Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Abfüller: Ian Macleod
Alter: Ohne Altersangabe
Alkoholgehalt: 62,3% Vol.
Fasstyp: Keine Angabe
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 189097
Nase
Der erste Eindruck ist leicht muffig mit Sherrynoten und säuerlichen Zitrusfrüchten. Dazu auch direkt etwas würzige Eiche. Der Alkohol ist deutlich spürbar und erzeugt ein leicht kühlendes Gefühl in der Nase. Dann wird es deutlich süßer, fast schon sirup- bzw. likörartig. Insgesamt finde ich, er ist etwas verschlossen. Man sollte ihm auf jeden Fall genügend Zeit geben. Nach dem ersten Probieren ist das Aroma weniger schwer, dafür leichter und frischer. Ich finde jetzt auch helle, reife Früchte wie Mirabellen und Aprikosen. Auch die Würze des Fasses wird intensiver. Das erinnert mich etwas an typische „Gewürzschrank-Aromen“ wie Zimt und Muskat.
Geschmack
Der Antritt ist erwartungsgemäß kräftig und intensiv. Auch hier macht sich sofort der Alkohol bemerkbar und belegt die Zunge. Unverdünnt schon etwas grenzwertig. Dann kommen süße Weinnoten (Sherry?) mit dunklen, aber auch leicht säuerlichen Früchten wie Brombeeren und Erdbeeren hinzu. Das Mundgefühl ist, wie es sich in der Nase bereits angedeutet hat, sirupartig und klebrig süß – fast schon zum Kauen. Weingummis und auch ein wenig Kokosnuss kommen mir in den Sinn. Dann wird es deutlich würziger und sogar leicht bitter mit dunkler Schokolade.
Abgang
Zunächst noch leicht süß, dann kommen Weihnachtsgewürze und Eiche hinzu. Die Eiche zeigt sich überraschend leicht und nicht wirklich bitter werdend. Wieder finde ich die Weingummis und die dunkle Schokolade. Der Abgang ist etwa mittellang.
Mit Wasser
In der Nase ist der deutlich leichter und angenehm süß. Ich habe zwar immer noch ein kühlendes Gefühl in der Nase, aber nicht mehr so stechend. Auch auf der Zunge ist er jetzt viel angenehmer, aber trotzdem sehr intensiv. Zusätzlich zu den dunklen Beeren (jetzt auch Johannisbeeren) kommen die hellen Früchte aus der Nase, sowie leicht säuerliche Zitrusnoten. Die Konsistenz ist immer noch sehr ölig. Im Abgang hält sich die Süße nun etwas länger. Die verschiedenen Früchte harmonieren sehr gut miteinander. Zum Ende hin klingt dann ein Hauch Eiche zusammen mit Erdbeeren nach.
Fazit
Ein netter, unkomplizierter Malt zu einem vernünftigen Preis. Unverdünnt ist mir der Alkohol zu stark – er verträgt viel Wasser. Anhand der öligen Konsistenz hätte ich auf die Clynelish Destillerie getippt. Was das Fass angeht, vermute ich ein Sherryfass. Da die Sherrynoten aber nicht so dominant sind, handelt es sich wahrscheinlich um ein Refill-Fass. Alles in allem ist die Abfüllung gut gelungen.