Tag

Unabhängiger Abfüller

Browsing

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Unabhängiger Abfüller: Malts Of Scotland
Alter: 10 Jahre (2007/2017)
Alkoholgehalt: 52,1% Vol.
Fasstyp: Finish in einem 1st fill Ex-Marsala Rotweinfass (Single Cask 17035)
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 102380

Nase

Schwere Weinaromen strömen sofort aus dem Glas. Zuerst habe ich eine leichte Süße in der Nase, dann finde ich auch deutlich säuerliche Aromen. Den Charakter würde ich generell als fruchtig-nussig bezeichnen. Die säuerlichen Aromen erinnern mich an Kumquats und Johannisbeeren. Daneben habe ich auch Trockenfrüchte wie Rosinen und Aprikosen. Bei den leicht nussigen Aromen kommen mir als Erstes Walnüsse in den Sinn. Den Alkohol kann ich in der Nase auch spüren, er ist jedoch nicht störend.

Geschmack

Im Mund überrascht er mich etwas. Das Mundgefühl ist viel süßer, als die Nase es hat vermuten lassen. Die Früchte wirken jetzt eher frisch und reif als getrocknet. Ich denke an süße Beeren, rote Äpfel und Quitten. Später kommen dann verstärkt Nüsse, sowie leicht würzige Eindrücke der Eiche hinzu. Zum Abgang hin baut sich ein intensiver Geschmack von Mandeln und Marzipan im Mund auf.

Abgang

Der Geschmack wird leicht bitter, sodass ich direkt an Marzipan-Pralinen mit dunkler Schokolade denken muss. Der Abgang ist mittellang und wärmend. Die leichte Bitterkeit wird dann noch intensiver und bleibt auch als Letztes zurück.

Mit Wasser

Mit ein paar Tropfen Wasser kommt er mir in der Nase etwas langweiliger vor. Das Mundgefühl wird ein bisschen weicher und abgerundeter. Die Süße hält sich mit ein wenig Wasser zum Abgang hin etwas länger.

Fazit

Nach dem ersten Riechen hätte ich auf ein „normales“ Rotweinfass getippt. Dann musste ich feststellen, dass sie doch etwas anders ist als die Rotwein-Abfüllungen, die ich bisher probiert habe. Am Ende würde ich den Einfluss des Marsalas am ehesten als eine Mischung aus fruchtigem Rotwein und trocken-nussigem Oloroso-Sherry beschreiben. Allerdings muss man dazu sagen, dass das Finish die meisten anderen Aromen auch absolut erschlägt. Vom vorherigen Fass und dem Brennereicharakter ist hier kaum mehr was zu spüren. Die Bitterkeit im Abgang ist für meinen Geschmack schon fast ein wenig zu intensiv. Trotzdem fand ich diese Abfüllung sehr interessant. Ein Finish in Marsala-Fässern gibt es leider nicht oft.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Unabhängiger Abfüller: Gordon & MacPhail
Alter: 16 Jahre (14.12.1998/12.10.2015)
Alkoholgehalt: 45% Vol.
Fasstyp: Finish in Côte Rôtie Weinfässern
Farbe: Rötlicher Bernstein
Whiskybase ID: 73567

Nase

Ausgeprägte fruchtige Rotweinaromen steigen sofort in die Nase. Ich finde rote Früchte wie Kirschen, Johannisbeeren und Erdbeeren, sowie Brombeeren. Dazu süße Fruchtgummis und ein wenig Honig. Mit der Zeit wird es etwas würziger. Es kommt Eiche hinzu und ich fühle mich etwas an Korkboden und Zigarrenbox erinnert. Dahinter schwebt ein leicht muffiger Geruch nach feuchtem Keller. Die 45% Vol. Alkohol sind schön eingebunden und geben dem Aroma Kraft, ohne zu stechen.

Geschmack

Auf der Zunge ist der Antritt ebenso stark und kraftvoll. Der Wein tritt wieder in den Vordergrund. Süße Früchte dominieren das Mundgefühl. Ich finde wieder dunkle Früchte, sowie Erdbeeren, Kirschen und Weingummis. Nach kurzer Zeit wird es ebenso wie in der Nase deutlich würziger und die Eiche bringt eine leichte Bitterkeit mit.

