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Schottland

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Unabhängiger Abfüller: Wemyss Malts
Alter: 19 Jahre (1997/2016)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon (Single Cask)
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 97593

Nase

Hier handelt es sich um einen rauchigen Bunnahabhain. Der Rauch ist aber, im Gegensatz zu typisch rauchigen Malts der Insel Islay, eher zart und nicht zu aufdringlich. Bereits beim ersten Riechen macht er Platz für süße und fruchtige Noten. Ich finde ein wenig Zuckerwatte, sowie Karamellbonbons. Die Früchte erinnern mich zunächst etwas an Zitrusfrüchte, haben aber definitiv einen exotischen Touch. Wenn ich ihm etwas mehr Zeit lasse, werden die exotischen Früchte dominanter und man findet einen ganzen Fruchtcocktail. Die Banane, die ja bereits im Namen versteckt ist, ist definitiv wahrzunehmen. Andere Früchte, die mir dabei in den Sinn kommen sind Pfirsiche, Maracuja und Mango. Das Ganze erinnert mich zusammen mit dem Rauch etwas an eine fruchtig-rauchige Grillsoße. Damit wären wir dann beim Namen der Abfüllung. Der ist wirklich gut gewählt.

Nach dem ersten Probieren findet man das Getreide auch in der Nase. Es erinnert mich etwas an frisch gebackenes Brot. Auch die Würze der Eiche und die Kräuter sind nach dem Probieren in der Nase präsenter.

Geschmack

Das erste Gefühl auf der Zunge ist sehr süß, direkt gefolgt vom Rauch. Diesen nehme ich im Mund stärker wahr als in der Nase. Dahinter kommen dann die Früchte, sowie eine leichte Würze und Getreidenoten, die ich in der Nase bisher auch nicht wirklich wahrgenommen habe. Dazu kommt noch etwas Heidekraut bzw. allgemein kräutrige Noten.

Abgang

Im Abgang gehen die Süße und die Früchte zurück. Es verbleiben Eiche und ein zarter Rauch. Den Abgang würde ich als mittellang bezeichnen. 

Fazit

Viele Originalabfüllungen von Bunnahabhain haben einen deutlichen Sherryeinfluss. Auch die meisten alten, von Wemyss abgefüllten Fässer der Destillerie sind Sherrybutts. Mit dem Banana Leaf Barbecue hat man mal was erfrischend anderes in Glas. Ein gut ausgesuchtes Bourbonfass, das in den 19 Jahren Lagerung schon eine ordentliche Komplexität aufgebaut hat. Vor allem die tropischen Früchte in der Nase gefallen mir sehr gut.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 5 Jahre
Alkoholgehalt: 47,4% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbonfässer und Ex-Oloroso Sherryfässer
Farbe: Blassgold
Whiskybase ID: 152827

Nase

Der Antritt in der Nase ist wie ein Schlag ins Gesicht, aber im positiven Sinne. Der Rauch ist direkt sehr stark präsent mit Lagerfeuer-Räucherschinken-Aroma, lässt aber auch sofort süße und fruchtige Noten durch. Der Alkohol kitzelt etwas in der Nase. Das weckt Assoziationen maritimer Noten wie frischer, salziger Meeresluft. Die Fruchtigkeit ist leicht und frisch mit Zitrusnoten und dunklen, säuerlichen Beeren. Aber auch herbe und würzige Noten sind mit dabei, die mich an Tabak, Kräuter, Ingwer und auch zartbittere Eiche erinnern. Wenn der Rauch mit der Zeit etwas zurückweicht, treten die süßen und fruchtigen Noten mit Karamell und den Früchten etwas mehr in den Vordergrund.

Geschmack

Im Mund ist der Antritt ebenfalls stark. Ich spüre ein leichtes Prickeln auf der Zungenspitze. Der Rauch ist dominant und lässt zunächst nur zaghaft andere Aromen durch. Dann wird es süßer und fruchtiger. Auch die Kräuter und der Tabak, zusammen mit einer guten Portion Eiche sind zu spüren.

