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Schottland

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Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Alter (drei Jahre)
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: 90% First Fill Ex-Bourbon, 10% portugiesische Ex-STR Weinfässer
Farbe: Strohgelb
Whiskybase ID: 124875

Bei der Dream to Dram Abfüllung aus dem Jahre 2018 handelt es sich um den ersten Single Malt der Kingsbarn’s Distillery, die 2014 von der Wemyss-Familie gegründet wurde.

Nase

In der Nase spürt man den starken Einfluss des Bourbon sofort. Man findet süße Karamellnoten, sowie Vanillepudding und Sirup. Hinzu kommt eine ebenfalls deutliche fruchtige Komponente mit tropischen Früchten wie reifen Bananen und Ananas, sowie Pflaumen und ein Hauch von Zitrusfrüchten. Nach dem ersten Probieren schiebt sich die Vanille etwas in den Vordergrund. Neben der Süße breiten sich jetzt aber auch schwer zu definierende Aromen von Gewürzen und Kräutern aus, die mich etwas an den typischen Geruch eines Gewürzschranks erinnern.

Geschmack

Im Mund zeigt der Dream to Dram auch sofort seine süße Seite. Daneben dominieren auch hier die typischen Bourbon-Aromen. Auch die Früchte aus der Nase finden sich wieder, stehen aber etwas hinter der dominanten Vanille und dem Karamell zurück. Zudem breitet sich ein leicht scharfes Gefühl auf der Zungenspitze aus, das ich aber nicht unbedingt dem Alkohol, sondern dem jungen Alter zuschreiben würde. Zum Abgang hin geht die Süße etwas zurück. Wie auch in der Nase wird das Mundgefühl etwas würziger.

Abgang

Für einen so jungen Malt ist der Abgang verhältnismäßig lang. Die Vanille und der Karamell halten sich am längsten.

Fazit

Natürlich will man mit der lange erwarteten ersten Abfüllung, trotz der geringen Lagerzeit von etwas mehr als drei Jahren, möglichst das volle Potenzial ausschöpfen. Dazu bedienten sich die Verantwortlichen rund um Manager Peter Holroyd fast ausschließlich erstbefüllten Ex-Bourbonfässern. Einige ehemalige portugiesische Weinfässer, die mit dem STR-Verfahren aufbereitet wurden, sollen dem Whisky eine zusätzliche Komplexität verleihen.

Ich finde, dass dieser Plan sehr gut aufgegangen ist. Dadurch, dass es sich bei den Bourbonfässern um erstbefüllte Fässer handelt, bekommt der Whisky in kurzer Zeit eine sehr gute Reife. Auch wenn die typischen Bourbon-Aromen anfangs klar hervorstechen, bleibt nach drei Jahren auch noch genug Platz für den, sehr fruchtigen Brennereicharakter. Somit erfüllt diese Abfüllung also absolut den Zweck einer ersten Abfüllung. Die Komplexität ist durch die nur kurze Reifung natürlich noch ausbaufähig, aber man kann hier durchaus erkennen, welches Potenzial dahintersteckt. Und das macht auf jeden Fall Lust auf mehr.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Orkney
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 40% Vol.
Fasstyp: First und Second Fill Sherry
Farbe: Heller Bernstein
Whiskybase ID: 96755

Nase

Die leichte Rauchigkeit, die für Highland Park Malts typisch ist, habe ich sofort in der Nase. Sie tritt aber schnell in den Hintergrund und es folgen Anklänge von Sherry und eine Honigsüße. Der Sherry bringt eine Assoziation von frischen, reifen Früchten mit. Nach einiger Zeit setzen sich mehr und mehr würzige Noten (Ingwer) und frische Kräuter (Heidekraut) durch. Nach dem ersten Probieren tritt die Süße weiter in den Hintergrund und würzige Noten vom Fass kommen stärker durch. Zu diesen würzig-herben Noten kommt eine subtile Malzigkeit, was in der Kombination entfernt an Bier erinnert. Die frischen Früchte weichen Trockenfrüchten wie etwa Rosinen.

