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Rauchig

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in Quarter Casks
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 89945

Nase

Wie erwartet dominiert in der Nase der kalte medizinische Rauch. Auch habe ich anfangs eine leicht scharfe Note, die den 48% Vol. geschuldet sein dürfte. Diese legt sich etwas, wenn der Whisky eine Zeit lang im Glas ist. Wenn sich der Rauch dann auch etwas legt, kommen auf der einen Seite maritime Noten mit einer frischen salzigen Meeresbrise durch, auf der anderen Seite Karamell, Vanille und Crème Brûlée. Auch wird der Eindruck mit der Zeit etwas fruchtiger und ich vermag frische leicht säuerliche Zitrusfrüchte und reife Bananen auszumachen. Nach dem ersten Probieren kommen noch eine deutliche Getreidenote und Kokos dazu.

Geschmack

Beim ersten Schluck wird der Mund direkt mit dem starken Rauch ausgefüllt. Der Antritt ist sehr intensiv. Auf der Zunge ist die Süße stärker präsent als in der Nase, auch finde ich die Zitrusfrüchte und Bananen wieder. Dann wird das Mundgefühl zunehmend trockener und leicht bitter. Die Zitrusfrüchte verbleiben.

Abgang

Die Süße verschwindet vollständig und die leichte Bitterkeit der Eiche und der Rauch dominieren.

Fazit

Es ist interessant zu sehen wie das Finish in den kleinen Quarter Casks den Malt beeinflusst. Auch wenn er kein Alter trägt, spürt man schon deutlich den Einfluss der Eiche. Zusammen mit dem starken Rauch und den 48% Vol. Alkohol ergibt das eine explosive Mischung. Toll!

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 18 Jahre
Alkoholgehalt: 43% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso Sherryfässer
Farbe: Dunkler Bernstein
Whiskybase ID: 199

Nase

Schwer und sehr komplex. Sofort ist ein leicht kühlender phenolischer Rauch auszumachen. Dann kommt Karamell, und ein schweres Sherryaroma. Dieses bringt eine subtile Süße, sowie reife Beeren und Trockenfrüchte wie etwa Rosinen. Die einzelnen Eindrücke lassen sich schwer voneinander trennen. Die Früchte werden mit der Zeit intensiver, so wie sich der Rauch etwas zurückzieht. Auch wird das Aroma mit der Zeit etwas würziger und erinnert mich etwas an dunkle Schokolade. Die anfänglich zu vernehmende leichte Süße ist nach dem ersten Probieren fast vollständig verschwunden und der trockene Charakter des Oloroso wird zusammen mit der Eichenwürze stärker.

Geschmack

Der Antritt ist intensiv mit leichtem, aber nicht zu dominantem Rauch. Dann breitet sich eine leichte Süße im Mund aus und die Früchte sind wieder wahrzunehmen. Ebenfalls schmecke ich einen Hauch dunkle Schokolade und Kakao.

Abgang

Lang mit nachklingendem Rauch. Die Trockenheit des Oloroso und die leichte Süße halten sich anfangs noch die Waage. Gegen Ende hin überwiegt dann die Trockenheit. Die Würze der Fässer und der Kakao werden zum Ende hin ebenfalls intensiver.

Fazit

Ein wunderbar komplexer Malt! An ihm könnte man stundenlang riechen. Der leichte Bowmore-Rauch harmoniert super mit dem intensiven Sherry und macht ihn zu etwas wirklich Besonderem.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Skye
Alter: 10 – 11 Jahre
Alkoholgehalt: 45,8% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in Ex-Amoroso Sherryfässern
Farbe: Dunkler Bernstein
Whiskybase ID: 45206

Nase

Der leichte Talisker-Rauch tritt sofort in der Nase, ist aber toll gepaart mit einer fruchtigen Süße. Reife Früchte wie Birnen, Zwetschgen und Mirabellen dominieren hier sofort. Mit der Zeit treten diese aber etwas zurück und lassen jetzt mehr und mehr den Sherry und Trockenfrüchte wie Rosinen durch. Die anfängliche Süße bleibt dennoch präsent.

Geschmack

Die fruchtige Süße füllt nach dem Probieren sofort den gesamten Mund aus. Der Sherry und die Rosinen sind auch sofort da, dazu Fruchtkompott. Auch die typische Talisker-Chilischärfe auf der Zunge lässt nicht lange auf sich warten. Der Rauch ist eher im Hintergrund zu finden und harmoniert gut mit der Süße und den Früchten. Würzige Noten der Eiche sind kaum vorhanden und gehen im Gesamteindruck etwas unter.