Abgang

Die Würze der Eiche baut sich im Mund über die Zeit stärker auf und ist zum Abgang hin zusammen mit dem Rauch der dominierende Eindruck. Der Abgang ist aufgrund des noch jungen Alters vergleichsweise kurz. Der Rauch bleibt etwas länger als die Eiche zurück.

Fazit

Im Zeitalter der No Age Statement Whiskys sind Abfüllungen mit einer Altersangabe von unter 10 Jahren selten. Abfüllungen mit einem ausgewiesenen Alter von zarten 5 Jahren noch weitaus seltener. Die Tatsache, dass Ardbeg diesen Schritt wagt, zeigt, dass sie sich ihrer Sache mit dem Wee Beastie trotz des noch jungen Alters sehr sicher sind. Und das sind sie wie ich finde zurecht. Wer einen reifen, ausgewogenen und weichen Malt erwartet wird hier sicherlich enttäuscht werden. Aber gerade die wilde Jugend zeichnet diese Abfüllung aus und begeistert Fans rauchiger und intensiver Islay Malts.

Wertung: 8,1 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 8 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Sherry Fässer
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 67401

Nase

Er bietet deutlich weniger Sherry als man es von anderen GlenDronach Abfüllungen gewohnt ist. Zuerst habe ich eine deutliche Süße mit Honig und einem Hauch Vanille. Auch Früchte kommen ganz stark durch. Allerdings nicht die typischen Trockenfrüchte des Sherrys, sondern frische reife Früchte wie Sommerbirnen und Äpfel, sowie süße Zitrusfrüchte. Dann wird das Aroma etwas säuerlicher und die Früchte erinnern an Johannisbeeren und Brombeergelee. Nach ein paar Minuten kommt noch etwas Würze, sowie die Assoziation von frisch geschlagenem Holz hinzu. Wenn ich das Glas dann noch ein paar Minuten stehen lasse taucht ganz plötzlich auch der Sherry auf. Dieser rückt zusammen mit etwas Eichenwürze nach dem ersten Probieren sogar in den Vordergrund.

Geschmack

Der Antritt ist anfänglich süß und die reifen Birnen und Zitrusfrüchte sind dominant. Mit der Zeit wird das Mundgefühl dann etwas trockener und der Sherry meldet sich deutlicher mit Rosinen zu Wort.

Abgang

Die Eiche stärker durch und verbleibt im Abgang zusammen mit den Rosinen. Den Abgang würde ich allgemein als mittellang bezeichnen. Den Nachklang der Eichenwürze habe ich aber auch nach mehreren Minuten noch im Mund.

Fazit

Eine sehr interessante Abfüllung von GlenDronach, die im Vergleich zu den anderen Standardabfüllungen wesentlich weniger mit Sherry aufgeladen ist. Den Liebhaber der schweren Sherryaromen von GlenDronach wird das sicherlich abschrecken. Ich finde es aber gut, dass sie diesen Schritt wagen. Durch das geringere Alter und einen vermeintlich höheren Anteil an Ex-Bourbonfässern kommt hier der fruchtig-beerige Brennereicharakter stärker zur Geltung. Natürlich könnte man sich noch ein paar Jahre mehr Reife wünschen, aber das ist nicht der Sinn dieser Abfüllung. 

Wertung: 8,0 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 40% Vol.
Fasstyp: Europäische und Amerikanische Eiche
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 54596

Nase

Trotz der „leichten“ 40% Vol. Alkohol ist der Antritt sehr kräftig und etwas scharf. Hierfür wird vermutlich das vermeintlich junge Alter ausschlaggebend sein. Der erste Eindruck ist eine Mischung aus säuerlichen und süßen Noten mit einem deutlichen Einfluss von Früchten. Diese erinnern mich an leicht säuerliche Zitrusfrüchte, grüne Äpfel und noch nicht ganz ausgereifte Erdbeeren. Dazu kommt etwas Karamell und ein Hauch Vanille. Nach einiger Zeit kommen leicht bittere Eichennoten stärker durch, die Früchte bleiben aber dominant.

Geschmack

Er überrascht mich mit einer dominanten Eiche, die ich in der Nase verhältnismäßig schwächer wahrgenommen habe. Die sauer-süßen Früchte stehen etwas zurück. Dazu kommt ein leicht scharfes Prickeln auf der Zungenspitze.