Geschmack

Beim Probieren treten zunächst nochmal die Süße und der Sherry in den Vordergrund. Auch die leichte Rauchigkeit ist anfangs wieder präsent. Ähnlich wie in der Nase werden diese Noten langsam durch die Würze der Eiche und die malzigen Noten abgelöst.

Abgang

Diese Noten bleiben auch beim langen Abgang dominant, wobei die Würzigkeit der Eiche dabei leicht in eine Bitterkeit mit einer Assoziation von geröstetem Kaffee übergeht.

Fazit

Highland Park hat es geschafft, mit seiner 12-jährigen Standardabfüllung einen für sein Alter gut gereiften Malt zu kreieren. Bemerkenswert ist dabei, dass ausschließlich Sherryfässer verwendet werden. Die leicht herben und bitteren Noten lassen dabei auf die (zumindest teilweise) Verwendung von europäischen Eichenfässern schließen. Die leichte Rauchigkeit, die für Malts von Highland Park so typisch ist, bietet einen interessanten Gegensatz zur Süße des Sherrys und rundet die Eindrücke dieser Abfüllung optimal ab. Zudem ist er als Standardabfüllung sehr preiswert, was ihn fast schon zu einem „Must-have“ in dieser Altersklasse macht.

Wertung: 8,2 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 18 Jahre
Alkoholgehalt: 43% Vol.
Fasstyp: Sherry
Farbe: Dunkler Bernstein
Whiskybase ID: 39581

Nase

Schon der erste Antritt in der Nase lässt erahnen, dass man hier einen reiferen Malt im Glas hat. Der erste Eindruck ist direkt intensiv aber trotzdem weich und gesetzt. Der Sherry ist sofort präsent und dann breitet sich eine Honigsüße und Fruchtigkeit in der Nase aus. Diese Kombination weckt die Assoziation von reifen Früchten, wie süße Äpfel, Birnen und Mirabellen. Dahinter lässt sich ein Hauch Vanille erahnen. Nach ein paar Minuten macht die fruchtige Süße etwas Platz für würzige Noten des Fasses, ohne jedoch von diesen verdrängt zu werden. Diese Noten sind keinesfalls holzig, sondern erinnern eher an Leder, Cappuccino und verschiedene Gewürze.

Geschmack

Im Mund breitet er sich genauso weich wie in der Nase aus, mit einem öligen und wärmenden Gefühl. Trotz des weichen Antritts bringt er einen intensiven Geschmack mit. Auch hier dominiert die Süße und die reifen Äpfel und Birnen. Man möchte ihn lange im Mund behalten.

Abgang

Der Abgang ist lang und ebenso weich und ölig wie das anfängliche Mundgefühl. Anfangs dominiert die Süße noch, wird aber nach kurzer Zeit von würzigen Noten der Eiche abgelöst.

Fazit

Dieser Malt macht es einem schwer, ihn nicht zu mögen. Er bietet alles, was man von einem Sherry-gereiften Whisky dieses Alters erwartet. Auf der einen Seite gibt es natürlich den Sherry, der viel Süße und Frucht mitbringt, auf der anderen Seite macht sich nach einer so langen Reifezeit auch das Holz des Fasses bemerkbar ohne jedoch holzige oder stark bittere Noten an den Whisky abzugeben. Die 43% Vol. Alkohol lassen diesen Whisky sehr weich rüber kommen ohne alkoholische Noten oder ein Brennen beim Abgang. Das macht ihn gefährlich süffig! Glenfarclas hat  mit ihrem 18-Jährigen einmal mehr bewiesen, dass sie ihr Handwerk verstehen.