Abgang

Interessanterweise bleibt er auch im Abgang zunächst süß und die Weingummis bleiben lange präsent. Dann nehmen die Eichentöne zu und ich finde Zartbitterschokolade. Der Abgang ist lang und wärmend.

Fazit

Bei dieser Abfüllung regiert der Rotwein. Ich vermute, dass es sich bei den ursprünglichen Fässern um Ex-Bourbonfässer handelte, die zu schwach waren um ohne Finish abgefüllt zu werden. Das Finish ist aber sehr gut gelungen und kann mich absolut überzeugen. Die Rotweinfässer bringen zwar deutliche Eichennoten mit, aber in Maßen. Das macht den Malt sehr gut ausgewogen. Hier erfolgte die Reifung genau auf den Punkt!

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Unabhängiger Abfüller: The Ultimate Whisky Company (van Wees)
Alter: 9 Jahre (2010/2020)
Alkoholgehalt: 56,8% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Sherry Butt (Single Cask)
Farbe: Mahagoni
Whiskybase ID: 158221

Nase

Das Einzige, was ich nach dem ersten Riechen sagen kann ist: Sherry! Dieser liegt hier nämlich deutlich über allem. Auch der hohe Alkoholgehalt ist hinter diesem üppigen Sherryaroma nur im Hintergrund als leicht kühlendes Gefühl in der Nase wahrzunehmen. Mit dem Sherry kommen dunkle Früchte wie überreife Kirschen, Pflaumen und (Brom-)Beeren. Dann finde ich Nüsse wie gebrannte Mandeln, Pistazien, sowie Marzipan. Dabei ist das Gefühl in der Nase nicht unbedingt süß, sondern eher ein Wechselspiel zwischen einer leichten Süße und leicht säuerlichen Eindrücken. Nach ein paar Minuten kommt auch noch eine dezente Würze hinzu – das Fass macht sich auch bemerkbar.

Geschmack

Der Eindruck der Nase wiederholt sich auf der Zunge. Ich kann mich nicht entscheiden ob der Antritt eher auf der süßen, oder der säuerlichen Seite liegt. Mit der Zeit wird das Mundgefühl auf jeden Fall deutlich trockener. Der Sherry liegt schwer auf der Zunge, ich finde wieder die oben genannten Früchte, sowie jetzt auch, stärker als in der Nase, getrocknete Früchte wie Rosinen und Datteln. Dann wird die Eiche intensiver und bringt leicht bittere Aromen von geröstetem Kaffee und Backkakao mit.

Abgang

Dieses Gefühl von geröstetem Kaffee und Backkakao verbleibt mit einem Hauch Sherry über den gesamten, langen Abgang hinaus.

Mit Wasser

Mit etwas Wasser lüftet sich der Schleier des Sherrys deutlich. Die Aromen wirken nicht mehr so dicht gedrängt und komprimiert. Der Eindruck in der Nase wird etwas leichter und süßer. Ich finde jetzt nicht mehr überwiegend die reifen, dunklen Früchte, sondern auch kandierte Früchte und Aprikosen. Auch auf der Zunge ändert er seinen Charakter in diese Richtung. Das Mundgefühl wirkt einfach harmonischer.

Fazit

Der Abfüller hat sich für diese Abfüllung ein hervorragendes Fass ausgesucht. Hier bekommt man einen fassstarken Edradour mit fast 57% und einer vollen Ladung Sherry. Genau das, was man von den typischen unabhängigen Einzelfassabfüllungen aus dem Hause Edradour erwartet. Und das was man an ihnen so liebt.

Aber: Auch wenn er mit dem verhältnismäßig hohen Alkoholgehalt sehr gut trinkbar war und eigentlich kein Wasser benötigt, hat er mir mit ein paar Tropfen Wasser noch deutlich besser geschmeckt.

