er sich. Mit der Zeit wird das Aroma noch süßer mit Orangen und Rosinen. Die Fässer bringen etwas Leder und Möbelpolitur mit. Hinzu kommt eine saure Komponente von Sauerkirschen und Zitrusfrüchten. Aromen der Eiche bauen sich langsam auf und erinnern mich schließlich an frisch geschlagenes Eichenholz. Der Rauch ist nach ein paar Minuten so gut wie nicht mehr wahrnehmbar, die Süße bringt Assoziationen von Apfelmus und Honig. Ein leicht kühlendes Gefühl in der Nase erinnert mich etwas an Minze.

Geschmack

Sehr weich verteilt er sich im Mund. Der Geschmack baut sich ebenso wie die Nase langsam auf und ist noch etwas süßer als das Aroma. Wieder ist der Sherry im Vordergrund und ich kann Orangen, Kirschen, Rosinen und Backpflaumen finden. Auch auf der Zunge habe ich eine saure Komponente, auch wenn die Zitrusfrüchte deutlich in den Hintergrund gerückt sind. Nach ein paar Sekunden wird es etwas würziger mit Weihnachtsgewürzen, Nüssen (vor allem Mandeln) und einer Mund ausfüllenden Pfeffernote.

Abgang

Im Abgang ist er ebenso weich wie im Antritt. Zunächst sind süße Früchte noch dominant, die Süße verschwindet aber recht schnell. Zurück bleiben Rosinen und Nüsse, sowie ein leichter Hauch von Torfrauch. Dazu kommen zarte Eichennoten und ein kühlendes Gefühl von Menthol im Rachen. Der Abgang ist relativ lang.

Fazit

Lecker und vielschichtig. Vor allem in der Nase gefällt er mir sehr gut. Ansonsten bin ich etwas hin und her gerissen, ob ihm ein paar mehr Prozent Alkohol guttun würden. Die pfeffrige Note im Mund gleicht das allerdings etwas aus. Auch wenn meiner Meinung nach der Sherry etwas intensiver, als der Bourbon ist, sollte man auf keinen Fall eine Sherrybombe erwarten.

Wertung: 8,9 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 19 Jahre
Alkoholgehalt: 46,2% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso Sherry und Amerikanische Eichenfässer
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 179473

Nase

Wie zu erwarten startet er mit deutlichem Torfrauch. Dieser ist allerdings nicht so dominant wie bei anderen Ardbeg Abfüllungen, sondern eher angenehm weich und gut eingebunden. Vom Charakter her ist er speckig mit Noten von Räucherschinken. Hinzu kommen maritime Eindrücke und ein leicht kühlendes Gefühl von Minze. Dagegen stehen reife Früchte wie Pfirsiche und Aprikosen mit einem leicht exotischen Touch, sowie Karamell und Vanille. Das Aroma hat süße Anklänge, ohne jedoch vollständig süß zu sein. Komplementiert wird die Süße durch ein leicht saures Aroma mit einem Hauch von Zitrusfrüchten. Auch die Eiche ist im Hintergrund zu spüren, allerdings sehr schwach und so eng mit den Zitrusfrüchten und dem Rauch verwoben, dass sie als einzelnes Aroma fast untergeht. Sherrynoten kann ich nicht finden.

Geschmack

Auf der Zunge geht es ebenfalls mit speckigem Rauch los, der allerdings etwas phenolischer als in der Nase ist. Das Mundgefühl ist erst süß mit Orangen, verschiebt sich dann in Richtung sauren Zitrusfrüchten. Die Eiche ist bereits kurz nach dem Antritt präsent und bringt eine zartbittere Note, sowie etwas Pfeffer und Mandeln. Hinzu kommen eine Spur Vanille, sowie Kräuter.

Abgang

Im Abgang habe ich wieder angenehmer Torfrauch. Die Süße geht zurück, das Mundgefühl wird trockener. Die Eiche mit ihren zartbitteren Noten ist wieder präsent. Dazu kommt ein leicht kühlendes Gefühl von Minze und wieder Zitrusfrüchte. Gegen Ende wird es dann noch etwas würziger mit Paprikagewürz und Pfeffer, sowie Kräuterwiese und einer Spur von Hopfen.