Wertung: 8,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Lowlands
Alter: Ohne Alter (etwa drei Jahre)
Alkoholgehalt: 46,5% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon, Ex-Oloroso Sherry, Ex-PX Octaves
Farbe: Gold
Whiskybase ID: 122822

Eden Mill ist eine junge Destillerie im Kingdom of Fife und wird daher der Whiskyregion „Lowlands“ zugeordnet. Diese Abfüllung die in Deutschland Anfang 2019 auf den Markt kam ist die erste im freien Handel verfügbare Abfüllung der Destillerie.

Nase

Der Antritt in der Nase ist für so einen jungen Whisky überraschend stark. Dabei überrascht er aber nicht mit etwa einer ungestümen und alkoholischen Art, sondern mit einer bemerkenswerten Komplexität. Sofort hat man süßen PX-Sherry in der Nase, der aber sehr schnell von einer holzigen Note und Würze zur Seite gedrängt wird. So etwas habe ich (vor allem bei jüngeren Abfüllungen) selten erlebt. Die Würze erinnert mit sofort an Kaffee oder Cappuccino. Nach dem ersten Probieren drängen sich die Früchte mehr in den Vordergrund. Sie erinnert mich an reife Äpfel und Beeren und ein wenig an Zitrusfrüchte. Die Süße lässt mich mit der Würze an einen kräftigen Honig denken. Je länger man seine Nase ins Glas hält, desto mehr erinnert die holzige Note an Harz, Kiefernnadeln und Menthol.

Geschmack

Der Antritt auf der Zunge ist nicht minder stark. Hier versteckt sich die beim Nosing deutliche Holz- und Gewürznote aber klar hinter der Süße und den Früchten. Diese kommen mir auf der Zunge im Vergleich zur Nase etwas exotischer vor. Erst nach dem Schlucken kommt die Würze der Eiche wieder.

Abgang

Im Abgang klingt die Süße überraschend schnell ab und etwas Eiche, dunkle Schokolade und gerösteter Kaffee bleiben zurück. Den Abgang würde ich als mittellang beschreiben.

Fazit

Der Farbe und dem Geschmack nach zu urteilen hat man hier versucht das Maximum aus einem dreijährigen Single Malt rauszuholen. Das ist ihnen definitiv gelungen. Ausschlaggebend dafür dürften vor allem die im Verhältnis zu den anderen Fässern extrem kleinen Octaves sein. In ihnen reift der Whisky aufgrund der vergrößerten relativen Oberfläche des Fassinnenseite um ein Vielfaches schneller als in herkömmlichen Fässern. Diese beschleunigte Reifung gibt dem Malt somit würzige (Holz-)Noten, wie man sie sonst nur von älteren Whiskys kennt. Diese geben diesem Malt einige Ecken und Kanten, die man an dieser Stelle auch mögen muss. Ich würde mir allerdings bei der ersten Abfüllung einer Destillerie wünschen, dass Fass und Brennereicharakter besser miteinander harmonieren.

Wertung: 7,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 46,3% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 96989

Nase

Bei diesem Malt sollte man die Nase nicht direkt zu tief ins Glas stecken! Der Antritt ist stark und prickelt in der Nase, was vor allem den 46,3% Vol. Alkohol geschuldet sein dürfte. Danach meldet sich direkt das Sherryfass zu Wort und bringt Aromen von Trockenfrüchten wie Rosinen und Datteln mit. Nach und nach kommt auch noch eine Spur Karamell und Vanille durch. Nach dem ersten Probieren wirkt er in der Nase deutlich frischer und der Sherry tritt ein wenig zur Seite zugunsten von Zitrusnoten, die mich zusammen mit dem Prickeln in der Nase etwas an Orangenbrause erinnern. Man könnte sich diese Frische aber auch als leicht salzige Meeresbrise vorstellen.

Geschmack

Der Antritt auf der Zunge ist ähnlich stark wie in der Nase mit einer ordentlichen Portion süßem Sherry und einem leicht scharfen Kribbeln auf der Zunge. Dazu gesellen sich nussige Noten und Toffee. Dann wird der Geschmack etwas trockener und man könnte sogar meinen etwas säuerlicher.