Abgang

Trotz des starken Einflusses der Eiche tritt die Bitterkeit, die ich bereits in der Nase wahrnehmen konnte, erst im Abgang in den Vordergrund. Dort ist sie dann aber dominant und verbleibt auch nachdem die anderen Eindrücke relativ schnell verblasst sind.

Fazit

So eine Abfüllung habe ich bislang selten im Glas gehabt. Während er es nicht ganz schafft seine vermeintliche Jugend zu verstecken, sind die europäischen Eichenfässer vor allem auf der Zunge sehr dominant. So ein deutlicher Einfluss der Eiche kennt man sonst nur von wesentlich älteren Abfüllungen. Diese Abfüllung ist durchaus interessant, ich würde mir aber ein ausgewogeneres Verhältnis von Reife und Eiche wünschen.

Wertung: 7,5 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 50,7% Vol.
Fasstyp: Neuseeländische Pinot Noir Fässer
Farbe: Tiefgold
Whiskybase ID: 149464

Nase

Schon direkt nach dem Einschenken steht der typische Rauch im Raum. Nachdem ich meine Nase dann das erste Mal ins Glas halte, merke ich aber, dass hier etwas anders ist. Der Rauch ist nicht so dominant wie gewohnt, sondern wird relativ schnell von einem schweren, fruchtigen Wein-Aroma zur Seite gedrängt. Diese Fruchtigkeit erinnert mich an dunkle eingelegte Früchte wie in einem Rumtopf, sowie Beeren und reife Kirschen und Bananen.

Dazu kommen dann sehr schnell auch würzige Noten der Eiche durch. Dabei kommt mir vor allem Zigarrentabak in den Sinn. Dahinter wird es dann leicht süß und ich finde auch etwas Karamell. Nach einiger Zeit habe ich das Gefühl, dass er zunehmend süßer wird. Dann kommen die typischen frischen Zitrusfrüchte, wie man sie auch in den anderen Abfüllungen von Ardbeg findet. 

Geschmack

Im Mund ist er sehr süß und auch deutlich fruchtig. Der Rauch fügt sich wieder wunderbar ein, ohne die anderen Eindrücke zu überlagern. Das Mundgefühl ist sehr intensiv und kräftig, aber trotzdem angenehm und wärmend. Nicht zuletzt wegen des hohen Alkoholgehalts. Wie auch in der Nase wird der fruchtig-süße Ardbeg-Charakter super vom Einfluss des Weins komplementiert. Dann wird der Fasseinfluss deutlicher und die Eiche bringt eine leichte Bitterkeit und dunkle Schokolade mit.

Abgang

Die leicht bittere Schokolade übernimmt zum Abgang hin das Ruder. Auch der Rauch hält bis zum Schluss durch. Der Abgang ist mittellang.

Fazit

Den Verantwortlichen von Ardbeg ist es mit dem Blaaack gelungen, eine Abfüllung auf den Markt zu bringen, die wegen des starken Einflusses des Rotweins sehr untypisch für die Destillerie ist, sich gleichzeitig aber als unverkennbarer Ardbeg zu erkennen gibt. Trotz der deutlichen Eichennoten wirkt er keinesfalls alt und gesetzt. Vielmehr handelt es sich hier um einen vermeintlich jüngeren Whisky, dessen “wilde Jugend” einen tollen Gegenpol zum Einfluss der Weinfässer bildet. Wer die Chance hat, diesen Whisky ins Glas zu bekommen, sollte sich das nicht entgehen lassen!

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 14 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 38229

Nase

Anfangs ziert er sich etwas, seine Aromen aus dem Glas zu lassen. Dann steigt eine deutlich Süße auf, die mich an Honig und leicht karamellisierten Zucker erinnert. Sehr schnell kommen dann auch herbe Noten der Eiche hinzu. Nach ein paar Minuten öffnet sich auch die Fruchtpalette stärker. Der Eindruck geht in Richtung leicht säuerlicher grüner Äpfel und frischen Zitrusfrüchten wie Orangen. Mit der leicht herben Eichennote in Kombination könnten es auch Bitterorangen sein.