Mit Wasser

Die Nase wird etwas süßer, die Früchte kommen deutlicher hervor. Der Rauch wird hingegen etwas schwächer. Auch im Mund treten die Früchte in den Vordergrund. Jetzt kann ich auch Pfirsiche und Aprikosen identifizieren. Die Eiche wird abgeschwächt und kommt etwas zeitverzögert. Im Abgang hält sich die Süße länger, es folgen deutliche Mandelnoten und Orangenmarzipan. Auch die Kräuternoten werden intensiver.

Fazit

Auch wenn mich seine Komplexität nicht unbedingt umhaut, ist dieser Traigh Bhan ein sehr leckerer Malt. Die Aromen sind sehr schön kombiniert, den Sherry sucht man allerdings vergeblich. Möglicherweise dienen die verwendeten Sherryfässer dafür, ihm seine dezenten Eichennote zu verleihen. Ein paar Tropfen Wasser machen ihn meiner Meinung nach noch etwas interessanter. Sein Preis (Stand September 2022 etwa 350€/Flasche) ist er aber nicht wert.

Wertung: 8,8 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Skye
Alter: 18 Jahre
Alkoholgehalt: 45,8% Vol.
Fasstyp: Bourbon und Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 152734

Nase

Ein angenehmes Aroma von Sherry und Torfrauch strömt in die Nase. Der Rauch ist kalt, wie von einem fast abgebrannten Lagerfeuer, sowie etwas maritim. Das Aroma ist relativ trocken mit Zitrus- (Zitronen und Orangen) und Trockenfrüchten. Die Zitrusnoten drängen die Trockenfrüchte mit der Zeit etwas zurück. Nach dem ersten Probieren wird der trockene Sherry schwächer, es wird deutlich süßer mit braunem Zucker, roten Äpfeln und Mandarinen. Auch der Rauch ist jetzt noch etwas subtiler, hinterlässt aber leicht kühlendes, maritimes Gefühl in der Nase. Ein Hauch von Eichenwürze ist im Hintergrund zu erahnen.

Geschmack

Sehr weich und ölig breitet sich der Malt im Mund aus. Es folgt angenehm sanfter Torfrauch, der jetzt auch leicht medizinische Anklänge hat. Auch die für Talisker typische Schärfe ist da, allerdings deutlich schwächer, als bei jüngeren Abfüllungen. Das Mundgefühl ist süß mit Orangen (oder Orangeat), Rosinen und Backpflaumen. Dann kommt die Eiche durch, bringt zartbittere Noten von dunkler Schokolade und zusammen mit den Trockenfrüchten eine Assoziation von Zwetschgenkuchen.

Abgang

Ich habe zunächst wieder die Zitrusfrüchte und das Gebäck, sowie eine ordentliche Portion Zimt. Miteinander vermischt erinnert mich das Ganze an Weihnachtsstollen. Der Rauch ist sehr gut eingebunden. Eine leichte Bitterkeit der Eiche kommt nach. Am Ende verbleibt der Rauch zusammen mit den Orangen. Der Abgang ist sehr lang und ebenso ölig-samtig, wie das Mundgefühl.

Fazit

Zugegeben, für sein Alter haut mich seine Komplexität nicht unbedingt vom Hocker. Aber Komplexität ist ja nicht das Einzige, was einen guten Malt ausmacht. Der 18-Jährige von Talisker ist sehr lecker und in seiner Komposition (Fassauswahl zusammen mit dem Rauch) absolut stimmig.  Zudem ist er noch einer der bezahlbareren volljährigen Malts aus Schottland.

Wertung: 8,7 / 10

Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon
Farbe: Weißwein
Whiskybase ID: 99579

Nase

Zuerst steigt kalter, leicht medizinischer Torfrauch in die Nase. Dieses kühlende Gefühl weckt maritime Assoziationen von salziger Meeresluft. Der Rauch ist nicht besonders stark und lässt direkt weitere Aromen durch. Es kommen säuerliche Zitrusfrüchte und Birnen zum Vorschein. Dazu Vanille und ein Hauch von Gerstenmalz. Nach dem ersten Probieren wird das Aroma etwas süßer.