Abgang

Es wird zunehmend würziger, was mich in Kombination mit der Schärfe etwas an Ingwer erinnert, dazu leicht bitter. Der Abgang kann man höchstens als mittellang bezeichnen, was wohl dem vermeintlich jungen Alter geschuldet sein dürfte.

Fazit

Der Stuireadair ist alles, aber kein Einheitsbrei! Mit ihm hat mein einen Malt mit Ecken und Kanten im Glas. Bunnahabhain will mit diesem Malt den Seefahrern Tribut zollen, die um Islay herum bei rauem und wechselhaften Wetter Jahrhunderte lang unterwegs waren. Diese Vorstellung haben sie mit diesem Malt sehr gut eingefangen. Für meinen Geschmack fehlt ihm allerdings noch etwas die Reife des 12-Jährigen, was man vor allem am vergleichsweise kurzen Abgang merkt.

Wertung: 7,6 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Highlands
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 46% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Finish in europäischen Portweinfässern
Farbe: dunkler Bernstein
Whiskybase ID: 73170

Nase

Die leichte Rauchigkeit verbindet sich toll mit dem Portwein. Der Rauch bringt leichte medizinische Noten, die Aromen des Portweins erinnern an süßen Fruchtkompott und Obstsalat, durch die Süße sogar etwas an Zuckerwatte. Daneben ist eine leicht scharfe und kühlende Note in der Nase zu spüren, die etwas an salzige Meeresluft erinnert, sowie eine leicht metallische Note. Mit der Zeit tritt die Süße des Portweins etwas zur Seite und lässt Zitrusfrüchte und Birnen durch. Ansonsten sind die typischen Aromen des Boubonfasses wie etwa Vanille oder Karamell allenfalls im Hintergrund zu erahnen. Diese Tatsache lässt vermuten, dass für diese Abfüllung mehrfach befüllte Ex-Bourbonfässer verwendet worden sein könnten, deren schwache Reife durch das Finish in Portweinfässern ausgeglichen werden sollte.

Geschmack

Der Antritt ist ebenso stark wie in der Nase. Zuerst steht der süße Portwein im Vordergrund und die die Zitrusfrüchte und Birnen sind wieder zu finden. Auffallend ist zudem ein leicht scharfes Prickeln auf der Zungenspitze. Nach einigen Sekunden wird der Eindruck etwas trockener und würziger, was durch die europäischen Eichenfässer des Portweins bedingt ist. Der leichte Torfrauch bindet sich schön in das Gesamtbild mit ein, wird aber von der dominanten Süße des Portweins sogar etwas in den Hintergrund gedrängt.

Abgang

Der Abgang ist mittellang, die Süße hält sich bis fast zum Schluss und wird von dem leichten Torfrauch, sowie etwas würziger Eiche begleitet.

Fazit

Diese Abfüllung der Ardmore Distillery kann man durchaus als gelungen bezeichnen. Andere (Standard-)Abfüllungen der Destillerie kommen meiner Meinung nach oft etwas ungestüm rüber und haben sowohl in der Nase, als auch im Mund eine starke, oftmals metallische Schärfe. Durch die zusätzliche Reifung in ehemaligen Portweinfässern wird der Whisky etwas weicher und reifer, ohne dass die charakteristische (und unter Fans geschätzte) Schärfe des Brennereicharakters ganz verschwindet. Zwar kann davon ausgegangen werden, dass für diese Abfüllung nicht die besten Ex-Bourbonfässer des Lagers verwendet wurden, aber das nachträgliche Finish in den Portweinfässern bringt eine Interessante Kombination des leichten Torfrauchs und der Süße des Portweins. Zudem hat die Abfüllung ein Mindestalter von 12 Jahren, was in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich ist.

