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Islay

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 46,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Sherry
Farbe: Bernstein/Kupfer
Whiskybase ID: 19136

Nase

Der erste Eindruck ist sehr kräftig und süß. Dann wird er fruchtiger mit kandiertem Trockenobst, sowie Pfirsiche und Aprikosen. Etwas hinter den Früchten findet man Vanille, Crème Brûlée und etwas Malz. Noch ein Stück weit dahinter lässt sich ein Hauch Rauch und maritime Noten erahnen. Wenn sich die Nase etwas an diese intensiven Eindrücke gewöhnt hat, wird das Aroma etwas würziger mit Muskatnuss.

Geschmack

Auf der Zunge ist der Antritt ebenso stark wie in der Nase, wobei die Süße hier noch deutlicher hervorsticht. Daraus folgt ein schon fast sirupartiges Mundgefühl. Man spürt den Sherry und die Trockenfrüchte jetzt stark. Komplementiert wird dieser Eindruck von Einflüssen der Eiche wie Gewürzen, etwas Pfeffer und einer zarten Bitternote.

Abgang

Die Süße bleibt bis zum Abgang hin präsent, wird dann aber zunehmend schwächer und der Eindruck wird etwas trockener. Die zarte Bitterkeit und die Gewürze begleiten den Abgang. Zusätzlich kommen mir noch geröstete Kaffeebohnen in den Sinn. Der Abgang ist lang und wärmend.

Fazit

Normalerweise handelt es sich bei den preiswerten 12-jährigen Standardabfüllungen der schottischen Brennereien um sehr weiche und runde Whiskys, die auch für Einsteiger sehr gut geeignet sind. Der 12-Jährige von Bunnahabhain als typischer Insel-Whisky hingegen trotzt nur so vor Kraft und bietet deutlich mehr als ein Einsteigerwhisky. Diese Tatsache ist auch dem erhöhten Alkoholgehalt geschuldet, der mit dem intensiven Aroma perfekt harmoniert. In dieser Alters- und Preisklasse gehört er zu den wenigen Abfüllungen von denen ich immer eine Flasche in der Bar stehen habe.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 40% Vol.
Fasstyp: Frische amerikanische Eiche, Ex-Bourbon
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 54930

Nase

Der erste Eindruck in der Nase ist nicht so stark, wie ich es erwartet habe. Für einen Malt von Laphroaig ist er ein Stück weit zurückhaltend. Das mag dem im Vergleich zu anderen Laphroaig-Abfüllungen auf 40% Vol. reduzierten Alkoholgehalt zurückzuführen sein. Trotzdem ist der medizinische Laphroaig-Rauch deutlich zu spüren und bei diesem Malt klar im Vordergrund. Ein leicht kühlendes Gefühl in der Nase weckt die Assoziation eines ausgebrannten, erloschenen Feuers und frischer Seeluft. Dahinter findet man zunächst eine leichte frische Zitrusfruchtnote (etwa Mandarinen), die nach einiger Zeit stärker hinter dem Rauch hervorkommt. Ebenfalls findet man jetzt auch eine leichte Süße mit der Assoziation von Honig.

Geschmack

Auf der Zunge ist der Antritt auch eher verhalten. Zuerst breitet sich, ähnlich wie beim Nosing, ein frisches rauchiges Aroma im Mund aus. Dieses erinnert an dieser Stelle etwas an Teer.  Auch findet man eine leichte Süße und Fruchtigkeit wie in der Nase, die aber vom starken Rauch anfangs beide überlagert werden. Nach mehrmaligem Probieren werden diese Eindrücke etwas intensiver und der Rauch geht etwas zurück. Zudem kommt jetzt noch eine subtile Karamellnote durch.

Abgang

Der Abgang ist vergleichsweise kurz. Auch hier dominiert der Rauch und die anderen Aromen verblassen dahinter ebenfalls relativ schnell. Interessanterweise Verbinde ich den Rauch im Abgang eher mit einer Räucherkammer oder einem Lagerfeuer, was im Gegensatz zu dem für Laphroaig typischen medizinischen Antritt in der Nase steht.

Fazit

Laphroaig behauptet von sich selbst, dass sie den „most richly flavoured of all scotch whiskies“ produzieren. Das mag auch normalerweise so sein, aber bei dieser Abfüllung schalten sie offensichtlich einen Gang zurück. Das für Laphroaig typische medizinisch-rauchige Aroma ist zwar vorhanden, aber dem Select fehlt es zu sehr an Kraft und Komplexität um dem Motto gerecht zu werden.

Das mag zum einen an dem im Vergleich zu anderen Abfüllungen geringeren Alkoholgehalt von 40% liegen. Zum andern fehlt es dem Malt im Vergleich zum 10-Jährigen oder dem Quarter Cask noch etwas an Reife. Gut geeignet ist der Select meiner Meinung nach als „Einstiegsdroge“ für Laphroaig- oder allgemein rauchige Islay-Whiskys. Man bekommt zwar viel Rauch, wird aber nicht von der Aromenfülle überfordert. Wer aber mit stark rauchigen Whiskys bzw. Laphroaig selbst schon vertraut ist, sollte lieber zum 10-Jährigen, dem Quarter Cask oder dem Triple Wood greifen.