Abgang

Der Abgang ist mittellang. Die Süße bleibt bis zum Ende hin dominant, lässt aber auch im Abgang leichte Rauchnoten, sowie eine schwache Eichenwürze durch.

Fazit

Die Distiller’s Edition von Talisker ist eine sehr gelungene Abfüllung. Im Vergleich zum 10-Jährigen Talisker wurde die Distiller’s Edition um ein Finish in Ex-Amorosofässern erweitert, was dem Whisky eine zusätzliche Komplexität verleiht. Der Rauch ist sehr gut in den Gesamteindruck eingebunden und rundet das Gesamtbild super ab.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 43% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in Ex-Moscatel Sherryfässern
Farbe: Helles Gold bis Gold
Whiskybase ID: 73914

Nase

Man braucht seine Nase nicht tief ins Glas zu halten um den starken Caol Ila Rauch auszumachen. Diesen empfinde ich leicht kühlend in der Nase und sehr medizinisch mit den typischen Krankenhaus-Noten von Pflastern und Mullbinden. Mit der Zeit lässt der Rauch frische Zitrusfrüchte durch, dann spürt man auch den Sherry deutlicher mit einer angenehmen Süße. Nach einiger Zeit geht der Rauch noch weiter zurück und ein Wechselspiel von Zitrusfrüchten und dunklen, beerigen Früchten des Sherrys schiebt sich in den Vordergrund.

Geschmack

Er legt sich sehr ölig auf die Zunge. Das Mundgefühl ist sehr angenehm. Der starke Rauch wird relativ schnell von einer deutlichen Süße komplementiert. Dann kommen reife Früchte durch, die mich an dieser Stelle eher an Äpfel und Birnen, als an Zitrusfrüchte erinnern. Die Fässer bringen einen leicht würzigen Einfluss mit. Dieser erinnert mich an Pfeffer und Muskatnuss.

Abgang

Der Eindruck bleibt intensiv. Süße reife Früchte bleiben deutlich spürbar. Der Pfeffer und die Muskatnuss werden mit der Zeit stärker und setzen sich gegen Ende hin gegen die süßen Früchte durch. Der Rauch beleibt bis zum Ende spürbar.

Fazit

Wer stark rauchige Whiskys der Insel Islay mag, sollte diesen Malt auf jeden Fall probiert haben. Neben dem typisch phenolischen Rauch von Caol Ila bietet er noch eine ganze Menge mehr, nicht zuletzt durch das Finish in Ex-Moscatel-Fässern. Diageo hat mit dieser Abfüllung einmal mehr bewiesen, dass die Distiller’s Editions der Classic Malts of Scotland eine echte Bereicherung für die Whiskywelt sind.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Skye
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 45,8% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Sherry
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 40072

Nase

Der Talisker Storm bringt ein frisches Gefühl in die Nase. Der leichte Talisker-Rauch kommt direkt hinterher, aber so verhalten, dass sich sofort auch andere Aromen bemerkbar machen. Diese sind vor allem Zitrusfrüchte wie Orangen und Mandarinen. Dahinter liegt ein Hauch Sherry, der eine leichte Süße und auch Assoziationen von reifen Früchten mitbringt. Dazu kommen Karamellbonbons.

Geschmack

Er breitet sich wärmend im Mund aus und man kann sofort das für Talisker typische scharfe Prickeln auf der Zungenspitze wahrnehmen. Dann findet man die Aromen aus der Nase auch direkt wieder. Zum einen die Zitrusfrüchte und zum andern auch der Sherry, wobei sich die Süße hier im Hintergrund bleibt. Der Rauch ist nicht aufdringlich und sehr gut in den Gesamteindruck eingebunden.

Abgang

Der Abgang ist maximal mittellang und die Früchte halten sich bis zum Ende. Ein Holzeinfluss des Fasses ist höchstens zu erahnen.

Fazit

Der Talsiker Storm ist ein leicht zu trinkender und sehr gefälliger Malt. Der Rauch ist nicht dominant und vermischt sich super mit den anderen Aromen, was ich an Whiskys dieser Destillerie so mag. Allerdings bleibt er im Gesamtbild etwas blass und zeigt hier deutlich, dass es ihm im Vergleich zu anderen Malts von Talisker noch etwas an Reife fehlt. Dies ist aber möglicherweise auch so beabsichtigt, denn dadurch eignet er sich hervorragend für Einsteiger und vor allem solche, die sich von starkem Rauch abgeschreckt oder überfordert fühlen. Deshalb würde ich ihn vor allem Personen empfehlen, die sich langsam an rauchige Malts rantrauen wollen.