Wertung: 7,7 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Isle of Islay
Alter: Ohne Alter
Alkoholgehalt: 46,6% Vol.
Fasstyp:  Frische ausgekohlte Eiche, first-fill Ex-Bourbon und Ex-PX Sherry
Farbe: dunkles Gold
Whiskybase ID: 99885

Der An Oa ist abgesehen vom in nur kleinen Batches abgefüllten und vergriffenen Traigh Bhan die neuste immer verfügbare Standardabfüllung aus dem Hause Ardbeg. Wie auch der Uigeadail und der Corryvreckan hat er keine Altersangabe.

Nase

Man findet sofort den charakteristischen Rauch mit einer Assoziation von Lagerfeuer, Räucherkammer und etwas Teer. Dieser dominante Rauch lässt aber fast sofort auch eine deutliche Süße durch, die zum einen aus dem Grundcharakter des Ardbeg-Spirits, aber zum anderen auch aus den PX-Fässern zu kommen scheint. Diese Süße erinnert an reife Früchte, die sich nicht so recht voneinander unterscheiden lassen und daher wie eine Art Obstsalat rüberkommen. Mich erinnert diese fruchtige Süße auch etwas an Granatapfelsirup, den ich als Kind öfter mal in meine Getränke gegeben habe. Mit der Zeit verändert sicher der Rauch etwas in Richtung ausgebranntes Lagerfeuer und Asche. Wenn man sich etwas Zeit nimmt, kommt auch etwas Karamell und Crème Brulée durch. Nach dem ersten Probieren spürt man auch die Eiche ein wenig.

Geschmack

Der Antritt auf der Zunge ist sanft und cremig. Anfangs liegt der Rauch noch etwas über allem anderen, weshalb ich die Süße zum Anfang etwas vermisse. Wenn sich die Nase und der Mund etwas an den Rauch gewöhnt haben, ist er dann auf der Zunge auch deutlich süßer und man findet auch den Obstsalat wieder.

Abgang

Im Abgang kommt dann auch noch die Eiche durch und bringt etwas Würze und Zartbitterschokolade, ohne aber die Süße zu verdrängen. Der Abgang ist lang und das Wechselspiel zwischen Süße und Eiche klingt noch eine ganze Weile nach.

Fazit

Der An Oa ist ein interessanter Malt, der es schafft den normalerweise sehr dominanten Ardbeg-Rauch gut mit fruchtigen und süßen Aromen zu vereinen. Man muss nicht erst minutenlang versuchen den Rauch zu durchdringen um weitere Aromen zu finden. Deshalb wirkt er schon in der Nase sehr ausgewogen und bleibt es auch bis zum Abgang hin. Dort werden neben dem Rauch und der Süße auch leicht bittere Noten der Eiche sehr harmonisch in den Gesamteindruck eingebunden.

Wertung: 8,3 / 10

Art: Single Malt
Land und Region: Schottland, Speyside
Alter: 12 Jahre
Alkoholgehalt: 48% Vol.
Fasstyp: Ex-Bourbon und Ex-Sherry
Farbe: Bernstein
Whiskybase ID: 25293

Diese Abfüllung unterscheidet sich von anderen Standardabfüllungen dieser Brennerei wie der Name schon sagt durch die fehlende Kühlfiltrierung. Damit der Whisky bei kühleren Temperaturen nicht eintrübt, wurde deshalb der Alkoholgehalt von normalerweise 40% Vol. auf 48% Vol. angehoben.

Nase

Sofort entfaltet sich ein kräftiges Aroma mit einer deutlichen sirupartigen Süße und einem Fruchtcocktail reifer Sommerfrüchte. Dabei kommen mir sofort reife Birnen und Granatäpfel in den Sinn. Der Sherry-Charakter dominiert über den Bourbonfass-Charakter aber beide Fässer harmonieren gut miteinander. Einige Zeit später entfaltet sich eine leicht blumige und parfümartige Note, die ich mit Rosenblüten assoziiere. Das Bourbonfass bringt noch etwas Karamell mit. Wenn die Nase langsam anfängt die dominanten Aromen auszublenden, kommt auch noch eine leichte Würzigkeit von der Eiche durch.