Geschmack

Auf der Zunge ist er ölig, mit einem anfangs leichten und süßen Geschmack. Dann wird er jedoch schnell viel kraftvoller. Die Süße wird dabei sehr schnell von maritimen Eindrücken und Meersalz verdrängt. Der Eindruck der entsteht ist aber weniger der einer rauen, stürmischen See. Vielmehr erinnert er mich an eine sanfte Brise an der Küste. Auch die Eiche drückt sich mehr und mehr in den Vordergrund.

Abgang

Zum Abgang hin, wenn die Süße fast verblasst ist, wird das Gefühl etwas trockener. Die Zitrusfrüchte sind im Abgang zunächst noch auszumachen, werden dann aber von der Eiche geschluckt.

Fazit

Ein interessanter Single Malt, der in der Nase zunächst sehr geradlinig erscheint. Spätestens auf der Zunge entfaltet er seine ganze Kraft und bringt neben typischen Bourbon-Aromen einen deutlichen Einfluss des Fasses und der nahe gelegenen Nordseeküste.

Wertung: 8,3 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon, Quarter Casks und europäische Ex-Sherryfässer
Farbe: Dunkles Gold
Whiskybase ID: 130138

Nase

Der erste Eindruck zeigt mit phenolischem Rauch direkt auf, welche Destillerie man im Glas hat. Im Vergleich zu anderen Laphroaig Abfüllungen schlägt mir aber neben dem kalten, phenolischen Rauch auch sofort eine untypische Süße entgegen. Hier meldet sich der Sherry deutlich zu Wort. Danach brauche ich ein wenig Zeit, bis sich die Wand von Rauch und Sherry senkt und der Whisky sich weiter öffnet. Der Charakter des Sherrys wird fruchtiger mit dunklen Früchten und Zitrusfrüchte kommen jetzt auch durch. Zunehmend lässt sich jetzt auch der Einfluss der würzige europäischen Eichenfässer wahrnehmen.

Geschmack

Der Antritt auf der Zunge ist sehr intensiv mit Rauch, leichter Süße und Sherry. Die einzelnen Eindrücke harmonieren sehr gut miteinander. Auch die Zitrusfrüchte kommen wieder hervor.

Abgang

Der Eindruck wird trockener, und die Eiche bringt eine leichte würzige Bitterkeit mit, die im Abgang dann zusammen mit dem Rauch dominiert. Den Abgang würde ich als mittellang beschreiben.

Fazit

Die Quarter Cask Abfüllung von Laphroaig bietet mit dem starken Rauch, der Eiche und den 48% Vol. Alkohol schon eine tolle und explosive Mischung. Beim Triple Wood legen sie mit den Sherryfässern noch eine Schippe drauf. Das macht den Whisky ein wenig süßer und vor allem komplexer, ohne aber Kraft und Intensität einzusparen. Ich finde das Experiment wunderbar gelungen. Ein ganz toller Malt!

Wertung: 9,0 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in Quarter Casks
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 89945

Nase

Wie erwartet dominiert in der Nase der kalte medizinische Rauch. Auch habe ich anfangs eine leicht scharfe Note, die den 48% Vol. geschuldet sein dürfte. Diese legt sich etwas, wenn der Whisky eine Zeit lang im Glas ist. Wenn sich der Rauch dann auch etwas legt, kommen auf der einen Seite maritime Noten mit einer frischen salzigen Meeresbrise durch, auf der anderen Seite Karamell, Vanille und Crème Brûlée. Auch wird der Eindruck mit der Zeit etwas fruchtiger und ich vermag frische leicht säuerliche Zitrusfrüchte und reife Bananen auszumachen. Nach dem ersten Probieren kommen noch eine deutliche Getreidenote und Kokos dazu.

Geschmack

Beim ersten Schluck wird der Mund direkt mit dem starken Rauch ausgefüllt. Der Antritt ist sehr intensiv. Auf der Zunge ist die Süße stärker präsent als in der Nase, auch finde ich die Zitrusfrüchte und Bananen wieder. Dann wird das Mundgefühl zunehmend trockener und leicht bitter. Die Zitrusfrüchte verbleiben.

Abgang

Die Süße verschwindet vollständig und die leichte Bitterkeit der Eiche und der Rauch dominieren.