Wertung: 7,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 40% Vol.
Fasstyp: Frische amerikanische Eiche, Ex-Bourbon
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 54930

Nase

Der erste Eindruck in der Nase ist nicht so stark, wie ich es erwartet habe. Für einen Malt von Laphroaig ist er ein Stück weit zurückhaltend. Das mag dem im Vergleich zu anderen Laphroaig-Abfüllungen auf 40% Vol. reduzierten Alkoholgehalt zurückzuführen sein. Trotzdem ist der medizinische Laphroaig-Rauch deutlich zu spüren und bei diesem Malt klar im Vordergrund. Ein leicht kühlendes Gefühl in der Nase weckt die Assoziation eines ausgebrannten, erloschenen Feuers und frischer Seeluft. Dahinter findet man zunächst eine leichte frische Zitrusfruchtnote (etwa Mandarinen), die nach einiger Zeit stärker hinter dem Rauch hervorkommt. Ebenfalls findet man jetzt auch eine leichte Süße mit der Assoziation von Honig.

Geschmack

Auf der Zunge ist der Antritt auch eher verhalten. Zuerst breitet sich, ähnlich wie beim Nosing, ein frisches rauchiges Aroma im Mund aus. Dieses erinnert an dieser Stelle etwas an Teer.  Auch findet man eine leichte Süße und Fruchtigkeit wie in der Nase, die aber vom starken Rauch anfangs beide überlagert werden. Nach mehrmaligem Probieren werden diese Eindrücke etwas intensiver und der Rauch geht etwas zurück. Zudem kommt jetzt noch eine subtile Karamellnote durch.

Abgang

Der Abgang ist vergleichsweise kurz. Auch hier dominiert der Rauch und die anderen Aromen verblassen dahinter ebenfalls relativ schnell. Interessanterweise Verbinde ich den Rauch im Abgang eher mit einer Räucherkammer oder einem Lagerfeuer, was im Gegensatz zu dem für Laphroaig typischen medizinischen Antritt in der Nase steht.

Fazit

Laphroaig behauptet von sich selbst, dass sie den „most richly flavoured of all scotch whiskies“ produzieren. Das mag auch normalerweise so sein, aber bei dieser Abfüllung schalten sie offensichtlich einen Gang zurück. Das für Laphroaig typische medizinisch-rauchige Aroma ist zwar vorhanden, aber dem Select fehlt es zu sehr an Kraft und Komplexität um dem Motto gerecht zu werden.

Das mag zum einen an dem im Vergleich zu anderen Abfüllungen geringeren Alkoholgehalt von 40% liegen. Zum andern fehlt es dem Malt im Vergleich zum 10-Jährigen oder dem Quarter Cask noch etwas an Reife. Gut geeignet ist der Select meiner Meinung nach als „Einstiegsdroge“ für Laphroaig- oder allgemein rauchige Islay-Whiskys. Man bekommt zwar viel Rauch, wird aber nicht von der Aromenfülle überfordert. Wer aber mit stark rauchigen Whiskys bzw. Laphroaig selbst schon vertraut ist, sollte lieber zum 10-Jährigen, dem Quarter Cask oder dem Triple Wood greifen.

Wertung: 7,5 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 8 Jahre
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: Refill europäische Eiche, Amerikanische Eiche
Farbe: Hellgelb/Weißwein
Whiskybase ID: 78627

Nase

Der starke Rauch von Lagavulin ist sofort in der Nase präsent. Dazu kommt eine leichte alkoholische Frische, die dem erhöhten Alkoholgehalt von 48% geschuldet ist. Hinter dem dominanten Rauch verstecken sich fruchtig-süße Noten, die einige Zeit brauchen, um den Rauch etwas zu verdrängen. Diese Fruchtigkeit erinnert an Zitrusfrüchte. Zum einen an frische Zitronen, zum andern zusammen mit der leichten Süße an reife Mandarinen, und Orangen. Dazu kommt ein maritimer Charakter mit einer Assoziation einer salzigen Meeresbrise und Räucherfisch. Nach einiger Zeit kommt zusätzlich noch eine leichte Getreidenote wie von getrocknetem Malz durch.

Geschmack

Auch im Mund ist der Rauch anfangs sehr dominant. Danach breitet sich eine leichte Süße aus. Beim zweiten Probieren geht der Rauch etwas zurück und die Süße kommt etwas stärker durch. Auch die Zitrusfrüchte treten wieder hervor. Zusammen mit einem Prickeln auf der Zunge erinnert mich das an Orangenbrause.