Geschmack

Beim Probieren wird der Mund sofort mit der in der Nase schon angedeuteten sirupartigen Süße, die entfernt an Honig erinnert, ausgefüllt. Auch hier kommen deutliche Frucht- und Sherryaromen durch und man findet die blumigen Noten wieder.

Abgang

Die Süßen Aromen gehen beim langen und wärmenden Abgang in malzige Noten über, die verbunden mit einem leichten bitter-würzigen Charakter des Fasses entfernt an Bier erinnern.

Fazit

Mit dieser Abfüllung hat Aberlour einen tollen 12-Jährigen Single Malt auf dem Markt. Der erhöhte Alkoholgehalt gibt dem Whisky mehr Kraft und Ausdrucksstärke. Durch eine gelungene Kombination ehemaliger Sherry- und Bourbonfässer findet man sowohl viel Frucht, als auch eine deutliche Süße. Vor allem beim Abgang meldet sich dann auch die Eiche zu Wort und gut eingebundene blumige Noten runden das Ganze ab. Hier wird sehr viel geboten.

Wertung: 8,6 / 10


Inhaltsverzeichnis

Tag 1: Anreise

Als wir uns schon um 6 Uhr morgens zur gemeinsamen Fahrt zum Frankfurter Flughafen treffen, kann man den meisten noch ihre Müdigkeit ansehen. Diese Müdigkeit sollte jedoch schnell der Vorfreude weichen. Der Vorfreude auf die uns bevorstehende Fahrt, die uns zu keinem geringeren Ziel als zum gelobten Land, bzw. der gelobten Insel des schottischen Whiskys führt. Doch von diesem Ziel sind wir zu diesem Zeitpunkt noch weit entfernt, denn es liegen nach der Fahrt zum Flughafen noch zwei Flüge, eine längere Autofahrt und eine Fahrt mit der Fähre vor uns.

Nachdem wir unseren ersten Flug nach Amsterdam und den Anschlussflug nach Glasgow erfolgreich hinter uns gebracht haben, treffen wir unsere Reisebegleiter, die uns mit zwei Minibussen, dem Fortbewegungsmittel unserer Wahl für die nächsten Tage, abholen. Weiter geht es mit einer etwa 2,5 Std. dauernden Fahrt zum Fährhafen Kennacraig, wo unsere letzte Etappe der Hinreise startet. Auch wenn die Fahrt mit der Fähre wesentlich länger dauert als der Flug von Glasgow nach Islay (ja, Islay hat einen Flughafen!), bietet sich auf dem Schiff noch die Gelegenheit etwas zu entspannen und die Eindrücke der schottischen See und die fantastische Landschaft der Küsten des Festlandes und der Hebriden zu bewundern.

Die Fähre von Kennacraig nach Port Ellen

Als wir von Osten näher an Islay herankommen, wartet auch bereits das erste Highlight dieser Tour auf uns. Trotz der Dämmerung können wir in der Ferne nacheinander die legendären Schriftzüge der Lagerhäuser der Destillerien Ardbeg, Lagavulin und Laphroaig bewundern. Spätestens dann ist es mit der Entspannung wieder vorbei und alle sind plötzlich aufgeregt wie Kinder auf dem Weg zum Disneyland. Als wir endlich in Port Ellen anlegen ist es schon dunkel und wir sind bereits seit über 12 Stunden unterwegs. Bevor wir unseren wohlverdienten Weg ins Bett antreten, gönnen wir uns in unserer gemütlichen Unterkunft, dem Bridgend Hotel, ein kleines Abendessen und stoßen mit einem Bier auf die nächsten Tage an.

Wann darf sich Whisky „Schottischer Whisky“ nennen?