Wertung: 7,5 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 8 Jahre
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: Refill europäische Eiche, Amerikanische Eiche
Farbe: Hellgelb/Weißwein
Whiskybase ID: 78627

Nase

Der starke Rauch von Lagavulin ist sofort in der Nase präsent. Dazu kommt eine leichte alkoholische Frische, die dem erhöhten Alkoholgehalt von 48% geschuldet ist. Hinter dem dominanten Rauch verstecken sich fruchtig-süße Noten, die einige Zeit brauchen, um den Rauch etwas zu verdrängen. Diese Fruchtigkeit erinnert an Zitrusfrüchte. Zum einen an frische Zitronen, zum andern zusammen mit der leichten Süße an reife Mandarinen, und Orangen. Dazu kommt ein maritimer Charakter mit einer Assoziation einer salzigen Meeresbrise und Räucherfisch. Nach einiger Zeit kommt zusätzlich noch eine leichte Getreidenote wie von getrocknetem Malz durch.

Geschmack

Auch im Mund ist der Rauch anfangs sehr dominant. Danach breitet sich eine leichte Süße aus. Beim zweiten Probieren geht der Rauch etwas zurück und die Süße kommt etwas stärker durch. Auch die Zitrusfrüchte treten wieder hervor. Zusammen mit einem Prickeln auf der Zunge erinnert mich das an Orangenbrause.

Abgang

Der Rauch hält sich sehr lang, während die anderen Aromen und die Süße dahinter vergleichsweise schnell verblassen.

Fazit

Wahrscheinlich jeder, der rauchige Whiskys mag, hat schon einmal den 16-jährigen Lagavulin probiert oder zumindest davon gehört. Diese Abfüllung hier ist nun das komplette Gegenteil zum 16-Jährigen. Er ist nur halb so alt, ihm fehlt dadurch die Komplexität und natürlich der starke Sherryeinfluss, die den 16-Jährigen so interessant machen. Natürlich drängt sich dann die Frage auf, was Diageo mit dieser Abfüllung bezwecken wollte.

In der Core range von Lagavulin gibt es traditionell wenige Abfüllungen die meist einen starken Sherryeinfluss haben. Man kann also davon ausgehen, dass dieser 8-Jährige ein Blick hinter die Kulissen (also das Fass) sein soll und den Destilleriecharakter von Lagavulin in den Vordergrund stellen soll. Das ist ihnen definitiv gelungen, denn der Rauch und die Fruchtigkeit des Spirit dominieren hier. Abgesehen davon gibt es bei diesem Malt aber leider wenig zu entdecken. Interessant zum Probieren ist er definitiv. Die Frage, ob er zum regelmäßigen Genießen dem, meiner Meinung nach, viel interessanteren 16-Jährigen vorzuziehen ist, muss jeder für sich selbst beantworten.

Wertung: 8,0 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 46,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 96989

Nase

Bei diesem Malt sollte man die Nase nicht direkt zu tief ins Glas stecken! Der Antritt ist stark und prickelt in der Nase, was vor allem den 46,3% Vol. Alkohol geschuldet sein dürfte. Danach meldet sich direkt das Sherryfass zu Wort und bringt Aromen von Trockenfrüchten wie Rosinen und Datteln mit. Nach und nach kommt auch noch eine Spur Karamell und Vanille durch. Nach dem ersten Probieren wirkt er in der Nase deutlich frischer und der Sherry tritt ein wenig zur Seite zugunsten von Zitrusnoten, die mich zusammen mit dem Prickeln in der Nase etwas an Orangenbrause erinnern. Man könnte sich diese Frische aber auch als leicht salzige Meeresbrise vorstellen.

Geschmack

Der Antritt auf der Zunge ist ähnlich stark wie in der Nase mit einer ordentlichen Portion süßem Sherry und einem leicht scharfen Kribbeln auf der Zunge. Dazu gesellen sich nussige Noten und Toffee. Dann wird der Geschmack etwas trockener und man könnte sogar meinen etwas säuerlicher.

Abgang

Es wird zunehmend würziger, was mich in Kombination mit der Schärfe etwas an Ingwer erinnert, dazu leicht bitter. Der Abgang kann man höchstens als mittellang bezeichnen, was wohl dem vermeintlich jungen Alter geschuldet sein dürfte.

Fazit

Der Stuireadair ist alles, aber kein Einheitsbrei! Mit ihm hat mein einen Malt mit Ecken und Kanten im Glas. Bunnahabhain will mit diesem Malt den Seefahrern Tribut zollen, die um Islay herum bei rauem und wechselhaften Wetter Jahrhunderte lang unterwegs waren. Diese Vorstellung haben sie mit diesem Malt sehr gut eingefangen. Für meinen Geschmack fehlt ihm allerdings noch etwas die Reife des 12-Jährigen, was man vor allem am vergleichsweise kurzen Abgang merkt.