Fazit

Es ist interessant zu sehen wie das Finish in den kleinen Quarter Casks den Malt beeinflusst. Auch wenn er kein Alter trägt, spürt man schon deutlich den Einfluss der Eiche. Zusammen mit dem starken Rauch und den 48% Vol. Alkohol ergibt das eine explosive Mischung. Toll!

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: 18 Jahre
Alkoholgehalt: 43% Vol.
Fasstyp: Ex-Oloroso Sherryfässer
Farbe: Dunkler Bernstein
Whiskybase ID: 199

Nase

Schwer und sehr komplex. Sofort ist ein leicht kühlender phenolischer Rauch auszumachen. Dann kommt Karamell, und ein schweres Sherryaroma. Dieses bringt eine subtile Süße, sowie reife Beeren und Trockenfrüchte wie etwa Rosinen. Die einzelnen Eindrücke lassen sich schwer voneinander trennen. Die Früchte werden mit der Zeit intensiver, so wie sich der Rauch etwas zurückzieht. Auch wird das Aroma mit der Zeit etwas würziger und erinnert mich etwas an dunkle Schokolade. Die anfänglich zu vernehmende leichte Süße ist nach dem ersten Probieren fast vollständig verschwunden und der trockene Charakter des Oloroso wird zusammen mit der Eichenwürze stärker.

Geschmack

Der Antritt ist intensiv mit leichtem, aber nicht zu dominantem Rauch. Dann breitet sich eine leichte Süße im Mund aus und die Früchte sind wieder wahrzunehmen. Ebenfalls schmecke ich einen Hauch dunkle Schokolade und Kakao.

Abgang

Lang mit nachklingendem Rauch. Die Trockenheit des Oloroso und die leichte Süße halten sich anfangs noch die Waage. Gegen Ende hin überwiegt dann die Trockenheit. Die Würze der Fässer und der Kakao werden zum Ende hin ebenfalls intensiver.

Fazit

Ein wunderbar komplexer Malt! An ihm könnte man stundenlang riechen. Der leichte Bowmore-Rauch harmoniert super mit dem intensiven Sherry und macht ihn zu etwas wirklich Besonderem.

Wertung: 8,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Mull
Alter: 10 Jahre
Alkoholgehalt: 46,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon
Farbe: Helles Gold
Whiskybase ID: 95095

Diese Abfüllung wurde 2019 vom Markt genommen und durch einen 12-Jährigen ersetzt.

Nase

Sehr kraftvoll und leicht malzig. Interessanterweise geht dieser erste Eindruck sehr schnell in leicht würzige Kräuternoten, wie getrocknetes Gras, Heu und Heidekraut über. Erst danach setzt sich langsam eine fast sirupartige Süße mit Aprikosen langsam durch. Daneben finde ich Mandeln und Marzipankugeln, sowie schwer zu deutende mineralische und erdige Noten. Maritime Noten mit einer Assoziation von Meersalz und ein Hauch von Rauch vervollständigen das Gesamtbild.

Geschmack

Deutlich süßer als in der Nase. Dann kommt eine leicht pfeffrige, leicht alkoholische Schärfe. Das macht ihn sehr intensiv und für meinen Geschmack fast schon ein wenig zu ungestüm. Nach diesem kraftvollen ersten Eindruck kommt Malz, sowie die floral-würzigen Noten des Nosings durch. Wieder finde ich salzige, maritime Anklänge und sogar einen schwachen Rauch.

Abgang

Mittellang und wärmend mit einer Mischung aus Malz und einer leichter Süße. Nach und nach kommt auch eine leichte Bitterkeit durch. Leider kommt er mir im Abgang auch etwas zu ungestüm und rau vor.

Fazit

So einen Malt habe ich selten probiert. Hier findet man bereits beim Nosing die volle Palette von Süße, Frucht und Kräutern bis hin zu Meersalz und Rauch (auch wenn ungetorftes Malz verwendet wurde). Diese Komplexität ist für einen 10-Jährigen ungewöhnlich. Leider ist auf der Zunge und im Hals für meinen Geschmack etwas zu ungestüm und rau, was den Gesamteindruck etwas trübt.

Wertung: 8,1 / 10