Wertung: 8,9 / 10

Art: Single Grain
Land und Region: Schottland, Highlands
Unabhängiger Abfüller: Best Dram (Whisky Druid)
Alter: 10 Jahre (2009/2020)
Alkoholgehalt: 54% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in 1st fill Ex-PX Sherry (Single Cask)
Farbe: Dunkler Bernstein
Whiskybase ID: 148592

Nase

Beim ersten Eindruck dominiert ganz klar der Sherry. Dieser bringt eine fast überwältigende Fruchtpalette von dunklen Früchten und Trockenfrüchten mit. Der Unterton ist eher säuerlich. Ich denke dabei vor allem an (Sauer-)Kirschen, schwarze Johannisbeeren und Rosinen. Hinter dem Sherry nehme ich, wie bei vielen (jüngeren) Grain Abfüllungen, einen leichten Klebstoffgeruch wahr. Dann macht sich auch eine leichte Würze vom Fass bemerkbar. Ich finde zartbittere, dunkle Schokolade und Backkakao, sowie Sauerteigbrot und etwas Leder.

Geschmack

Im Mund ist er um einiges süßer als in der Nase. Die Süße des PX Sherrys baut sich im Mund mehr und mehr auf und überdeckt für den Moment alles andere. Ich habe selten so einen süßen Whisky im Glas gehabt. Die Früchte nehme ich jetzt nur noch als kandierte Früchte wahr. Der süße Geschmack erinnert mich vor allem an braunem Kandiszucker.

Abgang

Der Abgang ist lang und die Süße weicht bis zum Ende keinen Schritt zurück. Es verbleiben Fudge und Butterscotch Bonbons. Die Eiche ist im Abgang auch vollständig von der Süße überdeckt. Mit ein paar Tropfen Wasser verbessert sich das Aroma und das Mundgefühl nicht. Ich habe allerdings den Eindruck, dass die leichte Würze und die Schokolade im Abgang neben der Süße ein wenig mehr zur Geltung kommen.

Fazit

10 Jahre sind für Single Grain Abfüllungen eigentlich ein ziemlich junges Alter.  Durch das Finish einem erstbefüllten Ex-PX Sherryfass, wird der Whisky aber derart mit süßem Sherry aufgeladen, dass der Charakter von Invergordon gänzlich überdeckt wird. Ein Fest für Liebhaber von Sherrybomben! Trotzdem habe ich aber den für mich typischen Klebstoffgeruch wahrgenommen, der mich persönlich bei Single Grain Whiskys oftmals etwas stört.

Wertung: 7,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
UnabhängigerAbfüller: Best Dram (Whisky Druid)
Alter: 9 Jahre (2010/2020)
Alkoholgehalt: 58,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in 1st fill Ex-PX Sherry Hogshead (Single Cask)
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 148787

Nase

Beim ersten Riechen ist der Sherry direkt sehr deutlich zu spüren. Er bringt eine leichte Süße und reife Früchte wie Pfirsiche und Aprikosen mit. Er ist allerdings sehr gut eingebunden und keinesfalls zu dominant. Schon nach kurzer Zeit kann ich eine deutliche würzige Komponente mit Leder, Eiche und Kork wahrnehmen. Auch wirkt das Aroma leicht salzig und maritim. Das kann zu Teilen auch dem hohen Alkoholgehalt geschuldet sein. Anfangs hat er eine deutliche alkoholische Note, die erst mit der Zeit langsam verfliegt. Hinter den süßen, reifen Früchten des Sherrys kann ich auch Zitrusfrüchte wahrnehmen.

Geschmack

Vom Geschmack her ist dieser Malt eindeutig auf der würzigen Seite angesiedelt. Auf der Zunge wirkt er zunächst süß, diese Süße wird aber sehr schnell von einer deutlichen Bitterkeit komplementiert und nach und nach zur Seite gedrängt. Auch die Früchte bewegen sich eher im Hintergrund. Ich finde vor allem die Zitrusfrüchte wieder.

Abgang

Auch im Abgang dominieren die würzigen Noten der Eiche. Der Abgang ist lang und wärmend.

Mit Wasser

Mit etwas Wasser wird das Aroma in der Nase wieder etwas süßer und fruchtiger. Die Würze geht etwas zurück. Auch auf der Zunge wird er deutlich süßer. Die Pfirsiche und Aprikosen sind dann auch wieder zu finden. Erst im Abgang gewinnt die Eiche wieder die Oberhand. Ich meine auch im Abgang jetzt etwas Kaffee zu schmecken. Ein paar Tropfen Wasser tun ihm auf jeden Fall gut.