Geschmack

Zunächst ist er weich und süß, dann pfeffrig auf der Zunge. Wieder finde ich Birnen und saure Zitrusfrüchte. Diese Säure komplementiert die anfangs dominante Süße. Hinzu kommen Süßgebäck und ein Hauch von Eiche. Der Rauch ist schön eingebunden. 

Abgang

Die Süße kommt zurück, ebenfalls die Säure der Zitrusfrüchte. Zarter Torfrauch breitet sich im Rauchen aus, dazu wieder Süßgebäck. Gegen Ende kommt dann die Eiche etwas stärker durch und bringt ein subtiles, zartbitteres Gefühl.

Fazit

Ein junger Wilder, der aufgrund seiner Jugend noch relativ wenig Komplexität aufgebaut hat. Das macht ihn relativ unkompliziert zu genießen, auch für Personen, die sonst nicht so viel mit rauchigen Malts anfangen können. Durch seine jugendlichen Ecken und Kanten macht er aber trotzdem Spaß.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Islay
Destillerie: Bruichladdich
Alter: 9-10 Jahre (2011/2021)
Alkoholgehalt: 56,1% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in französischen Rotweinfässern
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 181477

Nase

Ein sehr intensiver Antritt in der Nase mit einer ordentlichen Portion kaltem, leicht medizinischem Torfrauch und Asche. Dahinter kommen schwere, süße Weinnoten zum Vorschein, die sich mit dem Rauch toll vereinigen. Gibt man ihm ein paar Minuten Zeit, wird das Aroma deutlich leichter. Der Rauch verfliegt etwas, auch die schweren Weinnoten treten etwas zurück, zugunsten der Bourbonfässer. Ich finde Karamell, Zitrusfrüchte, getrocknete Aprikosen und Pfirsiche. Dazu kommen würzige Eichennoten. Nach dem ersten Probieren empfinde ich das Aroma noch ein Stück weit süßer, fast sirupartig, mit braunem Zucker. Die Zitrusfrüchte kommen mir jetzt ebenfalls intensiver vor.

Geschmack

Wie Sirup verteilt sich der Malt im Mund. Das Mundgefühl ist klebrig süß mit einem deutlichen, leicht pfeffrigen Prickeln auf der Zunge. Auf der einen Seite habe ich, wie schon in der Nase, schwere Rotweinnoten, auf der anderen Seite wieder die Bourbonfässer mit süßen Zitrusfrüchten, Pfirsichen, und Aprikosen. Mit der Zeit kommen zartbittere Eichennoten hinzu, sowie Karamell und Marzipan. Der Rauch ist immer präsent, kommt aber gegen die intensiven Noten der Fässer nicht wirklich durch.

Abgang

Im Abgang ist die Süße fast nicht mehr vorhanden. Würzige Eiche, Marzipan und Rauch dominieren. Mit der Zeit wird es leicht bitter. Der Malt hält sich sehr lange im Rachen. Am Ende wird es nochmal ein bisschen fruchtiger und der Rauch hält sich von allem am längsten.

Mit Wasser

Immer noch sehr fruchtig in der Nase, allerdings weniger klebrig süß und etwas frischer. Das frische Gefühl erinnert mich an eine salzige Meeresbrise. Der Rauch ist wunderbar eingebunden. Auf der Zunge ist der Malt jetzt butterweich und süß, allerdings mit deutlich frischeren Früchten und weniger schweren Weinnoten. Der Abgang wird süßer, büßt allerdings etwas an Länge und Intensität ein.

Fazit

Wie von anderen Abfüllungen der Cask Exploration Serie von Port Charlotte gewohnt, erfolgte hier die Reifung und das Finish auf dem Punkt. Die unterschiedlichen Fässer zusammen mit dem typischen Port Charlotte Rauch ergeben eine tolle Mischung. Hier sollte man auch unbedingt mit ein paar Tropfen Wasser spielen.  

Wertung: 8,7 / 10