Abgang

Der Rauch hält sich sehr lang, während die anderen Aromen und die Süße dahinter vergleichsweise schnell verblassen.

Fazit

Wahrscheinlich jeder, der rauchige Whiskys mag, hat schon einmal den 16-jährigen Lagavulin probiert oder zumindest davon gehört. Diese Abfüllung hier ist nun das komplette Gegenteil zum 16-Jährigen. Er ist nur halb so alt, ihm fehlt dadurch die Komplexität und natürlich der starke Sherryeinfluss, die den 16-Jährigen so interessant machen. Natürlich drängt sich dann die Frage auf, was Diageo mit dieser Abfüllung bezwecken wollte.

In der Core range von Lagavulin gibt es traditionell wenige Abfüllungen die meist einen starken Sherryeinfluss haben. Man kann also davon ausgehen, dass dieser 8-Jährige ein Blick hinter die Kulissen (also das Fass) sein soll und den Destilleriecharakter von Lagavulin in den Vordergrund stellen soll. Das ist ihnen definitiv gelungen, denn der Rauch und die Fruchtigkeit des Spirit dominieren hier. Abgesehen davon gibt es bei diesem Malt aber leider wenig zu entdecken. Interessant zum Probieren ist er definitiv. Die Frage, ob er zum regelmäßigen Genießen dem, meiner Meinung nach, viel interessanteren 16-Jährigen vorzuziehen ist, muss jeder für sich selbst beantworten.

Wertung: 8,0 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Orkney
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 40% Vol.
Fasstyp: First und Second Fill Sherry
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 96755

Nase

Die leichte Rauchigkeit, die für Highland Park Malts typisch ist, habe ich sofort in der Nase. Sie tritt aber schnell in den Hintergrund und es folgen Anklänge von Sherry und eine Honigsüße. Der Sherry bringt eine Assoziation von frischen, reifen Früchten mit. Nach einiger Zeit setzen sich mehr und mehr würzige Noten (Ingwer) und frische Kräuter (Heidekraut) durch. Nach dem ersten Probieren tritt die Süße weiter in den Hintergrund und würzige Noten vom Fass kommen stärker durch. Zu diesen würzig-herben Noten kommt eine subtile Malzigkeit, was in der Kombination entfernt an Bier erinnert. Die frischen Früchte weichen Trockenfrüchten wie etwa Rosinen.

Geschmack

Beim Probieren treten zunächst nochmal die Süße und der Sherry in den Vordergrund. Auch die leichte Rauchigkeit ist anfangs wieder präsent. Ähnlich wie in der Nase werden diese Noten langsam durch die Würze der Eiche und die malzigen Noten abgelöst.

Abgang

Diese Noten bleiben auch beim langen Abgang dominant, wobei die Würzigkeit der Eiche dabei leicht in eine Bitterkeit mit einer Assoziation von geröstetem Kaffee übergeht.

Fazit

Highland Park hat es geschafft, mit seiner 12-jährigen Standardabfüllung einen für sein Alter gut gereiften Malt zu kreieren. Bemerkenswert ist dabei, dass ausschließlich Sherryfässer verwendet werden. Die leicht herben und bitteren Noten lassen dabei auf die (zumindest teilweise) Verwendung von europäischen Eichenfässern schließen. Die leichte Rauchigkeit, die für Malts von Highland Park so typisch ist, bietet einen interessanten Gegensatz zur Süße des Sherrys und rundet die Eindrücke dieser Abfüllung optimal ab. Zudem ist er als Standardabfüllung sehr preiswert, was ihn fast schon zu einem „Must-have“ in dieser Altersklasse macht.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in europäischen Portweinfässern
Farbe: dunkler Bernstein
Whiskybase ID: 73170

Nase

Die leichte Rauchigkeit verbindet sich toll mit dem Portwein. Der Rauch bringt leichte medizinische Noten, die Aromen des Portweins erinnern an süßen Fruchtkompott und Obstsalat, durch die Süße sogar etwas an Zuckerwatte. Daneben ist eine leicht scharfe und kühlende Note in der Nase zu spüren, die etwas an salzige Meeresluft erinnert, sowie eine leicht metallische Note. Mit der Zeit tritt die Süße des Portweins etwas zur Seite und lässt Zitrusfrüchte und Birnen durch. Ansonsten sind die typischen Aromen des Boubonfasses wie etwa Vanille oder Karamell allenfalls im Hintergrund zu erahnen. Diese Tatsache lässt vermuten, dass für diese Abfüllung mehrfach befüllte Ex-Bourbonfässer verwendet worden sein könnten, deren schwache Reife durch das Finish in Portweinfässern ausgeglichen werden sollte.