Fazit

Diese Abfüllung bietet ein tolles Wechselspiel zwischen süßem Sherry, würziger Eiche und dem kräftigen Charakter von Balblair. Die einzelnen Eindrücke sind (vor allem mit etwas Wasser) wunderbar miteinander verwoben. Aufgrund des noch recht jungen Alters bietet er zwar keine außergewöhnliche Komplexität, aber das Zusammenspiel der oben genannten einzelnen Komponenten machet ihn trotzdem zu einem sehr interessanten Malt.

Wertung: 8,4 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Unabhängiger Abfüller: Wemyss Malts
Alter: 19 Jahre (1997/2016)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon (Single Cask)
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 97593

Nase

Hier handelt es sich um einen rauchigen Bunnahabhain. Der Rauch ist aber, im Gegensatz zu typisch rauchigen Malts der Insel Islay, eher zart und nicht zu aufdringlich. Bereits beim ersten Riechen macht er Platz für süße und fruchtige Noten. Ich finde ein wenig Zuckerwatte, sowie Karamellbonbons. Die Früchte erinnern mich zunächst etwas an Zitrusfrüchte, haben aber definitiv einen exotischen Touch. Wenn ich ihm etwas mehr Zeit lasse, werden die exotischen Früchte dominanter und man findet einen ganzen Fruchtcocktail. Die Banane, die ja bereits im Namen versteckt ist, ist definitiv wahrzunehmen. Andere Früchte, die mir dabei in den Sinn kommen sind Pfirsiche, Maracuja und Mango. Das Ganze erinnert mich zusammen mit dem Rauch etwas an eine fruchtig-rauchige Grillsoße. Damit wären wir dann beim Namen der Abfüllung. Der ist wirklich gut gewählt.

Nach dem ersten Probieren findet man das Getreide auch in der Nase. Es erinnert mich etwas an frisch gebackenes Brot. Auch die Würze der Eiche und die Kräuter sind nach dem Probieren in der Nase präsenter.

Geschmack

Das erste Gefühl auf der Zunge ist sehr süß, direkt gefolgt vom Rauch. Diesen nehme ich im Mund stärker wahr als in der Nase. Dahinter kommen dann die Früchte, sowie eine leichte Würze und Getreidenoten, die ich in der Nase bisher auch nicht wirklich wahrgenommen habe. Dazu kommt noch etwas Heidekraut bzw. allgemein kräutrige Noten.

Abgang

Im Abgang gehen die Süße und die Früchte zurück. Es verbleiben Eiche und ein zarter Rauch. Den Abgang würde ich als mittellang bezeichnen. 

Fazit

Viele Originalabfüllungen von Bunnahabhain haben einen deutlichen Sherryeinfluss. Auch die meisten alten, von Wemyss abgefüllten Fässer der Destillerie sind Sherrybutts. Mit dem Banana Leaf Barbecue hat man mal was erfrischend anderes in Glas. Ein gut ausgesuchtes Bourbonfass, das in den 19 Jahren Lagerung schon eine ordentliche Komplexität aufgebaut hat. Vor allem die tropischen Früchte in der Nase gefallen mir sehr gut.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Unabhängiger Abfüller: The Whisky Warehouse No. 8
Alter: 16 Jahre
Alkoholgehalt: 57% Vol.
Fasstyp: First Fill Ex-Bourbon
Farbe: Dunkles Gold
Whiskybase ID: 38153

Nase

Der Antritt in der Nase ist stark und dominiert von Früchten. Diese Früchte sind anfangs schwer zu definieren, da sie sich unter einer leichten, aber nicht zu starken alkoholischen Note verstecken. Nach und nach lassen sich reife Äpfel und Birnen identifizieren. Dagegen steht ein deutliches herbes Aroma, das an stark gehopftes Bier erinnert. Mit der Zeit wird das Aroma süßer mit Mandeln, Marzipan und Karamell.

