Reiseberichte

Edinburgh und Highlands 2018

Inhaltsverzeichnis

Tag 4: Whisky Experience, Altstadt und Edinburgh Vaults

Auch der vierte Tag der Reise beginnt mit Whisky-Kultur bzw. -Geschichte. Dieses Mal aber nicht in einer Destillerie, sondern auf dem Castle Hill in Edinburgh bei der Scotch Whisky Experience. Dabei handelt es sich um eine Art Museum, in dem man in einem aufgeschnittenen Whiskyfass die Geschichte, Herstellung und Eigenschaften des schottischen Whiskys sehr anschaulich und mit allen Sinnen erfahren kann. Natürlich darf bei einer solchen Tour auch eine Verkostung nicht fehlen. Dabei kann man zwischen charakteristischen Abfüllungen der verschiedenen schottischen Whiskyregionen wählen. Zum Abschluss gibt es dann noch die mit fast 4.000 Flaschen weltweit größte Sammlung von schottischem Whisky zu bewundern. Aber nicht nur die Tour, sondern auch der Shop und die Whiskybar der Scotch Whisky Experience sind ein Besuch wert. Liebhaber von schottischem Whisky kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Die Zeit bis zu unserer nächsten Verabredung nutzen wir, um uns etwas mehr von Edinburgh abseits der Royal Mile anzuschauen und nach dem vormittäglichen Dram auch etwas zu essen.

Die größte Sammlung schottischer Whiskys lässt das Herz höher schlagen

Für den Nachmittag haben wir eine Stadtführung gebucht. Zuerst geht es einmal durch die Altstadt und die kleinen dunklen Gassen am Rande der Royal Mile. Dabei erfahren wir viele interessante Dinge über die Geschichte der Stadt und ihrer Bauweise. Schließlich geht es dann unter die Erde in die Edinburgh Vaults. Dabei handelt es sich weniger um antike Katakomben wie in Rom, sondern eher um alte Lagerräume und Werkstätten. Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde 1785 der South Bridge Act erlassen, in Folge dessen die Vaults in den Bögen unter der South Bridge errichtet wurden. Man wollte damit dem Platzmangel in der Innenstadt von Edinburgh entgegenwirken und zusätzlichen Raum schaffen. Wie man sich aber denken kann, ziehen unterirdische Lagerräume, Werkstätten und Läden nicht nur seriöse Geschäftsleute an.

Dunkle und enge Räume in den Edinburgh Vaults

Es dauerte also nicht lange, bis die ersten illegalen Whiskybrennereien und Spielhöllen dort entstanden. Auch gibt es Geschichten, dass Leichendiebe ihre frisch vom Friedhof ausgegrabenen Leichen in den Vaultslagerten, bis sie sie sicher an ihre Kunden, wie etwa Ärzte der ansässigen Universität ausliefern konnten. Leider gibt es vor Ort fast ausschließlich leere Räume zu besichtigen. Die Spuren ihrer Verwendung sind fast vollständig verschwunden. Die Führung hat uns trotzdem sehr gut gefallen. Das lag auch nicht zuletzt an der sehr anschaulichen Erzählung unserer Führerin über die Aktivitäten, wie sie sich vor etwa 200 Jahren vor Ort abspielten. Passende Gespenstergeschichten dürfen dabei natürlich auch nicht fehlen.

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