Geschmack

Der Antritt ist ebenso stark wie in der Nase. Zuerst steht der süße Portwein im Vordergrund und die die Zitrusfrüchte und Birnen sind wieder zu finden. Auffallend ist zudem ein leicht scharfes Prickeln auf der Zungenspitze. Nach einigen Sekunden wird der Eindruck etwas trockener und würziger, was durch die europäischen Eichenfässer des Portweins bedingt ist. Der leichte Torfrauch bindet sich schön in das Gesamtbild mit ein, wird aber von der dominanten Süße des Portweins sogar etwas in den Hintergrund gedrängt.

Abgang

Der Abgang ist mittellang, die Süße hält sich bis fast zum Schluss und wird von dem leichten Torfrauch, sowie etwas würziger Eiche begleitet.

Fazit

Diese Abfüllung der Ardmore Distillery kann man durchaus als gelungen bezeichnen. Andere (Standard-)Abfüllungen der Destillerie kommen meiner Meinung nach oft etwas ungestüm rüber und haben sowohl in der Nase, als auch im Mund eine starke, oftmals metallische Schärfe. Durch die zusätzliche Reifung in ehemaligen Portweinfässern wird der Whisky etwas weicher und reifer, ohne dass die charakteristische (und unter Fans geschätzte) Schärfe des Brennereicharakters ganz verschwindet. Zwar kann davon ausgegangen werden, dass für diese Abfüllung nicht die besten Ex-Bourbonfässer des Lagers verwendet wurden, aber das nachträgliche Finish in den Portweinfässern bringt eine Interessante Kombination des leichten Torfrauchs und der Süße des Portweins. Zudem hat die Abfüllung ein Mindestalter von 12 Jahren, was in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich ist.

Wertung: 7,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 46,6% Vol.
Fasstyp:  Frische ausgekohlte Eiche, first-fill Ex-Bourbon und Ex-PX Sherry
Farbe: dunkles Gold
Whiskybase ID: 99885

Der An Oa ist abgesehen vom in nur kleinen Batches abgefüllten und vergriffenen Traigh Bhan die neuste immer verfügbare Standardabfüllung aus dem Hause Ardbeg. Wie auch der Uigeadail und der Corryvreckan hat er keine Altersangabe.

Nase

Man findet sofort den charakteristischen Rauch mit einer Assoziation von Lagerfeuer, Räucherkammer und etwas Teer. Dieser dominante Rauch lässt aber fast sofort auch eine deutliche Süße durch, die zum einen aus dem Grundcharakter des Ardbeg-Spirits, aber zum anderen auch aus den PX-Fässern zu kommen scheint. Diese Süße erinnert an reife Früchte, die sich nicht so recht voneinander unterscheiden lassen und daher wie eine Art Obstsalat rüberkommen. Mich erinnert diese fruchtige Süße auch etwas an Granatapfelsirup, den ich als Kind öfter mal in meine Getränke gegeben habe. Mit der Zeit verändert sicher der Rauch etwas in Richtung ausgebranntes Lagerfeuer und Asche. Wenn man sich etwas Zeit nimmt, kommt auch etwas Karamell und Crème Brulée durch. Nach dem ersten Probieren spürt man auch die Eiche ein wenig.

Geschmack

Der Antritt auf der Zunge ist sanft und cremig. Anfangs liegt der Rauch noch etwas über allem anderen, weshalb ich die Süße zum Anfang etwas vermisse. Wenn sich die Nase und der Mund etwas an den Rauch gewöhnt haben, ist er dann auf der Zunge auch deutlich süßer und man findet auch den Obstsalat wieder.

Abgang

Im Abgang kommt dann auch noch die Eiche durch und bringt etwas Würze und Zartbitterschokolade, ohne aber die Süße zu verdrängen. Der Abgang ist lang und das Wechselspiel zwischen Süße und Eiche klingt noch eine ganze Weile nach.

Fazit

Der An Oa ist ein interessanter Malt, der es schafft den normalerweise sehr dominanten Ardbeg-Rauch gut mit fruchtigen und süßen Aromen zu vereinen. Man muss nicht erst minutenlang versuchen den Rauch zu durchdringen um weitere Aromen zu finden. Deshalb wirkt er schon in der Nase sehr ausgewogen und bleibt es auch bis zum Abgang hin. Dort werden neben dem Rauch und der Süße auch leicht bittere Noten der Eiche sehr harmonisch in den Gesamteindruck eingebunden.

Wertung: 8,3 / 10