Geschmack

Auf der Zunge hat er durch seinen hohen Alkoholgehalt ebenfalls einen kräftigen Antritt, der aber deutlich süßer als in der Nase ist. Man findet auch hier reife, rote Äpfel und zu der auch hier deutlichen herben Hopfennote gesellen sich zusätzlich etwas Kaffee und Cappuccino.

Abgang

Auch in seinem langen Abgang zeigt er sich deutlich süß mit einer leichten Bitterkeit der Eiche.

Mit Wasser

Er wird deutlich süßer mit einer Assoziation von Zuckerwatte und er öffnet seine komplexe Fruchtigkeit im Aroma, wodurch die Palette um exotische Früchte und süße Beeren erweitert wird. Auch im Mund wirkt er nun deutlich süßer mit einem fast sirupartigen, wässernden Mundgefühl. Auch hier sind die exotischen Früchte wieder zu finden.

Fazit

The Whisky Warehouse No. 8 hat hier ein sehr interessantes Fass abgefüllt. Mit 16 Jahren ist dieser Malt bereits gut gereift und bringt dadurch auch eine komplexe Fülle von Aromen mit. Vor allem der Fruchtcocktail, den man in der Nase wahrnehmen kann, ist überwältigend. Diese Früchte kommen vor allem nach Zugabe von ein paar Tropfen Wasser zur Geltung. Dieser Malt ist ein gutes Beispiel für das Potenzial eines guten Bourbonfasses. Einzig das bittere Hopfenaroma ist gewöhnungsbedürftig aber trotzdem interessant.

Wertung: 8,1 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Unabhängiger Abfüller: Signatory Vintage
Alter: 17 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Refill Sherry-Butt
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 70295

Nase

In der heutigen Zeit mit vielen Malts ohne Altersangabe ist diese Abfüllung mit 17 Jahren eine sehr reife Abfüllung, was man in der Nase auch sofort spürt. Auffallend ist dabei zuerst das typische erdige und moosige Aroma, das Abfüllungen von Glenrothes immer zu eigen ist. Da es sich bei dem verwendeten Fass um ein Refill-Fass handelt, dominiert der Sherry hier nicht, sondern verbindet sich gut mit dem Brennereicharakter. Die Aromen des Sherrys sind sehr fruchtig mit getrockneten Früchten und Beeren. Eine Süße ist kaum zu finden, weshalb es sich hier höchstwahrscheinlich um ein Oloroso-Fass handelt. Wenn man dem Whisky etwas Zeit lässt, wird er zunehmend würziger und es kommen Eichennoten und Muskat durch, sowie etwas Leder.

Nach dem ersten Probieren geht die Würze in der Nase etwas zurück und die Aromen werden wieder etwas fruchtiger und frischer mit Obstkuchen, reifen Äpfeln und Zitrusfrüchten wie etwa Orangen. Die würzigen Noten werden etwas nussiger und erinnern etwas an Marzipan.

Geschmack

Beim Probieren breitet sich der Whisky direkt wärmend im Mund aus. Der Sherry ist erst dominant, die Würze vom Fass hält allerdings dagegen. Interessanterweise ist das Mundgefühl anfangs auch von einer Süße geprägt, die in der Nase kaum zu finden ist. Die Früchte erinnern wieder an Obstkuchen und Äpfel, sowie Rosinen.

Abgang

Zum langen Abgang hin verblassen sie etwas und werden von Bitterschokolade und würzigen Eichennoten verdrängt.

Fazit

Die Abfüllungen von Signatory sind immer wieder interessant, auch wenn man bereits viele Whiskys der entsprechenden Brennereien kennt. Dadurch, dass für diese Abfüllung ein Refill-Fass verwendet wurde, wird der Sherry auch nach 17 Jahren nicht zu dominant und lässt noch den typischen Brennereicharakter von Glenrothes durch und verbindet sich toll mit diesem. Um diesen Whisky zu mögen muss man allerdings zwei Sachen mögen: Zum einen den unverkennbaren „modrigen“ Brennereicharakter von Glenrothes und zum andern den starken Einfluss der Eiche mit einem bitter-würzigen Abgang.

Wertung: 8,5 / 10