Wertung: 7,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 46,6% Vol.
Fasstyp:  Frische ausgekohlte Eiche, first-fill Ex-Bourbon und Ex-PX Sherry
Farbe: dunkles Gold
Whiskybase ID: 99885

Der An Oa ist abgesehen vom in nur kleinen Batches abgefüllten und vergriffenen Traigh Bhan die neuste immer verfügbare Standardabfüllung aus dem Hause Ardbeg. Wie auch der Uigeadail und der Corryvreckan hat er keine Altersangabe.

Nase

Man findet sofort den charakteristischen Rauch mit einer Assoziation von Lagerfeuer, Räucherkammer und etwas Teer. Dieser dominante Rauch lässt aber fast sofort auch eine deutliche Süße durch, die zum einen aus dem Grundcharakter des Ardbeg-Spirits, aber zum anderen auch aus den PX-Fässern zu kommen scheint. Diese Süße erinnert an reife Früchte, die sich nicht so recht voneinander unterscheiden lassen und daher wie eine Art Obstsalat rüberkommen. Mich erinnert diese fruchtige Süße auch etwas an Granatapfelsirup, den ich als Kind öfter mal in meine Getränke gegeben habe. Mit der Zeit verändert sicher der Rauch etwas in Richtung ausgebranntes Lagerfeuer und Asche. Wenn man sich etwas Zeit nimmt, kommt auch etwas Karamell und Crème Brulée durch. Nach dem ersten Probieren spürt man auch die Eiche ein wenig.

Geschmack

Der Antritt auf der Zunge ist sanft und cremig. Anfangs liegt der Rauch noch etwas über allem anderen, weshalb ich die Süße zum Anfang etwas vermisse. Wenn sich die Nase und der Mund etwas an den Rauch gewöhnt haben, ist er dann auf der Zunge auch deutlich süßer und man findet auch den Obstsalat wieder.

Abgang

Im Abgang kommt dann auch noch die Eiche durch und bringt etwas Würze und Zartbitterschokolade, ohne aber die Süße zu verdrängen. Der Abgang ist lang und das Wechselspiel zwischen Süße und Eiche klingt noch eine ganze Weile nach.

Fazit

Der An Oa ist ein interessanter Malt, der es schafft den normalerweise sehr dominanten Ardbeg-Rauch gut mit fruchtigen und süßen Aromen zu vereinen. Man muss nicht erst minutenlang versuchen den Rauch zu durchdringen um weitere Aromen zu finden. Deshalb wirkt er schon in der Nase sehr ausgewogen und bleibt es auch bis zum Abgang hin. Dort werden neben dem Rauch und der Süße auch leicht bittere Noten der Eiche sehr harmonisch in den Gesamteindruck eingebunden.

Wertung: 8,3 / 10


Inhaltsverzeichnis

Tag 1: Anreise

Als wir uns schon um 6 Uhr morgens zur gemeinsamen Fahrt zum Frankfurter Flughafen treffen, kann man den meisten noch ihre Müdigkeit ansehen. Diese Müdigkeit sollte jedoch schnell der Vorfreude weichen. Der Vorfreude auf die uns bevorstehende Fahrt, die uns zu keinem geringeren Ziel als zum gelobten Land, bzw. der gelobten Insel des schottischen Whiskys führt. Doch von diesem Ziel sind wir zu diesem Zeitpunkt noch weit entfernt, denn es liegen nach der Fahrt zum Flughafen noch zwei Flüge, eine längere Autofahrt und eine Fahrt mit der Fähre vor uns.

Nachdem wir unseren ersten Flug nach Amsterdam und den Anschlussflug nach Glasgow erfolgreich hinter uns gebracht haben, treffen wir unsere Reisebegleiter, die uns mit zwei Minibussen, dem Fortbewegungsmittel unserer Wahl für die nächsten Tage, abholen. Weiter geht es mit einer etwa 2,5 Std. dauernden Fahrt zum Fährhafen Kennacraig, wo unsere letzte Etappe der Hinreise startet. Auch wenn die Fahrt mit der Fähre wesentlich länger dauert als der Flug von Glasgow nach Islay (ja, Islay hat einen Flughafen!), bietet sich auf dem Schiff noch die Gelegenheit etwas zu entspannen und die Eindrücke der schottischen See und die fantastische Landschaft der Küsten des Festlandes und der Hebriden zu bewundern.

Die Fähre von Kennacraig nach Port Ellen

Als wir von Osten näher an Islay herankommen, wartet auch bereits das erste Highlight dieser Tour auf uns. Trotz der Dämmerung können wir in der Ferne nacheinander die legendären Schriftzüge der Lagerhäuser der Destillerien Ardbeg, Lagavulin und Laphroaig bewundern. Spätestens dann ist es mit der Entspannung wieder vorbei und alle sind plötzlich aufgeregt wie Kinder auf dem Weg zum Disneyland. Als wir endlich in Port Ellen anlegen ist es schon dunkel und wir sind bereits seit über 12 Stunden unterwegs. Bevor wir unseren wohlverdienten Weg ins Bett antreten, gönnen wir uns in unserer gemütlichen Unterkunft, dem Bridgend Hotel, ein kleines Abendessen und stoßen mit einem Bier auf die nächsten Tage an.