Der unter Genießern am meisten geschätzte Whisky kommt ohne Frage aus Schottland. Die Geschichte des schottischen Whiskys geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Viele Höhen und Tiefen in der Whiskyproduktion sowie unzählige Gesetze und Verordnungen haben den schottischen Whisky zu dem gemacht was er heute ist. Laut den „Scotch Whisky Regulations“ aus dem Jahre 2009 und der EU-Verordnung 110/2008 darf „Scotch Whisky“, wie oben bereits angedeutet nur aus Wasser, Getreide und Hefe hergestellt werden. Darüber hinaus muss er während seiner kompletten, mindestens 3-jährigen Reifezeit in Schottland gelagert werden und nach Abfüllung mindestens einen Alkoholgehalt von 40 Volumenprozent haben. Auch ein maximaler Alkoholgehalt von 94,8% Vol. nach der Destillation ist vorgeschrieben. Zusätze sind bei der Whiskyherstellung, mit Ausnahme von Wasser zur Verdünnung und Zuckerkulör (Lebensmittelzusatz E150a) zur Färbung, verboten.

Schottischer Whisky ist nicht gleich schottischer Whisky

Das hauptsächliche Unterscheidungskriterium verschiedener schottischer Whiskys ergibt sich aus dem Getreide, aus dem der Whisky hergestellt wird. Der wohl bei Genießern am meisten geschätzte schottische Whisky ist zweifelsohne der Malt Whisky. Zu dessen Herstellung darf nur Gerstenmalz als Getreide verwendet werden. Wenn dieser Malt Whisky beim Abfüllen nur aus einer (engl. single) Destillerie stammt, darf er die Bezeichnung „Single Malt Whisky“ tragen. Handelt es sich bei dem Malt Whisky um einen Verschnitt aus mehreren Malt Whiskys verschiedener Destillerien, spricht man von einem „Blended Malt“. Herkömmliche „Blended Scotch Whiskys“ sind davon allerdings nochmal zu unterscheiden. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Whiskys verschiedener Getreidearten.

Auf die Mischung kommt es an

Das Mischungsverhältnis von Malt Whisky und den restlichen, sogenannten „Grain Whiskys“ bestimmt dabei maßgeblich die Qualität und damit auch den Preis der Abfüllung. Die preiswerten, im Discount erhältlichen Blends haben oftmals einen geringen Anteil Malt Whisky von etwa 20%. Daneben gibt es sogenannte „Luxus-Blends“, mit einem Malt-Anteil von 40% oder mehr.  Bei der Einordnung des schottischen Whiskys gilt jedoch zusätzlich zu beachten, dass auch Single Malt Whiskys in der Regel ein Verschnitt von mehreren, teils hunderten, Fässern darstellen (sogenanntes Vatting). Handelt es sich bei der Abfüllung hingegen nur um ein einzelnes Fass, wird dies normalerweise durch den Zusatz „Single Cask“ deutlich gemacht.

Unter dem Namen „Grain Whisky“ werden generell alle Whiskys zusammengefasst, die nicht nur aus Gerstenmalz hergestellt werden, sondern aus einer beliebigen Mischung verschiedener Getreidesorten. Diese Whiskys sind durch ihre kontinuierliche Destillation in Coffey Stills günstig und bilden daher eine günstige Basis für die Blendindustrie. In den letzten Jahren findet man aber auch vereinzelt „Single Grain Whiskys“ auf dem Markt. Man hat festgestellt, dass sich einzelne Fässer auch hervorragend als eigene Abfüllung eignen. Aufgrund des im Gegensatz zum Malt Whisky eher schwachen Charakters der Grain Whiskys benötigen sie jedoch eine wesentlich längere Reifezeit als Malt Whisky. Um eine entsprechende Komplexität zu erreichen werden Single Grain Whiskys nicht selten 30 oder sogar 40 Jahre gereift bevor sie abgefüllt und verkauft werden.